Beiträge von Biberle im Thema „Erfahrungen mit Paketdiensten (DHL, DPD, Hermes, UPS, GLS, …)“

    Was doch aber auch daran liegt, dass die Filialen offiziell zur Postbank gehören, oder?

    Und inoffiziell? ;)

    Letztendlich hat die DP damit genauso viel/wenig zu tun, als wenn die Hildegard Müller in ihrem Strickliesel-Laden auch Pakete annimmt.


    Aus einer gewissen Logik heraus haben die Postbank-Filialen halt oft noch ein sehr großes Angebot und kundige Mitarbeiter. Aber ob's dort noch Schalterbedienstete gibt, die auf der DP-Gehaltsliste stehen, vermag ich nicht zu sagen.

    Was für ein Unsinn. Die mir bekannten Schalter-Mitarbeiter arbeiten zügig, kompetent (und auch vor 12 Uhr).

    Hm. Wo siehst du denn noch welche? Es ist zwar offensichtlich eine Urban Legend, dass die DP nur noch zwei eigene Filialen hat (Zugspitze und noch irgendwas), aber viele gibt's wirklich nimmer. Selbst echte Großstädte haben teilweise keine betriebseigene Filiale mehr.

    Existiert das Problem deswegen, weil der Mitarbeiter das Porto berechnen muss und damit dann überfordert ist? Üblicherweise kann man doch wirklich alles bereits zuhause vorfrankieren per App. Dann druckt man einfach den Adresszettel aus und klebt ihn auf das Paket und dann ist die DHL-Stelle doch wirklich nur noch der Übergabepunkt für mein Paket?!

    Nicht immer von sich selbst ausgehen. ;)

    Gibt immer noch einen relativ großen Anteil an Vor-Ort-frankierten Paketen (also bei Paketen von Privat an Privat, wobei die ja an sich nur einen sehr geringen Anteil ausmachen.

    Zudem können gerade die Brief-Produkte die Mitarbeiter leicht überfordern.


    Ich muss auch tatsächlich selten, aber regelmäßig den Leuten ihre unterfrankierten Produkte zurückgeben, weils die Filiale einfach versaut hat.

    Aber ich bestelle doch nicht schon mit dem Vorsatz das meiste zurück zu senden.

    Es gab mal vor einiger Zeit Händler - ich glaube, Zalando gehörte dazu -, die reihenweise Accounts wegen zu hoher Rücksendequoten gesperrt haben.


    Die haben aber bald gemerkt, dass selbst 90% Rücksendequote besser ist als ein Kunde, der zur Konkurrenz geht. Aktuell sperrt meines Wissens nach kein größerer Händler mehr reihenweise solche Konten.


    Ähnliches mit den unverpackten Amazon-Retouren: ich habe unterschiedliche Infos, inwieweit "wir" (also die DP) das freiwillig machen bzw. wie stark der Druck da von Amazon war. Aber man zieht halt den Schwanz ein und macht das selbst bei denjenigen Paketen, die z.B. von Hermes oder Amazon selbst ausgeliefert wurden. Das ist eine fast schon pervertierte Form der Kundenbindung.


    Es bräuchte halt mal Eier in der Hose, um im Zweifelsfall auf den ein oder anderen Kunden zu verzichten. Und dafür nicht jeden Sch... mitmachen zu müssen.

    In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass man bei Uber Eats z.B. in Berlin teilweise zwei Burger zum Preis von einem frei Haus geliefert bekommt. Für 6,50. Dass da irgendwer deftig draufzahlt, müsste doch selbst dem Dümmsten klar sein.

    Und selbst wenn ... der Markt gibt die Möglichkeiten. Wie kommt ihr darauf, den der sie nutzt zum Sündenbock machen zu wollen?

    Man kann das System nutzen oder ausnutzen. Gegen nutzen sagt keiner was. Und ja, die Grenzen sind sicherlich fließend. Oder subjektiv. Wie auch immer.


    Wer sich zehn Paare Schuhe bestellt und vorher schon weiß, dass er mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nicht mal eines behält, weil pingelig und so - der nutzt das System (auf Kosten diverser anderer) aus. Wer sich vom DM Windeln schicken lässt, obwohl einen Kilometer ein stationärer Laden ist (und ich rede von Kleinstadt, man ist also ohne Probleme in anderthalb Minuten dort), der nutzt das System aus.


    Manche jungen Mütter z.B. vermitteln den Eindruck, dass ihre Baby ohne den Zufluss regelmäßiger Online-Orders gar nicht überlebensfähig wäre. Aber ich werde zynisch... ;)

    zumal ich Cindy an deiner Stelle so nichtmal hätte meine Meinung sagen können sondern ihr noch freundlich ins Gesicht hätte lächeln müssen.

    Sagt wer? ;)


    Aktuelles "Hobby": Potenzielle Abholer an der Packstation abblitzen lassen und mich an den unterschiedlichen Reaktionen erfreuen. Von völligem Verständnis (manche entschuldigen sich sogar, dass sie es überhaupt gewagt haben...) bis hin zu frech werden ist stufenlos alles dabei.


    Normalerweise lasse ich die Leute auch schnell ran, aber derzeit steht man ca. 30 bis 45 Minuten an der Packstation, was gerade beim Wetter der letzten zwei Wochen alles andere als ein Spaß war. Dazu versucht man noch, die unverpackten Retouren mit klammen Fingern irgendwie in die Papier-Tüten zu pfriemeln und sich nicht ZU sehr darüber zu ärgern, dass die DP da mal wieder ziemlich Murks angeschafft hat, da der Klebestreifen ebensowenig klebt wie das Thermodruckpapier auf der Tüte.


    Deine Beispiele passen insofern ganz gut, weil hier schon einige von den engagierteren Leuten irgendwo resigniert haben. Ich selbst werde zum Jahreswechsel als Teamleiter zurücktreten. Das (bisschen) weniger an Geld steht in keiner Relation zu dem was man sich an Stress und Verantwortung erspart. Verantwortung bedeutet in dem Fall leider zu einem großen Teil, Kindergärtner, Putzfrau, mobile Auskunftei etc. (und zwar alles gleichzeitig) für etliche vor allem jüngere Kollegen spielen zu müssen.

    Achtung, langer Jammer-Text voraus. Aber ich glaube, ich werde hier (auch als Stellvertreter meiner Zunft) aus diversen Richtungen falsch verstanden.


