Wie viel Zombie braucht der Spieler?

  • Ich habe auf BGG eben ein Bild mit dem Titel "Escape from Zombie City" gesehen und es zunächst für einen Photoshop Witz gehalten, in der Tat ist es aber ernst gemeint; Queen bringt nächsten Jahr den gleichlautenden Titel auf dem Markt:


    http://www.boardgamegeek.com/i…8/escape-from-zombie-city


    Nach Dark Darker Darkest ist das meines Wissens jetzt das zweite Spiel mit "dunklem" Zombiethema, dass man wahrscheinlich in den Regalen deutscher Kaufhäuser und nicht nur in spezialisierten Geschäften finden wird. Das Thema findet sich bislang, wenn überhaupt, dann in einer "soften" Variante (Muchkin Zombie et al). Zombies als Thema werden immer bedeutsamer, gleichzeitig unken schon viele Spieler, dass das Thema mittlerweile "ausgelutscht" ist.


    Empfindet ihr das Thema auch als "ausgelutscht"?


    Würdet ihr euch überlegen das "neue" Escape zu kaufen, wenn es die grundlegend gleichen Mechanismen wie ESCAPE hat, aber eben mit "Zombie-Extras"?


    Sollte es mehr Zombiespiele im Mainstream Bereich (deutsche Kaufhäuser) geben?

  • Hi,


    Ich fand das Thema nie interessant. Das einzige Zombiespiel was ich mal hatte ist "Zombies!!!" (das was Pegasus inzwischen auch in der Lizenz hat - gibt es zig Erweiterungen, die alle gleich sind). Das habe ich aber schon vor Jahren verkauft oder getauscht - weiss nicht mehr (imcl. div Erweiterungen).


    Mir fehlt irgendwie der Zugang zum Thema "Zombies". Bzw. ist das für mich überhaupt kein richtiges Thema. Das ist so wie "Grizly-Bären" oder "Waldameisen" ... Ägypten?


    Atti

  • Hm, da ist doch ein Thema:


    City of Grizlies - Escape the Invasion of the Egyptian Zombie Waldameisen - klingt nach einem Renner


    Mal im Ernst, mit Myrmes ist Waldameisen tatsächlich ein Thema für mich geworden (und ein spannendes noch dazu)

  • HI,


    Hehe. Waldameisen war ja nicht zufällig gewählt. :)
    Also ich find Myrmes auch ziemlich gelungen, aber das Thema? - Naja ... es ist in sofern gut umgesetzt das ein paar kleine Details (Pheremone, Ammen) Thematisch eingebettet sind. Das funktioniert schon wie ich finde (also das Thema, nicht das Spiel - das funktioniert Mechanisch einwandfrei). Es gibt aber halt auch ein reales Vorbild.
    Bei Zombies ist das ein wenig Problematisch - das ist Thematisch völlig willkürlich. Zombies sind halt Zombies und sind böse ... das ist mir zu wenig. (Und zB auch das Problem an allen Zombie-Filmen)


    Atti

  • Anscheinend hat sich herumgesprochen, dass man in der Sogwirkung von Zombicide mit seinen Rekord-Kickstarter-Einnahmen gut Geld mit dem Zombie-Thema verdienen kann. Ob das noch bis 2014 nachwirkt? Ich frage mich hingegen, ob die Themaik Zombie gute Spielmechanismen ersetzen kann oder nur ein Deckmantel ist, um allzu beliebige Spiele interessanter scheinen zu lassen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zombies sind vor allem in den USA, und dort nicht nur im Spielebereich, schon immer ein Thema mit einer hohen Massenwirkung. Das ist kein Trend der durch Zombiecide begründet wurde,
    nur ist es dadurch wohl noch mehr in den Focus geraten...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.


