Suburbia 5* nicht bei Lookout - Lokalisierungsdebatte Ausgabe 17

  • Wenn man mal von seiner eigenen Wahrnehmungswelt ausbricht, wird man schnell feststellen, das (egal ob jemand aus dem westlichen oder östlichen Teil Deutschlands kommt) solange Filme und Serien synchronisiert werden, der Markt für Original-Sachen nicht groß genug ist.


    In Berlin gibt es ein Kino, das mal versucht hat nur Filme in O oder OmU zu zeigen und dies nach einer Weile aufgegeben hat, weil es nicht genug zahlendes Publikum gab, auch wenn Berlin sehr international ist und viele das gerne wahrgenommen habe, weil sie zB mit Englisch sehr weit kommen und irgendwie nie Deutsch lernen mussten, das weiterhin ein zu kleiner Markt ist.


    Und ich muss gestehen, dass wenn ich mich abends entspannen will, und ich habe täglich mit Englisch beim Arbeiten zu tun, ich eine Serie auch mal lieber auf Deutsch sehe.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Und ich muss gestehen, dass wenn ich mich abends entspannen will, und ich habe täglich mit Englisch beim Arbeiten zu tun, ich eine Serie auch mal lieber auf Deutsch sehe.

    kommt auf die Serie an, wenn Du BBT mal auf Englisch angefangen hast, dann willst Du nicht die schrecklichen Synchronsprecher

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Wenn man mal von seiner eigenen Wahrnehmungswelt ausbricht, wird man schnell feststellen, das (egal ob jemand aus dem westlichen oder östlichen Teil Deutschlands kommt) solange Filme und Serien synchronisiert werden, der Markt für Original-Sachen nicht groß genug ist.


    In Berlin gibt es ein Kino, das mal versucht hat nur Filme in O oder OmU zu zeigen und dies nach einer Weile aufgegeben hat, weil es nicht genug zahlendes Publikum gab, auch wenn Berlin sehr international ist und viele das gerne wahrgenommen habe, weil sie zB mit Englisch sehr weit kommen und irgendwie nie Deutsch lernen mussten, das weiterhin ein zu kleiner Markt ist.


    Und ich muss gestehen, dass wenn ich mich abends entspannen will, und ich habe täglich mit Englisch beim Arbeiten zu tun, ich eine Serie auch mal lieber auf Deutsch sehe.

    Wir haben in Wien jetzt 4 International Cinema Center und etliche andere Center bieten öfter OVs an. Die Erfindung der DVD war sowieso ein wahrer Segen für alle Cineasten!


    Synchronisierte Filme sind IMHO mehr oder weniger eine Vergewaltigung der Schauspieler - 50% seiner Kunst werden durch einen mehr oder weniger talentierten Synchronsprecher ersetzt, der irgendein gekünsteltes deutsch spricht, welches krampfhaft auf die vorhandenen Lippenbewegungen angepaßt wird. Meine Töchter haben eigentlich kaum was anderes gesehen als Originalversionen (Fernsehen beschränkt sich in unserem Haushalt zu 90% auf DVDs oder Streaming). Mit dem Ergebnis, dass beide ein mehr oder weniger perfektes Englisch sprechen und auch von Französisch durch Filme mittlerweile eine ganze Menge mitbekommen haben obwohl niemand bei uns je französisch gelernt hat.


    Wenn man in Länder schaut, die die Filme original belassen, sind die Englischkenntnisse weitaus höher.

  • In München gibt es ja schon seit Jahrzehnten ein OV Kino und diese Disskussion hier brachte mir wieder "The Big Blue" (Im Rausch der Tiefe) ins Gedächtnis. Gesehen in französischer OV mit englischen Untertiteln ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das war ein Scheeeeerz! - erkennbar an diesem Zeichen: :D
    Schönen Urlaub noch ... 8)

    Keine Bange, merkbefreit bin ich noch nicht. Vielleicht wird das noch, wenn ich erstmal in dein Alter komme :D Dass ich es ebenfalls nicht ganz so ernst meinte, war wohl nicht ganz so klar ;)
    Danke :)


    @Meister Yoda Die einfachste Variante wäre i. ü., das Problem zu umgehen. Schau mal in den Wiki-Beitrag zur Zitatfunktion, insbesondere auf den Abschnitt zu Teilzitaten.

  • Ich finde es ja immer geil, wenn man einer Sache die Existenzberechtigung abspricht, nur weil man selber damit überhaupt nix anfangen kann...