    Ich mag meinen Beruf wirklich. Ich erkenne auch an, ohne dass ich jetzt einen Firmenwettstreit anzetteln will, dass die DP/DHL in vielen Bereichen versucht, noch gewisse Standards einzuhalten. Bei der DHL z.B. sind entgegen aller Klischees in der Zustellung an sich keinerlei Subunternehmer involviert. Das betrifft nur "Randtätigkeiten" wie Zu- und Abfuhr von Briefen und Paketen zu den Stützpunkten. Bei mir muss sich auch wirklich keiner rechtfertigen, wie und warum man jetzt was bestellt. Ich kann und will natürlich erst gar nicht erwarten, dass man sich bei seiner Bestellung auch noch fünf Minuten Gedanken macht, wie und von wem das Paket nun genau angeliefert wird. Das mache ich als Privatperson ehrlich gesagt auch nur selten. Ja, weil man das tatsächlich auch erwarten kann, weil es der Job von denjenigem ist. Und mit 98% der Kundschaft kommt man auch bestens aus. Und ich bin einiges gewohnt und auch gewillt, mitzumachen. Ich beherrsche zum Beispiel von den 21 Bezirken meines Stützpunktes 13, in einem anderen Stützpunkt 7 von 23. Der Schnitt eines normalen Zustellers liegt bei so 3 bis 4 Bezirken. Egal.


    Nur: Ich bin wirklich kurz davor, hinzuschmeißen. Bzw. bin zumindest soweit, dort nicht mehr Vollzeit arbeiten zu wollen. Ich bin 52, "erst" seit 10 Jahren bei der Post und körperlich eigentlich wirklich gut drauf. Aber der Job zermürbt einen. Und das eben längst nicht nur physisch.


    Ich bin darüber hinaus gesellschaftspolitisch interessiert. Und zumindest von der Einstellung her das, wofür man aus einer bestimmten Ecke verächtlich "Gutmensch" genannt wird (beschämenderweise hapert es mitunter an der praktischen Umsetzung...). Ich bin dabei weder extremer Linker noch habe ich vor, mal auf einem Einsiedlerhof zu landen und in völliger Askese zu leben.


    Aber es macht mich ernsthaft zunehmend fertig, mehr und mehr nur noch zu einem (noch dazu billigen) Handlanger eines völlig ungebremsten, teilweise hirn- wie sinnlosen Konsumrausches zu werden. Wo man teilweise einem einzigen jungen Mädel im Monat kubikmeterweise ihren Fast-Fashion-Krempel hin- und herkarrt - weil: ist ja alles kostenlos. Wo die Kundschaft an der Haustüre so fixiert auf ihren bestellten Dreck ist, dass sie nicht mal mehr "Danke" oder "Tschüss!" sagen kann. Wo schon die vier-, fünfjährigen Kinder fragen "Mama, was ist denn heute in den Paketen drin?". Beispiel Trinkgeld: Natürlich macht man den Job nicht deswegen. Ich finde auch, dass niemand moralisch verpflichtet ist, da mal was zu geben. Es ist aber auch irgendwie bezeichnend, dass am ehesten die was geben, die im Jahr vielleicht zehn Pakete bekommen und eigentlich selbst nicht viel haben. Einfach aus Respekt vor dem Beruf. In den gut zehn Jahren kann ich glaube ich die Trinkgelder von unter 40-jährigen an einer Hand abzählen. Die Frau eines Multimillionärs hat sich mal nicht entblödet, mir zu Weihnachten ein Schuhputzset Marke Ein-Euro-Shop zu schenken. Viele aus der jüngeren Generation nehmen mich nur noch insofern als Person wahr, als dass man der ja auch gleich noch ein Paket zur Mitnahme in die Hand drücken kann, damit man nicht selber die 800 Meter zur Packstation muss. Natürlich ohne vorher zu fragen, ob ich das überhaupt will (denn: ich muss eigentlich auch gar nicht).


    Und das alles von den gleichen Leuten, die sich täglich darüber beschweren, wie dreckig sie doch dran sind. Wie ihnen abwechselnd Russland, die USA, die Grünen oder die Ausländer ihren Wohlstand rauben. Ich kotze, wenn wieder eine dieser "die armen Paketboten zur Weihnachtszeit"-Reportagen in der Zeitung, im Radio oder im Fernsehen kommt. Weil sie eigentlich völlig ignorant sind. Weil sie so tun, als würden wir uns den Rest des Jahres die Füße in den Bauch stehen.


    Sorry für den Rant. Aber musste sein. ;)

    Und er soll auch erklären, warum ich vielleicht das ein oder andere hier geschrieben habe, was manche nicht so toll fanden. Sorry dafür. :danke:

    Aber wer glaubt, dass in der Branche nur deshalb immer wieder Personalmangel herrscht, weil sie schlecht bezahlt oder so anstrengend ist, der irrt. Sie wird ja gerne als systemrelevant bezeichnet. Relevant ist für die Meisten aber nur das System an sich, das ihnen hilft, ihren Konsum- und Rücksenderausch (Deutschland ist hier zusammen mit Frankreich europaweit Spitzenreiter) auszuleben. Da haben nicht selten Leute komische Ansprüche an uns, die selber nach dem zweiten Tag heulend heimlaufen würden, wenn sie den Job machen müssten.


    Wie gesagt, die Arbeit KÖNNTE echt toll sein. Und ja, es gibt auch mehr als genug Pfeifen in diesem Job, über die man sich zurecht beschwert. :)

    Die Preise, die DHL von Gewerblichen verlangt, sind absolut lächerlich. Das ist für uns - sozusagen am Ende der Nahrungskette - natürlich ein großes hausgemachtes Problem, das uns seit eh und je tierisch auf den Sack geht.


    Derzeit laufen ja Bestrebungen von ver.di, Pakete künftig auf 20 Kilo zu begrenzen. Das wäre schonmal ein Anfang, viel wichtiger wäre aber die Begrenzung der Abmessungen. Bei uns dürfen es für schlappe 6,99 unsägliche 120x60x60 cm sein; Hermes verlangt bei solchen Ausmaßen 33,95 Euro.

    Und nochmal: Der Kunde hat keinen Einfluss darauf, wie der Händler seine Ware verschickt.


    Edit: erst recht hat er keinen Einfluss darauf, in wievielen Paketen an wievielen Tagen etwas verschickt wird.

    Jein.


    Erstens: Siehe Bananenfischer, auch wenn das natürlich längst nicht immer möglich ist.


    Aber man darf sich halt nicht wundern, wenn man nur 6,99 Versand trotz viermal Sperrgut zahlt, der Fahrer aber wundersamerweise weder dreimal vorbeikommt noch anruft noch den handschriftlichen Zettel an der Haustür befolgt, wo man denn die Sachen gefälligst hinzustellen hat. Sondern sie bei Abwesenheit schlicht in die Filiale bugsiert.


    Viele wundern sich halt trotzdem, weil sie für die 6,99 des Post-/DHL-Versands dennoch den gleichen Service erwarten wie bei den 29,99 des Speditionsversands.


    Oder andersrum: Wenn einer meint, sich 400 Kilo Zement per DHL schicken lassen zu müssen, mache ich selbstverständlich nur das absolute Minimum: Klingeln und wenn kein Ablagevertrag --> Filiale.

    Ist das jetzt eine "Vorsicht! Kunde droht mit Auftrag!"-Mentalität?

    Nein, ist es nicht. Was reinkommt, stelle ich zu. Manchmal hat man Glück, manchmal Pech. Manchmal ist es locker schaffbar, manchmal gar nicht.


