Zweipersonenspiele(n): Ein modernes Phänomen des Hobbys?

  • Ich spiele fast gar nicht zu zweit, von meinen 641 Partien am Tisch dieses Jahr waren nur 60 zu zweit, wovon viele sogar in den letzten Wochen Waren, bis November waren es grad mal 39. Das liegt aber nicht daran, dass ich nicht gerne zu zweit spiele, auch wenn ich generell lieber mit mehr Personen spiele, finde ich zu zweit spielen auch ziemlich cool, man kommt öfters dran, wartet nicht so lange auf seinen Zug usw. Kompetitive Zweipersonenspiele haben natürlich ne ganz andere Dynamik als Spiele mit 3 oder mehr Personen, aber ist auch mal cool.


    Der Grund ist, dass ich das Gefühl habe, dass Leute außerhalb des Hobbys das gar nicht wollen oder auch gar nicht denken, dass das Spaß machen kann. Brettspiele waren immer etwas, das man mit der Familie gespielt hat und viele klassischen Brettspiele, wie Catan, Monopoly oder Risiko spielen sich nicht (gut) zu zweit, daher ist es den Leuten gar nicht bewusst, dass man auch zu zweit spielen kann. Wann immer ich Freunde (auch welche die gerne Spielen inkl. komplexer Expertenspiele) nach nem Spieleabend frage und es sich herausstellt, dass nur eine Person neben mir Zeit hat sagt diese Person immer sowas wie "Ja zu zweit ist ja doof, lass dann wann anders treffen wenn mehr Zeit haben". Auch wenn einer der Brettspielklassiker schlechten, Schach, ein reines Zweipersonenspiel ist, scheint es bei der Allgemeinheit (nach meinem persönlichen Empfinden natürlich) nicht angekommen zu sein, dass zu zweit Spielen etwas ist das man machen kann oder gar macht.


    Letzt hab ich mich mit nem Pärchen unterhalten die ich aus dem Studium kenne, die beiden sind gar nicht im Hobby. Da meinte sie zu mir, sie würde doch gerne ein eigenes Brettspiel designen, weil sie spielen ja so gern aber es gibt einfach keine Brettspiele die sich gut zu zweit spielen (Interessant, dass sie ohne das Wissen von der Existenz von Automas, die Idee zu nem 3. KI-gesteuerten Spieler hatte, muss wohl am Informatikstudium liegen). Ich hab dann erstmal gefragt was denn mit so Spielen wie zB 7 Wonders Duel und Targi sei und nichts der von mir aufgezählten Spiele kannten sie.


    Im Hobby wiederum mach ich fast die Gegenteilige Beobachtung, im BGG Thread If a game ...., then I won't buy it ist beim durchschollen (ohne nachzuzählen) die meist genannte Antwort "wenn man's nicht zu zweit spielen kann kauf ich's nicht" und ich treffe auch immer wieder Menschen die hauptsächlich oder sogar nur zu zweit mit dem Partner Brettspiele spielen, weil zB im Freundeskreis leider niemand Interesse zeigt. Dort ist "zu zweit spielen" ein riesen Thema, spielt sich ein Spiel nicht zu zweit, verkauft es sich schwieriger und wenn ich meine Sammlung durchschaue (ich lege 0,0 Wert auf Zweipersonenspielbarkeit, im Gegenteil, Spiele die nur zu 2. spielbar sind kaufe ich nicht mehr, da sie kaum auf den Tisch kommen würden), finde ich kaum ein Spiel, das nicht zumindest laut Box/Anleitung zu zweit spielbar ist, ob das Spiel zu 2. Spaß macht oder gut funktioniert ist natürlich ein anderes Thema. Reine Zweipersonenspiele erscheinen gefühlt immer häufiger und erfreuen sich großer Beliebtheit.


    Wie sind da so eure Erfahrungen mit?


    Kleine Anmerkung: Mir ist bewusst, dass im Wargaming-, im Tabletop- und im TCG-Bereich Zweipersonenspielen allgegenwärtig und oft die häufigste Form ist. Mir ging's da mehr um klassischeren Brettspiele.

  • Ich denke, befeuert wurde das ganze unter anderem auch durch die Pandemiezeit, die ja die Brettspielbubble extrem mit neuen Spielern (inklusive mir) befeuert hat.

    Dadurch, dass man zu zweit spielen musste, haben sich diese Konstellationen gut ergeben. Man weiß dann auch zu zweit gut, wie "weit" man gehen kann, bsplw. bei Konfrontation. Außerdem ist es für Pärchen sicherlich auch eine gute, belohnendere Art den Abend zu verbringen, statts vom TV zu sitzen.

    Einmal editiert, zuletzt von sNice24 ()

  • Ich habe sowohl in meiner Vergangenheit wie auch in der jetzigen Situation immer Verwendung für 2-Spieler-Spiele gehabt. Früher z.B. war ein (meist kleineres) Spiel eine typische Nachmittagsbeschäftigung mit einem Freund oder ein Mitbringsel in den Urlaub. Ich muss da z.B. an die 2 Spieler-Reihe von KOSMOS denken, die dafür das typische Format war.

    Heutzutage finde ich eine Option für 2 Spieler deshalb gut, weil mit steigendem Alter und mit steigenden Verpflichtungen (z.B. familiär oder beruflich) es immer schwieriger wird, viele Mitspieler gleichzeitig an den Tisch zu bekommen. Mit einem befreundeten Pärchen etwa spielen wir meist ein paar Kenner-Spiele zu viert. Und hintenraus bleiben dann nur noch der eine Freund und ich für eine intensivere Zweier-Partie von etwas eher expertigerem sitzen. Das ist ein ganz typisches Szenario in meiner derzeitigen Situation. (Corona hat bestimmt auch noch etwas mitgeholfen, dass sich größere Runden seltener treffen.)

    Kürzlich habe ich in alten Emails was gesucht und dabei eine Konversation aus der Studentenzeit gefunden, in der wir uns für einen Spieleabend verabredet haben. Damals haben wir uns am frühen Abend getroffen, gemeinsam gekocht und gegessen, dann ein paar Stunden gespielt und sind anschließend noch in die Spätvorstellung ins Kino gegangen. Und alle waren dabei. Heute bin ich froh wenn ich einen Spieleabend mit einer Person geplant bekomme, ohne das einer von uns kurzfristig absagen muss.