    Ich würde den deutschen Ausgaben fremdsprachiger Spiele niemals die Existenzberechtigung absprechen, es ist nur für meine Gruppe nicht nötig ein Spiel in deutsch zu haben.
    Bei Textlastigen Spielen habe ich auch lieber etwas in meiner Landessprache, aber bei manchen Spielen gibt es da Probleme, z.B.: Bei Merchants & Marauders habe ich mir das Grundspiel erst in englisch, dann in deutsch gekauft, weil ich hoffte damit auch meine Frau und Kinder mal wieder an den Spieltisch zu bekommen, die Erweiterung wird es aber nur in englisch geben und damit ist für mich die deutsche Ausgabe nicht mehr so interessant. Oder auch bei Cosmic Encounter (FFG), da hatte Heidelberger jahrelang gesagt es werde keine deutsche Fassung geben, was bei so viel Text aber schön wäre. Nun kommt es doch in deutsch, aber ich habe bereits das Grundspiel und alle Erweiterungen in englisch, also geht ein potentieller Kunde verloren und wahrscheinlich nicht nur einer, denn doppelt kaufen kommt für mich und viele andere nur selten in Frage. Dies wiederum führt im Umkehrschluß jedoch wieder zu geringen Absatzzahlen und dann heißt es wieder das sich eine Lokalisierung nicht lohnt......wer schießt sich denn nun hier ein Eigentor ?

  • In Berlin gibt es ein Kino, das mal versucht hat nur Filme in O oder OmU zu zeigen und dies nach einer Weile aufgegeben hat, weil es nicht genug zahlendes Publikum gab, auch wenn Berlin sehr international ist und viele das gerne wahrgenommen habe, weil sie zB mit Englisch sehr weit kommen und irgendwie nie Deutsch lernen mussten, das weiterhin ein zu kleiner Markt ist.

    OT: Einer der Säle im Sony Center hatte das gemacht, wenn ich mich richtig erinnere. Meinst du den? Macht der das nicht mehr?

  • Wenn es um atmosphärische Texte geht, die viel und intensiv in einem Spiel eingesetzt werden und zudem von jedem verstanden und eventuell sogar noch vorgelesen werden sollen, dann greife ich ganz bewusst zur deutschsprachigen Version. Einfach weil ich trotz guter Englischkenntnisse in meiner Muttersprache wesentlich mehr Feinheiten erkennen und verstehen kann, als in einer angelernten Sprache, die ich eigentlich nur nutze, weil es in vielen Bereichen nicht anders geht. Ein "oh toll, ich darf endlich mal wieder englisch lesen und sprechen" gibt es bei mir nicht. Ist aber eine sehr persönliche Sichweise und kann jeder anders sehen.


    Meinen Mitspielern möchte ich zudem keine unnötigen Sprachhürden aufbauen, wenn es doch um einen entspannten Brettspielabend geht und nicht um eine "Learning English Session". So hätte ich mir Winter der Toten nie auf englisch gekauft und bewusst etliche Monate länger auf die deutschsprachige Version gewartet. Nur manche Brettspiele gibt es eben nicht in der eigenen Muttersprache bzw sind fernab des Regelwerkes so sprachneutral, dass die Sprachversion im Spiel keinen wirklichen Unterschied macht.


    Den Nutzen und die Notwendigkeit von Spielen in der Muttersprache abzusprechen, finde ich schon sehr vermessen und anmaßend.

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  • Es gibt schon einen - nicht nur sprachlichen - Unterschied, ob man jemanden den Nutzen und die Notwendigkeit einer Sache abspricht oder genau diese Sichtweise als vermessen und anmaßend kritisiert.


    :P

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  • Es gibt schon einen - nicht nur sprachlichen - Unterschied, ob man jemanden den Nutzen und die Notwendigkeit einer Sache abspricht oder genau diese Sichtweise als vermessen und anmaßend kritisiert.


    :P

    Den Nutzen der deutschen Sprache habe ich nicht abgesprochen - ich red ja selber deutsch.
    Den Nutzen von Lokalisierungen habe ich auch nicht abgesprochen - ich habe sie nur als "wertlos" bezeichnet. Völlig subjektiv natürlich - für mich völlig wertlos! Des einen Plunder ist des anderen Gold!


