Schäden durch Gewitter

  • Gestern war es wieder soweit. Eigentlich kein allzu heftiges Gewitter. Aber auf einmal ist das Netzwerk weg. Bei der Suche nach der Ursache habe ich dann festgestellt, dass die Sicherung für mein Mini-Rack rausgefolgen ist. Auf der Steckdose hängt an einer vermeintlichen premium Mehrfachsteckdose von Brennenstuhl die Fritzbox, Switch und NAS.


    Also Sicherung wieder rein, aber NAS bleibt leider stromlos. Ich habe noch ein bisschen Resthoffnung, dass nur das externe Netzteil kaputt ist. Muss allerdings bis morgen auf Ersatz warten, da es leider nichts in der Nähe gibt, wo ich schnell eines mitnehmen könnte. Ist leider auch so ein eher exotischer 4-poliger Anschluss.


    Allerdings stellt sich mir primär die Frage was da passiert ist und was man ggf. besser machen kann um weitere Fälle zu vermeiden. Das es keinen Zusammenhang zum Gewitter gibt kann man denke ich ausschließen wäre etwas zu viel Zufall. Aber seltsam ist, dass nur die eine Dose betroffen war und alle anderen Dosen und angeschlossenen Geräte keine Probleme hatte. Und damit lenkt sich der Verdacht auf die DSL Leitung. Wie wahrscheinlich ist eine Überspannung über die DSL Leitung und was kann man da sinnvoll gegen tun?


    Hatte schon mal vor Jahren bei meinen Eltern auch Schäden durch Blitzschlag und da war auch die DSL Dose hin und musste von der Telekom getauscht werden. Darüber hinaus hat es auch diverse Netzwerkkomponente mit in den Abgrund gerissen.


    Fände es aber nur etwas seltsam, dass wenn es über die DSL Leitung gekommen ist dass dann die Fritzbox keinen Schaden davon getragen hat. Die hätte es dann doch als erstes durchzuckt. Und bringt dann überhaupt irgendein Überspannungsschutz bei dem Stromkabeln etwas? Oder sucht sich die Spannung dann über die LAN Kabel ihren Weg und man müsste auch die durch einen Überspannungsschutz führen? Und taugt das ganze Zeugs in den Steckdosen überhaupt was oder ist das Schlagenöl :lachwein:


    Leider hängt zu viel am Internetanschluss und man will daher eher nicht vor jedem Gewitter die Kabel ziehen.

  • Leider hängt zu viel am Internetanschluss und man will daher eher nicht vor jedem Gewitter die Kabel ziehen.

    Machen meine Eltern mittlerweile, weil die Versicherung sich quer stellt weitere Router zu ersetzen. Es gab Zeiten da hatten meine Eltern immer einen Ersatzrouter daheim und kauften sie gleich im Doppelpack. Die DSL-Dose ist aber m.W. bei ihnen nie in Mitleidenschaft gezogen worden.

  • Aber seltsam ist, dass nur die eine Dose betroffen war und alle anderen Dosen und angeschlossenen Geräte keine Probleme hatte.

    Möglicherweise hatte dein NAS den geringsten Eingangswiderstand von den angeschlossenen Geräten und hat dadurch den meisten Strom "gefressen.

    Elektrotechniker anwesend?

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Allerdings stellt sich mir primär die Frage was da passiert ist und was man ggf. besser machen kann um weitere Fälle zu vermeiden. Das es keinen Zusammenhang zum Gewitter gibt kann man denke ich ausschließen wäre etwas zu viel Zufall. Aber seltsam ist, dass nur die eine Dose betroffen war und alle anderen Dosen und angeschlossenen Geräte keine Probleme hatte. Und damit lenkt sich der Verdacht auf die DSL Leitung. Wie wahrscheinlich ist eine Überspannung über die DSL Leitung und was kann man da sinnvoll gegen tun?

    Welche Geräte - i.d.R. durch Induktionswirkungen in den stromführenden Leitungen - bei Gewitter Schaden nehmen können, ist schwer vorhersagbar. Hier (kein DSL, Internet über Kabel-TV) gab es mal - wir waren in Urlaub - ein Gewitter, da hat es nicht nur bei uns, sondern auch bei vielen Nachbarn die Fritzboxen zerlegt, die waren da wohl recht anfällig.

    Außerdem bei uns zu Schaden gekommen: der NAS-Speicher (damals von WD), nicht aber die darin verbauten Festplatten. Und ein Fire TV-Stick war gegrillt worden - alle anderen Geräte haben es überlebt. Die Fritzbox war eh ein Leihgerät des Internetproviders und wurde umgehend ersetzt. Das andere hat unsere Hausratversicherung übernommen.

    Danach habe ich mir diverse Mehrfachsteckdosen mit Überspannungsschutz gekauft und auch die Haussicherungen um eine entsprechende Zusatzsicherung ergänzen lassen. Ob diese im Falle eines Falles aber auslösen und die Spannungsspitzen rechtzeitig kappen, dafür gibt es keine Garantien.

    Bei schweren Gewittern und wenn ich zuhause bin, nehme ich die Geräte vom Stromnetz (runterfahren, Stecker ziehen - und wenn ich schon dabei bin: am NAS auch das LAN-Kabel) - mindestens aber Kippschalter an Mehrfachleisten ausschalten). nur die Fritzbox darf anbleiben - ist immer noch nur geliehen ;)

  • Tatsächlich ist die Telefon-Leitung, sofern kein Glasfaser ;) , die Archillesferse. Wir verwenden zwar auch Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz, aber a) ist das Risiko überschaubar und b) wenn ein direkter Einschlag reicht der Schutz vermutlich eh nicht aus.


