Hab jetzt zum ersten Mal in der TTS Demo gegen Toramat gespielt. Natürlich mit der besseren Ausrüstung und den angepassten Kartendecks, die für das Szenario gedacht sind. Als Helden habe ich Dareon (Great Sword) und Mirah (Great Bow) genommen. Die "neuen" Decks spielen sich auch tatsächlich anders als die Standard Decks, insbesondere in Kombination mit der Ausrüstung. Hier konnte man sehr gut merken, dass man seine Decks super auf Waffen, Rüstungen etc abstimmen kann. Bin daher schon sehr auf das Deckbuilding im fertigen Spiel gespannt.
Auch zwischen den beiden Helden war ein deutlicher Unterschied zu spüren. Also klar, mechanisch gesehen machen beide das gleiche, und ob das jetzt eine Fern- oder eine Nahkampfwaffe ist, merkt man spielmechanisch daher nicht wirklich. Aber innerhalb dieser Mechanik gibt es Unterschiede. Dareon beispielsweise kann sehr hohe Schadensspitzen erreichen, muss dafür aber einiges an Aufwand betreiben. Sprich, die Karten in eine bestimmte Reihenfolge legen, und dabei auch noch die meist recht hohen Ausdauerkosten zahlen können. Natürlich hat er Möglichkeiten, Ausdauerkosten für Angriffskarten temporär zu senken (oder auch dauerhaft, wenn er die Mastery Karte fokussiert hat), aber alles geht in der Sequenz natürlich auf Kosten seiner Verteidigung. Das heißt, Attrition Damage ist für ihn unvermeidlich, wenn er wirklich hohen Schaden raushauen will. Dafür haut er mit einer Sequenz dann aber schonmal gut und gerne 15-20 Schaden auf einmal raus (zum Vergleich: Toramat hat in Stance 1 und 2 jeweils 30 Lebenspunkte, was schon relativ viel ist im Gegensatz zu Vyraxen).
Daher merkt man in der Hinsicht schon sehr deutlich, dass man ein fettes Großschwert führt. Mirah hingegen erreicht diese Schadensspitzen eher selten bzw. eigentlich gar nicht. Dafür haut sie ein paar Mal öfter Schaden raus und ist etwas mobiler auf dem Schlachtfeld. Sie rauscht auch etwas schneller durch ihr Deck, u.a. dank Volley, und hat durch ihre Mastery Karte sogar die Möglichkeit, ihre Kartenhand dauerhaft um 1 zu erhöhen. Auch das führt natürlich dazu, dass sie ihre Angriffskarten häufiger auf der Hand hat als Dareon. Zusätzlich hat sie ein paar Möglichkeiten, Attrition Damage komplett zu vermeiden.
Ach ja, und was man speziell in diesem Kampf merkt: Es gibt ja auf dem Schlachtfeld eine Plattform, mit der man auf den Boss springen kann. Um möglichst lange drauf zu bleiben, braucht man viele Karten mit möglichst viel Ausdauer. Diese sind bei Mirah jedoch nicht so häufig, Dareon hingegen hat vergleichsweise viele Karten mit 2 oder mehr Ausdauer (muss ja wie gesagt seine hohen Angriffskosten mit dem Großschwert irgendwie "bezahlen"). Daher kann Dareon sich auch viel besser auf dem Boss halten, was ich durchaus passend finde, da dieser eben auch mehr Kraft hat.
Und dann Toramat. Vorweg schonmal: ich hab verloren. In der 4. Runde waren beide Helden gleichzeitig K.O. Zuerst lief es aber sehr gut. Im Gegensatz zu Vyraxen wirkt Toramat zu Beginn tatsächlich sehr behäbig. Selbst einige Behaviour Karten machen noch nichtmal großartig Schaden, sondern bauen seinen Struggle Pool z.B. auf. Bei Vyraxen war es auch so, dass die Helden unter konstantem Druck standen, da dieser ständig irgendwelche Angriffe gefahren hatte. Toramat agiert da etwas weniger aktiv. Auch seine verwundbaren Stellen waren mit Flanken und Rücken immer gut erreichbar. Daher konnte ich relativ schnell viel Schaden fahren. Stance 2 war schnell erreicht. Ab da wurde es jedoch gefährlicher.
Er baute immer mehr Struggle auf, was ich zu Anfang zugunsten von Schaden auch sträflich vernachlässigt habe, durch Manöver Karten oder andere Fähigkeiten zu entfernen. Habe trotzdem versucht, vor allem die nächste Stance zu erreichen. Und dadurch habe ich auch leider oft zu wenig Defense-Karten gehabt, um Attrition zu vermeiden. Zumal Toramat bereits in seiner ersten Stance 2 Attrition Damage verursacht, und in seiner dritten Stance sogar ganze 3. Daher war mein Fehler, dass ich viel zu offensiv agiert habe. Wo ich ihn in die dritte Stance geprügelt habe, ist es auch völlig ausgeartet. Konnte seiner Struggle Tokens überhaupt nicht mehr Herr werden, was zur Folge hatte, dass er "eskaliert" ist und pauschal erstmal 3 Schaden an beide Helden verursacht hat. Dazu haben die "neuen" Behaviour Karten, die Toramat ab der zweiten Stance erhält, besonders fies reingehauen, wenn man zum Einen nicht auf einem Feld mit einem Fels steht (dadurch kann man so einigen Schaden verhindern), und Toramat auch die Struggle Tokens für den Boost ohne Probleme bezahlen kann.
Ging dann auf jeden Fall sehr schnell zu Ende. Rückblickend verlief der Kampf auf jeden Fall ganz anders als gegen Vyraxen. Wie gesagt, dieser war deutlich aktiver am Kampfgeschehen beteiligt, und das Schlachtfeld glich am Ende einem reinsten Feuerinferno. Bei Toramat ist es auf jeden Fall sehr wichtig, seine Struggle Tokens unter Kontrolle zu halten, denn ab einem gewissen Zeitpunkt werden diese einfach sehr schnell aufgebaut und geben ihm mächtige Boni. Und das habe ich zu Anfang viel zu sehr unterschätzt, da er erstmal gar nicht sooo gefährlich wirkte durch seine "Behäbigkeit".
Auf jeden Fall freue ich mich schon sehr auf das fertige Spiel, wenn sich jeder Boss wirklich so sehr wie diese beiden hier unterscheidet. Und ich bin mir jetzt schon sicher, dass das Spiel nicht leicht werden wird Man wird vermutlich ähnlich wie bei Dark Souls (nicht das Brettspiel) meist mehrere Anläufe für einen Boss brauchen, um herauszufinden, welche Taktik am besten ist, und welches Deck und welche Ausrüstung man am besten nimmt.