• ode.

    Vielen Dank für das Angebot zum Beantworten von Fragen zu Suna Valo.

    Also ich gehe mal von dem Text auf The Game Builders aus. Dort wird von einem innovativen Kartenkaufmechanismus gesprochen, bei dem man den Preis für Karten festlegt. Könntest du darauf näher eingehen.

    Die zweite Frage bezieht sich dann auf den Aktivierungsmechanismus. Dazu steht auf der Seite: "So aktiviert ihr jedes Mal, wenn ihr eine neue Karte an euren Hof holt, eine ganze Kartenspalte." Das klingt mir sehr nach Flügelschlag (auch wenn es da eine Reihe ist, die aktiviert wird), du hast im Neuheiten Threads geschrieben, dass Leute, die 7Wonders Duel mögen, sich Suna Valo anschauen sollten. Inwiefern siehst du da Verbindungen zwischen den 3 Spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von Everadus (3. September 2024 um 19:37)

  • Hi!

    Also, der Kartenmechanismus funktioniert wie folgt - Es gibt 3 Quellen eine Karte zu nehmen:

    • Aus der Tischmitte. Dort liegen Karten in einer Auslage. Jede Karte hat einen Mindestpreis aufgedruckt. Am unteren Rand der Karte. Jeder Ablageplatz in der Auslage hat einen zusätzlichen Preis aufgedruckt - 1, 2 oder 3. Und Kartenpreis und Ablagepreis ergänzen sich zu einem Gesamtpreis. Den muss ich zahlen (in beliebigen Ressourcen, nur die Menge ist wichtig). Karten aus der Mitte sind in der Regel sehr teuer.
    • Vor meinem Tableau liegen auch 3 Karten. Jeweils mit Ressourcen drauf. Mindestens so viele, wie der Mindestpreis der Karte angibt (es können auch mehr sein). Diese Ressourcen hab ich selbst auf die Karten legen müssen. Nehme ich eine Karte von oberhalb meines eigenen Tableaus, dann werfe ich die Ressourcen einfach in den allgemeinen Vorrat. Nehme die Karte und lege sie bei mir an. Karten von oberhalb meines Tableaus sind deutlich günstiger als aus der Mitte. Den Preis für eine solche Karte hab ich selbst festgelegt. Dazu später mehr.
    • Ich kann aber auch eine der drei Karten oberhalb DEINES Tableaus nehmen (du auch von denen, die bei mir liegen). Dazu muss ich exakt die Ressourcen zahlen, die du auf diese Karte gelegt hast. Du behältst deinen eigenen Einsatz und bekommst meinen oben drauf! Dafür bekomme ich die Karte und lege sie bei mir aus.

    Die meisten Spielzüge bestehen aus dem nehmen und anlegen einer Karte. Wichtig nun: Wurde eine Karte entweder von oberhalb meines Tableaus genommen oder deines, dann muss diese Karte nun wieder ersetzt werden. Dafür nehme ich eine Karte aus der Tischmitte (die teuren) und lege sie einfach bei mir oberhalb des Tableaus ab. Nun muss ich Ressourcen aus meinem Bestand auf diese Karte legen. Der Mindestpreis der Karte gibt nur an wie viele Ressourcen. Habe ich die Karte aber von oberhalb deines Tableaus genommen, dann musst du deine Karte ersetzen und deinerseits Ressourcen auf die Karte legen um einen "Preis" fesrzulegen.

    Beim Bestimmen des Preises darf erhöht werden. Ist es eine Karte, die ich mir sichern will? Sollte ich den Preis lieber hoch ansetzen damit du sie mir nicht wegkaufst. Vielleicht lege ich aber auch einfach Ressourcen drauf, die du gerade nicht hast. Auf diese Weise kannst du mir die Karte nicht wegschnappen. Oder ich mache die Karte teuer, von der ich glaube, dass du sie haben willst und ich will sie dir vorenthalten. Oder, wenn du dann doch bereit bist meinen hohen Preis zu zahlen, kriege ich halt ganz viele Ressourcen.

    Hier mal ein Eindruck vom Spiel. Das ist von einer meiner Solotestrunden. Bin gerade dabei noch eine Solovariante zu testen.

