Friedliches Brettspiel für 2 gesucht, 60+ Minuten

  • Das spielen wir hin und wieder, aber wirklich begeistern kann es uns nicht.
    Ich habe noch ein wenig nachgedacht und glaube, das uns vor allem ein Aspekt bei vielen Spielen fehlt: die Wahlfreiheit. Ich möchte zu Beginn des Spiels für mich beschließen, was ich heute mal ausprobieren möchte. Also einen der möglichen Wege extrem einseitig, zwei oder mehr Wege kombiniert, eine Mischung aus allen, etc. Der Spaß besteht darin, zu versuchen, diesen Weg gegen den Mitspieler und gegen das Spiel zum bestmöglichen Ergebnis und damit hoffentlich zum Sieg zu führen.


    Bei Arler Erde beispielsweise gibt es ganz viele Einzelziele/-komponenten (Felder, Wälder, Tiere, Gebäude, Werkzeuge, Fuhrwerke, Leder, Wolle, Reisen) die unterschiedlich kombiniert werden können. Und bis auf die leichte Varianz in der Gebäudeauslage zu Beginn hängt der Erfolg nur von meinem Vorgehen und dem des Gegenspielers ab. Agricola hingegen gibt mir mit den 7+7 Karten, die ich zu Beginn erhalte, oftmals schon einen "richtigen" Weg vor. Bei den Burgen von Burgund gibt die Startauslage mit 16 Plättchen bei 2 Spielern plus den Startwaren zusammen mit dem Spielertableau die "richtige" Strategie vor. Beides nicht wirklich schlecht – aber der Weg von Arler Erde gefällt mir besser.


    Ciao
    Stefan

    Dann hatte ich das falsch verstanden. Im Eingangspost hast du geschrieben, dass du einen variablen Aufbau magst. Für mich ist der Aufbau von Arler Erde nicht wirklich variabel, dadurch kann man aber wie du schreibst eben bei jeder Partie verschiedene Wege aus allen Optionen ausprobieren.
    Ansonsten würde ich noch dem Vorschlag #Caverna zustimmen - das geht mit der festen Gebäudeauslage, auf die alle Spieler zugreifen können, in eine ähnliche Richtung denke ich und könnte gut für euch geeignet sein.

  • Vielen Dank für die vielen Anregungen.


    Um weitere Doppeltnennung zu vermeiden, hier die Liste mit einigen der "großen" Spiele, die wir in letzter Zeit schon zu zweit getestet haben:


    - Agricola
    - Caylus
    - Concordia
    - Cuba
    - Deus
    - Die Burgen von Burgund
    - Die Säulen der Erde
    - Die Tore der Welt
    - Egizia
    - Funkenschlag
    - Hawaii
    - Imperial Settlers
    - La Granja
    - Navegador
    - Notre Dame
    - Pantheon
    - Russian Railroads
    - Stone Age
    - Terra Mystica
    - Thunderstone Advance
    - Trajan
    - Troyes
    - Village
    - Wikinger


    Alle wirklich nicht schlecht, aber aus unserer Sicht zu zweit nicht überzeugend - vor allem in Vergleich zu einer Mehrspielerpartie, bei der viele davon wirklich überragend sind!


    Ciao
    Stefan

  • Hi,


    noch nicht in der Liste, alle Punkte erfüllend und meiner Meinung nach zu zweit richtig gut ist Amyitis. Finde ich vom Anspruch etwas über Cararra oder Wikinger aber leichter als die großen Rosenbergs.


    Und +1 für Lewis & Clark

    Einmal editiert, zuletzt von Pau () aus folgendem Grund: +1

  • Also das Lieblingsspiel meiner Freundin ist #StoneAge. Friedlich, die Spielzeit passt und es hat ein richtig schön gestaltetes Spielbrett.

    Klar, ist ja auch vom Weltbesten Zeichner kreiert worden. Es kann nur EINEN geben :D


    Duck und wech :whistling:


    Marc


    PS: Stefan, wie kannst du eigentlich nur so einen ausgefallenen und sonderbaren Spielegeschmack haben? Wohl verwandt mit Heinrich dem Löwen? :D

    Einmal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • Ich habe noch ein wenig nachgedacht und glaube, das uns vor allem ein Aspekt bei vielen Spielen fehlt: die Wahlfreiheit. Ich möchte zu Beginn des Spiels für mich beschließen, was ich heute mal ausprobieren möchte. Also einen der möglichen Wege extrem einseitig, zwei oder mehr Wege kombiniert, eine Mischung aus allen, etc. Der Spaß besteht darin, zu versuchen, diesen Weg gegen den Mitspieler und gegen das Spiel zum bestmöglichen Ergebnis und damit hoffentlich zum Sieg zu führen.