    Wenn Du mich als "anmaßend" und "vermessen" bezeichnest, ist das natürlich auch eine von Dir legitime und subjektive und Einschätzung, die ich verständlicherweise nicht teile und hiermit dem Forumsjargon folgend als "Humbug" abtue. Persönliche negative Attribute zu bestimmten Usern bleiben bei mir üblicherweise ungeschrieben und in meiner Gedankenwelt eingesperrt. Sie zu posten verbietet mir die Kinderstube. :saint:


    Und zurück zum Thema: Gäbe es - in einer utopischen Welt, wo alle eine gemeinsame Sprache sprechen könnten - keine Lokalsierungen, könnten Spiele von Haus aus in einer höheren Auflage produziert werden und die Kosten für alle würden sinken. Aber das ist halt Science Fiction :whistling:

  • OT: Einer der Säle im Sony Center hatte das gemacht, wenn ich mich richtig erinnere. Meinst du den? Macht der das nicht mehr?

    Die korrekte Formulierung ist: Es ist nur noch ein Saal, meines Wissens. Es war mal das gesamte Kino, also alle Säle.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Wenn Du mich als "anmaßend" und "vermessen" bezeichnest, ist das natürlich auch eine von Dir legitime und subjektive und Einschätzung, die ich verständlicherweise nicht teile und hiermit dem Forumsjargon folgend als "Humbug" abtue. Persönliche negative Attribute zu bestimmten Usern bleiben bei mir üblicherweise ungeschrieben und in meiner Gedankenwelt eingesperrt. Sie zu posten verbietet mir die Kinderstube. :saint:

    Ich hoffe deinen Engel nicht zu missdeuten, aber Leuten, die sich nicht mit einer anderen Sprache beschäftigen wollen "Faulheit" zu unterstellen kam zumindest nicht nur bei mir als "vermessen" an.

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    Matthias Nagy

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  • kommt auf die Serie an, wenn Du BBT mal auf Englisch angefangen hast, dann willst Du nicht die schrecklichen Synchronsprecher

    Ganz schlechtes Beispiel, denn gerade die Serie hat eine sehr, sehr gute Synchronisation. Fast so gut wie das Original. Alle Stimmen nah dran. Da gibt es wahrlich bessere Beispiele... "Friends" zum Beispiel...

  • Ich hoffe deinen Engel nicht zu missdeuten, aber Leuten, die sich nicht mit einer anderen Sprache beschäftigen wollen "Faulheit" zu unterstellen kam zumindest nicht nur bei mir als "vermessen" an.

    In diesem Falle war es nicht nur irgendeine andere Sprache, sondern Englisch. Und sich heutzutage nicht mit Englisch beschäftigen zu wollen ist für mich zwar nicht unbedingt vermessen, aber zumindest doch bedenklich. Und es hat für mich tatsächlich was mit Faulheit und Bequemlichkeit zu tun (immer unter der Voraussetzung dass der Staat durch seine Schulausbildung bereits den Grundstein gelegt hat). Sollte diese Meinung bei Dir und anderen "vermessen" erscheinen, so akzeptiere ich das, ändert aber nix an meiner Meinung. :)


    Ich kenne den Oettinger im verlinken Video auf der vorigen Seite nicht, aber in seiner Einleitung hat er für mich völlig recht (ich bin allerdings auch ein überzeugter Europäer). Und bezüglich seines gar fürchterlichen Akzents ... ich bin noch nie ausgelacht worden, weil ich Englisch mit Akzent spreche, genauso, wie ich niemals jemanden auslachen würde, der Deutsch mit Akzent spricht - aber das nur nebenbei.

  • Ich kenne den Oettinger im verlinken Video auf der vorigen Seite nicht, aber in seiner Einleitung hat er für mich völlig recht (ich bin allerdings auch ein überzeugter Europäer). Und bezüglich seines gar fürchterlichen Akzents ... ich bin noch nie ausgelacht worden, weil ich Englisch mit Akzent spreche, genauso, wie ich niemals jemanden auslachen würde, der Deutsch mit Akzent spricht - aber das nur nebenbei.

    Es geht beim EU-Kommissar Oettinger nicht um den Akzent - es geht um seine mangelhafte Sprachkompetenz.


    Das Spielen von angelsächsischen Originalen hätte auch ihm gewiss nicht geschadet. Man weiss ja nie auf welchen Posten man mal weggelobt wird.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ganz schlechtes Beispiel, denn gerade die Serie hat eine sehr, sehr gute Synchronisation. Fast so gut wie das Original. Alle Stimmen nah dran. Da gibt es wahrlich bessere Beispiele... "Friends" zum Beispiel...

    Super Beispiel, denn gerade bei BBT ist die Synchro wirklich nicht so gelungen. Viele Gags fallen leider weg.


    Ist wohl wie bei den Lokalisierungen: Den einen gefällt die Übersetzung, den anderen nicht.

  • Wenn allerdings in machen englischsprachigen Filmen so extrem genuschelt wird, dass man als Nicht-Muttersprachler kaum noch was versteht, kann so ein Kinoabend arg langatmig werden. So vor Jahrzehnten mit "The Thin Red Line" erlebt, wo das Gesagte duchaus wichtig für die Handlung ist und die Sprechstimme von Jim Caviezel (?) aus dem Off für mich kaum zu verstehen war, da auch nicht direkt mit der Bildhandlung verknüpft.


    Deshalb bevorzuge ich auch eingeblendete Untertitel auf englisch, die ich nicht Wort für Wort lese, sondern mit dem Bild als Ganzes erfasse.

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  • Super Beispiel, denn gerade bei BBT ist die Synchro wirklich nicht so gelungen. Viele Gags fallen leider weg.

    Ich finde, dass dies ein Sprachproblem ist. Wortspiele oder Gags die eben die sprachliche Komponente einbeziehen kann man oft nicht 1:1 übersetzen. Das der Synchro anzukreiden ist nicht sinnvoll. Klar. Manchmal liegen sie auch daneben, wenn es eigentlich ne Vorlage zu einer guten Übersetzung gibt. Aber, wenn man sich die Stimmen anhört und das ganze Drumherum mit Stimmung, dann ist das ne sehr gute Synchro.


    Beispiel: Wie willst du Howards Parodie auf Pachino oder Cage eindeutschen, wenn sie sich auf die Originalstimme von Cage bezieht, die hier doch keine Sau kennt?

  • (...) genauso, wie ich niemals jemanden auslachen würde, der Deutsch mit Akzent spricht - aber das nur nebenbei.

    Das ist logisch, sonst müsstest du als Wiener ja den ganzen Tag lachen ... :D


    SCNR ...

  • Ich habe gestern auf Empfehlung "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2" geschaut. Leider auf deutsch, da Prime das nicht anders hergab :cursing:


    Nun ist mein Englisch gut genug, dass ich verstanden habe, welche Witze gemacht worden sind, die in der Übersetzung leider verstorben sind: "Ich habe einen Lauch in meinem Boot" - der gleich zweimal vorkam - ergibt nicht unbedingt Sinn. Außer dass da halt eine lustige Lauchstange mit Augen im Boot hockt. "There's a leek in my boat" ist dagegen deutlich witziger, wenn man weiß, dass Lauch = leek und Leck = Leak ist und beides Homonyme sind, also gleich ausgesprochen werden.


    Wo immer es geht, bevorzuge ich deshalb die englische Originalversion. Aber das gilt halt für Filme und Serien bzw. Comics und Bücher. Bei Spielen erwarte ich nicht unbedingt, dass da Wortwitze gemacht werden (außer vielleicht mal als EasterEgg). Daher ist eine gute deutsche Übersetzung bei Spielen schon gern gesehen, weil ich normalerweise Spiele spiele, die einer gewissen Denkanstrengung bedürfen. Bei aller Übung ist es da ein klein wenig entspannender, wenn man nicht auch noch übersetzen muss. Viel problematischer wäre das allerdings, wenn die Sprache des Spiels eine andere als Englisch oder Deutsch wäre. Ich vermute, dass dann diese ganze Diskussion hier auch ganz anders geführt würde.


    Denn wer hier würde sich denn ein Spiel im französischen oder spanischen Original kaufen in der Befürchtung, mögliche Erweiterungen kämen nicht auf den deutschen Markt?

  • Denn wer hier würde sich denn ein Spiel im französischen oder spanischen Original kaufen in der Befürchtung, mögliche Erweiterungen kämen nicht auf den deutschen Markt?

    :thumbsup:

    Bei Spielen erwarte ich nicht unbedingt, dass da Wortwitze gemacht werden (außer vielleicht mal als EasterEgg).

    Es gibt Spiele, die auf Wortwitz angelegt sind, zum Beispiel Munchkin oder teilweise auch Smash Up. Bei Munchkin sind sicher einige Wortwitze aus dem Englischen weggefallen im Deutschen, aber dafür sind neue deutsche Wortwitze dazu gekommen. Sonst wäre das Spiel sicher nicht so erfolgreich.


    Bei Smash Up gibt es zum Beispiel eine Fraktion, deren "Charaktere" alle so heißen wie ein Song von Queen. Da haben wir dann keine deutschen Übersetzungen gemacht, sondern die Karten haben auch im Deutschen englische Namen behalten. Es gab aber zuvor durchaus eine heftige Diskussion darüber ... ^^

  • Denn wer hier würde sich denn ein Spiel im französischen oder spanischen Original kaufen in der Befürchtung, mögliche Erweiterungen kämen nicht auf den deutschen Markt?

    C'est moi!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Bei Smash Up gibt es zum Beispiel eine Fraktion, deren "Charaktere" alle so heißen wie ein Song von Queen. Da haben wir dann keine deutschen Übersetzungen gemacht, sondern die Karten haben auch im Deutschen englische Namen behalten. Es gab aber zuvor durchaus eine heftige Diskussion darüber ...

    In welchem Set ist die Fraktion?

  • In Berlin gibt es ein Kino, das mal versucht hat nur Filme in O oder OmU zu zeigen

    Das ist in der Schweiz in den guten Kinos immer so. Einzig am Nachmittag werden die Filme in der Synchron-Fassung gezeigt. Die ganz grossen Kino-Komplexe funktionieren aber mittlerweile (leider) nach dem deutschen Prinzip. Wenn ich wählen kann, nehme ich immer den Original-Ton..... auch auf DVD oder so.

  • Ganz schlechtes Beispiel, denn gerade die Serie hat eine sehr, sehr gute Synchronisation. Fast so gut wie das Original. Alle Stimmen nah dran. Da gibt es wahrlich bessere Beispiele... "Friends" zum Beispiel...

    Hui, soviele Gags mit Bezug auf die Popkultur und Physik die bei der Synchro auf der Strecke blieben.....

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das ist doch überall so!!! Mein Punkt war, dass im Vergleich zu anderen Serien gerade BBT eine sehr gute Synchro hat. Und ich gucke verdammt viele Serien...

  • Zur Filmwelt kann ich nichts beitragen aber hier geht es ja zum Glück um die Spielewelt. Ich finde es immer gut wenn es Vielfalt gibt. Die einen mögen mit der Originalsprache des Spiels glücklich werden, die anderen eben mit der Übersetzung. Ich denke nur immer mal wieder an Aussagen wie z.B. von @Thygra, dass wir hier nicht unbedingt repräsentativ für die breite Spielermasse stehen sondern in dieser eher schon ein kleines Grüppchen sind. Wenn nun von diesem kleinen Grüppchen ein noch kleineres Grüppchen deutsche Lokalisierungen ablehnt ist das zwar ihr gutes Recht, scheint mir aber nur sehr wenig Auswirkung auf das Gesamtbild zu haben :)


    Ob Brettspiele ein geeignetes Medium zum Sprache lernen ist bin ich mir nicht sicher. So hatte ich z.B. schon das Vergnügen mit Warbear ein paar Runden ASL zu spielen, ein Spiel, das es bekanntlich nur in englisch gibt. Am Spieltisch selber haben wir aber definitiv deutsch gesprochen, wenn man von einigen wenigen spielrelevanten Begriffen absieht. Natürlich habe ich die Regel dafür gelesen und damit ein paar Fetzen Englisch aufgeschnappt aber ob diese durch reines Lesen hängen bleiben und ob die speziellen Begriffe eines Spieles wirklich relevant für die Sprachkompetenz sind...


    Die Frage an diejenigen, die Spiele bevorzugt auf Englisch spielen: In welcher Sprache sprecht ihr am Spieltisch (angenommen, eure Mitspieler sind deutsche Muttersprachler)? Konsequenter Weise müsstet ihr ja eigentlich englisch sprechen ^^

  • Konsequenter Weise müsstet ihr ja eigentlich englisch sprechen

    Das ist, mit Verlaub, ziemlicher Humbug. Nur weil das Spiel englische Regeln und ggf. Kartentexte hat, ist ergibt sich doch kein Zwang, die restliche Kommunikation in englisch zu bestreiten! Sicher, eben jene Teile werden dann mal vorgelesen und nach Notwendigkeit übersetzt, aber alles andere? Das ist so realitätsfern, das kann nur provokativ gemeint gewesen sein - und damit unnötig :thumbsdown:

  • Das ist so realitätsfern, das kann nur provokativ gemeint gewesen sein - und damit unnötig :thumbsdown:

    Ich muss dich enttäuschen, ich wollte damit nicht provozieren :)


    Das Erlernen und Können einer Sprache erreicht man am besten durch eines: durch das Sprechen eben dieser Sprache. Ein Buch auf englisch lesen ist gut, ein Film auf englisch schauen auch aber am effektivsten ist definitiv der sprachliche Gebrauch durch den Lernenden (ein Grund (unter vielen) warum so viele junge Leute inzwischen statt FSJ in Deutschland Au-pair in aller Welt machen. In 1 Jahr Aufenthalt im jeweiligen Sprachraum lernt man locker mehr als in 10 oder mehr Jahren Schule zuvor).


    Deutlich weniger effektiv ist das Verwenden von englischen Fachbegriffen in ansonsten deutschen Sätzen. Das kann man z.B. schön an Jugendlichen sehen, die gemeinsam Computer spielen. Da ist eben nur jedes 3-4 Wort in einem Satz auf Englisch, was ihrer englischen Sprachkompetenz aber absolut nicht zugute kommt.


    Rein vom Lerneffekt wäre es also in der Tat am Sinnvollsten, einen Spieleabend dann auf englisch abzuhalten. Und was die Weltfremdheit angeht: In meiner Clique gibt es seit einigen Jahren eine Frau mit kanadischem Freund. Als Ergebnis dieser Liebe verbringen wir nun viele Abende rein in englischer Sprache, damit er sich wohl fühlt. Zu Beginn war das gefühlt völlig behämmert aber inzwischen freue ich mich auf solche Abende, auch wenn ich jedesmal sein Grinsen ob meiner Aussprache vor mir sehe :S

  • Die Frage ist schon berechtigt. Ich bin kein Fundamentalist, der nur englisch kauft, aber jedes achte Spiel im Schrank ist englisch, Tendenz steigend in den letzten Jahren. Das heißt: es kommt auch regelmäßig mal was Englisches auf den Tisch. Nach meiner Erfahrung gibt das dann am Tisch einen deutsch-englisch Mix, der für Außenstehende wirklich etwas bekloppt klingen muss. "Ich kaufe mir Irrigation für 3 Geld", "du willst mich doch nicht schon wieder mit dem Raider's Outpost überfallen?!", "jeder darf nur einen Auftrag am Farmers' Market erfüllen", "hier im Waterdeep Harbour kannst du Intrigenkarten spielen". Gerade Namen von Gebäuden, Karten, Plättchen, etc. wird man nicht direkt übersetzen, weil darunter die Eindeutigkeit leiden würde -- und schon hat man das deutsch-englische Kauderwelsch. Von daher wäre englisch als Kommunikationssprache am Tisch wirklich konsequent. Aber wenn man das nicht muss (Beispiel: international besetzte Runde auf einer Spielemesse), dann macht das nach meiner Erfahrung niemand freiwillig. Man spielt ja immernoch, um gemeinsam Spaß am Spielen zu haben, und nicht etwa, um dabei Englisch zu lernen oder mit seinen tollen Englisch-Kenntnissen zu protzen.

  • Das ist, mit Verlaub, ziemlicher Humbug.

    Da ich damals mit dem Humbug ja angefangen habe, wünsche ich mir, dass dieses mittlerweile geflügelte Wort abhebt und hier im Forum nur noch in Abwandlung eines bekannten Fischer-Zitates verwendet wird: "Mit Verlaub, mein lieber XXX, das ist Humbug!"


  • Denn wer hier würde sich denn ein Spiel im französischen oder spanischen Original kaufen in der Befürchtung, mögliche Erweiterungen kämen nicht auf den deutschen Markt?

    Würde und habe ich schon getan. In diesem Fall kommen bei mir - wenn ich die Sprache nicht spreche - halt irgendwelche Spielhilfen zum Einsatz.
    Wobei: der französische und der spanische Spielemarkt zur Zeit eher vernachlässigbar ist.


    Ich bin besonders Stolz auf meine japanischen 18xx (mit deutscher Spielhilfe und schlecht übersetzter, englischer Regel) :)

  • Ich bin besonders Stolz auf meine japanischen 18xx (mit deutscher Spielhilfe und schlecht übersetzter, englischer Regel)


    Ich habe dieses und jenes im japanischen Original erworben und dazu auf anderem Wege eine englische Lokalisierung der Regel. Auf eine deutsche Ausgabe warte ich gewiss nicht!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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