  • Bei Zombies ist das ein wenig Problematisch - das ist Thematisch völlig willkürlich. Zombies sind halt Zombies und sind böse ... das ist mir zu wenig. (Und zB auch das Problem an allen Zombie-Filmen)


    Atti


    Sehe ich genauso. Witzigerweise finde (oder fand) ich aber das Zombietheme ganz interessant, obwohl ich Zombiefilme einfach nur widerlich finde. Ich kann allerdings World War Z nur empfehlen, das Buch ist der HAMMER, hat aber nichts mit dem bescheuerten Film zum Buch zu tun - ich habe selten eine Buchverfilmumg gesehen, in der der Film so garnichts mit dem Buch zu tun hatte.


    Anscheinend hat sich herumgesprochen, dass man in der Sogwirkung von Zombicide mit seinen Rekord-Kickstarter-Einnahmen gut Geld mit dem Zombie-Thema verdienen kann. Ob das noch bis 2014 nachwirkt? Ich frage mich hingegen, ob die Themaik Zombie gute Spielmechanismen ersetzen kann oder nur ein Deckmantel ist, um allzu beliebige Spiele interessanter scheinen zu lassen.


    Völlig richtig. Wenn ich mir beispielsweise Last Night on Earth ansehe, dann mag ich das Spiel eigentlich nur, weil es so schön "trashig" ist und im Spiel auch eine wirklich Trash Story erzählt. Würde man das Thema herausnehmen, bliebe nur das Gerippe eines bestenfalls mittelmäßigen Spiels.


    Zombicide ist für mich ohnehin nur ein sehr schwaches Spiel, dass letztlich nur von seinen Minis lebt.

  • Die Faszination an Zombies lebt glaube ich schon deutlich länger als es moderne Brettspiele gibt. Es wird gekonnt mit Urängsten gespielt (Krankheit, Tod, "Verrat" durch geliebte Menschen). Okay ... gespielt ... ungewollter Wortwitz.


    Ich finde Zombies als Teil eins Spiels genauso gut/schlecht wie Waldameisen. Solche Themenwellen sind aber überall präsent. In der Literatur waren es (Luschen-)Vampire, Werwölfe, Dystopien ... und die nächste Well rollt bestimmt schon los.
    Zombicide hat die Welle vielleicht kurzzeitig gestärkt, aber über die Zeit wird's nachlassen.


    Im chat bei der live Show von bgg zur Spiel 2013 wurde bei jeder Vorstellung gefragt, wo die Zombies sind ... Zombieloks in Russion Railroads, Gefrorene Zombies in Expedition Northwest Passage, Wasserleichen in SOS Titanic ... auf dem Spielplan von Kohle und Kolonie wurden die Flammen als Urlaubsort/Versteck für Zombies entlarvt ... *lach*


    Ich persönlich warte nur noch auf Zombinanza, Zug um Zug - Zombie, Monopoly - Friedhöfe, Zombieverna - Die Höllenbauern und den Village-Nachfolger Graveyard. *smile*

  • Bei mir ist das anders.
    1. Ich mag Zombies.
    2. Für mich kann das Thema eines Spiels Einfluss auf den Spielspaß haben. Aber das Thema muss auch im Spiel präsent sein und nicht nur auf der Schachtel stehen.
    Beispiel Junta: Die Mechanismen sind wahrlich nicht alle gelungen. Die Putsche können schon sehr zäh sein. Trotzdem macht das Spiel in meiner Spielrunde viel Spaß.


    Von daher hätte ich gerne ein gescheites Zombiespiel. Ich kenne allerdings nur Zombies!!! und das finde ich schlecht. Das Thema alleine reicht halt auch nicht.

  • Bei mir ist das anders.
    1. Ich mag Zombies.
    2. Für mich kann das Thema eines Spiels Einfluss auf den Spielspaß haben. Aber das Thema muss auch im Spiel präsent sein und nicht nur auf der Schachtel stehen.
    Beispiel Junta: Die Mechanismen sind wahrlich nicht alle gelungen. Die Putsche können schon sehr zäh sein. Trotzdem macht das Spiel in meiner Spielrunde viel Spaß.


    Von daher hätte ich gerne ein gescheites Zombiespiel. Ich kenne allerdings nur Zombies!!! und das finde ich schlecht. Das Thema alleine reicht halt auch nicht.


    Schau Dir mal Zombicide an. Kommt bei uns sehr gut an. Und bei den Brettspielbären wird es auch öfter mal ausgepackt...

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Dann empfehle ich Dir Last Night On Earth, wenn Dich Spiele mit "einer gegen alle" à la DESCENT nicht stören. Das macht Laune und ist toll ausgestattet.


    Zurück zum Thema, ich glaube, die Wellen werden nur so wahrgenommen (oder gemacht?). Ich bin jetzt über 40 und Zeit meines Lebens gab es Zombiefilme/ Zombiebücher/ Zombiespiele. Das ist eher ein Mythos à la Frankenstein.
    Ich glaube, speziell bei Spielen ist der Reiz das Abknallen Humanoider ohne schlechtes Gewissen - Zombies sind ganz eindeutig "böse/schlecht", da seelen- und willenlose Killermaschinen (I AM LEGEND ist der einzige Film, den ich kenne, der versucht, etwas anderes anzudeuten, und da könnte man streiten, ob es überhaupt ein Zombiefilm ist). Die wollen Dich fressen - mit weniger Legitimation als z.B. ein Tiger - also zerstörst Du sie, am liebsten sehr effektvoll.


    Ist sicher nur ein Grund von vielen, aber gerade in den USA sind natürlich Spiele, bei denen man Horden von Plastikminis mit der Pumpgun umnieten kann, ein Fest.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • (I AM LEGEND ist der einzige Film, den ich kenne, der versucht, etwas anderes anzudeuten, und da könnte man streiten, ob es überhaupt ein Zombiefilm ist).


    Ich habe das Buch vor ein paar Monaten nochmals gelesen, die Kreaturen sind eher eine Abart von Vampiren, als von Zombies, da sie, im Gegensatz zum Film mit Will Smith*, durchaus zur Kommunikation fähig waren!


    *Es gibt ja mehrere Verfilmungen, eine mit Vincent Price, "Last Man On Earth", dann mit Charlton Heston, "Omega Man", und die neueste mit Will Smith.

  • Zurück zum Thema, ich glaube, die Wellen werden nur so wahrgenommen (oder gemacht?). Ich bin jetzt über 40 und Zeit meines Lebens gab es Zombiefilme/ Zombiebücher/ Zombiespiele. Das ist eher ein Mythos à la Frankenstein.


    Natrülich gab es in den letzen 40 Jahren Filme und Literatur zur Thematik Zombies.
    Aber Fakt ist, dass es z.Zt. einen Zombie-Boom gibt, denn die Frequenz macht hier die Musik.
    Somit ist nicht verwunderlich, wenn dieser Boom/Trend sich im Spielemarkt wiederfindet.


    Zombies sind eine Metapher für Konsumkritik sowie der "Masse/Schwarm/Gesselschaft" bzw. das Gegenstück "Individualität". Diese Masse zeichent sich durch eine gewisse Trägheit/Dummheit und Konsumwahn (Hunger) aus.
    Hierzu findet man im Netz oder im Feuilleton-Bereich von Zeitungen verscheidene Essays zu.


    Zurück zur Frage des OP:
    Ich werde von Zombies nicht müde und mag gerne thematische Spiele aka Ameritrash. Obwohl Ich Escape, Zombicide, LNOE und DDD besitze, kann ich mir gut vorstellen in meinem Konsumwahn Escape from Zombie City zu kaufen. Völlig unnötig und irrational, aber habe Spaß daran ;)


    Mein Filmtipp:
    Einer der unterhaltsamsten Zombiefilme ist immer noch Shaun of the Dead.