    Ich achte daher schon darauf, dass ein Spiel auch zu zweit spielbar ist – v.a. mit steigendem Gewicht, weil da oben meine Auswahl an Mitspieler:innen dünner wird. Mit Spielen, die man ausschließlich zu zweit spielen kann, bin ich etwas vorsichtiger geworden. Das kann super zünden, klappt aber oft dann erst richtig gut, wenn man sich mit einem festen Gegenüber ordentlich reinfuchst. Und dafür muss das Spiel dann schon richtig überzeugen.

    Einmal editiert, zuletzt von verv ()

  • Also aus Verlagssicht kann ich dir sagen, dass reine 2-Personen-Spiele meist schwer zu verkaufen sind (es gibt Ausnahmen). Hier scheint mir zumindest für die große Masse der potentiellen Kunden zu gelten: "wenn man's nur zu zweit spielen kann, kauf ich's nicht" ;)

  • Die Aussage oder manchmal auch Frage, ob das Spiel denn auch zu zweit Spaß machen würde, habe ich in letzter Zeit sehr häufig vernommen, vor allem aus Nicht-Brettspiel-Kreisen.

    Scheint tatsächlich ein Vorurteil zu sein, dass Brettspiele mit > 2 Personen gespielt werden müssen um Spaß zu machen.


    Hatte am WE nen Kumpel zu Besuch der gerne spielt, aber meist in der einen Freundesrunde (3-4 Personen) und er hat sich auch ähnlich geäußert:

    - Kann man das zu zweit denn (gut) spielen?

    - Wie viele werden wir denn am WE sein?

    - Je mehr, desto besser...

  • Meine Theorie dazu ist, dass zum Beispiel Personen, die nicht tief im Hobby sind, manchmal nur bestimmte Arten von Spielen kennen. Das sind dann meist Partyspiele oder eben die "Klassiker" wie Monopoly, Spiel des Lebens, Mensch ärger Dich nicht, die zu zweit nicht so gut funktionieren.

    Ich spiele aus der Not geboren zu zweit, da niemand im Freundeskreis Lust auf komplexeres als Talisman hat. Gute Freunde treffen UND mit denen coole Spiele spielen wär schöner.

    Spiele, die nur zu zweit funktionieren, hab ich nicht viele.

  • Meine Theorie dazu ist, dass zum Beispiel Personen, die nicht tief im Hobby sind, manchmal nur bestimmte Arten von Spielen kennen. Das sind dann meist Partyspiele oder eben die "Klassiker" wie Monopoly, Spiel des Lebens, Mensch ärger Dich nicht, die zu zweit nicht so gut funktionieren.

    Interessante Theorie, weil ich persönlich mich zu den Zeiten der Familienspiele nie damit beschäftigt habe, ob ein Spiel zu zweit oder zu viert besser war.
    Wir haben es einfach gespielt, oder eben nicht. Da war für mich noch maßgeblich, was auf der Packung stand. Was auf der Packung steht und was tatsächlich empfehlenswert ist, das ist wiederum ein Thema, was Vielspieler viel eher beachten.

  • Ja also ich find Zweipersonenspiele(n) ja auch super, nur komm ich eben in meiner aktuellen Lebenssituation überhaupt nicht dazu, also evtl etwas konträr zu verv. Ich wohne in der Stadt und kenne um mich rum sehr viele Leute, die sehr gerne spielen (unter anderem sNice24 mit sehr vertretbaren 45 Minuten Autofahrt), so dass ich, wenn ich's wollte und drauf anlegen würde, wahrscheinlich jeden Abend der Woche irgendwo auf nem Spieleabend sein könnte, aber mit mir will eben fast niemand zu zweit spielen. Definitiv ein Luxusproblem, I know.


    Mit Spielen, die man ausschließlich zu zweit spielen kann, bin ich etwas vorsichtiger geworden. Das kann super zünden, klappt aber oft dann erst richtig gut, wenn man sich mit einem festen Gegenüber ordentlich reinfuchst. Und dafür muss das Spiel dann schon richtig überzeugen.

    Da bin ich definitiv bei dir, meine Ex-Freundin mochte nach 4-5 Partien zB kein 7 Wonders Duel mehr spielen und dann kam's halt gar nicht mehr auf den Tisch weil mit sonst wem hab ich nie zu zweit gespielt.


    Also aus Verlagssicht kann ich dir sagen, dass reine 2-Personen-Spiele meist schwer zu verkaufen sind (es gibt Ausnahmen). Hier scheint mir zumindest für die große Masse der potentiellen Kunden zu gelten: "wenn man's nur zu zweit spielen kann, kauf ich's nicht" ;)

    Das überrascht mich tatsächlich, hab ich doch eher das Gefühl, dass so gut wie jeder zu zweit spielt oder spielen kann, aber je mehr Leute, desto schwieriger wird's. Aber ergibt natürlich Sinn, dass Leute gerne Spiele haben, die mit ner möglichst breiten Spanne an Spieleranzahlen (gut) funktionieren. Die ursprüngliche Aussage meinte nicht explizit Spiele die exklusiv zu zweit gehen, sondern halt Spiele die auch ne Zweispieleroption haben.

  • Ich bin mittlerweile dazu übergegangen weder Spiele die nur zu zweit, noch Spiele die nicht (gut) zu zweit funktionieren zu kaufen.


    Ich spiele im Regelfall einmal die Woche in einer öffentlichen Spielgruppe, wo jeder ein paar Spiele mitbringt - da machen 2-Personen-Spiele relativ wenig Sinn.


    Im Schnitt spiele ich auch noch etwa 0.75 Mal pro Woche nur mit meiner Freundin und da gerne Spiele die so um die 90 Minuten dauern, was bei den meisten reinen 2-Personen-Spielen (die ich kenne und besitze) nicht der Fall ist. Außerdem birgt ein reines 2-Personen-spiel immer das Risiko dass es einer Person nicht gefällt und dann einfach nicht mehr gespielt wird. Daher für mich idealerweise Spiele die gut zu zweit funktionieren aber eben auch mit Mehreren.


    Zusätzlich achte ich mittlerweile auch auf einen gelungenen Solo Modus aber das hat jetzt mit dem Thema nichts zu tun.

  • Also ich spiele inzwischen tatsächlich meistens zu zweit oder solo. Ich habe zwar eine Brettspielrunde zu viert, aber wir treffen uns bestenfalls nur einmal im Monat. Eine weitere Brettspielrunde mit drei Arbeitskollegen kommt vielleicht einmal im Quartal zustande. Ich würde mein Bedürfnis nach Brettspielen mit diesen zwei Runden niemals stillen können.


    Zu zweit schaffe ich das deutlich öfter. Gelegentlich spiele ich mit meiner Frau. Und oft habe ich Freunde einzeln zu Besuch, da ich diese in unterschiedlichen Bereichen und Zeiten meines Lebens kennen gelernt habe (Schule, Uni, Arbeit, Freundesfreunde whatever). Diese sind oft eher nicht oder nur mäßig im Hobby. Und an diesen netten Abenden zu zweit locke ich sie richtig gut ins Hobby und es macht ihnen Spaß. Ich suche natürlich immer Spiele aus, von denen ich glaube, sie könnten der jeweiligen Person gefallen. Und so komme ich einfach viel öfter zum Spielen. (Ich weiß, ich mache alles nur aus Eigensinn ^^). Das führt auch dazu, dass ich mich bei meinen Freunden ein bisschen "spezialisiere". Mit dem einen Kumpel spiele ich gerne Arche Nova. Mit dem anderen eher Aeon's End oder Arnak. So muss ich auch nicht jedes Mal die Regeln erklären. Einmal Regeln erklären reicht und dann haben wir wieder 3-5 Abende in den nächsten Monaten, an denen wir meist das gleiche Spiel spielen, bis wir keine Lust mehr drauf haben...


    Von daher kommen für mich auch fast nur noch Spiele in Frage, die man entweder gut zu zweit oder eben solo spielen kann. Spiele, die man eigentlich nur in größerer Runde (ab 3 Spielern) gut spielen kann, meide ich inzwischen beim Kauf. Das passiert nur noch ganz ganz selten, dass ich ein solches Spiel mal kaufe. Da muss es schon sehr gute Gründe dafür geben oder sie müssen mich super extrem begeistern.

    Einmal editiert, zuletzt von Kubi1985 ()

  • Ich denke viel steht und fällt auch mit Informationen, die man zu Brettspielen erhält und das ist außerhalb des Fachhandels, den man a.) haben und b.) besuchen muss, erst mal schwierig. Speziell für Leute, die nicht gezielt danach suchen. Bei mir war es auch ein Kumpel und Arbeitskollege, der mir da mehr Input geben konnte, was zum Beispiel gut zu zweit wäre, weil ich ein Spiel genau dafür gesucht habe.


    Ich war mal bei Thalia und hatte ein älteres Pärchen überhört, die sich über "Ein Fuchs im Wald" unterhielten. Und sich da wirklich lange drüber unterhalten haben, ob das denn was für sie wäre, weil sie ja gerne Wizard spielen, aber das ja zu zweit keinen Spaß macht. Ich habe sie dann ermutigt und sie haben sich das gekauft. Ich denke mal, ohne meinen Input wären die beiden da mit 20 € mehr und ohne Spiel rausgegangen.


    Und so ist es denke ich auch, dass viele Neueinsteiger, gerade ohne Input zum Teil auch Glück benötigen, dass sie "zufällig" ein Spiel finden, dass sie
    a.) verstehen

    b.) gut zu zweit funktioniert

    c.) sie mechanisch auch anspricht


    Für mich war Flügelschlag die spielerische Offenbahrung, die ich heute gar nicht mehr wirklich spielen möchte. Aber das hat bei mir den Schalter umgelegt, der mir dann bewies, dass man da "mehr entdecken" kann. Lange Zeit war auch der einzige Spielepartner meine Freundin und erst dadurch haben wir weitere Mitspieler kennengelernt.


    Daraus entwickelt sich dann vieles, aber die initiale Zündung ist entweder grundlegendes Interesse, die mit Glück auch gedeiht oder gezieltes Hinschubsen von erfahreneren Spielern.

  • Ich glaube, Wenigspieler vermissen bei vielen „Spielen für 2“ das Spielerische. Diese Spiele können sich sehr schnell sehr „hart“ anfühlen, im Gegensatz zur Masse der Multiplayer-Solitär-Euros, in denen niemand dem anderen etwas wegnimmt; das ist eher selten bei 2P-Spielen.

    Selbst in unserer Vielspieler-Runde ist ein Spieler, der ein 2P-Spiel bevorzugt dann spielen würde, falls es für beide neu ist, da er sich ansonsten (nicht ganz zu Unrecht) von vorne herein im Nachteil sieht.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Also aus Verlagssicht kann ich dir sagen, dass reine 2-Personen-Spiele meist schwer zu verkaufen sind (es gibt Ausnahmen). Hier scheint mir zumindest für die große Masse der potentiellen Kunden zu gelten: "wenn man's nur zu zweit spielen kann, kauf ich's nicht" ;)

    Spannend. Ich hätte gesagt: Reine 2-Personen-Spiele gehen schon immer weg wie geschnitten Brot. Aber das sagt ein Verlag, der auch gut Solospiele verkauft :D

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Also aus Verlagssicht kann ich dir sagen, dass reine 2-Personen-Spiele meist schwer zu verkaufen sind (es gibt Ausnahmen). Hier scheint mir zumindest für die große Masse der potentiellen Kunden zu gelten: "wenn man's nur zu zweit spielen kann, kauf ich's nicht" ;)

    Das überrascht mich tatsächlich, hab ich doch eher das Gefühl, dass so gut wie jeder zu zweit spielt oder spielen kann, aber je mehr Leute, desto schwieriger wird's. Aber ergibt natürlich Sinn, dass Leute gerne Spiele haben, die mit ner möglichst breiten Spanne an Spieleranzahlen (gut) funktionieren. Die ursprüngliche Aussage meinte nicht explizit Spiele die exklusiv zu zweit gehen, sondern halt Spiele die auch ne Zweispieleroption haben.

    Ich denke es liegt zum Teil auch daran, dass 2er-Spiele im Vergleich zu Mehrpersonenspielen nicht unbedingt im vom Endkunden erhofften Maße günstiger sind - eine gewisse Materialmenge braucht man halt meist schon und oft wird vergessen, dass die Schachtel mit das teuerste am Produkt ist. Gerade außerhalb der Szene nimmt so mancher lieber das Spiel für 2-4 für 25 Euro statt einem 2er- Spiel für 20 Euro (nur ein grobes Beispiel). Zusätzlich ist man eben auch flexibler, wenn doch mal jemand zu Besuch kommt ("man" will ja auch nicht so viele Spiele besitzen). Aber auch im Vielspielerbereich gibt es da Grenzen. Arler Erde ist sicher ein tolles Spiel, aber ich bin auch sicher, dass sehr viele Verlage bei dem Materialumfang und der Spielerzahl und trotz Uwe Rosenberg definitiv die Finger davon gelassen hätten, weil sie unsicher gewesen wären, ob sich das gut verkaufen lässt.


    Persönlich würde ich bei einem Spiel für 2-4 (oder mehr) Personen fast immer mit 3 oder mehr Spielern spielen wollen, weil meiner Erfahrung nach bestimmte interessante Effekte und Interaktionen erst ab 3 Personen relevant werden und die Spiele oft ursprünglich für mehr Personen designt wurden. Dann sind 2er-Regeln oft nachträglich als "Krücke" eingebaut worden. Da gibt es aber auch Ausnahmen, bei denen es keine Rolle spielt: Ein Cascadia spiel ich z.B. auch gern zu zweit und generell werden 2er-Regeln von den Autoren und Verlagen mE nicht mehr so vernachlässigt wie früher (gerade im Kenner- und Expertenbereich) - wahrscheinlich weil eben inzwischen mehr Bedarf an gut zu zweit spielbaren Spielen besteht.

    BTW: Aus ähnlichen Gründen wie zuvor genannt spiele ich übrigens auch Spiele, die man bis zu 5. oder 6. spielen kann meist nicht so gern mit der Maximalzahl, aber das ist wohl ein anderes Thema :)

  • Ich glaube, Wenigspieler vermissen bei vielen „Spielen für 2“ das Spielerische. Diese Spiele können sich sehr schnell sehr „hart“ anfühlen, im Gegensatz zur Masse der Multiplayer-Solitär-Euros, in denen niemand dem anderen etwas wegnimmt; das ist eher selten bei 2P-Spielen.

    Selbst in unserer Vielspieler-Runde ist ein Spieler, der ein 2P-Spiel bevorzugt dann spielen würde, falls es für beide neu ist, da er sich ansonsten (nicht ganz zu Unrecht) von vorne herein im Nachteil sieht.

    2er-Spiele werden eben auch ganz schnell selbstwertbedrohlich, d.h. wenn ich zu 75% gegen meinen (Spiel-)Partner verliere, kann ich verstehen, dass man sich nicht so toll fühlt und es lieber sein lässt.

  • Also aus Verlagssicht kann ich dir sagen, dass reine 2-Personen-Spiele meist schwer zu verkaufen sind (es gibt Ausnahmen). Hier scheint mir zumindest für die große Masse der potentiellen Kunden zu gelten: "wenn man's nur zu zweit spielen kann, kauf ich's nicht" ;)

    Spannend. Ich hätte gesagt: Reine 2-Personen-Spiele gehen schon immer weg wie geschnitten Brot. Aber das sagt ein Verlag, der auch gut Solospiele verkauft :D

    Ich glaub es hängt sehr stark von der angestrebten Zielgruppe und der Programmzusammensetzung eines Verlags ab. Ein Gerhards Spiele verkauft wohl reine 2er-Spiele sehr gut und auch bei Huch wird man recht viele (abstrakte) 2er-Spiele finden. Am besten könnte wohl jemand von Kosmos (falls er/sie denn wahrheitsgemäß antworten würde) was dazu sagen, denn dort hat man sicher einiges an Erfahrung mit reinen 2er Spielen gesammelt. Von außen betrachtet scheint es mir, als habe es eine florierende Zeit (die aber ggf. nur auf Kosmos selbst beschränkt war) und einen gewissen Niedergang gegeben, von dem sich die reinen 2er Spiele nicht mehr so richtig erholt haben. Viele Verlage haben was versucht, haben es aber letztendlich sein gelassen ...

  • Das überrascht mich tatsächlich, hab ich doch eher das Gefühl, dass so gut wie jeder zu zweit spielt oder spielen kann, aber je mehr Leute, desto schwieriger wird's. Aber ergibt natürlich Sinn, dass Leute gerne Spiele haben, die mit ner möglichst breiten Spanne an Spieleranzahlen (gut) funktionieren. Die ursprüngliche Aussage meinte nicht explizit Spiele die exklusiv zu zweit gehen, sondern halt Spiele die auch ne Zweispieleroption haben.

    Persönlich würde ich bei einem Spiel für 2-4 (oder mehr) Personen fast immer mit 3 oder mehr Spielern spielen wollen, weil meiner Erfahrung nach bestimmte interessante Effekte und Interaktionen erst ab 3 Personen relevant werden und die Spiele oft ursprünglich für mehr Personen designt wurden. Dann sind 2er-Regeln oft nachträglich als "Krücke" eingebaut worden. Da gibt es aber auch Ausnahmen, bei denen es keine Rolle spielt: Ein Cascadia spiel ich z.B. auch gern zu zweit und generell werden 2er-Regeln von den Autoren und Verlagen mE nicht mehr so vernachlässigt wie früher (gerade im Kenner- und Expertenbereich) - wahrscheinlich weil eben inzwischen mehr Bedarf an gut zu zweit spielbaren Spielen besteht.

    BTW: Aus ähnlichen Gründen wie zuvor genannt spiele ich übrigens auch Spiele, die man bis zu 5. oder 6. spielen kann meist nicht so gern mit der Maximalzahl, aber das ist wohl ein anderes Thema :)

    Naja dafür gibt es ja BGG, bei dem Leute über die Playercounts abstimmen können, ich denke das kann man nicht so wirklich pauschalisieren. Viele 1-4 oder 2-4 Spieler Euros sind zu dritt am besten und gewinnen durch den 4. Spieler nichts dazu außer Spielzeit, ein 1-6 Spieler Arkham Horror wiederum sollte man eher nicht zu 5. und 6. spielen und mir fallen mindestens 3-4 Spiele ein, die 1-4 oder 2-4 sind aber zu 2. am besten sind, Five Tribes, Aeon's End, Paladine des Westfrankenreichs und vllt sogar Spirit Island, wobei mir das auch zu dritt echt Spaß macht, während ich insbesondere Paladine mit mehr als 2 Personen ungern spielen würde.

    Kommt einfach sehr auf's Spiel an, bei manchen sind die Zweispieleroptionen nur drangeklatscht damit es sich besser verkauft, bei manchen sind sie aber sogar am besten oder zumindest sehr gut.


    Wenn ich euch so zuhören, hab ich ja Angst in ein paar Jahren den Großteil meiner Brettspiele verkaufen zu müssen (wobei, wäre ja eigentlich auch was gutes 🤔) weil niemand mehr mit mir spielen wollen wird und meine Sammlung viel eher auf 3+ ausgelegt ist, da mir das eben am besten gefällt.


    Bin eigentlich auch eher Camp "the more the merrier", aber ich mag halt auch Social Deduction. Wir hatten tatsächlich oft das Problem, das wir am Spieleabend immer 5-6 Leute oder sogar 7 sind, und dementsprechend die Spielauswahl sehr dünn ist. Hab ich teilweise immer noch das "Problem".


    Da niemand mit mir Zweipersonenspiele spielen mag und die Prognose so aussieht, als hätte ich in ein paar Jahren keine Mitspieler mehr, muss ich wohl Solospieler werden 😂🤷🏻‍♂️

  • In den 90ern gab es fast gar keine Spiele die man auch vernünftig zu zweit spielen konnte, die großen Titel waren praktisch alle darauf ausgelegt, zu viert spielbar zu sein. Die Verlage hatten anscheinend alle Familien als Zielgruppe im Auge.

    In meiner Erinnerung hat erst die oben ja auch schon mehrfach angesprochene Kosmos-Reihe dazu geführt, dass plötzlich gute Spiele für 2 verfügbar waren. Zu der Zeit bin ich mit meiner Frau umgezogen und wir hatten unsere Spielgruppen verloren und waren froh, dass es was zu spielen gab.

    Und dann hat sich das Hobby aufgesplittert, es gab jedes Jahr immer mehr Titel und natürlich haben Verlage nach Nischen gesucht, die sie besetzen können. Und ich glaube auch, dass immer mehr Beispiele entstanden sind, die die Entwickler inspiriert haben, die alten Spielmechanismen waren halt auch nicht so leicht für 2 umzusetzen, aber inzwischen gibt es ja sogar Stichspiele für 2.

  • Kommt einfach sehr auf's Spiel an, bei manchen sind die Zweispieleroptionen nur drangeklatscht damit es sich besser verkauft, bei manchen sind sie aber sogar am besten oder zumindest sehr gut.


    Bin eigentlich auch eher Camp "the more the merrier", aber ich mag halt auch Social Deduction. Wir hatten tatsächlich oft das Problem, das wir am Spieleabend immer 5-6 Leute oder sogar 7 sind, und dementsprechend die Spielauswahl sehr dünn ist. Hab ich teilweise immer noch das "Problem".

    Stimmt schon, man muss eigentlich jedes Spiel für sich beurteilen. Das was ich meinte, sind eher so grobe Daumenregeln für mich persönlich, mit denen ich über die Gesamtheit der von mir gespielten Spiele eigentlich immer ganz gut fahre.


    6 oder 7 ist doch perfekt. Da machst du 2 Runden auf ;)


  • 6 oder 7 ist doch perfekt. Da machst du 2 Runden auf ;)

    Der Vorschlag kam noch nie gut an, die Leute wollen schon was gemeinsam Spielen wenn sie sich treffen. Muss auch zugeben, dass ich persönlich da auch nicht so der Freund von bin. Gibt ja aber zum Glück auch einige Spiele die man zu 7. spielen kann, nur in der Phase in der wir wirklich immer 6-7 Leute waren, haben ich die Spiele vermisst, die man nur in kleineren Runden spielen kann.

  • Zu zweit spielen ist bei mir zu ~ 70 Prozent eine Pärchensache.


    War es auch vor Corona schon und auch in verschiedenen Beziehungen. Und dafür funktioniert dann auch Zug um Zug oder Carcassonne. Oder eben explizite 2-Spieler-Spiele wie Arler Erde.


    Hauptsache man hat was, was zusammen Spaß bringt.


    Die restlichen 30 Prozent sind eher noch die Erinnerung an Abende mit nem Kumpel, der mittlerweile in ner anderen Stadt wohnt und vereinzelt noch Momente, wenn man sich mal mit 2-3 anderen Freunden alleine trifft. Aber das wird, je älter man wird, immer seltener.

  • In puncto Lebensumstände werfe ich auch einfach mal Paare mit Kindern in den Raum...

    Wenn man Kinder hat und abends nicht gemeinsam aus dem Haus kann, ist doch meistens der Fernseher an. Den meisten befreundeten Paaren geht es ja dann ähnlich. Wir haben damals zu viert versucht Gloomhaven zu spielen und kamen, wenn es gut lief auf einen Termin im Monat, wo das unser "kinderfrei" und die Schicht des Mitspieler mal passten.
    Als wir dann zu zweit gespielt haben, waren wir in 3,5 Monaten durch. Als Paar sich dann Abend einfach gemütlich einem Spiel widmen ist eben doch verbindender als gemeinsam in den TV starren.

  • Lustiger Thread-Titel ... modern?! Ursprünglich komme ich vom Schach, nach dem Brettspielwiedereinstieg mit SvC war meine erste Spieloffenbarung tatsächlich das SvC-Kartenspiel für exakt 2 Soieler, das ich ab 1999 häufig online und ab 2000 dann viele Jahre lang am Tisch gespielt habe, noch viel länger gefolgt von Dominion, das zu 2. einfach so viel strategisch tiefer spielbar ist als mit mehr Spielern.


    Tatsächlich spiele ich mittlerweile am häufigsten solo (fast täglich), alle ein-zwei Wochen zu zweit und alle ein-zwei Monate mit mehr Spielern. Ich tauche aber auch gern sehr tief in Spiele ein und spiele lieber diese häufig als viele Spiele nur oberflächlich - dafür habe ich keine größere Gruppe und stelle mir das auch schwierig vor, sowohl von Interessen- als auch Terminkoordination.

  • Wir spielen alle Spiele immer erstmal zu zweit.

    So kommt man gut rein und lernt die Abläufe und Regeln.

    Außerdem kann man da Spielfehler einfacher besprechen als in größere Runde.


    Im Anschluss spielen wir aber auch so gut wie alles mit mehreren Personen.

  • Lustiger Thread-Titel ... modern?! Ursprünglich komme ich vom Schach, nach dem Brettspielwiedereinstieg mit SvC war meine erste Spieloffenbarung tatsächlich das SvC-Kartenspiel für exakt 2 Soieler, das ich ab 1999 häufig online und ab 2000 dann viele Jahre lang am Tisch gespielt habe, noch viel länger gefolgt von Dominion, das zu 2. einfach so viel strategisch tiefer spielbar ist als mit mehr Spielern.


    Tatsächlich spiele ich mittlerweile am häufigsten solo (fast täglich), alle ein-zwei Wochen zu zweit und alle ein-zwei Monate mit mehr Spielern. Ich tauche aber auch gern sehr tief in Spiele ein und spiele lieber diese häufig als viele Spiele nur oberflächlich - dafür habe ich keine größere Gruppe und stelle mir das auch schwierig vor, sowohl von Interessen- als auch Terminkoordination.

    Dominon kam 2008 raus, wenn man bedenkt, dass viele Klassiker aus den 60er sind und älter, is das doch eher modern würde ich sagen :D

    Solospielen hab ich probiert, hat mir auch kurz mit Under Falling Skies echt Spaß gemacht, letztendlich fehlen mir da aber einfach die Menschen am Tisch und ich kann mich nicht so wirklich dazu motivieren.


    Bin ganz bei dir wenn's darum geht lieber ein Spiel zu erkunden als ständig was neues, darum beneide ich tatsächlich die Leute mit Partnern, die wirklich mal ein Spiel richtig viel spielen können. Ich bekomme aber auch meine Spiele für größere Gruppen öfters mal auf den Tisch, halt meist nicht mit den selben Leuten, erklären muss ich fast immer, weil irgendwer neu ist. Das is halt der Nachteil, dafür bin ich dankbar, dass ich so viele Menschen kenne die Bock haben zu spielen.


    Wir haben damals zu viert versucht Gloomhaven zu spielen und kamen, wenn es gut lief auf einen Termin im Monat, wo das unser "kinderfrei" und die Schicht des Mitspieler mal passten.

    Tell me about it, wir haben im März mit Gloomhaven: Die Pranken des Löwen zu viert angefangen und sind immer noch nicht durch, uns fehlen noch 4 Szenarien. Irgendwer kann halt immer mal nicht, dann is der eine nen Monat wandern in Nepal, dann hat jeder von uns zu unterschiedlichen Zeiten 2 Wochen in Corona-Quarantäne gesteckt, dann sind außer mir alle Studenten, die haben dann natürlich mal Klausuren, mal dringend ne Abgabe zu machen oder kommen auf so bescheuerte Ideen wie ne Bachelorarbeit zu schreiben 😂

  • in der wir wirklich immer 6-7 Leute waren

    Hehe - und unter diesen sieben Personen findet dann auch immer der Partyspiel-Muffel. :P 
    Und schon entsteht ein Schachmatt für die Spielgruppe ^^

    Und was nennt sich denn hier modern. Schach, Dame, Mühle, Go sind auch nicht gerade von gestern und immer noch top aktuell. Dagegen müssen sich all die bunten, jungen Dinger erstmal behaupten. Die Regeln sind oft bekannt, die Verfügbarkeit ist meisten schon gegeben. Und wieder gilt es den bei frischen Titeln, die Regelhürde zu überwinden.

    Wir selber spielen viel und gerne zu Zwot. Die Hälfte der Kosmos Reihe und weitere Titel dieses Konzepts kann ich mein Eigen nennen. Und doch liegen in der Regel im Duell Mehrpersonen-Spiele auf dem Tisch - weil diese Titel es einfach gut können.

    Liebe Grüße
    Nils (hilft auch schon mal nach! #MilleFiori 8-)) )

  • Ich spiele 90-95% zu zweit mit meinem Ehemann. Wenn man einen Partner gefunden hat, der das Hobby teilt, ist zu zweit spielen eben sehr genial und auch oft möglich.


    Aber ich habe auch eine Freundin, die mit ihrem Partner in verschiedenen Freundesgruppen immer mal wieder spielt. Die beiden sagen von sich, dass sie das lieben und sie kauft auch oft Spiele nach, aber zu zweit spielen sie einfach nicht (und generell spielen sie ihre gekauften irgendwie nicht) :/ sie verbringen halt lieber getrennt ihre Zeit mit unterschiedlichen Hobbys oder haben keine Lust nur zu zweit zu spielen.

    Ist also so unterschiedlich :/


    Vermutlich kommt es auch auf die Art der Spiele an, die man mag. Wir mögen relativ viele verschiedene Sorten, von denklastig zu zufallsbasierten Hau-Drauf-Spielen zu Partyspielen. Denklastig geht ja wirklich super zu zweit, Partyspiele dagegen gar nicht. Das Paar mag vor allem Spiele mit Interaktion im Familien-, leichten Kennerspielbereich. Vermutlich fehlt denen zu zweit die Interaktion...


    Was mir auch so einfällt:

    Erster Gedanke beim Wort "Spieleabend" ist vermutlich auch ausschlaggebend. Die meisten, die privat nicht spielen, verstehen unter dem Wort Activity oder Monopoly und das macht zumindest mir auch zu zweit keinen Spaß :(

    Bitte Rechtschreibfehler ignorieren :S

    Tippe oft mit Handy in der einen Hand und Baby in der anderen :danke:

  • Das es gut zu zweit oder sehr gerne auch nur zu Zweit geht ist für uns das allerwichtigste. Meine Freundin und ich spielen auch eigentlich nur zu Zweit. Sie würde ja gerne mal auch mit anderen und mehr Personen spielen, aber da habe ich keine Lust drauf. Sie wiederum möchte aber nicht wenn ich nicht dabei bin :lachwein:

    Pen & Paper mal aussen vor da sind wir ca. 1 mal im Monat dann auch 4 bis 6 Leute und sind auch schon zu bei völlig fremden gewesen. Hätte gedacht das man da auch welche trifft die auch Brettspiele spielen, aber komischerweise ist das nicht der Fall. Also Brettspieler haben eher Interesse an Rollenspielen, als Rollenspieler an Brettspielen :lachwein: Daher für uns Zweispieler Spiele enorm wichtig. Im Bekanntenkreis spielt sonst keiner und hat auch kein Interesse daran.

  • Man spielt mit der Personenzahl, die sich aus den Umständen ergibt, bzw. die zur Verfügung steht. In den 70ern habe ich als Kind zu zweit die Spielesammlungsspiele wie Mikado, Fang den Hut, Mühle & Co gespielt, dazu noch Stratego, Flottenmanöver, 4 gewinnt und Bauernskat. Mit 3 bis 4 Spielern waren Ölmagnat, Risiko, Spiel des Lebens etc. an der Reihe. In den folgenden Jahrzehnten gab es für mich immer Zugriff auf 2er und Mehrpersonenspiele, die man gut zu zweit spielen kann, sowohl auf Familienspiel - oder Freakniveau, sei es nun die vielzitierte Kosmos 2er Reihe, Imperial Settlers, Magic, Cosims etc.. Daher finde ich es nicht modern zu zweit zu spielen, nur die Machart der verfügbaren reinen 2er hat sich vielleicht geändert. Ich spiele grundsätzlich in jeder Spieleranzahl bis 7, wenn es das Spiel hergibt. Unabhängig davon spiele ich am häufigsten zu zweit.

  • Wenn ich mir Spiele zulege, müssen sie auf jeden Fall gut zu zweit spielbar sein. Manche Ausnahmen stehen hier aber natürlich auch.

    So richtig ins Hobby gekommen bin ich tatsächlich über die 2er-Spiele von Kosmos (über 25 Jahre her), ganz vorne dabei das Catan-Kartenspiel.

    Das haben meine Frau und ich wirklich exzessiv dauergespielt. Gefolgt von Kahuna, Rosenkrieg, Jambo, usw…

    Und es ist immer noch so, dass meine Frau und ich meistens zu zweit spielen und da freuen wir uns auch echt über moderne Klassiker wie Targi, 7 Wonders Duel und Baumkronen.

    2-Personen-Spiele? Wir sind immer mit dabei!

  • Wir haben mehrere Spielegruppen, in denen wir gerne mit mehr Leuten spielen, aber genauso gerne spielen wir auch zu zweit zu Hause zusammen.

    Und das nicht erst seit der Pandemie. Ich würde sagen, den Startschuß hierzu gab damals das Siedler-Kartenspiel, welches wir damals schnell mit einem zweiten Set zur Turnierversion aufrüsteten. Die Erweiterungen in den kleinen Schächtelchen durften natürlich auch nicht fehlen.

    Heute spielen wir weniger reine Zweierspiele, sondern eigentlich so ziemlich alles, was sich mit 2 Spielern sinnvoll spielen lässt.

    Für unsere Spielegruppe bereiten wir oft im Vorfeld ein paar Spiele vor, die wir dann zuerst zu zweit testen, damit wir sie erklären können.

    Allerdings macht es halt oft auch mehr Spaß, wenn es mehr Leute am Tisch sind - allein von der Stimmung her.

    Aber eine gemütliche Zweierrunde am Sonntagnachmittag hat auch was.

  • Ich spiele fast gar nicht zu zweit...

    Reine 2-Personenspiele haben es bei mir auch schwer. Denn zu 95% gewinne ich diese (Im Schach war meine ELO-Zahl knapp unter 2000).

    Und das macht weder mir noch meinen Mitspielern auf Dauer Spaß.

    Besser: Spiele, die man auch mal zu Zweit spielen kann. Die aber auch zu Dritt, Viert und zu Fünft Spaß machen (und seit der Pandemie gilt: die Solo möglichst auch gut spielbar sind).

  • Ich spiele häufiger zu zweit, als mir lieb ist, aus o.g. Gründen. Es gab ja auch schon mehr als einen Thread zur bevorzugten Spielerzahl (ich spiele am liebsten zu Sechst).

    Wenn aber zu zweit, dann doch möglichst auch ein Spiel für (lediglich) zwei Spieler. Ein Mehrpersonenspiel zu zweit zu spielen, macht mir den Mangel zu deutlich – das ist wie der Versuch, in einer Konditorei zu fasten. Das ist möglich, aber ist mir persönlich zu qualvoll (YMMV). ;)

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Wuschel


    Ich spiele sehr gern zu zweit und kaufe unter diesem Augenmerk auch gezielt Spiele, neben reinen 2-Personenspielen (Liberation, Riftforce, Raptor, Targi, 7 wonders duel, Caverna Höhle gegen Höhle, Star Realms …) auch welche, die zu zweit gut funktionieren (Res Arcana, Artischocken,...) Viele Spiele werden auch mit zunehmender Spielerzahl unplanbarer und chaotischer. Wenn es zur Art des Spiels passt,dann ok, bei vielen Spielen mag ich das aber explizit auch nicht (Kingdom Builder, …. ) . Andere Spiele leben erst davon wenn es mehr Mitspieler sind (Dune Imperium, Isle of Skye, Lords of Waterdeep, Spicy…)…oder andere funktionieren erst mit noch mehr (Saboteur, Avalon, Tempel des Schreckens….)


    Einige Spiele haben zu zweit noch einmal einen anderen Charakter als zu dritt oder viert. Beispiel Splendor. Ich bin kein Splendor Fan, aber fühlt sich zu zweit anders an als zu viert. Muss man selbst testen, was einem besser gefällt.

    In einigen Spielen ändern sich auch Wertigkeiten von Karten / Aktionen je nach Spielerzahl (Port Royal, Brügge…) „jeder Mitspieler muss..“.

    Ist von Spiel zu Spiel unterschiedlich, aber ganz ganz oft gefällt mir gerade die 2-Spielerversion am besten. (Nations Würfelspiel, Marco Polo, Artischocken,…)


    Momentan treffe ich mich am häufigsten zu 2 Spieler Partien.


    Online spiele ich fast ausschließlich (99%) zu zweit. Die verkürzte Wartezeit und bessere Planbarkeit sind ein ganz entscheidender Wohlfühlfaktor für mich.


    Ein Kumpel ist momentan krass unterwegs und sucht nur die „2-Personen interaktives Spiel-Eierlegende Wollmilchsau“. Der war eine zeitlang professionell im Backgammon auf Deutschlandebene unterwegs, hat dem aber vor ein paar Jahren den Rücken gekehrt.


    Ich bin also ein ziemlicher 2-Spieler Fan, spiele auch in nahezu jeder Besetzung mit, würde aber sogar gewisse Spiele bei „zu viele Spieler“ ablehnen…individuell vom Spiel abhängig.

  • Meine Sammlung dürfte zu 50% aus reinen 2 Personen Spielen bestehen. Eher Logik als Phänomen :) Selbst wenn ich die Partien mit meiner Frau auslasse hab ich sicher doppelt soviel Partien im Jahr zu zweit als zu dritt, viert oder mehr.


    Die Chance mit mehr als einer anderen Person einen gemeinsamen Termin und Interesse an einem Spiel zu finden, nimmt halt pro Spieler ziemlich ab. Zumindest meine Erfahrung.


    Und für viele 2- Personen Spielerunden "brauch" ich auch mehr Spiele, als für wenige Runden mit mehreren. Da reichen dann wenige Perlen für die 15-20 Mehrspieler Partien bei mir im Jahr. Bei zu zweit spielbaren Spielen kauf ich auch Mal welche auf Verdacht

  • Wenn der Partner zu Hause sich dem Spielen nicht verwehrt, dann sind für mich Zweierspiele doch eine logische Konsequenz für die Sammlung...

    Bei uns / Bei mir kommt es sehr selten vor, dass mich nur mit einer Person zum Spielen verabrede. Meistens sind es dann halt Pärchenabende oder Spielerunden und da sind halt die Zweierspieler raus... Früher die X-Wing Turniere, aber das ist dann glaub ich schon noch mehr Nische. So ein Watergate oder 7 Wonders Duel ist halt günstig in der Anschaffung und dient auch super als Geschenk für andere Paare...


    Daheim auf der Terrasse im Sommer oder an einem verregneten Herbsttag spielen wir aber relativ viele reiner Zweierspiele ...

    Wenn meine Frau allerdings dem Brettspielhobby nicht genauso zugeneigt wäre, hätte ich vermutlich kein einziges oder nur sehr wenige solcher Spiele.

  • Falls das nicht richtig rüber kam, ich will Zweierspiele gar nicht schlecht reden, ich spiele gerne zu zweit und ich würde auch gerne mehr zu zweit spielen. Es spielt nur einfach so gut wie niemand mit mir zu zweit. Ich könnte easy an mehreren Abenden die Woche Spieleabende zu dritt, viert oder mehr haben, aber wann immer es darauf hinaus liefe, dass wir nur zu zweit wären, heißt's halt "ja lass wann anders treffen".


    Daher meine Ausgangsfrage, ob das eher ein Hobbyphänomen ist zu zweit zu spielen, weil ich von Leuten die weniger tief im spielen drin sind meist mitbekomme, dass die Auffassung besteht, dass spielen zu zweit kein Spaß macht. Hier haben ja auch schon ein paar Leute genannt, dass sie Spiele die sowohl mit 2 als auch mit mehr Leuten gehen lieber mit mehr Leuten spielen und sich zu zweit eher spezielle Zweipersonenspiele suchen. Ich denke weiterhin, dass das sehr auf's Spiel ankommt. Architekten des Westfrankenreich spiele ich nicht unter 4 und schon gar nicht erst zu zweit, aber Paladine des Westfrankenreichs will ich ungern mit mehr als 2 spielen.


    Wirkt auch so als würden die meisten hier halt eher mit dem Partner zu zweit spielen und das verstehe ich, bietet sich natürlich einfach an und man sieht sich auch öfters als man sich mit normalen Freunden trefft, evtl wohnt man sogar zusammen. Da kann man die Spiele auch mal richtig ergründen. Ich hab aktuell keine Freundin und will ehrlich gesagt auch, dass das so bleibt, von daher fällt die Option für mich weg. Und wenn ich mich mit Leuten treffe sind's halt meist mehr Leute.


    Hat jemand mal mitbekommen, dass Leute die nicht wirklich im Brettspielhobby sind regelmäßig oder zumindest gerne Spiele zu zweit spielen? Klar Schach ist ein eigenes Hobby, das wird gespielt, aber ich meine eher gewöhnliche Brettspiele.

  • Ich spiele überwiegend zu zweit (mindestens 75%), aber keine bis kaum reine 2 Personen Spiele (haben nur 7 Wonders Duel und aktuell Beer&Bread, aber beides keine Dauerbrenner bei uns), sondern die ganz normalen Euros & Co (Arche Nova, UC, Flügelschlag, Bitoku, Westfrankenreichserie, T-Reihe, etc.) da imo bei den Meisten davon ein 3. oder 4. Spieler außer an der Spielzeit sonst kaum was ändert :whistling: Klar gibt es Ausnahmen und auch manche Mechanik ist nicht so 2 Spieler freundlich, aber das weiß man ja vorher :saint:

    Ich finds meistens grauselig Spiele in Vollbesetzung zu spielen und versuche das so gut es geht zu vermeiden klappt nur nicht immer ^^ von manchen Spielen oder generell Spielen im Kreise der Family bzw. mit meinen Brüdern mal abgesehen ;)

    Das Nichtspieler eher mit mehr als 2 Leuten spielen wollen würde ich mal grob bejahen wenn ich so an die vergangenen Jahre denke. Liegt vielleicht auch mit an Unsicherheit/"Angst zu versagen" o.Ä., wenn man zu zweit mit jemandem spielt von dem man weiß der spielt sehr viel und man selbst halt nicht^^

    Mit Nicht- oder Wenigspielern werden es dann in aller Regel 4er Partien.

  • Ich spiele zu 95% zu zweit. Aber fast keine reinen Zweipersonenspiele. Lieber Eurogames, wie:

    Ein Fest für Odin, Concordia, Orleans, Dungeon Petz, Nippon, Hallertau, Marco Polo, Tzolkin, Outlive, Madeira, Lorenzo usw..