Brettspiele spielen ist ein teures Hobby! Oder etwa nicht ... ?

  • MUSS ich Geld in die Hand nehmen, bzw. mindestens eine Summe X, um ein Hobby zu betreiben oder geht das auch ohne?

    Das ist auch für mich der springende Punkt. Würde man also die Frage stellen, wieviel Geld die Ausübenden für ein Hobby aufwenden müssen, um grundsätzlich dazu in der Lage zu sein, es überhaupt ausüben zu können, so steht das Brettspielen mit Sicherheit auf der günstigen Seite der Verteilung. Es ist per Definition kein exklusives Hobby, das alleine schon durch die damit verbundenen Kosten bestimmte Personengruppen ausschließen würde -- anders, als beispielsweise die von GonzoHeartoben als Beispiel aufgeführte Ausübung der Jagd.

    ... was allerdings nicht heißt, dass die Aussage die gleiche bleibt, wenn man die Frage anders formuliert. Man könnte ja auch fragen, wieviel Geld im Schnitt von einem Ausübenden tatsächlich aufgewendet wird (ungeachtet dessen, dass man, wie der Diskussionsverlauf zeigt, schnell auf methodische Schwierigkeiten alleine schon durch die Definition des Begriffs "Hobby" stößt), und wo das Brettspielen sich in diesem Fall auf der Skala einsortiert. Ich denke, da landet das Brettspielen der "Szene" mindestens eher im Mittelfeld.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Bierbart (13. Oktober 2024 um 10:55)

  • Eine eigentlich "harmlose Frage" führt hier zu einem erheblichen Diskussionsbedarf.

    Ich habe abgestimmt für: "doch wirklich günstiges Hobby" ;)

    Um nicht nur zu therothisieren mal ein paar Zahlen meinerseits.

    Durchschnittliche Ausgaben der letzten 12 Jahre: 94,16 € pro Monat (Spiele + Equipment)
    aktuelles Jahr nach 10 Monaten: 101,12 €
    Ausreißer nach unten: 52,11 € und 60,67 €
    Ausreißer nach oben: die Pandemiejahre 2020 + 2021 mit 203,26 € (inklusive 2 Kapplex-Spieleschränke) und 132,32 €

  • Da würde ich durchaus mitgehen!

    OK, wenn wir jetzt von dieser Definition des Mindeststandards fürs Hobby ausgehen, wie kostenintensiv ist dann eine Teilhabe? Eher teuer oder eher günstig?

    Punkt 1 und 3: Sind ja nur ein reiner Akt des Wollens, vielleicht noch der vorhandenen Zeit und der eigenen Wahrnehmung / Definition.

    Punkt 2: Stellt als einziges einen Kostenfaktor dar, wenn wir mal von rein kostenfreien Möglichkeiten (die nicht unbedingt ja jeder zur Verfügung hat) absehen. Selbst unter dem Anspruch selbst zehn Spiele innerhalb des ersten Jahres im Hobby selbst zu besitzen, sehe ich jetzt aufgrund der bereits genannten Quellen für günstige Spiele, keine echten Argumente, warum Brettspiele spielen bitte KEIN günstiges Hobby sein sollte?! :/

    (...) Ich hätte auch nicht den Eindruck, dass jemand hier im Thread diese These vertreten hätte.

    Hier im Theard nicht, klingt aber schon bezüglich steigender Preise immer mal wieder als Kritik an. Der Zugang von Allen zum Hobby wird da schon direkt oder zumindest indirekt in Frage gestellt. Im Grunde geht dies aber Hand und Hand mit der allgemeinen, fokussierten Wahrnehmung von gestiegener Preise in unserem Segment. Was dann auch oft in Kritik an (überflüssiger) gehobener Ausstattung bei Normal-Auflagen und dementsprechend höheren Preisen übergeht ...

  • ... irgendwann gab es auch mal Phasen, da waren es über Jahre keine Brettspiele sondern nur Konsolenspiele, aber ohne spielen und in andere Welten eintauchen könnte ich mir ein Leben nicht vorstellen.

    Das kann ich gut nachvollziehen, bei mir haben sich Video-, Gesellschafts- und Rollenspiel immer abgewechselt, aber das gleiche Bedürfnis gedeckt. (Eine regelmäßige Rollenspielrunde ist halt schwieriger zu bekommen als eine gelegentliche Spielerunde, die wiederum schwieriger als eine gepflegte Steam-Bibliothek.)

    Was mich zu der (in diesem Forum steilen) These bringt, ob Brettspiele nicht nur Teil eines Hobbys sind, nämlich des spielerischen Erfahrens von anderen Welten. Als Teil von "Kultur" bzw. "Medienkonsum" allgemein?

    Es gab vor Jahren mal eine Studie dazu, dass diejenigen, die Musik illegal runtergeladen haben, trotzdem mehr Geld für Musik (Platten, Konzerte, Shirts) ausgegeben haben als der Rest; und zwar einen durchgehend stabilen Betrag. Ich könnte mir vorstellen, dass Unknowns-User ebenfalls mehr Geld für Rollenspiele, Escape Rooms, Romane, Comics und vielleicht sogar Videospiele ausgeben als Durchschnittsdeutsche. Und damit könnte man Brettspiele durchaus als Teil eines teureren Hobbys sehen. 😉 (Mit, zugegeben, der vielfach angemerkten großen Spannweite zwischen der D&D-Einsteigerbox/BuBu/Skat oder eBooks aus der Stadtbücherei auf der einen und der 15.000-Punkte-Warhammer-Armee und dem Nemesis-Collection-Pledge auf der anderen Seite.)

  • Ein ganz wichtiger Punkt ist:

    MUSS ich Geld in die Hand nehmen, bzw. mindestens eine Summe X, um ein Hobby zu betreiben oder geht das auch ohne? Wenn ich ein Hobby grundsätzlich ausüben kann ohne Geld ausgeben zu müssen dann ist es imho ein günstiges Hobby.

    Diese Definition kann ich ganz klar unterstützen, denn sie trifft es genau auf dem Punkt. Brettspiele, KANN ich fast kostenneutral als Hobby betreiben.

    Wenn ich aber Golf spielen möchte, muss ich die Jahresgebühr im Golfclub zahlen. Will ich Bestzeiten auf dem Nürburgring fahren, muss ich definitiv in meine Karre investieren und da ordentlich Geld reinpumpen.

    Aber Brettspiele kann ich wirklich fast ohne Kosten spielen. Man kann fremde Spiele spielen, Second Hand kaufen, zu Brettspielabenden gehen. Aber man ist nicht dazu gezungen.

    Ausufern KANN alles. Ich kenne sogar Leute, die haben es geschafft halbe Vernögen für blöde Wollknäuel auszugeben…

  • ich kaufe aber relativ häufig Spiele Second Hand.

    Vielleicht ist das aber auch ein Problem insgesamt gesehen. Also nicht DU, aber ein Verlag (und erst recht der Autor) verdient da ja nix mehr dran und muss dies dann doch auch wiederum mit in das neue Spiel als Marge mit einspeisen, was schlussendlich dann die Erstkäufer zahlen.