    Es gibt halt nur einen (sehr kleinen) Kundenkreis, der das ganze System systematisch ausnutzt. Und das geht automatisch zu Lasten anderer.

    Und ich halte sicher auch keine normale Kundschaft für crazy, nur weil da auch mal ein Esszimmer-Ensemble dabei ist. Wenn alles im normalen Rahmen bleibt, kann jeder bestellen, was und wo er will.


    Aber es gibt halt schon überall eine gewisse Klientel, die z.B. fast täglich Sachen bestellt, auch immer wieder große und schwere Sachen, aber genau wissen, dass sie gar nicht zuhause sind und auch keinen Ablagevertrag haben. Da frage ich mich schon, was die sich dabei denken. Vor allem dann, wenn ich gleichzeitig genau weiß, dass die eigentlich keinen Bock haben, zur Filiale zu tuckern. Da stehst du dann regelmäßig wie ein Depp vor der Haustüre, obwohl du genau weißt, dass es eh zwecklos ist.


    Oder wenn sich einer - ganz allgemein gesprochen, nicht speziell auf hier bezogen - darüber beschwert, dass er seinen Kram am gleichen Tag nicht mehr bekommt, dass das eben auch an den sechs Esszimmerstühlen drei Straßen weiter liegen kann. Wir sind halt nun mal nicht mit dem Siebeneinhalbtonner unterwegs, und mit den sechs Stühlen muss ich garantiert nachladen, was mindestens eine halbe Stunde kostet.


    Oder auch mal überlegen, warum mancher Händler so billig versenden kann. Weil er z.B. jene Stühle, einfach so wie sie sind, in der OVP losschickt, die aber eigentlich nur als Lagerverpackung gedacht ist und als Transportverpackung völlig untauglich ist. Und am nächsten Tag dürfen wir dann auch gleich drei der sechs Stühle wieder mitnehmen und am übernächsten Tag nochmal drei Stühle nachliefern.


    Ich persönlich bin null angepisst. Aber manche sollten sich halt echt im klaren sein, dass bzw. wie sie mit ihrem Bestellverhalten das ganze System belasten und im Prinzip es auf Kosten anderer ausnutzen. Dazu gehört derjenige genauso, der permanent bei Amazon drei-Euro-Artikel bestellt wie derjenige, der unbedingt meint, 20 Blumenerde-Säcke online kaufen und sich alle am gleichen Tag zuschicken lassen zu müssen.


    Es hat halt alles schon kausale Zusammenhänge. Und manchmal würde ich mir wünschen, dass das Denken nicht mit dem Drücken des Bestellknopfs aufhört. Es gibt eine klassische Szene, die das alles eigentlich sehr schön zusammenfasst: Du schleppst - nicht zum ersten Mal an diesem Tag - keuchend diverse riesige H&M-, Zalando- und sOliver-Beutel/Pakete zu einer Haustür, die Frau macht auf und sagt zu dir: "Sie sind heute aber spät dran."

    Es geht einfach darum, dass das Speditionsware ist. Manchmal können die Leute auch gar nix dafür, weil ihnen vom Versender suggeriert wird, dass es per Spedition kommt. Und bekommen dann große Augen, wenn ich versuche, ihren Kram irgendwie aus dem VW Bus rauszuschälen.


    Und andere beschweren sich dann, wenn man mit ihren drei Kubikmetern Kram nicht jeden Mist (mit-)macht, den sie gerne hätten. Zu fünf Nachbarn laufen. Oder dreimal am Tag kommen, wenn sie vorher zweimal nicht zuhause waren. Usw.


    Sorry, aber es muss einem einfach klar, sein, dass es bei bestimmten Sachen einfach völlig unverhältnismäßig ist, sie über einen normalen Dienstleister wie DHL oder Hermes zu bestellen.

    Ist ja auch klar, wenn jeden Tag x Pakete neu dazu kommen und die alten immer wieder nach hinten geschoben werden.....

    Normalerweise *muss* man da weitermachen, wo man am Tag zuvor abgebrochen hat. Je nach Beschaffenheit des Bezirks ist es aber so, dass du dadurch nochmal deutlich Zeit verlierst (wegen deutlich mehr Rumfahrerei).


    Das Problem sind meiner Meinung nach insgesamt einfach diverse Auswüchse. Wer meint, gerade jetzt seine sechs Esszimmerstühle per DHL/Hermes/etc. bestellen zu müssen, hat mMn einfach einen an der Waffel. Wenn am Montag die Packstation rappelvoll mit Fast-Fashion-Retouren der einschlägigen Klientel ist, dann hat diese Klientel mMn einen an der Waffel. Wenn DHL/Amazon unverpackte Retouren anbieten, dann ist das schlimm genug. Wer aber meint, seine Laptop-Schwanenhals-Halterung tatsächlich blank in die PS schmeißen zu müssen, dann hat derjenige mMe einfach einen an der Waffel.


    Ansonsten waren die beiden letzten Post-Black-Week-Tage aber erstaunlich zahm. Ich war sogar vor dem offiziellen Dienstende fertig.

    Mit Live-Tracking, ich konnte also den LKW des Zustellers live auf einer Landkarte verfolgen, was ich auch tat ("nur noch drei Stops entfernt!")

    Er ist nie in meine Gasse abgebogen ...

    Es gibt kein "echtes" Live-Tracking, weder bei GLS noch sonstwo. Aus diversen Gründen (Datenschutz, Gewerkschafts-Veto etc. pp. Das sind alles nur aus erfolgten Scans und der (voraussichtlichen) Route extrapolierte, hochgerechnete Werte. Du siehst aber definitiv NICHT den tatsächlichen Weg des Zustellers. Erst recht nicht bei reinen Paketfahrern, bei denen es immer mal Gründe geben kann, warum sie einen Abstecher machen, ihre übliche Route ändern etc.

    Auch wenn es in deinem Fall nicht unbedingt so aussieht, so kann man keinesfalls ausschließen, dass der Kollege da die Wahrheit gesagt hat.


    Jetzt soll das alles eine Person machen, könnte man noch einsehen, wenn dafür dann die entsprechenden Gebiete kleiner werden.

    Selbstverständlich werden die dann kleiner.

    Bei der letzten Lieferung ist mir aber dann aufgefallen was jetzt komplett nutzlos ist, das DHL Tracking. Zeigte letztes Mal noch irgendwie 5 Stopps an und dann Ewigkeiten später 3 Stopps und dann dauerte es nochmal ewig. Früher konnte man zwischen 5 und 3 Stopps schon mal zur Tür gehen.
    Es werden im Tracking die ganzen Zwischenschritte der Briefzustellungen nicht berücksichtigt ist jetzt meine Erkenntnis. :rolleyes:

    Siehe oben. ES ist kein echtes Live-Tracking, und selbstverständlich kann man das nur aufgrund der Paket-Scans hochrechnen, die bei zusätzlicher Briefpost logischerweise unregelmäßiger bzw. mit größeren Abständen vorkommen.