    Auf diese Weise müssen wir auch immer wieder Ressourcen erwirtschaften, die es uns ermöglichen neue Karten zu kaufen. Der Mechanismus ist von einem alten Spiel namens Key Harvest inspiriert. 2007 erschienen und eins meiner frühen Lieblingsspiele. Sowieso hab ich die Key-Reihe sehr geliebt. Später haben Alex Pfister und Andreas Pelikan die Mechanik bei Isle of Skye neu interpretiert. Das dürfte auch das deutlich bekanntere Spiel sein. Jedoch gab es die Mechanik erstmals in Key Harvest. Überhaupt hat Richard Breese einiges für die Spielegemeinschaft geleistet - hat er doch auch das erste Worker Placement-Spiel erdacht. Auch ein Key-Spiel... ;)


    So, was machen wir nun mit den Karten? Im Bild oben sieht man es schon. Man legt sie unterhalb seines Tableaus in Spalten aus. Immer schön sortiert. Danach aktiviert man die gesamte Kartenspalte und auch den auf dem Tableau vorgedruckten Spaltenkopf. Je länger die Kartenreihe, desto lohnenswerter.

    • Grüne Karten produzieren Korn und Seerosen als Ressourcen.
    • Blaue Karten produzieren blaue Blumen als Ressourcen.
    • Braune Karten produzieren die Ressourcen Wolle und Ei.
    • Orange Karten sind so eine Mischreihe. Von allem ein wenig was.
    • Graue Karten bringen mir Transportdrohnen um Aufräge mit Ressourcen zu beliefern.
    • Die beigen Karten ganz rechts sind meine persönlichen Aufträge.

    Es gibt noch weitere Auftragsarten: Schiffsaufträge und öffentliche Aufträge (man beliefert die aus Planta Nubo bekannten Arboren).

    Wichtig beim Kartenanlegen: Nicht nur lange Spalten sind lohnenswert - auch Reihen zu vervollständigen bringt wertvolle Boni. Und so muss man sich gut überlegen, welche Karten man will um welche Spalten zu aktivieren.

    Der zweite Kern meines Hofmanagements sind die unterschiedlichen Spielfiguren. Ich hab 6 Schiffe, 6 Fässer und 6 Kisten. Jede Auftragsart hat ihre eigene Figur. Erfülle ich einen entsprechenden Auftrag, darf ich eine passende Figur dort platzieren (und bekomme dafür am Ende Siegpunkte). Aber jede Figur ist auch mit einer Sonderfahigkeit verbunden, die ich freischalte, wenn ich die Figur loswerde (also, wenn ich einen Auftrag erfülle).


    Die dritte Frage war, wo die Verbindung zu 7 Wonders Duel liegt? Also, im Grunde ist Suna Valo ein Kartenspiel mit Brettspielcharakter. Und die zugrunde liegende Idee war es, ein Spiel wie 7 Wonders Duel zu designen, aber eben eigenständig. Das Spiel mit den Karten erinnert schon sehr stark an 7 Wonders Duel. Ganz zu Beginn der Entwicklung war es noch eindeutiger. Jedoch passiert mit den Karten hier mehr. Man produziert Ressourcenwürfelchen und muss diese auch nutzen um Karten zu kaufen und sie zu liefern. Es gibt jede Menge Aufträge zu erfüllen und Figuren, die Sonderfunktionen haben. Dazu noch zwei Leisten, die tolle Dinge und SP machen.

    Am Ende ist es eine Mischung aus 7 Wonders Duel, Key Harvest und La Granja geworden. Und das ganze als komplexes 2 Personen-Spiel. Obwohl es unter meinen Spielen eigentlich das am wenigsten Komplexeste ist. Wenn man mal No Siesta rauslässt... :saint:

    Bin gespannt, wie so ein 2er ankommen wird. Normalerweise sind 2er-Spiele immer recht einfach. Wenn man mal so dicke Brummer wie von Uwe weglässt. Wenn man das Spiel kennt, kann man Suna Valo locker in 45-60 Minuten spielen. Testpartien mit Neulingen liefen aber meist 75-90 Minuten.