    Oder gibt es etwas vergleichbares wie die GEMA bei der Musik auch bei Brettspielen/Brettspielcafes? Weißt du dazu etwas?

    Viele verspielte Grüße,

    Tomke

    Autos kaufen viele doch auch immer gebraucht ,trotzdem steigen hier die Preise ebenso aufgrund modernster neuer Anforderungen , Löhne, Vorschriften, Gewinnspannen , Material usw. genauso

  • Ich behaupte hier mal: "Brettspiele sind gerade im Vergleich ein günstiges Hobby und Brettspielen muss nicht zwangsläufig viel kosten."

    Jein.

    Wenn man als uninformierter Neuling mit dem Brettspielen als Hobby anfangen möchte und dann die Spiele im örtlichen Laden für den UVP kauft, kann sich das im Einzelnen schon recht teuer anfühlen. Da legt man eben mal schnell 55,- € für ein #Everdell, 78,- € für ein #E-Mission oder 105,- € für ein #ZugumZugLegacy hin. Selbst der Griff nach dem Klassiker #Monopoly kostet einen da schnell mal 45,- €.
    Zur Einordnung: Die Grund-Mitgliedschaft im örtlichen Sportverein schlägt mit 45,- € jährlich zu Buche. Hinzu kommen (quasi als Erweiterung ;)) gesonderte Beiträge für einzelne spezielle Abteilungen.

    Billiger wird der Einstieg ins Brettspielhobby natürlich, wenn man sich vorher informiert hat. Dann kommt man relativ schnell mal auf Online-Angebote, Gebrauchtware per ebay und Co. und Abverkäufe älterer Titel. Doch der Weg bis zum Erwerb einiger Schnapper kostet meist erstmal vorrangig Zeit, wenn man sich nicht zwangsläufig eine Menge Graupen andrehen lassen will. Es setzt für die Argumentation der Günstig-Fraktion voraus, daß man nicht unbedarft ins Hobby reingeht.

    Übrigens, der Vergleich mit dem Kinobesuch hinkt meines Erachtens. Ich kann nicht den Auslistungspreis eines Spiels von 2020 mit dem Besuch eines topaktuellen Films im Kino vergleichen. Hier wäre für mich der Vergleich "aktueller Kinofilm <--> aktuelles Spiel" oder "2020er-Spiel <--> 2020er-Film auf DVD oder Blu-Ray passender.

    Als Beispiel: Black Widow kam 2020 ins Kino. Eine DVD des Films gibt es aktuell für 7,99 €, die Blu-Ray für 12,99 € und gebraucht gibt´s das bereits für die Hälfte. Und wobei der Einzelne dann mehr Spaß hat ist natürlich typ-, sowie spiel- und filmabhängig.

  • Ich bin sowohl Sammler (ca. 100 Spiele) und Spieler (3-4x / Woche). Für neue Spiele gebe ich gern (viel) Geld aus. Aber nie so viel, das ich dies irgendwie auf dem Konto merken würde.

    Einer meiner Söhne spielt Schlagzeug (eigenes Gerät daheim) und nimmt professionellen Unterricht. Der assige Ex meiner Frau hat seine gesamte Kohle in seine aufgemotzte Karre gesteckt. Andere Reisen weit und oft. Das sind für mich teure Hobbys.


    Und wenn ich dann wie z. B. Knolle Kosten auf Spielstunden umschlage...und social benefits dazu rechne (Freunde treffen, neue Leute kennenlernen, smartphonefreie Zeit, ...) hat die Brettspielerei für mich ein unfassbar tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.

  • Übrigens, der Vergleich mit dem Kinobesuch hinkt meines Erachtens. Ich kann nicht den Auslistungspreis eines Spiels von 2020 mit dem Besuch eines topaktuellen Films im Kino vergleichen. Hier wäre für mich der Vergleich "aktueller Kinofilm <--> aktuelles Spiel" oder "2020er-Spiel <--> 2020er-Film auf DVD oder Blu-Ray passender.

    Ei, das lass bloss nicht passionierte Kino-Gänger hören ... Kino mit DVD zuhause gleichsetzen, dass ist für einen etablierten Flim-Freund nicht nur Äpfel mit Birnen vergleichen, sondern Äpfel mit Kuhmist ... ganz dünnes Eis :lachwein:

    Nein, ich weiß schon was du sagen willst, aber Neuheiten müssen es für den Anfänger im Brettspiel-Hobby ja garnicht zwangsläufig sein. Und auch Neueinsteiger sind ja durchaus gekonnte Sparfüchse, die das Internet mit Amazon, Vergleichsseiten und natürlich Ebay ja aus anderen Bereichen ihres Lebens bereits gut kennen ... aber ich will deinen nicht völlig ausklammern, zu einem Teil wirst du mit deiner Annahme auch schon Recht haben ... ;)

  • Kleiner Einwurf für Spiele für Einsteiger -> Bei Müller gibt's aktuell 20% auf Spielwaren und somit Tribes of the Wind für nur 20 Euro ... also wenn das kein Argument für Brettspiele spielen als günstiges Hobby ist. ;)

  • So ganz allgemein - keine Impulskontrolle beim Kaufen ist ein teures Hobby.

    Aber wenn man sein Geld gezielt einsetzt kann man bei Brettspielen auch mit moderatem Budget coole Sachen erwerben oder erleben.

    D.h. Schnäppchen beim Neukauf abwarten, ganz gezielt auf dem Sekundärmarkt kaufen oder sogar Spiele ausleihen.

    Wenn man natürlich neue Kickstarter haben möchte wird das so eher nicht funktionieren, dann muss man halt tiefer in die Tasche greifen. Ich finde beides vollkommen legitim und nachvollziehbar und bin der Meinung das die Freude am Hobby im Vordergrund stehen sollte ; spielen verbindet so schön auch über "soziale" Schichten hinweg, am Ende egal wie hoch das Budget ist; irgendwer kauft das Spiel und ne ganze Runde hat Spaß damit. Mode z.B. schafft das so nicht.

  • (...) Ich hätte auch nicht den Eindruck, dass jemand hier im Thread diese These vertreten hätte.

    Hier im Theard nicht, klingt aber schon bezüglich steigender Preise immer mal wieder als Kritik an. Der Zugang von Allen zum Hobby wird da schon direkt oder zumindest indirekt in Frage gestellt. Im Grunde geht dies aber Hand und Hand mit der allgemeinen, fokussierten Wahrnehmung von gestiegener Preise in unserem Segment. Was dann auch oft in Kritik an (überflüssiger) gehobener Ausstattung bei Normal-Auflagen und dementsprechend höheren Preisen übergeht ...

