Ich habe für mich festgestellt, dass sich meine Erwartungshaltung an Spiele im Zeitablauf ändert. Manchmal sogar wochenweise - je nachdem, wie stark mich mein Leben außerhalb des Spielens beschäftigt und fordert. Daraus resultieren zum Teil auch meine Spielekäufe und -verkäufe.
Zu Beginn meiner Spielerkarriere hatte ich keine bestimmte Erwartungshaltung. Da wurde "ziellos" gekauft und gespielt. Eigentlich eine tolle und unbeschwerte Zeit.
Dann bildete sich eine Erwartungshaltung heraus, die mich eher in Richtung anspruchsvollere Spiele drängte. Ganz klar auch ein Abgrenzungsthema zum gemeinen "Normalspieler". Sozusagen die nächste Stufe des Hobbies.
Neben "gut unterhalten" zu werden (Erwartungshaltung 1) war es nun auch "außergewöhnliches und interessantes Thema" sowie "historischer Hintergrund" und "komplex". Spiele, die vermuten ließen, dass sie diese Erwartungshaltung befriedigten wurden gekauft.
In einer nächsten Phase ging meine Erwartungshaltung eher in die Richtung, dass das Spiel in meiner Spielgruppe auch gespielt wird und Stimmung aufkommt. Den Komplexitätsgrad gibt hierbei die Gruppe vor. Ich nenne das mal Kompromissphase, da nicht nur die eigenen Erwartungen erfüllt werden sollten, sondern auch die der Gruppe. Spiele, die nicht oder nur mittelmäßig ankommen verkaufe ich zeitnah. Warum einlagern, wenn kein Spielpartner dafür zu finden ist.
In letzter Zeit neige ich wieder dazu einfachere Spiele zu bevorzugen. Die Erwartungshaltung lautet also tendenziell: "schnell erfassbar, keine krassen Optimierspiele, überschaubare Spielzeit, gute Unterhaltung auch noch nach x Partien, Spaß".
Zusammengefasst habe ich aktuell eigentlich überschaubare Erwartungen an einen Spielekauf:
- Thema vor Mechanik
- einfach erfassbar (auch nach x Wochen wieder nach kurzem Regellesen spielbar)
- passt in die Gruppe
- Spaß für Alle
Spiele, die diese Erwartungen voll erfüllt haben sind z.B.:
- Zombicide
- Skull King
Eigentlich wäre die perfekte Spielesammlung diejenige, bei der man unabhängig von Gruppe und Stimmung und Zustand blind in den Schrank greifen könnte und lustvoll dieses gegriffene Spiel spielt. Stattdessen steht man davor und kann sich nicht entscheiden. Das Leben ist manchmal aber auch wirklich kompliziert.
Wie seht ihr diese Thema für Euch?
@Sternenfahrer Winterloch Quadrat