    Ich glaube nicht das ich die bekommen hätte, hätte ich nicht da schon wartend gestanden.

    Wieso nicht? Es gibt immer Kollegen, die ihren Bezirk straßenweise zu Fuß ablaufen. Da das tendenziell schneller ist, kann man hier auch Briefe und Pakete in zwei Durchgängen zustellen. Es ist halt auf eine Weise auch umständlicher, mit Briefen und Paketen gleichzeitig loszulaufen. Mache ich in abgemildeter Form auch: Bei größeren Häusern ab acht Parteien aufwärts erst die ganze Post einwerfen und mich dann um eventuelle Pakete kümmern.


    Gegenfrage: Wer von euch würde bei seiner Arbeit schon gerne echtzeitüberwacht werden?

    Mag bei UPS anders sein, aber bei "uns" (DHL ist Palettenware automatisch Fracht-/Speditionsware. Denn entweder sind es sieben einzelne Pakete - dann eben keine Palette, oder es ist eben die Palette und zählt dann als, nunja, Palette halt. Aber das mag wie gesagt bei UPS anders sein.


    Dein geschilderter Vorfall klingt aber tatsächlich irgendwie danach, als wäre das eine etwas seltsame Sendung. Ich kann natürlich nur raten, aber vermutlich ist es dann doch eine Palette und für den Murks beim Tracking eher Hüne verantwortlich als UPS direkt. Letztere haben nämlich eigentlich schon gewisse Standards weit abseits von GLS, Hermes und DPD.

    Ich sage es ungern, aber am Ende des Tages ist es doch vor allem Dein Arbeitgeber, der der Meinung ist, Dich und Deine Kollegen für exakt diese Aufgaben eingestellt zu haben. Ansonsten wäre ein Versand von Zementsäcken oder das unfrankierte Einlegen in die Packstation ja nicht denkbar.

    Latürnich, das war jetzt meine stillschweigende Voraussetzung. Ein geldgeiler Konzern mit 8 Mrd. Gewinn, der trotzdem noch jedem Cent dermaßen hinterher ist...


    Dennoch glaube ich schon, dass das "Ausnutzen" so mancher Services etc. auch eine Charaktersache ist.


    Vor kurzem eine junge Frau gesehen, die beim REWE einkaufen war. Der ist auch gleichzeitig Paketshop. Die hatte ungelogen den Einkaufswagen gehäuft voll mit Klamotten-Retouren. Sie stand dann auch fast eine Viertelstunde am Schalter. Das sind Ausmaße, da muss man schon eine gewisse Ignoranz aufweisen, um nicht zu ahnen, was man da auch durchaus damit anrichtet. Oder, noch schlimmer, es ist einem völlig egal.

    Ich finde eher spannend, was für Ansprüche an einen Service gestellt werden, der einen (pro Paket) im Normalfall nur wenige Euros kostet (egal, ob man jetzt die Versandkosten aktiv bezahlt oder sie eingepreist sind).

    Unser Grundsatzproblem wunderbar in einem Satz zusammengefasst.


    Freizeitvernichter: Du hast mich so gesehen völlig missverstanden. Gerade deine Beispiele sind welche, wo nun jeder 100% dafür Verständnis haben wird. Typische "sinnvolle" Internet-Pakete im positiven Sinn.


    Ich meine eher Sachen wie:

    - 375 Kilo Zement an einem Tag (12 x 25-Kilo-Sack), obwohl der Empfänger genau weiß, dass es per Post kommt

    - No-Name-Dreiersteckerleiste

    - Sechserpack 1,5-Liter-Coke-Light-Plastikflaschen. Empfänger will trotz 1000er Ablagemöglichkeiten (Neubau-Bungalow) keinen entsprechenden Vertrag. Ende vom Lied: Benachrichtigung an die Filiale, die vom Haus aus 500 Meter hinter einem Gewerbegebiet mit Rewe & Norma liegt.

    - NoName-Handykabel von Amazon, das zudem zurückgeschickt wird - und zwar, in dem die blanke Packung in der PackStation liegt. Geht seit Kurzem; wir müssen das dann selbst verpacken und frankieren. Und das bei einem 3-Euro-Artikel. Leider war bei den Etiketten kein Absender drauf (sondern auch Amazon), sonst hätte ich dem mal meine Meinung gegeigt.


    Auch geil: Retouren-Frankierung an der PackStation, aber zu faul, das Basispapier vom Aufkleber selbst zu entsorgen. Also einfach mit ins Fach geschmissen, als wäre die PS ein Mülleimer. Bin da schon ein paar Mal dann hingefahren und hab denen ihren Abfall wieder überreicht. Die Blicke dabei: unbezahlbar. :D

    Mal ein paar Random Infos, vor allem die letzten Postings betreffend:

    (Disclaimer: Ich arbeite Im Verbund (Briefe + Pakete) in einer ländlichen Region; da ist zwar formell nix anders, aber gefühlt oft schon)


    - Live Tracking: Das ist kein Live Tracking. Datenschutzrechtlich/gewerkschaftlich (uns Fahrern gegenüber) nicht durchsetzbar. Zum Glück. Ich will nicht echtzeitüberwacht werden. Da wir aber eine feste Gangfolge fahren, ist das natürlich recht gut hochrechenbar. Reine Paketler aber z.B. haben bei uns oft keine verbindliche feste Route.

    - Nicht geklingelt: Da steht oft Aussage gegen Aussage. Schwer einzuschätzen. Wenn der Zusteller aber tatsächlich vor Ort ist und es ist auch jemand zuhause, dann ist das eigentlich die schnellste Methode, ein Paket loszuwerden. Von daher wirken die geschilderten Böcke der Kollegen oft zumindest nicht logisch nachvollziehbar. Just sayin'. Umgekehrt frage ich mich oft genug: Ich klingle, Auto vor der Tür, geht normalerweise auch nicht zu Fuß weg; manchmal hört man es sogar im Haus rumoren. Trotzdem kommt niemand raus.

    - Zustellqualität: Bin da extrem zweigespalten. Viele Kollegen arbeiten zugegebenermaßen nicht besonders gut; gerade die jungen. Umgekehrt gibt's oft genug Kundschaft, die uns gegenüber das Maul aufreißt, was wir da zusammenmurksen. Die würden aber selbst nach spätestens zwei Wochen Arbeit heulend heimrennen.

    - PackStation vs. Filiale: Wir sind angehalten, an die PS zu benachrichtigen, da so die Marge erhalten bleibt (bei der Filiale geht sie halt im Prinzip an den Franchisler). Benachrichtigungszettel wird eigentlich auch automatisch gedruckt. Dass der so oft fehlt/fehlen soll, ist mir ehrlich gesagt unverständlich. allerdings sehen benachrichtigte Pakete alle gleich aus (bis halt ein paar Infos auf dem Etikett). Gerade die Ausländer - zur Zeit arbeiten wir viel mit Georgiern und Spaniern - da schon mal gern durcheinanderkommen.

    - selbst "irgendwo" im Ort zum Auto rennen: Kommt drauf an. Meistens stört es eher und ich mag es nicht. Es wirkt auch meistens recht egoistisch. Wenn ich natürlich jemand gut kenne und ich ungefähr weiß wo das Paket ist, drücke ich es ihm natürlich gleich in die Hand. Ob er will oder nicht. ;)

    - Zustellung nach Abbruch: Tatsächlich muss offiziell am nächsten Tag dort weitergemacht werden, wo man am Vortag abgebrochen hat. Da aber seltenst am nächsten Tag auf einmal viel weniger zu tun ist, brächte man sich damit erst recht in Schweirigkeiten. Ist ja meist ein nicht unerheblicher zusätzlicher zeitlicher Aufwand, gezielt dahin zu fahren.


    Grundsätzlich: Nachdem wir geklingelt haben - ja, das sollte wirklich jeder Zusteller tun - ist unsere *Pflicht* quasi erledigt. Wer nicht daheim ist und auch keinen Ablagevertrag hat - Pech gehabt, selber schuld. Ob nun Nachbar, Filiale oder PS bleibt (abseits der teilweise genannten Vorgaben) in unserem Ermessen. Irgendeinen Anspruch auf eine bestimmte Art hat der Kunde nicht. Und das mit der Abgabe bei den Nachbarn: Das ist - weil rechtlich durchaus heikel - etwas, was sich ursprünglich die Post per AGB gegenüber dem Kunden herausgenommen hat. Hat sich halt oft als bequem herausgestellt, weshalb jetzt manche Kunden meinen, sie müssten die Arbeit der Kombi Zusteller/Nachbar überlassen. Oder sie hätten einen Anspruch darauf, dass wir die halbe Straße abklappern.


    Allgemein Arbeitsmenge: Natürlich lässt sie Post stark nach; das schlägt sich zeitlich aber nur sehr begrenzt nieder. Umgekehrt hatten wir jetzt im Juli/August teilweise Paketmengen, die noch vor drei, vier Jahren bestenfalls zu Weihnachten üblich waren. Dabei war Mitte August eigentlich immer DIE Sommerdelle im Jahr. Es gibt aber immer mehr Haushalte, die auch vom Auslands-Sommerurlaub aus munter weiterbestellen. Dazu kommen stark gestiegene Volumen/Massen. Die Leute bestellen immer öfter halbe Häuser per Post. Umgekehrt fasst man sich zunehmend an den Kopf (mit etwas Erfahrung weiß man oft halbwegs, was im Paket ist), welcher Schrott inzwischen alles bestellt wird.


    Noch etwas, das mich auf moralischer Ebene mitunter verzweifeln lässt: In der schnöden Kleinstadt mit rund 8.000 Einwohnern (inklusive Ortstteile), in der ich normalerweise zustelle, gehen am Montag rund 200 Pakete retour, wenn man PS und Filialen zusammenrechnet. Weit, weit über 50% davon Klamottenretouren von Frauen. Manche sind so extrem, denen würde ich am liebsten mal eines ihrer Pakete sonstwo hinschieben. Sorry dafür.

    Letzte Woche Donnerstag im Tracking von DHL die Anzeige das mein Paket am Freitag zugestellt werden soll (An mich versandt durch einen lieben Menschen der mich bei KS immer Huckepack nimmt weil ich keine Kreditkarte habe. - Inhalt: Solaris 175 / Union Stockyards und nachträglich erhaltenen Animeeple für Campaign Trail).

    Ich habe es nicht so eilig, daher wurde erstmal ein wenig gesammelt damit sich der Versand lohnt.

    Am Freitag Abend war von Zustellung am Freitag keine Rede mehr im Tracking, dafür stand dort wieder "Die Sendung ist in der Region des Empfängers angekommen", also einen Schritt zurück gegangen.

    Heute ist Dienstag Abend und das Tracking ist unverändert.

    Weiß nicht, ob du das Tracking evtl. hier reinstellen willst... vielleicht kann ich ja einen Ticken mehr rauslesen. Mitunter liegt das Spannende zwischen den Zeilen. ;)


    Davon abgesehen... die letzten Tage kam nochmal ein "verschärfte" Order raus, dass Pakete NICHT abgebrochen werden sollen. Allerdings weiß ich nicht, von welcher Management-Ebene das kam - kann auch z.B. nur von unserer Niederlassung kommen, von der es immerhin 40 in Deutschland gibt.

    wenn es dir nicht zu viele Umstände macht, mich würde mal interessieren wie ich mich, als normaler Nutzer von Paketdiensten, denn idealerweise verhalte.

    Nicht negativ auffallen. ;)


    Im Ernst, das reicht. Bei manchen hört das Denken halt mit dem Drücken des "Sie haben den Artikel bestellt"-Buttons auf.


    Was Vielen nicht bewusst ist: Meine Pflicht ist (schon) dann erfüllt, wenn ich mit dem Paket im Auto zu der Adresse fahre bzw. mit dem Paket in der Hand die Klingel drücke. Ich bin NICHT dafür verantwortlich dafür, dass das Paket tatsächlich zugestellt werden kann. Geht vielen offensichtlich nicht in den Kopf bzw. denken sie halt tatsächlich, das auf uns Zusteller abwälzen zu müssen. Die bestellen fünf Gartenstühle, wissen genau, dass sie nicht daheim sind, keinen Ablagevertrag haben und wundern sich dann ernsthaft, dass sie die bei der Filiale abholen müssen.


    Oder Leute bekommen ständig China-Tüten-Krempel, den ich einfach nicht unterbringe. Aber nicht, weil die Tüten so groß wären, sondern weil in den Briefkasten nicht mal ein normaler DIN-A5-Umschlag vernünftig reinpasst.


    Normalerweise werde ich am Tag maximal 10-15% der Pakete, Warenpost etc. nicht direkt los. Es ist also (zumindest hier auf dem Land) kein fundamentales Problem. Es gibt aber auch etliche Adressen, da wird man sein Paket zwar irgendwie los, braucht dafür aber mindestens zwei Minuten, bis es soweit ist. Oder die Leute bestellen einen Swimmingpool, stellen ihr Auto aber so ab, dass man nicht zum Ablageort kommt, ohne Angst haben zu müssen, das Auto zu demolieren. Haben einen wild bellenden Hund freilaufend im Garten, von dem sie selber sagen, dass sie für den nicht die Hand ins Feuer legen, gleichzeitig aber nur eine Klingel direkt an der Haustür. usw. usf.


    Solange ich meine Sachen im üblichen Rahmen normal loswerde, ist alles in Ordnung. Ob man sich nun wirklich 300 Kilo Zement an einem Tag über die Post schicken lässt, muss jeder selber wissen. Da müssen wir Zusteller durch, von Respekt für unseren Job zeugt es nicht gerade.

    Das ist mir bekannt, Ladekapazität und so … Da DHL aber aktiv dafür wirbt und die Paketmitnahme ja sogar schon bei Zustellungen buchbar ist, nehme ich den Service gern in Anspruch.

    Wie gesagt, kein Problem. Scheinst ja eh ein Musterkunde zu sein. :)


    Theoretisch gibt es die buchbare Mitnahme/Abholung ja schon sehr lange. Mal kostenlos, mal nicht, mal ab einer bestimmten Anzahl... mal war's etwas komplizierter, mal etwas einfacher. Das neue ist eigentlich wirklich nur das einfache(re) Handling sowie der Level, auf dem die Post das forciert. Urspünglich sollte es auch generell gebucht werden können, nicht nur, wenn man eh an die Haustür kommt. Tatsächlich war in einigen Zustellbezirken die Buchungsmenge so hoch, dass das Zustellsystem quasi nicht mehr funktioniert hat.


    Grundsätzlich denke ich aber eher, dass die "Auswirkungen" gegen Null gehen. Schlimmer sind QR-Code-Abholungen, bei denen der Kunde erst mal minutenlang die entsprechende Mail sucht oder einem ein komplett zersplittertes Display hinhält..

    Den Kollegen heute habe ich jedenfalls dank deines Hinweises ganz bewusst gefragt. Kein Problem. Angesprochen darauf, dass es mehr Arbeit für ihn sei, meinte er, dass manche Kollegen „abkotzen“, wenn sie was mitnehmen müssten, ihn das aber „überhaupt nicht“ störe und er den „Service für die Kunden super“ fände.

    Manchmal ist es sogar tagesformabhängig, wie man es findet. ;)


    Ist aber gerade bei uns eh nebensächlich. Ich lebe mitten in der zweitgrößten Weingegend Deutschlands. Leider sind es in manchen Gegenden die Winzer gewohnt, dass ihnen ein Teil ihres verkauften Weins mitgenommen wird. ES gibt Bezirke, die kommen täglich mit mehreren Hundert Kilo Wein zurück zur Basis. Die Post kennt das Problem, tut aber eher wenig dagegen.

    Es wäre nun natürlich interessant, ob die durch zunehmende Nutzung der Haustürabgabe sinkende Auslastung der Filialen nicht nur ein netter Nebeneffekt sondern von Konzernseite einkalkuliert ist. Das führt aber hier wohl zu weit

    Ist eher vernachlässigbar. Forciert wird vor allem (was jetzt den Umgang mit den Filialen angeht) die Benachrichtigung an die Packstation (durch die "Handling-Gebühr" ist bei einem an die Filiale benachrichtigten Paket quasi die Marge weg). In der aktuellsten Software-Version ist jetzt sogar ein extra Bedienschritt nötig, will man was an die Filiale benachrichtigen. Die bekommen inzwischen fast nur noch die großen, fetten Dinger ab, was sie wiederum zu kotzen finden. :D


    Deine aufgeführte Ebene wird davon kaum berührt, denke ich mal. Kleines Beispiel:

    Mein Stammterritorium ist eine Kleinstadt mit rund 9.000 Einwohnern, wovon die Stadt selbst rund 5.000 hat. Der Rest sind eingemeindete Käffer aussenrum.


    Also wirklich nicht viel. Trotzdem gibt es hier neben einer großen Packstation inzwischen eine zweite Packstation, eine richtige Filiale (also wo man auch allerlei Postprodukte kaufen kann) und zwei "Paketshops bei einem Edeka und einem Rewe. Witzigerweise liegen alle halbwegs eng beisammen und liegen innerhalb einer Fläche, die höchstens 25% des Stadtgebiets ausmacht.


    Und trotzdem: An einem Montag z.B. hast du bei allen fünf Stellen zusammen im Schnitt locker so um die 100 - 150 Abholpakete. In finde das in Bezug auf die Größe echt heftig. Da machen die paar direkt mitgenommenen Dinger den Braten nicht fett.


    NACHTRAG:


    Neueste wir-quälen-unsere-Zusteller-Idee der Deutschen Post: Kunden dürfen Amazon-Retouren "blank" in de Packstation legen, die wir dann selbst eintüten und frankieren müssen. Da bekommt der Spruch "ich hab auf Tour immer ne Tüte dabei" einen ganz neuen Sinn. <X

    Also in den zehn Jahren bei der Post habe ich dafür nie einen Cent gesehen... ;)


    Das nennt sich offiziell "Mitnahme bei Gelegenheit". Und nunja, wenn eben keine Gelegenheit ist... ob nun zeitlich oder weil die Kiste schon voll ist...


    Leider ist der AG (auf Bundesebene) da quasi gegen uns und forciert immer wieder so "wir nehmen ihre Pakete mit"-Aktionen. Als ob wir uns ohne das langweilen würden...

    Ja, die QR-Code-Retoure wurde stillschweigend eingeführt. Kommt (zum Glück) auch ziemlich selten vor, von daher kann sich der Wissensstand gar nicht so schlagartig ausbreiten. Am besten lernt man das halt am lebenden Objekt...


    Kleine Anmerkung, auch wenn du's sicherlich nicht böse gemeint hast: Mitnahmen sind letztendlich immer noch auf eine bestimmte Art freiwillig. Schließlich kosten sie Zeit (im Zustellstützpunkt ja nochmal), und wenn man mit der normalen Zustellmenge schon an der Grenze der (zeitlichen) Belastung ist...

    Ich persönlich mag es deshalb jedenfalls gar nicht, wenn einem ein Abholpaket einfach so in die Hand gedrückt wird. Ich halte es schon für angebracht, den Zusteller erst mal zu fragen, ob er es denn mitnehmen könne.


    Ach ja: Das "da ist immer ein anderer drauf" ist ja eine altbekannte Beschwerde. Ich z.B. kann von den 21 Bezirken unseres Stützpunkts so 13 bis 14, was natürlich auch weidlich ausgenutzt wird. Obwohl ich als stellvertretender Standortleiter Anspruch auf einen Stammbezirk hätte. Ich seh diese Flexibilität als Service am Kunden. Ansonsten müsste, wenn jeder nur einen oder zwei Bezirke könnte, bei Engpässen öfter mal jemand drauf, der den Bezirk gar nicht kann. Dann lieber so, mMn. Die Personaldecke gibt das halt meistens nicht mehr her, dass du vorwiegend Stammkräfte hast.

    Kommt halt auf die Optionen an.


    Hat jemand einen Ablagevertrag, versuch ich bestimmt nicht auf Teufel komm raus, was in den Briefkasten zu quetschen.

    Ist jemand gewohnterweise zu Hause - dito.


    Manchmal dauert es ja ziemlich lange, bis das Ding im Briefkasten ist. Muss also einen Grund haben, warum wir es trotzdem versuchen.