    Ja, das fällt für mich dann unter allgemeines Gejammer über steigende Preise, schlechtere Qualität, korrupte Politiker, weniger Lametta, Kommerzbands nach dem ersten, in der Garage aufgenommenen Album, 1€ war mal 2 Mark etc. Kann ich nicht so ganz ernst nehmen. ^^

  • Diskussion beendet :lachwein:

    Nee, nee ... so einfach machen wir es uns hier nicht. Mich interessieren vor allem die Gegenstimmen, die unser Hobby für teuer oder eher teuer halten. Da gibt es ja sicherlich Gründe und Argumente, warum dies so gesehen wird ... also, liebe Leute, nur mal her mit euren Einschätzungen ... :danke:

    Die Frage ist halt, ob es dir um eine eher theoretische Diskussion geht oder mehr, wie es dann in der Praxis bei vielen hier wirklich abläuft.

    Klar kann man es als günstiges Hobby betreiben, nur ist halt die Frage, ob man es dann wirklich so betreibt, wenn es ein echtes Hobby wird. Hobbys, die man mit Leidenschaft betreibt, haben ja sehr oft die Auswirkung, dass man sie nicht gerade minimalistisch betreibt. Und leider hat das Brettspielhobby ein sehr großes Potenzial sehr auszuarten. Wenn man hier im Forum sieht, was bezüglich Crowdfunding, Addons, Playmats, Inserts, Sleeves und anderem Bling Bling abgeht, dann sind das halt oft die Auswirkungen, wenn man es als echtes Hobby betreibt und da kann es weitaus teurer werden, als andere Hobbys.

    Muss man das so machen? Sicher nicht, aber realistisch betrachtet machen es viele dann dennoch und agieren diesbezüglich nicht immer absolut vernünftig.

    Ich habe in diesem Hinblick mit teures Hobby abgestimmt.

  • Da es ja eigentlich darum geht, ob der Preis des Hobbies es unerschwinglich fuer Menschen machen muss... here my 2 cents: Ich halte es fuer ein guenstiges Hobby.

     

    ... Leute, die haben es geschafft halbe Vernögen für blöde Wollknäuel auszugeben…

    :$

    In meinem Fall stimmt das de facto auch, meine anderen ernsthafteren Hobbies, meine Tiere und alles rund um Fasern/Wolle sind definitiv kostenintensiver.

    Einmal editiert, zuletzt von Torii (14. Oktober 2024 um 05:12)

  • Ich bin sowohl Sammler (ca. 100 Spiele) und Spieler (3-4x / Woche). Für neue Spiele gebe ich gern (viel) Geld aus. Aber nie so viel, das ich dies irgendwie auf dem Konto merken würde.

    Einer meiner Söhne spielt Schlagzeug (eigenes Gerät daheim) und nimmt professionellen Unterricht. Der assige Ex meiner Frau hat seine gesamte Kohle in seine aufgemotzte Karre gesteckt. Andere Reisen weit und oft. Das sind für mich teure Hobbys.


    Und wenn ich dann wie z. B. Knolle Kosten auf Spielstunden umschlage...und social benefits dazu rechne (Freunde treffen, neue Leute kennenlernen, smartphonefreie Zeit, ...) hat die Brettspielerei für mich ein unfassbar tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Nenn Dich bitte bei Unkowns mit 100 Spielen nicht Sammler. Oder bist Du dieses Jahr erst gestartet damit? :lachwein:

  • Klar kann man es als günstiges Hobby betreiben, nur ist halt die Frage, ob man es dann wirklich so betreibt, wenn es ein echtes Hobby wird. Hobbys, die man mit Leidenschaft betreibt, haben ja sehr oft die Auswirkung, dass man sie nicht gerade minimalistisch betreibt.

    Hier bin ich anderer Meinung: Die Definition, was ein "echtes" Hobby ist, ist vielschichtig.

    Es gibt Menschen die in ihrem (einzigen) Hobby komplett aufgehen, ihre gesamte Freizeit, ihr Herzblut und oft ihr ganzes Geld da rein stecken. Das Hobby ist ihr Leben. Es freut mich wenn jemand für sein Hobby so brennt. Aber ich mag nicht dieses Engagement als Messlatte dafür zu nehmen, ab wann oder wie man ein Hobby "richtig" betreibt. Das führt nämlich regelmäßig dazu dass die Menschen, die ein Hobby nur als eines neben mehreren anderen nicht ganz so intensiv betreiben in der jeweiligen Blase abgewertet bzw. nicht ernst genommen werden. Wir hatten die allgemeine Definition hier bereits, darin heißt es:

    Vielleicht hilft das hier noch weiter ^^ :

    "Hob·by

    Substantiv, Neutrum [das]
    in der Freizeit aus Neigung, Freude an der Sache mit einem gewissen Eifer betriebene Beschäftigung auf einem bestimmten Gebiet"

    Es ist relativ schwammig formuliert und es obliegt imho nicht den extrem Engagierten zu bestimmen was "gewisser Eifer" ist, denn bei denen avanciert das Hobby oft zur Profession und in einigen Fällen zur Obsession..... ich kenne Menschen die betreiben ihr "Hobby" intensiver und professioneller als so mancher, der das hauptberuflich macht - das kann nicht das Maß der Dinge sein. Aber ein Hobby ist ein Hobby weil es eben nicht professionell und hauptberuflich betrieben wird.

    In dem Dojo in welchem ich übe gibt es einige Aikidoka die vier mal die Woche insgesamt 10 Stunden im Dojo sind, die fahren jedes Wochenende auf Lehrgänge, nicht nur in Deutschland sondern auch in andere europäische Länder. Die schlafen da teilweise in der Übungshalle auf den Matten neben dutzend anderen und üben mit Menschen aus aller Welt unter Anleitung der verschiedensten Sensei, um unterschiedliche Ausprägungen und Stile kenn zu lernen. Die lernen teilweise Japanisch und beschäftigen sich intensiv mit der japanischen Kultur, einige reisen nach Japan um einmal im Honbu-Dojo in Tokyo an einer Übungsstunde teilzunehmen und sie praktizieren und üben Aikido mit dem Ziel, mindestens den 3. Dan (Meistergrad) zu erlangen ...

    Ich gehe zwei mal pro Woche hin und komme im Schnitt auf 3,5 Stunden. Mein japanisch beschränkt sich auf wenige Grundlagen, wir kochen und essen gerne japanisch und Lehrgänge machen wir nur im eigenen Dojo oder in der näheren Umgebung. Mein Ziel ist es *irgendwann* einmal den 1. Dan zu erreichen, was im übernächsten Jahr möglich wäre.

    Das ist absolut ohne Frage mein Hobby ( ...ein Hobby) auch wenn ich nur einen Bruchteil dessen darin investiere (Zeit, Geld, Engagement) wie viele meiner Mit-Aikidoka.

    Um den Bogen wieder zum Brettspiel zu spannen:

    Für mich wäre ein gewisser Eifer erkennbar, wenn man sich über den eigenen Spielfeldrand hinaus über Spiele informiert, sich mit anderen austauscht, auch wenn das nur eine Person ist mit der man sich regelmäßig trifft, regelmäßig spielt und immer wieder neues ausprobiert. Und das ist grundsätzlich kostengünstig oder sogar kostenneutral zu bewerkstelligen.