    Bei Arler Erde beispielsweise gibt es ganz viele Einzelziele/-komponenten (Felder, Wälder, Tiere, Gebäude, Werkzeuge, Fuhrwerke, Leder, Wolle, Reisen) die unterschiedlich kombiniert werden können. Und bis auf die leichte Varianz in der Gebäudeauslage zu Beginn hängt der Erfolg nur von meinem Vorgehen und dem des Gegenspielers ab. Agricola hingegen gibt mir mit den 7+7 Karten, die ich zu Beginn erhalte, oftmals schon einen "richtigen" Weg vor. Bei den Burgen von Burgund gibt die Startauslage mit 16 Plättchen bei 2 Spielern plus den Startwaren zusammen mit dem Spielertableau die "richtige" Strategie vor. Beides nicht wirklich schlecht – aber der Weg von Arler Erde gefällt mir besser.


    Ciao
    Stefan

    Ich komme auch erst jetzt zum Lesen.
    Wenn bei Agricola die Karten zu sehr den Weg weisen: (Spieldauer 1 Stunde aber eher knapp)
    Caverna


    - wechselnde Auslage möglich
    - wechselnde Wege (mit/ohne bewaffneten Zwergen, ohne/mit Vermehrung, auf Rubine spielen/ohne Rubine ...)
    - die Karten werden erst nach und nach aufgedeckt


    Wir spielen es gerne und mit Begeisterung zu zweit


    Ein weiteres Spiel, welches ebenfalls super zu zweit funktioniert und wo die Spielzeit mit einer Stunde besser passt:
    Euphoria
    - ebenfalls wechselnde Gebäude
    - man nimmt sich nichts weg
    - unterschiedliche Wege zum Sieg möglich


    Gruß vom
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Ich habe vor zwei Wochen My Village zu zweit gespielt. Das war überraschend gut. In ca. 40 Minuten war jeweils eine Partie vorbei. Es geht angenehm schnell, da man immer wieder flott am Zug ist. Da kann man sehr unterschiedliche Strategien zum Sieg ausprobieren. Es ist friedlich, aber trotzdem hat man immer die Auslage des Mitspielers im Blick. Gerade zu zweit sehr übersichtlich!

  • Gestern gab's einen Test von #Snowdonia zu zweit. Gefällt uns nur bedingt. Nicht so viel schlechter als mit mehreren, allerdings scheint sich das "Glück" bei der Auftragsauslage stärker auszuwirken. Und dadurch, dass die Bonuskarten für den Vermesser herausgenommen werden, verliert diese Option spürbar an Reiz, so dass das Spiel zu zweit gefühlt "verkrüppelt" ist. Spieldauer eher etwas zu kurz. Vielleicht probieren wir es noch einmal mit voller Streckenlänge (nicht mit 2 Stationen weniger) und allen Auftragskarten.


    Mal schauen, wann wir dazu kommen, #BoraBora und #Caverna zu zweit zu testen.


    In ca. 40 Minuten war jeweils eine Partie vorbei

    Genau ist ja unser Problem: Wir suchen ein Spiel, dass eben _nicht_ schon nach 40 Minuten zu Ende ist. Die optimale Spieldauer zu zweit wäre 90 Minuten, etwas mehr oder weniger wäre noch in Ordnung, deshalb die Zielvorgabe 60-120 Minuten. Wenn wir so ein Spiel beginnen, dann wollen wir richtig darin versinken, und dafür muss es eine gewisse Dauer haben und ausreichend Optionen bieten.


    Ciao
    Stefan

  • Ich schlage dir Hamburgum vor. Das ist ein sehr friedliches Aufbauspiel, welches sich auch zu zweit sehr gut spielen lässt. Spielzeit liegt bei rund 90 Minuten. Nicht nur das Material ist super, das Spiel gefällt mir ebenfalls unheimlich gut.