    Wer auf Nummer sicher gehen will, kann also nur den Telefon-Stecker ziehen. Aber was macht man denn bei Gewitter ohne Internet? ^^

  • Eine Elektronikversicherung kann in solchen Fällen ein Geschenk des Himmels sein

    Versicherung zahlt ... zumindest noch :D


    Aber die Action und Ungewissheit, ob man ggf einen Datenverlust hat brauche ich nicht ständig. Vor allem eine NAS sinnvoll sichern ist ja auch nicht so einfach. Eigentlich müsste die wo anders stehen, sonst sind am Ende beide hin. Alternative wäre die Cloud, aber da kosten dann ein paar TB auch ordentlich. Und meine Uploadrate ist auch nicht gerade berauschend.


    Eine Möglichkeit wäre eine zweite NAS bei meinen Eltern zu parken, aber das dann auch mit Administrationsaufwand verbunden und bleibt das Problem der performanten Anbindung.

    Bei schweren Gewittern und wenn ich zuhause bin, nehme ich die Geräte vom Stromnetz (runterfahren, Stecker ziehen - mindestens aber Kippschalter an Mehrfachleisten ausschalten). nur die Fritzbox darf anbleiben - ist immer noch nur geliehen

    Mein Verdacht ist aber dass in beiden Fällen der Schadensverursacher sich über die LAN Kabel bewegt hat

  • Mein Verdacht ist aber dass in beiden Fällen der Schadensverursacher sich über die LAN Kabel bewegt hat

    Bei uns war der defekte Fire-TV-Stick ein WLAN-Modell. Am Haus-LAN hinter der kaputten Fritzbox hingen nicht nur der NAS, sondern auch noch zwei Switche und daran diverse weitere Komponenten wie TV, AVR usw. Nichts davon ging kaputt. Ich kann Deine Vermutung nicht widerlegen, Induktion funktioniert in jedem nicht abgeschirmten Kabel, aber die Stromleitungen sind eben unter Strom - da noch ein hoher Spannungsimpuls und schon fließt da einiges, was den Geräten nicht bekommt und mag leicht was in der Elektronik zerlegen.

    EDIT: die Ströme, die ein Gewitter in Kabeln induziert, sind vermutlich gar nicht sehr hoch, wohl aber die Spannung. Auch geschieht die Induzierung der Stromleitung nicht notwendigerweise innerhalb Deiner vier Wände, sondern in der nahen Umgebung.

  • Aber was macht man denn bei Gewitter ohne Internet? ^^

    Falsches Forum

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Mein Verdacht ist aber dass in beiden Fällen der Schadensverursacher sich über die LAN Kabel bewegt hat

    Bei uns war der defekte Fire-TV-Stick ein WLAN-Modell. Am Haus-LAN hinter der kaputten Fritzbox hingen nicht nur der NAS, sondern auch noch zwei Switche und daran diverse weitere Komponenten wie TV, AVR usw. Nichts davon ging kaputt. Ich kann Deine Vermutung nicht widerlegen, Induktion funktioniert in jedem nicht abgeschirmten Kabel, aber die Stromleitungen sind eben unter Strom - da noch ein hoher Spannungsimpuls und schon fließt da einiges, was den Geräten nicht bekommt und mag leicht was in der Elektronik zerlegen.

    Zumindest bei meinen Eltern damals war auffällig dass nur Netzwerktechnik kaputt war und verbunden waren die primär per LAN-Kabel. Stromkreise waren unterschiedliche und andere Geräte hatten keinen Defekt. Und gestern k.A. was da zuerst war. Ergebnis war jedenfalls dass die Sicherung rausgeflogen ist und die Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz auch nichts retten konnte.

  • Ergebnis war jedenfalls dass die Sicherung rausgeflogen ist und die Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz auch nichts retten konnte.

    Das belegt - mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit - doch die Induktion ins Stromnetz. Dass der Spannungsimpuls noch durchs Hausnetz gejagt ist, steht außer Frage - das kann eine Sicherung nicht leisten, die reagiert nur (spät) auf den erhöhten Stromfluss, möglicherweise nicht einmal durch die Induktion, sondern ein im Haus dadurch beschädigtes Gerät. Und alle Überspannungsschutzeinrichtungen haben auch eine gewisse Trägheit, wenn die Spannungsflanke schnell und hoch kommt, schaffen die es eben auch nicht mehr. Wie ich sagte: keine Garantien, das ist nur ein relativer Schutz.

    Ich bin kein Elektroniker, aber durch die eine oder andere Diode mehr an der richtigen Stelle kann man Geräte am Netzeingang wohl recht gut gegen falsche Ströme absichern. Das aber kostet den Hersteller die berühmten ein zwei Euro mehr und z.B. AVM scheint daran nach meiner Erfahrung zu sparen.

    Als hier mehrere Fritzboxen in die Brüche gingen, wird sicher nicht jeder Nachbar seinen eigenen Blitz abbekommen haben - das war einer für alle. Und auch wenn ich da nicht in der Nähe sein will... ich denke, die induktive Wirkung so eines Blitzes hat auch eine schädliche Reichweite, die sich vermutlich nur in wenigen Metern bemisst. In die Nähe Deines Haus-LANs kommt der eher nicht ;)