    Liebe Grüße

    Cal

    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

    4 Mal editiert, zuletzt von Calredon (14. Oktober 2024 um 07:03)

  • Ich bin ja ein Mensch der eigentlich zuviele Hobbies hat. Und wahrscheinlich auch zu viel Geld dafür ausgibt.

    • Ich gebe pro Jahr wahrscheinlich 400 bis 500 € für Ausrüstung und Mitgliedschaft im Sportverein aus.
    • Ich gebe pro Jahr wahrscheinlich 500 bis 600 € für digitale Inhalte, also Medien, Computerspiele, Streaming Dienst, Musik und eBooks aus. Die Hälfte davon sind Abonnements für (digitale) Zeitung und Streaming. Der Internetzugang kommt theoretisch noch hinzu.
    • Ich fahre gerne und viel Fahrrad. Ich habe dafür mehrere Räder. Die müssen regelmäßig gewartet und repariert werden. Ich brauche dafür weiteres Zeug, also Klamotten, Rucksack, Helm, Werkzeug. Das sind oft große Anschaffungen auf einmal. Mein teuerstes Rad hat ca. 3000 € gekostet. Aber rechne ich alles zusammen und mittle über die Jahre, sind es trotzdem ca. 1000 € pro Jahr. Dazu kommen auch noch kurze Urlaube mit dem Rad. Nochmal ca. 400 bis 500 € pro Jahr.
    • Ich habe lange Jahre nur ca. 50 bis 100 € pro Jahr für Brettspiele ausgegeben. (Bevor ich hier Mitglied wurde). Seitdem ich hier Mitglied bin sind es mindestens 500 € pro Jahr, waren auch schon (blödes Kickstarter) einmal 1000 €. Im Mittel vielleicht 700 €. In den letzten zwei Jahren reduziert sich der Betrag der für die Spiele selbst drauf geht, dafür gebe ich mehr Geld für die Fahrt zu Spieletreffs und Wochenenden aus.

    In Summe gebe ich also ca. 300 € pro Monat für Hobbies und Freizeit aus. Ich könnte aber alle Ausgaben dort oben drastisch senken. Den Sportverein wechseln. Nur noch ein Rad fahren. Alle Medienabbos kündigen. Wieder nur ein bis zwei Spiele pro Jahr kaufen. Als Student habe ich deutlich weniger als 100 € für das alles ausgegeben. Seitdem ich mir das leisten kann, mache ich es auch. Und ich denke, dass es beim Brettspielen einfach mehr Konsum gibt. Vielleicht auch mehr empfundenen Konsum-Druck durch Plattformen wie Unknowns. Auf jeden Fall mehr ständige Konsum-Angebote und Verführungen für die, die es sich leisten können.

    Der Sportverein hat das nicht. Für Fahrräder gebe ich zwar insgesamt mehr aus, aber das liegt einfach auch daran, dass Mountainbikes verdammt teuer sind. Wenn ich eins habe, bin ich für dessen Lebensdauer relativ immun gegen den Cult-of-the-New. Gleichzeitig könnte ich über die Urlaube noch leicht deutlich mehr ausgeben, achte da aber dann doch aufs Geld. Bei Brettspielen gelingt es mir weniger gut den Verlockungen neuer Spiele zu wiederstehen.

  • Leute, mal im Ernst. Wer sich ein paar, selbst wenn es ein paar mehr sind, Brettspiele günstig schießt, z.B. auf nem Flohmarkt, ist es dann ein Hobby? Bezeichnet die Person Brettspiele dann als sein Hobby? Ich weiß ja nicht. Diese ganze Diskussiom hat einen sehr konstruierten Charakter. Pferde sind mein Hobby, ich kaufe einmal im Jahr ne Wendy. Rennsport ist mein Hobby, ich schaue im Free-TV Formel 1. Segelsport ist mein Hobby, ich betreibe es im Verein mit Beteiligung an ner Jolle für nen schmalen Taler auf der Alster in Hamburg. Daher, gebt mir eure "teuren" Hobbys und ich stricke daraus die billigste Alternative. Alleine meine Bahnfahrten pro Jahr für Conventions, Messen und Pressetermine übersteigen die Ausgaben von fast allen anderen Hobbys und ich zähle das zum Hobby dazu. Die Frage ist völlig sinnlos, gerade wenn man sie im Vergleich stellt, weil jedes Hobby skaliert werden kann.

    Ich verstehe hier die ganzen Fragezeichen nicht wirklich, denn das waren auch meine Gedanken beim Lesen des Threads.

    Um etwas als Hobby zu bezeichnen braucht es für mich schon eine gewisse Schwelle. Nur weil ich regelmäßig im Internet schaue, was eine Hasselblad kostet, ist Fotografie noch nicht mein Hobby. Wenn ich intensiv als Hobby laufe, brauche ich regelmäßig Schuhe. Die kaufe ich dann aber (als Läufer) nicht im Sale, sondern hole sie mir idealerweise mit Laufbandanalyse. Eben weil es mein Hobby ist und es bei schlechtem Schuhwerk schnell in Verletzungen enden kann. Ich kenne intensive Läufer, die hauen da 3-6 Paar pro Jahr durch. Ist das dann noch günstig? Radfahren kann ich auch mit dem alten Fahrrad von Oma und Opa, aber bezeichnet jemand, der damit am Wochenende zur Eisdiele fährt das als Hobby? Das gleiche gilt, wie hier schon jemand geschrieben hat, für Instrumente. Wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat, möchte man auch passendes Equipment haben.

    Es mag einzelne Ausnahmen geben, die tatsächlich etwas als Hobby betreiben, aber sehr niederschwellig bezüglich der Kosten betreiben. Aber für meine Definition von Hobby ist das eher selten der Fall. Da braucht es schon einen gewissen Intensität und dann wird es den meisten eben nicht reichen nur das zu spielen, was sehr günstig ist oder die Freunde haben. Und so eine Bibliothek wie in Köln mit der Ausstattung von MissBaybee gibt es halt wahrscheinlich auch nicht 2x in Deutschland.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ich denke, ob man ein Hobby als günstig oder als teuer empfindet, ist relativ. Ich zietiere mich mal selber:

    aktuelles Jahr nach 10 Monaten: 101,12 € pro Monat

    Als Schüler, Auszubildender oder Studierender sind solche Ausgaben wahrscheinlich einfach nur (zu) teuer. Aber man kann dem Hobby auch nachgehen, ohne viel in neue Schachteln zu investieren.
    Mit einem auskömmlichen Gehalt sieht das später eben anders aus. :)
    Und wenn ein Hobby das eigene Konto nicht spürbar belastet, dann ist das Hobby aus meiner Sicht günstig.

    Warum kann das Spielehobby preiswert sein? Wie bekommt man das theoretisch hin?
    Geld in Kickstarter versenken? Nein, danke. Wahllos die angeblich neuesten Hits der Content-Creator und Youtuber kaufen? Vorsicht, da wird schnell mal auch reinster Durchschnitt nur "hochgejazzt" (vor allen, wenn es die Spiele von den Verlagen umsonst gibt). Mehr Spiele kaufen, als man überhaupt auf den Tisch bringen kann? Warum? (O.K. hat bei mir während der Pandemiejahre 2020/2021 leider auch nicht so ganz geklappt) ;) Das erhöht je nach Sicht nur den "Pile of Shame / Pile of Happiness".
    Alle neuen Spiele mindestens 10x auf den Tisch bringen (außer natürlich bei Fehlkäufen) bevor man auch nur daran denkt Neues zu erwerben.
    Nichts kaufen, was in ähnlicher Form schon 3x in der Regalwand schlummert. ...

    Gegenüber dem Reitsport mit eigenen Pferd, Tennis (mit Trainerstunden) oder auch Golf ... empfinde ich das Hobby Spielen prinzipiell als preiswert.

    Mal ein halbes Jahr keine neuen Spiele kaufen; - ist schließlich auch kein Problem (zumindest bei mir).
    Mal ein halbes Jahr nichts für das eigene Pferd ausgeben ist hingegen nicht möglich, die laufenden Kosten bleiben.

  • Und so eine Bibliothek wie in Köln mit der Ausstattung von MissBaybee gibt es halt wahrscheinlich auch nicht 2x in Deutschland.

    Doch - im Ruhrgebiet hast Du recht gute Karten genau so etwas zu finden: die Spieliothek in Marl, das Spielezentrum in Herne, die Ludothek in Herten, der Hippodice Spieleclub in Bochum mit größerem Spielbestand. Und eine Vielzahl an Brettspieltreffs in allen Ruhrgebietsorten, wo viele ihre neuesten Spielerrungenschaften auf den Tisch bringen wollen und „finanzschwächere“ Teilnehmer ohne Probleme teilnehmen können.

  • Also laut dieser Umfrage:

    https://www.idealo.de/magazin/freize…ns%20100%20Euro.

    Geben nur 10% der Deutschen 100€ oder mehr pro Monat für ihr Hobby aus. Wer so viel in Spiele investiert – und sind wir mal ehrlich, das werden hier einige sein (mich vermutlich eingeschlossen) – leistet sich also ein teures Hobby.

    Hast Du übrigens den ganzen Artikel gelesen? Da bezeichnen fast 40% "Fernsehen" als ihr Hobby. Ich kenne echt niemanden, der das so sagen würde und dann kommt natürlich das Ergebnis zustande, dass sehr wenig Geld für ein "Hobby" ausgegeben wird. Ich finde diese Umfrage recht merkwürdig und bin wieder dabei, dass man dann sehen muss, wer was überhaupt als Hobby bezeichnet.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ich bin schon so dem einen oder anderen Hobby nachgegangen und Brettspiele waren da doch immer am günstigsten. Selbst gegenüber Videospielen haben sie den großen Vorteil, dass sie viel Platz wegnehmen und dadurch schon physische Limitationen mit sich bringen.

  • Also mal zur Diskussion gestellt: Sind Brettspiele auch zwangsläufig ein teures Hobby?

    Magst Du nicht mal eine anonyme Umfrage machen, wie viel Geld die Leute pro Monat für Ihr Hobby Brettspielen aufwenden? Damit meine ich nicht nur den reinen Kauf von Brettspielen, sondern beispielsweise auch Reisen und Übernachten für Conventions/Treffen, Farben zum Bemalen, 3-D-Druck etc. (Also zumindest das, was ich zum Hobby dazu zählen.) Und jeder, der denkt, er hat Brettspiele als Hobby kann ja mitmachen. Das würde dann zum einen die große Bandbreite des Hobbys zeigen, zum anderen aber auch einen besseren Vergleich zulassen. Wie schon festgestellt, ist „teuer“ relativ, je nachdem, ob ich 5000 Euro jeden Monat auf dem Konto habe oder 2000 Euro. Wenn dann rauskommt: „10% der Leute kommen mit 10 Euro im Monat“ aus, dann ist das schon ein signifikanter Teil, der mit eher wenig Geld das Hobby betreibt.

    Gruß Dee

  • Doch - im Ruhrgebiet hast Du recht gute Karten genau so etwas zu finden: die Spieliothek in Marl, das Spielezentrum in Herne, die Ludothek in Herten, der Hippodice Spieleclub in Bochum mit größerem Spielbestand. Und eine Vielzahl an Brettspieltreffs in allen Ruhrgebietsorten, wo viele ihre neuesten Spielerrungenschaften auf den Tisch bringen wollen und „finanzschwächere“ Teilnehmer ohne Probleme teilnehmen können.

    Hier im Süden gibt es das mit der Möglichkeit auszuleihen nicht. Und ich meine schon explizit eine Bibliothek, bei der man alle Titel eines Jahres ausleihen kann. Eben weil es so unterschiedliche Interessen gibt.

    Und die Möglichkeit zur Teilhabe ist für mich auch ein Unterschied zu einem Hobby. Als Hobbyist möchte ich doch regelmäßig spielen. Reicht es Dir für ein Hobby aus, wenn Du die Spielekonsole von deinem Freund nutzen darfst? Das meine ich ja mit meiner Einordnung als Hobby. Natürlich ist das die persönliche Einstellung, aber für mich fehlt sonst einfach diese gewisse Schwelle.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Die Frage ist halt, ob es dir um eine eher theoretische Diskussion geht oder mehr, wie es dann in der Praxis bei vielen hier wirklich abläuft.

    Klar kann man es als günstiges Hobby betreiben, nur ist halt die Frage, ob man es dann wirklich so betreibt, wenn es ein echtes Hobby wird. Hobbys, die man mit Leidenschaft betreibt, haben ja sehr oft die Auswirkung, dass man sie nicht gerade minimalistisch betreibt. Und leider hat das Brettspielhobby ein sehr großes Potenzial sehr auszuarten. Wenn man hier im Forum sieht, was bezüglich Crowdfunding, Addons, Playmats, Inserts, Sleeves und anderem Bling Bling abgeht, dann sind das halt oft die Auswirkungen, wenn man es als echtes Hobby betreibt und da kann es weitaus teurer werden, als andere Hobbys.

    Muss man das so machen? Sicher nicht, aber realistisch betrachtet machen es viele dann dennoch und agieren diesbezüglich nicht immer absolut vernünftig.

    Ich habe in diesem Hinblick mit teures Hobby abgestimmt.

    Puuuh, also gerade den ersten Teil finde ich ja zurückhaltend formuliert, enorm schwierig. ...fast auf Niveau der Gamer, die darüber streiten, auf welcher Plattform, mit welchen Eingabegerät oder ab wievielen FPS man ein 'echter' Gamer ist..

    Wir hatten vor ca. 20+ Jahren 4-5 BattleTech Boxen, Formula Dé und Die Siedler von Catan, mehr nicht. Damit haben wir aber ca. 80% unserer Freizeit damit verbracht.. was sonst außer einem 'echten' Hobby sollte das sein?

    Anderes Beispiel aus meinem hauptsächlichen (und kostenintensivstem) Hobby: Wenn du denkst, das Feld der Brettspiele würde zum Eskalieren einladen, frag mal einen Schlagzeuger oder Gitarristen. 😄 Der Weg, sein Setup zu verändern, neues auszuprobieren, zu verfeinern und zu optimieren, ist endlos.. Wenn dann jemand mit nur mit Bassdrum, Snare und einer Tom 40 Std. pro Woche übt, nimmt der das Hobby weniger ernst als der, der sich ein 20.000 EUR Elektronikset in einem schalloptimierten Raum stellt?

    Einmal editiert, zuletzt von chobe (14. Oktober 2024 um 09:37)

  • Um etwas als Hobby zu bezeichnen braucht es für mich schon eine gewisse Schwelle

    Definitiv. Aber bezieht sich diese Schwelle nicht auf Commitment? Also wie viel Zeit und Energie eine Person investiert?

    Ich denke zwar auch, dass das bei den meisten Leuten dann auch eng mit ausgegebenen Euros zusammenhängt. Aber es skaliert halt auch mit den finanziellen Möglichkeiten. Wenn man das Geld hat, verführt einen das Brettspiel-Hobby ziemlich stark zum Konsum. Aber wenn n man das Geld nicht hat, kann man trotzdem vergleichsweise einfach partizipieren. Der Spiele-Kauf-Konsum ergibt sich halt in Einklang mit dem Hobby, ist aber nicht Voraussetzung.

  • Ich habe einige Jahre in der Nähe der Spieliothek Marl gewohnt und habe dort viel ausgeliehen. Der Jahresbetrag für die Bibliotheksleihe lag damals bei etwa 20 Euro im Jahr.

    Ich habe definitiv sehr viel Geld gespart bei Kinderspielen. Mein Sohn und ich sind alle 14 Tage hingefahren, haben 4-5 Spiele ausgeliehen und somit eine riesige Bandbreite an Kinderspielen ausprobieren können. Die Halbwertszeit bei Kinderspielen ist ja noch geringer als bei Familien- und Kennerspielen.

    Der Besuch des Spieleabends (1x monatlich) und das Ausleihen von Kennerspielen hat bei mir allerdings nicht zum Geld sparen geführt. Ich rutschte immer tiefer ins Hobby und habe mir bei Gefallen dann eher die Spiele selbst angeschafft. Theoretisch wäre auch hier sparen möglich gewesen, hat in der Praxis aber mal gar nicht funktioniert 8-))!

  • Intensität ist für mich aber auch eine Persönlichkeitsfrage.

    Es gibt Leute, die haben einen Hang dazu, Dinge extremer zu betreiben als andere.

    Wenn mich ein Thema interessiert, dann grabe ich mich da rein. Egal ob Musik, Filme, Brettspiele oder einfach nur ein interessanter Zeitraum irgendeiner Kultur/Nation/was-auch-immer worauf ich zufällig über Umwege stoße. Automatisch, betreibe ich auch Hobbies extremer als vllt andere ihre Hobbies betreiben.

    Es gibt aber auch Leute, die lieben Musik und hören nur RPR1 oder lieben Filme, aber schauen nur lineares Fernsehen oder spielen regelmäßig komplexe Brettspiele, aber haben keine große Sammlung und sind nicht auf Unknowns aktiv.

  • Also mal zur Diskussion gestellt: Sind Brettspiele auch zwangsläufig ein teures Hobby?

    Magst Du nicht mal eine anonyme Umfrage machen, wie viel Geld die Leute pro Monat für Ihr Hobby Brettspielen aufwenden?

    Gab es schon mal, wenn auch nicht anonym. Und wurde auch schon im Thread verlinkt :) Die Umfrage war für mich aussagekräftiger als die theoretische quasi-0€ Mindesteinstiegsschwelle, die ich nach wie vor nicht für sinnvoll halte, weil sich die unterscheidet von "Mindesteinstiegsschwelle, damit ich es für mich als Hobby bezeichnen kann".

    Bierbart
    24. Januar 2021 um 23:50

    65% der Teilnehmer geben zwischen 26-100€ / Monat aus. Mit 32% findet die Mehrheit der Teilnehmer finden, dass ihre Ausgaben im Vergleich zu anderen Hobbies nicht viel sind.

  • Leute, mal im Ernst. Wer sich ein paar, selbst wenn es ein paar mehr sind, Brettspiele günstig schießt, z.B. auf nem Flohmarkt, ist es dann ein Hobby? Bezeichnet die Person Brettspiele dann als sein Hobby? Ich weiß ja nicht. Diese ganze Diskussiom hat einen sehr konstruierten Charakter. Pferde sind mein Hobby, ich kaufe einmal im Jahr ne Wendy. Rennsport ist mein Hobby, ich schaue im Free-TV Formel 1. Segelsport ist mein Hobby, ich betreibe es im Verein mit Beteiligung an ner Jolle für nen schmalen Taler auf der Alster in Hamburg. Daher, gebt mir eure "teuren" Hobbys und ich stricke daraus die billigste Alternative. Alleine meine Bahnfahrten pro Jahr für Conventions, Messen und Pressetermine übersteigen die Ausgaben von fast allen anderen Hobbys und ich zähle das zum Hobby dazu. Die Frage ist völlig sinnlos, gerade wenn man sie im Vergleich stellt, weil jedes Hobby skaliert werden kann.

    Ich verstehe hier die ganzen Fragezeichen nicht wirklich, denn das waren auch meine Gedanken beim Lesen des Threads.

    Ich auch nicht. Aber so ist das hier eben.

  • Also laut dieser Umfrage:

    https://www.idealo.de/magazin/freize…ns%20100%20Euro.

    Geben nur 10% der Deutschen 100€ oder mehr pro Monat für ihr Hobby aus. Wer so viel in Spiele investiert – und sind wir mal ehrlich, das werden hier einige sein (mich vermutlich eingeschlossen) – leistet sich also ein teures Hobby.

    Hast Du übrigens den ganzen Artikel gelesen? Da bezeichnen fast 40% "Fernsehen" als ihr Hobby. Ich kenne echt niemanden, der das so sagen würde und dann kommt natürlich das Ergebnis zustande, dass sehr wenig Geld für ein "Hobby" ausgegeben wird. Ich finde diese Umfrage recht merkwürdig und bin wieder dabei, dass man dann sehen muss, wer was überhaupt als Hobby bezeichnet.

    Aber das ist doch egal bzw. stärkt sogar das Argument, dass Brettspielen ein teures Hobby ist. Wenn 40% der Leute für ihr Hobby quasi kein Geld in die Hand nehmen (bzw. mit Anschaffungskosten Fernseher, Netflix-Abo, etc.), ist jedes Hobby mit finanziellen Zusatzaufwand auf der Seite der 60%, die sich etwas leisten.