  • Das sind aber auch Kriterien, die in Kombination so ziemlich jedes Spiel ausschließen. Allein: Nicht miteinander (kooperativ), aber bitte immer schön friedlich und trotzdem noch ein anspruchsvolles Brettspiel. Da bewegt ihr euch bei den Euros und holt im Grunde nur mehr vom selben. Und ohne Fantasy und SciFi schließt ihr dann alle verbliebenen Schlupflöcher ;)


    Eine andere Idee: Civilization ohne Militärsieg spielen und entsprechende Völker aus dem Spiel nehmen.


    Edit: Habt ihr mal "Wir sind das Volk" oder Twilight Struggle ausprobiert, bzw. warum nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Pech ()

  • Allein: Nicht miteinander (kooperativ), aber bitte immer schön friedlich und trotzdem noch ein anspruchsvolles Brettspiel.

    Ich sehe noch nicht, inwiefern das ein Ausschluss sein soll. Ich könnte hunderte von aktuellen Spielen aufzählen, die nicht-kooperativ und friedlich gemäß unserer obigen Definition sind. Das Problem ist, dass darunter kaum Spiele sind, die zu zweit eine Spieldauer von 90+ Minuten haben - warum auch immer...


    Ciao
    Stefan

  • Dann sollte sogar #Antiquity ganz gut zu den Anforderungen passen. Auch wenn ich das nicht als "friedlich" bezeichnen kann, haut man sich nicht direkt auf die Nase, sondern raubt sich ggf. nur gegenseitig den Lebensraum und lässt den anderen qualvoll verenden.

  • meine letzte Partie #Roads&Boats ist auch schon etwas her, aber das fände ich aus der Erinnerung passend. Wenn der "Kampf" um unbewachte Waren nicht als zu hart angesehen wird... thematisch zumindest viel friedlicher als #Antiquity

    So friedlich wie bei Antiquity verhungern die eigenen Leute nirgendwo anders. Und nachdem im 2er-Spiel der Umzingelungssieg kaum machbar scheint, sollte auch die geforderte Friedlichkeit bestehen. Schönheit des Materials liegt natürlich im Auge des Betrachters. Spielzeit würde ich aber bei 150+ ansiedeln.

  • Ich werfe mal noch mit Vor den Toren von Loyang meinen Hut in den Ring.
    Es entspricht in ziemlich vielen Punkten deinen Anforderungen. Zwar gibt es kein klassisches Spielbrett, jede*r Spieler*in hat einen eigenen Spielplan. Dennoch wächst die Auslage auf dem Tisch während des Spiels beachtlich an und das Spielmaterial ist mit seinen individuellen Gemüse-Meeples über jeden Zweifel erhaben.
    Was vielleicht noch eines Zugeständnisses deinerseits bedürfte ist der Glücksanteil, der durch das Kartenziehen gegeben ist. Aber imo hält dieser sich doch stark in Grenzen.
    Einer meiner absoluten Favoriten zu zweit!


    #VorDenTorenVonLoyang #AtTheGatesOfLoyang

  • Wir sind auch 2-Spieler-Spieler :)
    Carson City und Lignum kann ich dir freundlich ans Herz legen.

  • Ich schlage noch The Gallerist und Trickerion: Legends of Illusion vor. Erfüllen beide Deine Anforderungen und sind zu zweit sehr gut spielbar, wenn auch zeitlich eher an der oberen Grenze.

    Hallo Sempre,


    verstehe ich dich richtig, dass es sich wieder um ein "Multiplayersolitär" Spiel handelt, wo keine Interaktion mit den anderen Spielern existert? ||(

  • @Jimmy_Dean Nein, Interaktion findet durchaus statt, nur nicht in der Art wie @malzspiele sie ausgeschlossen haben wollte. Man macht sich nicht gegenseitig etwas kaputt oder nimmt sich etwas weg. Wichtig ist aber, in welcher Reihenfolge man welche Aktionen ausführt, da man Vorteile hat, wenn man in den einzelnen Bereichen schneller ist und wie man die Zaubershows plant, da hier alle Mitspieler Zugriff haben können. Die eigenen Entscheidungen sind daher sehr davon abhängig, was die anderen Spieler planen bzw. was man glaubt, dass die anderen planen.


    @Spielteufel Den Link hast Du ja schon bekommen. Ich hatte mir die deutschen Regeln in diesem Fall auch ausgedruckt, ist hilfreich.

  • Trickerion könnte wohl bei der Spieleschmiede auf Deutsch erscheinen, wenn ich das richtig gedeutet habe.


    Gruß vom
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig