Ich habe mal etwas im Rulebook gelesen und nun erscheint mir vieles klarer. Ich fasse das mal kurz zusammen, einiges davon ist wohl auf das Demo-Szenario gemünzt.
Der Delve umspannt das ganze Quest, ist also nicht, wie vorher von mir verstanden, die Prelude-Phase zum Bosskampf. Die Delve-Phase wird genau genommen untbrochen von mehreren Kämpfen (Clashes) bei denen auf das Battleboard gezoomt wird und dann dort entweder normale Kämpfe gegen Monster-MOBs oder eben ein Boss Fight stattfinden. Danach geht es aber in der Delve Phase weiter. Somit ist das Laufen auf der Map genau wie in jedem anderen Crawler das Laufen durch (monster-leere) Räume bis in irgendeinem Raum das Event eintritt, dass ein Kampf stattfindet und dann eben das Board bzw. der Zoom-Level gewechselt wird.
Es werden zwei Stapel an Exploration Cards gebildet. Es wird beim Aufdecken eines neuen Tiles vom ersten Stapel gezogen, bis er leer ist, wodurch automatisch ein MOB-Kampf ausgelöst wird. Ist das zweite Exploration Deck leer, haben die Helden das Quest/den Delve verloren.
Landen die Helden auf einem Tile mit Boss Fight Symbol ⚔, können sie freiwillig einen Boss Fight triggern.
Der Rundenablauf im Delve:
Zitat
1. Travel step - Travel through an available pathway, gaining clues if traveling to an unexplored Kingdom card, then gain rewards and penalties from that Kingdom card you moved onto.
2. Exploration step - Draw and resolve an Exploration card.
3. Activation step - Use abilities and trigger a Boss Clash.
4. End step - Pass the Party Leader token and proceed to a new round. In the following section you can ®nd a detailed explanation of these steps.
Der Party-Leader wechselt eben nach jeder Runde und ist derjenige, der entscheidet, wohin sich die Party bewegen wird.
Das ändert für mich erst Mal nichts an der Skepsis, wie viel Zeug da jeder (für sich oder andere) lesen muss und ob die Delve-Anteile außerhalb der Clashes spannend sind. Ansonsten sehe ich gewisse Parallelen zu The Ghosts Betwixt, das ja auch durch seine Explorationsphasen, bei denen man seine Minis nicht über jedes kleine Feld des Bretts zieht, sondern einfach alle Helden bei der nächsten Tür aufstellt, versucht Dinge zu beschleunigen und zu abstrahieren. Nur dort bleibt man eben die ganze Zeit auf derselben Zoomstufe (wertungsfrei gemeint).
Ansonsten ist Kingdoms Forlorn ja doch plötzlich unter der Haube ein sehr klassischer Dungeon Crawler. Man läuft durch die "Räume" auf der Suche nach XY, löst Events aus, hat alle paar Räume (Boss-)Kämpfe und ist irgendwann durch. Das Prinzip spricht mich ("Überraschung") schon an. Drölftausend Seiten lesen (egal wer wem vor oder still) wiederum nicht.
Randnotiz: Die ganzen Marketing-Wörter, die sie sich anscheinend eintragen lassen wollen (oder bereits haben) sind schon ziemlich albern beim Lesen
- Soloperative™
- Smart Director™
- Inverted Combat Paradigm™