Regelverschlimmbesserungen

  • Nachdem im Wochenthread das witzige Beispiel aufgetaucht ist, dass jemand SvC mit einem W12 statt 2W6 spielt würde mich mal interessieren, welchen lustigen Hausregeln ihr über die Jahre begegnet seid oder ob ihr ein Spiel sehr oft falsch gespielt habt, weil eine Regel falsch ausgelegt oder sogar ganz vergessen wurde?


    Ich fange einfach mit 2 Beispielen an.


    1. Bekannte spielen gerne Monopoly (nein, das ist noch nicht der lustige Fehler). Sie sind sehr sozial (und sehr christlich) und mögen es nicht, wenn man Mitspieler ärgert. Daher haben sie die Hausregel dass Straßen, von denen jemand eine Straße besitzt, für alle anderen tabu zum Kaufen sind. Sprich, einer kauft eine grüne Karte, schon sind alle anderen grünen Karten für die Mitspieler gesperrt. Das macht die 4-5 Stunden Spieldauer gleich nochmals gefühlt viiiiiiel kürzer :P


    2. Ein Freund hat mich mit dem Netrunner-LCG angesteckt. Er spielt den Konzern und baut gerne eine endlos lange Kette von ICE vor einem ausgelagertem System. Das wird für mich als Runner so teuer durchzukommen, dass er danach sicher seine Agendas durchbringen kann. Nun habe ich die Spielregel gelesen und was steht da? Ein ICE auszulegen kostet so viel, wie vor dem System bereits ICE ausliegen. Sprich, eine Kette aufzubauen wird für den Konzern so richtig teuer. Bisher war es für ihn kostenlos. Ich freue mich schon auf das nächste Spiel und sein Gesicht :evil:

  • 2. Ein Freund hat mich mit dem Netrunner-LCG angesteckt. Er spielt den Konzern und baut gerne eine endlos lange Kette von ICE vor einem ausgelagertem System. Das wird für mich als Runner so teuer durchzukommen, dass er danach sicher seine Agendas durchbringen kann. Nun habe ich die Spielregel gelesen und was steht da? Ein ICE auszulegen kostet so viel, wie vor dem System bereits ICE ausliegen. Sprich, eine Kette aufzubauen wird für den Konzern so richtig teuer. Bisher war es für ihn kostenlos. Ich freue mich schon auf das nächste Spiel und sein Gesicht


    Du sagst es ihm doch aber vor der Partie, oder nicht?


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Wenn du mich so frägst... :D


    Bei mir geht Fairness über alles und natürlich sage ich es ihm vorher. Und sollte ich mal vergessen etwas zu Beginn zu sagen, dürfen meine Mitspieler soweit möglich noch ihre Züge ändern.

  • Ich habe zu Beginn meiner Spieler-Karriere in meiner ersten Partie Dungeon Lords komplett die Startressourcen vergessen (je drei Gold, Imps, Nahrung und Tunnelplättchen)... und anschließend noch einen ausführlichen Session-Report auf Boardgamegeek darüber veröffentlicht, wie unglaublich schwer das Spiel doch sei.


    Da hatten die eingefleischten Geeks ordentlich was zu lachen :)


  • 1. Bekannte spielen gerne Monopoly (nein, das ist noch nicht der lustige Fehler). Sie sind sehr sozial (und sehr christlich) und mögen es nicht, wenn man Mitspieler ärgert. Daher haben sie die Hausregel dass Straßen, von denen jemand eine Straße besitzt, für alle anderen tabu zum Kaufen sind.


    Ha ja, echt gut. :thumbsup: Da hätte ich noch ein paar Ideen: Carcassonne als voll-Coop-Variante, weil als Familienspiel ist das viel zu aggro, wie jedermann weiß. Also, alle bauen gemeinsam an der Landschaft; und alle verlieren, wenn am Ende nicht alle Städte fertiggestellt sind. Ist schon grenzwertig, ich weiß. Aber Achtung, es kommt noch härter: Wenn am Ende alle Teile aufgebraucht sind, schnappt sich jeder einen Würfel. Wer dann am niedrigsten würfelt, muss das ganze Spiel komplett wieder in die Schachtel packen. Ist schon hart, wenn alles auf einen Würfelwurf hinausläuft. Da drehts Dir voll den Helm. Und RoboRally ohne Lasern und Herumschubsen macht auch viel mehr Spaß, echt.


    Ein Freund fand Chaos in der Alten Welt zunächst komplett unspielbar. Khorne hat nämlich immer nach 3 Runden oder so gewonnen. Warum? Die Typen haben für jeden Drehmarker das Rad immer schön eins weitergedreht. :rolleyes:


    Und früher in der Schule (okay, ich gebs zu: auch danach) hatten wir sowohl für Risiko als auch Siedler immer die Hausregel, dass jeder, der seine Siegbedingung erfüllt hat, dies zunächst normal kundtun musste. Danit war das Spiel aber nicht zu Ende! Denn derjenige (bzw. diejenige) musste für den endgültigen Sieg die Siegbedingung nochmals über eine komplette Runde halten, damit alle anderen mit vereinten Kräften probieren konnten, dem Führenden ordentlich in die Suppe zu spucken... OK. Im Nachhinein ist das schon ein bisschen kindisch, aber trotzdem muss ich sagen: Diese Hausregel wwar eigentlich gar nicht mal so schlecht. Kein Witz. So wurden nämlich auch Partien mit einem unausgewogenen Verlauf zum Ende hin nochmal richtig dramatisch und spannend... Diese "Alle auf Einen!" war schon ziemlich cool, und dass letztlich jemand durch völlig unerwartet gewinnt, hat mich eigentlich noch nie gestört.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Wir haben bei "Carcassonne - Die Burg" die Plättchen immer so angelegt, dass alles passend fortgeführten werden muss - nicht nur die Wege. Das war ganz schön kniffelg. Nachdem wir die richtige Regelung entdeckt hatten kam uns das Spiel viel zu einfach vor... Aber es hatte schon mehr Sinn...

  • Wer von Euch kennt Schatz im Amazonas (ein altes Spiel des Jahres)?


    Keiner?


    Dann solltet Ihr das unbedingt kennenlernen, das passt nämlich voll in diesen Thread. :)


    Eine Partie gab's mal vor längerem bei Sat1 im Rahmen einer Comedy-Serie.
    Von hier könnt Ihr es bis zum 10.Juli runterladen (63MB - bitte nur zum persönlichen Gebrauch):
    https://www.wetransfer.com/dow…91c520140703192518/a8d1cd


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Eine Kollegin von mir mußte einmal mit Bekannten spielen, die SvC in einer selbst gebastelten Version hatten. Da hatten die Zahlenchips keine Buchstaben und wurden ganz willkürlich verteilt, so, daß auch 2 neben 12 lag. Aber damit nicht genug.
    Nun wurden die Startsiedlungen der vier Farben mehr oder weniger zufällig auf dem Spielbrett verteilt und DANN erst die Farben den Spielern zugelost ("sonst dauert das immer so lange, bis die gesetzt sind"). Aha.
    Als meine Kollegin dann meinte, sie fühle sich mit ihren Siedlungen an 2, 12 und 3 dann doch etwas benachteiligt, meinte die Bekannte (mit den Siedlungen an der 6 und der 8): "Du spielst wohl nur, um zu gewinnen, was?" :thumbsup:

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  • Meine Eltern spielen ihr Lieblings-Spiel, Triominos, als fröhliches Legespiel, bei dem alle gemeinsam überlegen, wo man einen Stein möglichst lukrativ anlegen kann - Punkte werden natürlich dennoch aufgeschrieben.
    Als ich eine Partie mitgespielt hatte und ungläubig fragte, wo denn das "Spiel" sei, meinte mein Vater abschätzig, das Spielen ja auch Spaß machen solle, OHNE das man gewinnt.


    Ich bin so ein schlechter Mensch... :(

  • Als ich eine Partie mitgespielt hatte und ungläubig fragte, wo denn das "Spiel" sei, meinte mein Vater abschätzig, das Spielen ja auch Spaß machen solle, OHNE das man gewinnt.


    Dein Vater ist ein weiser Mann ... ;)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.