    Das Grund"problem" ist einfach folgendes, mal gleichzeitig etwas grob und überspitzt formuliert: Ich steh mit dem Paket an der Haustür un klingel. In dem Moment habe ich quasi mein Pflichtprogramm erledigt. Alles danach hängt vom Empfänger ab.


    Viele, sehr viele meinen aber, sie müssten weder Nachbarn noch Ablagevertrag haben, zuhause sind sie eh nie und trotzdem ist der Zusteller dafür verantwortlich, dass sie für ihre 10 Pakete pro Woche nur ja nirgendwo selbst hinmüssen.


    Und das ist ein gewaltiger Trugschluss.

    Einerseits sollen wir möglichst alles tun, damit die Leute bequem bleiben können; wenn dann mal was nicht so passt, weil was einen Zentimeter aus dem Briefkasten rausguckt oder das Paket leicht im Regen steht, weil das vereinbarte Mülltonnenhäuschen natürlich viel zu klein für die dauernd bestellten Riesenbrocken ist, dann regen sich die Leute auch wieder auf.


    Jo, viele Kollegen machen oft Unsinn; auch ich wünsche mir manchmal im Nachhinein, ich hätte es erst gar nicht versucht.

    Aber nochmal: Es ist der Job der Leute und NICHT mein Job, überhaupt erstmal eine vernünftige Zustellung zu ermöglichen.

    Und der erste Platz diese Woche geht an den DPD-Boten, der es geschafft hat, die neue Bluse meiner Frau komplett in unseren kleinen Briefkasten zu stopfen (eingepackt in dieses Tüten-Ding, welches auch gerne bei Amazon verwendet wird).

    Den Zweiten belegt der Postbote, der die Briefzustellung danach noch hineinbekommen hatte.

    Hm, vielleicht fehlt mir grad ein Ironie-Detektor/Sensor, aber bist du ernsthaft angefressen deswegen?


    Fällt für mich als Zusteller in die Kategorie "Hauptsache erst mal auf die Zusteller sauer sein."

    Was können wir für die grassierende Tütchen-Manie? Wenn es eine wertvolle Bluse war und die Verpackung so gesehen unangemessen, dann solltest du besser auf den Absender sauer sein. Zumindest bei uns (DHL/DP) ist es absolut erlaubt, auch Pakete im Briefkasten abzulegen, wenn sie ganz reinpassen. Hilft uns auf Dauer auch ungemein. Und diese dämlichen Tütchen verleiten halt enorm dazu, es zumindest mal zu probieren. Das Blöde ist: wenn es erstmal halb drin ist, gibt es kein zurück mehr, denn durch die in 90% der Briefkästen integrierten "Diebstahlschutzblenden" würde das alles komplett zerfleddern. Also muss es halt ganz rein. ;)


    Wir können halt nur so gut zustellen, so gut auch der Briefkasten ist. Und es ist durchaus interessant zu sehen, durch welchen Mini-Schlitzchen die Leute ihr Zeug zugestellt haben wollen.


    Besonders faszinierend: Gewerbliche Adressen mit einem Briefkasten, in den man nicht mal DIN-A4-Umschläge vernünftig reinbekommt. Besonders bei Adressaten wie Banken, Steuerberatern, Rechtsanwälten oder Versicherungsmaklern denke ich mir dann so meinen Teil.

    Ist das nicht der Kleber unten links, der dann durchgestrichen und überklebt wurde? Ohne Frankierung könnte ich das Paket doch nicht tracken oder?

    Genau das erkennt man leider nicht genau.


    Im Normalfall sind zwei Kleber auf einem Paket:

    - Die Paket-ID, die gewöhnlicherweise mit 00340..., JJD... (bei Amazon) oder neuerdings auch öfters mit 35... anfängt

    - und die Leitcodierung (drum heißt's ja auch PostLEITzahl), in der im Zahlencode zuerst die fünfstellige Postleitzahl, dann ein dreistelliger (nichtöffentlicher) Code für die Straße und anschließend die Hausnummer versteckt ist, also in meinem Fall z.B. 97320.080.028.xx.x


    Bei handschriftlichen Adressetiketten wird normalerweise NUR die Paket-ID aufgeklebt. WArum da kein Leitcode dabei ist, entzieht sich spontan meiner Kenntnis.

    Ich meine aber, auf dem linken Label die PLZ für Berlin-Rüdersdorf - also das Paketzentrum - zu erkennen.

    Irgendwas ist da gehörig schiefgegangen. Man müsste das mal wie bei einer Zwiebel Schicht für Schicht entblättern, dann könnte ich mehr sagen. ;)

    Hm, paar mehr Infos wären interessant. Du hast leider auch die zum Teil anonymisiert. ;)


    Ist es ein Paket ins EU-Ausland?


    Als Zusteller hab ich es immer wieder (selten, aber regelmäßig), dass ich Leuten unterfrankierte Pakete zurückbringen muss. Es ist immer das Gleiche: internationale Pakete werden von Filialen nur national frankiert. Normalerweise wird das aber frühzeitig im Ausgangs-Paketzentrum aussortiert.


    Kann aber sein, dass es bei dir eine Verkettung unglücklicher Umstände war: Falsch frankiert, hat es aber trotzdem ins Ausland geschafft. Wenn dort der Fehler auffällt, geht es retour, was entsprechend teuer kommt. 10 Euro bei Landweg, 20 Euro, wenn es auf dem Luftweg zurückgeht.


    Es sieht aber so aus, als wäre der Fehler bereits im PZ 15 aufgefallen (Berlin-Rüdersdorf). Wenn dem so ist, sind die 20 Euro unangemessen. Aber gut, in Berlin arbeiten bei DHL fast nur Penner (sorry).


    Wenns ist, wie vermutet: Der Filiale ordentlich auf die Füße treten. Alle Labels erst mal dranlassen. Die arbeiten ja auf eigene Rechnung; die Filialbetreuung ist innerhalb des DHL-Molochs unglücklicherweise ganz woanders "aufgehängt" als alles, was mit der Zustellung zu tun hat. Auch für uns Zusteller doof, da wir leider so keine Chance haben, entsprechende Kundenanliegen kurz und schmerzlos zu lösen.

    Für Insider ist es kein großes Geheimnis, dass sowas bestenfalls als Nebenbei-Business taugt. Gibt zumindest bei DHL ja verschiedene Stufen - vom reinen Paket-Point bis hin zum Ersatz der früher Post-eigenen Filialen. Und selbst die, die bis hin zu Packband und Versandtaschen alles anbieten, machen das immer nur als Zusatz bzw. in Kombination mit einem anderen Gewerbe. Warum? Weil DHL viel verlangt und dafür schlecht bezahlt.


    Für ein Paket, das wir an eine Filiale benachrichtigen, bekommt diese als "Handling-Fee" angeblich etwas um einen Euro herum. Reicht für die Filiale nicht zum reich werden. Und DHL geht gleichzeitig die Marge flöten, weshalb wir möglichst an die Packstation benachrichtigen sollen. Die will kein Geld dafür. ;)


    Sollte >Hermes wirklich gerade mal 50 Cent springen lassen, wäre das ein absoluter Hungerlohn. Andererseits wundert es mich dann auch nicht, dass diese Shops noch mehr "nebenher" laufen als die von DHL.