    Darüber hinaus kann man auch dieses Hobby sehr kostenintensiv betreiben. Das ist ja in der Umfrage zusammengefasst als „Fernsehen/Filme oder Serien schauen“ und würde damit auch die Heimkinoenthusiasten mit fünfstelligen Investitionen in ihr Setup beinhalten.

    In der Pressemitteilung ist die Tabelle übrigens noch etwas erweitert und man sieht dort Brettspiele mit 9% auf Platz 13:

    https://www.idealo.de/unternehmen/pressemitteilungen/idealo-umfrage-ein-drittel-musste-sich-von-hobby-trennen


    Aber all das ist eigentlich egal, wenn man sich nur auf die Frage nach den monatlichen Investitionen in die eigenen Hobbys fokussiert: das wird hier in einer repräsentativen Umfrage ganz allgemein erfasst und nur 10% aller Befragten geben an, 100€ oder mehr pro Monat für ihr Hobby auszugeben. Diese Zahl steht ja nach wie vor.

  • Hier im Süden gibt es das mit der Möglichkeit auszuleihen nicht. Und ich meine schon explizit eine Bibliothek, bei der man alle Titel eines Jahres ausleihen kann. Eben weil es so unterschiedliche Interessen gibt.

    Wie weit im Süden? Mannheim hat beispielsweise auch eine sehr große Spieleausleihe, scheinbar sogar kostenlos. Bislang noch nicht in Anspruch genommen, aber ein wirklich tolles Angebot.

  • Leute, mal im Ernst. Wer sich ein paar, selbst wenn es ein paar mehr sind, Brettspiele günstig schießt, z.B. auf nem Flohmarkt, ist es dann ein Hobby? Bezeichnet die Person Brettspiele dann als sein Hobby? Ich weiß ja nicht. Diese ganze Diskussiom hat einen sehr konstruierten Charakter. Pferde sind mein Hobby, ich kaufe einmal im Jahr ne Wendy. Rennsport ist mein Hobby, ich schaue im Free-TV Formel 1. Segelsport ist mein Hobby, ich betreibe es im Verein mit Beteiligung an ner Jolle für nen schmalen Taler auf der Alster in Hamburg. Daher, gebt mir eure "teuren" Hobbys und ich stricke daraus die billigste Alternative. Alleine meine Bahnfahrten pro Jahr für Conventions, Messen und Pressetermine übersteigen die Ausgaben von fast allen anderen Hobbys und ich zähle das zum Hobby dazu. Die Frage ist völlig sinnlos, gerade wenn man sie im Vergleich stellt, weil jedes Hobby skaliert werden kann.

    Ich verstehe hier die ganzen Fragezeichen nicht wirklich, denn das waren auch meine Gedanken beim Lesen des Threads.

    Um etwas als Hobby zu bezeichnen braucht es für mich schon eine gewisse Schwelle. Nur weil ich regelmäßig im Internet schaue, was eine Hasselblad kostet, ist Fotografie noch nicht mein Hobby. Wenn ich intensiv als Hobby laufe, brauche ich regelmäßig Schuhe. Die kaufe ich dann aber (als Läufer) nicht im Sale, sondern hole sie mir idealerweise mit Laufbandanalyse. Eben weil es mein Hobby ist und es bei schlechtem Schuhwerk schnell in Verletzungen enden kann. Ich kenne intensive Läufer, die hauen da 3-6 Paar pro Jahr durch. Ist das dann noch günstig? Radfahren kann ich auch mit dem alten Fahrrad von Oma und Opa, aber bezeichnet jemand, der damit am Wochenende zur Eisdiele fährt das als Hobby? Das gleiche gilt, wie hier schon jemand geschrieben hat, für Instrumente. Wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat, möchte man auch passendes Equipment haben.

    Es mag einzelne Ausnahmen geben, die tatsächlich etwas als Hobby betreiben, aber sehr niederschwellig bezüglich der Kosten betreiben. Aber für meine Definition von Hobby ist das eher selten der Fall. Da braucht es schon einen gewissen Intensität und dann wird es den meisten eben nicht reichen nur das zu spielen, was sehr günstig ist oder die Freunde haben. Und so eine Bibliothek wie in Köln mit der Ausstattung von MissBaybee gibt es halt wahrscheinlich auch nicht 2x in Deutschland.

    Das ist exakt das, was ich damit meine wenn ich sage dass

    ...die Menschen, die ein Hobby nur als eines neben mehreren anderen nicht ganz so intensiv betreiben in der jeweiligen Blase abgewertet bzw. nicht ernst genommen werden.

    Verstehe ich das richtig? Ihr definiert ein Mindestmaß an Commitment, und zwar auf Basis eures Commitments und sprecht pauschal allen, die nicht mindestens genau so viel in ihr Hobby investieren (auf allen Ebenen) wie ihr ab überhaupt ein Hobby zu betreiben. Wer sein Hobby eher niederschwellig betreibt hat im Prinzip gar kein Hobby?

    Ich muss also regelmäßig mindestens "ein paar mehr" neue Brettspiele kaufen und vor allem in irgendwelchen Foren, Vereinen, Treffs aktiv sein und möglichst einen Blog betreiben damit ich sagen darf "mein Hobby sind Brettspiele"?

    Wenn ich mich regelmäßig über Brettspiele, Neuheiten, Trends, Spielberichte informiere weil es mich interessiert und mir jedes Jahr die Gewinner des Vorjahres (Spiel des Jahres, Kennerspiel des Jahres und deutscher Spielepreis) gebraucht kaufe und zusätzlich noch 2 bewusst ausgewählte Spiele aus den Nominierungslisten des Vorjahres und diese 5 Spiele dann im folgenden Jahr wieder abstoße und jedes davon bis dahin 10x mit meiner Frau gespielt habe betreibe ich kein Hobby, weil ich nur 5 Spiele besitze, durchschnittlich nur 1x pro Woche spiele und 15,- im Monat ausgebe, nur ca. 3 Stunden Zeit pro Woche investiere und es unterlasse, jede Partie zu loggen und nicht in epischer Breite über das Spiel berichte und philosophiere?

    Liebe Grüße

    Cal

    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • . Und ich meine schon explizit eine Bibliothek, bei der man alle Titel eines Jahres ausleihen kann. Eben weil es so unterschiedliche Interessen gibt.

    Alle Titel eines Jahres wirst Du nirgendwo ausleihen können - das ist eine utopische Vorstellung. Bei 1000 - 1500 Neuerscheinungen ist es praktisch auch gar nicht möglich. Sowohl Bibliotheksleiter als auch Spieliotheksleiter haben nur ein begrenztes Budget und begrenzten Platz zur Verfügung.

  • Ich denke auch, dass die Kosten des Hobbys eben mit dem verfügbaren Einkommen wachsen, was ja eigentlich auch ganz schön ist. Daher halt vielleich die unterschiedlichen Wahrnehmungen, wie bereits mehrfach genannt :

    Student = viel Zeit, wenig Geld, das Hobby ist aber absolut möglich zu betreiben (weniger/günstige Spiele intensiv spielen)
    vs.
    Regulärer Verdiener = weniger Zeit, mehr Geld, Hobby tendentiell mit mehr Geld betrieben, da die wenige Spielzeit relativ wertvoller geworden ist und man weniger Kompromisse eingehen möchte bei Spielauswahl und Komponenten/Peripherals.

  • Das Hobby Brettspiele hat mich zu Beginn, also beim "Wiedereinstieg" 2017 eine Menge gekostet. Ich bin da richtig eskaliert und habe in kürzester Zeit eine beträchtliche Basis an "Must-Have" Spielen aufgebaut. Und das waren die teuren Spiele mit allem Schickschnack (Scythe, Gloomhaven, Anachrony, Mage Knight etc.). Viel Crowdfunding auch.

    Mittlerweile habe ich das total zurückgefahren. Kein Crowdfunding mehr, nur noch wenige neue Spiele, die absoluten Perlen.

    Was 2017 noch 500+ Euro pro Monat waren sind nun weit unter 100€ je Monat im Schnitt.

    Man sieht... jedes Hobby kann man teuer machen oder eben nicht.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

    Einmal editiert, zuletzt von Prodigy1971 (14. Oktober 2024 um 09:48)

  • Denke der erste Post im Thread bringt es gut auf den Punkt, Brettspiele spielen ist ein günstiges Hobby, Brettspiele sammlen oder gar horten ist ein teures Hobby.

    Ich habe etlich Spiele günstig gebraucht bekommen, mit denen ich extrem viel Spaß hatte. Ein paar Extrembeispiele sind zB Human Punishment: SD 2.0, welches ich für 7€ bekam und schon über 70 mal gespielt habe, Tempel des Schreckens für 4€, welches ich über 100 mal gespielt habe, Coup für 7€ auch über 100 mal gespielt. Auch das sehr teure Blood on the Clocktower, für das ich Second Hand 115€ gezahlt habe, kam mit meinem Exemplar bereits 88 mal auf den "Tisch" und liegt somit bei 1,31€ pro Partie und 0,92€ pro Stunde.

    Ich kenne auch Leute, die gar keine eigenen Spiele haben und immer die von anderen Spielen, die zahlen quasi gar nichts.

    Dieses Jahr hab ich 3 Spiele gekauft für nen Gesamtwert von überschlagen 175€ (also durchaus etwas hochpreisigere Titel), hab 2 Dinge im Crowdfunding gepackt für ich schätze ca 100€, aber 10 Spiele verkauft und dafür 700€ oder so bekommen. Also rein vom Material her bin ich dieses Jahr sogar im Plus aber das geht natürlich auch nur, weil ich mir über die letzten Jahre ne Sammlung aufgebaut habe, mit der ich Spaß haben kann. Was man auch nicht ausblenden darf ist das Geld, das ich für Brettspielwochenenden zahle und da komme ich wiederum auf bestimmt über 500€ dieses Jahr, vllt auch 700€. Aber selbst damit bin ich bei so 1000€ für das gesamte Jahr ohne das Geld durch Verkauf mit einzuberechnen, dann sind's sogar nur ca 300€.

    Da gibt's deutlich teurere Hobbys, z.B. eben Brettspiele sammeln.

    Mit Geduld bekommt man vor allem auf dem Gebrauchtmarkt echte Perlen für wenig Geld, wenn man nicht immer direkt das absolut neuste haben muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Wuschel (14. Oktober 2024 um 09:54)

  • Alle Titel eines Jahres wirst Du nirgendwo ausleihen können - das ist eine utopische Vorstellung. Bei 1000 - 1500 Neuerscheinungen ist es praktisch auch gar nicht möglich. Sowohl Bibliotheksleiter als auch Spieliotheksleiter haben nur ein begrenztes Budget und begrenzten Platz zur Verfügung.

    Ich glaub er mein hier den SdJ Jahrgang, der bei mir fast komplett an die Stadtbibliothek geht...
    Viele Spieleclubs oder Treffen haben übrigens eine ähnliche Auswahl zur Verfügung. 1000-1500 Neuheiten sind es nur numerisch auf der Spiel oder auf BGG, wenn die Sprachversionen mehrmals gezählt werden, nicht nur Neuheiten aufgenommen werden etc. Der deutsche Jahrgang inklusive Kinderspiele, exclusive KS, Erweiterungen und Neuauflagen, sind etwa 500 Spiele. (Bitte nicht auf die exakte Zahl reduzieren, eher im Verhältnis sehen)

  • Verstehe ich das richtig? Ihr definiert ein Mindestmaß an Commitment, und zwar auf Basis eures Commitments und sprecht pauschal allen, die nicht mindestens genau so viel in ihr Hobby investieren (auf allen Ebenen) wie ihr ab überhaupt ein Hobby zu betreiben. Wer sein Hobby eher niederschwellig betreibt hat im Prinzip gar kein Hobby?

    Nein, Gatekeeping ist mir fremd. Ich investiere (mittlerweile) auch sehr wenig in mein Hobby.

    Wenn jemand so handelt, wie von Dir beschrieben, ist er sicher Hobbyist. Das hängt nicht am Geld, das stimmt. Aber das ist nicht die Realität eines Hobbys, wie ich es in meinem Umfeld wahrnehme. Wenn jemand regelmäßig in die Bücherei geht und ab und an ein Buch liest, bezeichnet der- oder diejenige das selten als Hobby. Und wenn man sich beispielsweise intensiv mit EA FC (ehemals Fifa) auf der Konsole beschäftigt, will man wohl schon das Spiel haben und braucht auch eine Konsole dazu. Da "reicht" es einem einfach nicht das ab und an beim Kumpel zu spielen. Nur das wollte ich damit ausdrücken. Es ist eben höchst individuell und hier wird viel davon gesprochen, was alles möglich ist. Aber den meisten Hobbyisten reicht das eben nicht, eben weil es ein Hobby ist. So wie jemand, der sehr gut Flöte spielt, irgendwann nicht mehr eine Billig-Plastik-Blockflöte spielen will.

    Dazu kommt noch die Community. Du siehst die Youtube-Videos über die Neuheiten (über das Alte wird ja nicht mehr berichtet) und findest das als der Blase zugehörig eben interessant. Und es haben eben sehr viele Leute keinen solchen Zugang. Hier in meiner Nähe (mindestens 50 km) gibt es keine solche Bibliothek und auch mit Spieleclubs sieht es eher mau aus.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Nein, das verstehst du nicht richtig. Und um das aus meinem Post zu verstehen, musst du einen sehr großen Teil ignorieren. Ich habe danach gefragt (!), was als Hobby verstanden werden kann. Das zu klären, wäre für die Beantwortung der Frage wichtig. Und zweitens stelle ich die Bedingung auf, dass alle Hobbys, die verglichen werden, dann unter gleichen Gesichtspunkten verglichen werden müssen. Nicht mehr und nicht weniger.