    Haben wir hier, funktioniert doch als Endverbraucher eigentlich super? Einfach App öffnen und das Fach geht auf - besser geht’s doch nicht ^^

    Ok... wahrscheinlich Glück gehabt. Hier stürzt in 90% der Fälle die (Zusteller-)App ab oder die Verbindung kommt nicht zustande. Manchmal brauche ich mehr als 10 Minuten, um ein Paket rauszuholen und eins reinzulegen (die PS kennt zum Glück bislang kaum jemand, da sie im hintersten Ecke des Edeka-Fahrradstellplatzes aufgebaut wurde).

    Hm, keine Ahnung, die Nachricht das was ins Auto geladen wurde kommt immer morgens gegen 8, die Packstation ist normalerweise gegen 12 Uhr Mittags dran, ich hoffe mal, das unserer nicht so langsam fährt ;)

    Aber klar, den Plunder den du raus holst mußt du natürlich auch irgendwo lagern, aber tut es da dann nicht ein großer Haufen? Der Kram ist ja eigentlich erst am Ende der Tour wieder gefragt, oder?

    Hängt halt davon ab, was auf der Benachrichtigung als Abholzeit angegeben ist. Hier ist es 11:30, also muss ich bis dahin alles drin haben. Unter Umständen passt aber nicht alles rein, wenn ich nicht vorher die Retouren raushole. Und eine Vor-Ort-Lagermöglichkeit gibt es eigentlich so gut wie nie. Neben dem reinen Platzproblem kommt natürlich dazu, dass sich die Retouren ständig mit den normalen Paketen vermischen, schließlich bin ich permanent im Rallyman-Modus. ;)

    Ansonsten sehe ich nur Vorteile. Hier klingelt keiner, man muß sich nicht mit Nachbarn rumärgern, man kann die Sachen abholen wann man will - und für den Zusteller ist es sicher besser, wenn er da mal eben 30 Pakete zustellt, als wenn er zu 30 Häusern fährt, wovon 25 nicht auf machen.

    Jein. Wie gesagt, was man rausholt, ist ziemlich heftig inzwischen. In 90% der Fälle (= Tage) vom Volumen her deutlich mehr als das, was man reinsteckt. Da man aber gleichzeitig logischerweise so ziemlich am Anfang der Tour zur Packstation muss, ist das mitunter echt ein Problem, wenn das Auto eh voll ist.


    Ihr dürft Euch übrigens auf die neuen Lean Packstationen (das sind die komplett ohne Display) "freuen". Die sind der allerletzte Rotz.


    Die klassischen Packstationen funktionieren schon sehr gut; entsprechende Vorkommnisse (Reklamationen etc.) sind extrem niedrig. Zwar sind die Komponenten (Display, Scanner) teilweise nicht die besten, aber darunter leiden eigentlich auch vornehmlich die Zusteller. Und mitunter kackt sie halt mal ab oder ein Fach klemmt; aber das Meiste lässt sich per Fernwartung innerhalb von Minuten beheben.

    Es ist eine komplexe Sache. Und ja, ich bin Zusteller (und stellvertretender Standortleiter) bei der Deutschen Post.


    Ich halte mich an alles, was der AG von mir verlangt - auch, weil es uns als Zusteller selbst schützt. Die DP ist recht schnell dabei, wenn es um Regreßforderungen gegen die eigenen Zusteller geht. Ich halte mich auch an die Sachen, die Ihr als "Kunden" (wobei das eigentlich immer die Absender sind) nicht mitbekommt bzw. die euch egal sein können. Also Motor abstellen, Auto zusperren etc. Kostet aber alles irre Zeit.


    Jetzt ist Weihnachten vorbei und wir stellen Mengen zu, die innerhalb weniger Jahre um 100% gestiegen sind. Und das, obwohl auch wir die "normalen" Amazon-Pakete (außer Prio) seit ziemlich genau einem Jahr gar nicht mehr selbst zustellen.


    Nun ist es so, dass es schon 2014, 2015 Internet gab - und das war schon damals nicht wirklich jungfräulich. ;)

    Auch Corona lasse ich nur bedingt gelten. Und auch die ach so günstigen Online-Preise sind oft genug nicht wirklich der Grund. Es liegt einfach viel an der unendlichen Bequemlichkeit der Leute, die nicht selten genug in reinem Egoismus mündet. Ich hole aus der Packstation des 5000-Einwohner-Städtchens in der Woche kubikmeterweise Klamotten-Retouren, bei denen die Empfänger erst gar nicht vorhatten, auch nur die Hälfte davon zu behalten. Was damit auf vielen Ebenen angerichtet wird, will ich erst gar nicht erläutern. Nachhaltig ist was komplett anderes. Aber für einen selbst ist es halt toll.


    Dass inzwischen oft genug das tägliche Pensum erst gar nicht mehr zu schaffen ist, liegt also mMn zu einem nicht ganz unerheblichen Teil auch an den Leuten selbst. Nicht zuhause, keine direkten Nachbarn, keinen Ablagevertrag - aber trotzdem quasi täglich irgendeinen Rotz zusammenbestellen. Und die Leute wissen, dass das Paket eigentlich nicht zustellbar ist. Und ich wie ein Depp völlig umsonst klingle und bei minus drei Grad an der Haustüre warte - obwohl ich genau weiß, dass keiner kommt. Und wenn man einmal nicht wartet und es ist ganz zufällig doch jemand da - natürlich sofort Beschwerde -"Zusteller hat nicht geklingelt".

    Gefühlt endet bei nicht wenigen Leuten der Hirneinsatz mit dem Drücken der "jetzt bestellen"-Schaltfläche.


    Bevor ich falsch verstanden werde: Ich bestelle selbst online (auch wenn ich Amazon - aus Gründen - hasse wie die Pest). Ich habe für jeden vollstes Verständnis, der "normal" bestellt und Sympathie für jeden, der versucht, uns irgendwie entgegen zu kommen. Auch und gerade im Brettspielbereich geht's oft gar nicht anders.

    Und ich hab auch null Verständnis für Kollegen, die Pakete einfach irgendwo hinschmeißen oder sich sonst aus Bequemlichkeit nicht an die Vorgaben und Standards halten. Die wären nämlich bei der DP zumindest schon recht streng/hoch - es fehlt aber an wirksamer Kontrolle.


    Und ja - solche Threads sind voll in Ordnung, auch wenn längst nicht jede Beschwerde mMn gerechtfertigt ist. Aber es darf sich auch gerne mal selbst hinterfragt werden. Wer erwartet z.B. selbstverständlich eine kostenlose Rücksendung? Für uns Zusteller letztendlich ein Horror-System - was aber letztendlich zu umständlich wäre, es genau zu erklären.