Die Sache mit der Thematik

  • Dieser Thread hätte mittlerweile mehr als viele andere (die den Zusatz bereits tragen), das RSP Flag verdient...

    Ist Geschichte direkt RSP? Wenn ein Spiel RSP als Thema hat (Weimar) gehört die Spielbesprechung in den RSP Teil?

    Ich denke es wird zu RSP wenn man die eigene Position im politischen, oder religiösen Sinne vertritt und die anderen politischen, oder religiösen Ansichten kritisiert, oder zur Debatte stellt. Ich sehe es noch nicht, obwohl mir bewusst ist, dass ich möglicherweise an der Grenze bin. Allerdings habe ich mich auch schon paar mal geirrt was das angeht und irgendwelche Threads, oder Beiträge sind im RSP gelandet ;).

  • Wuschel

    Es geht bei Mombasa darum, mit Handelskompanien Einfluss auf den Handel in Afrika zu gewinnen. Da schwingt der Kolonialismus natürlich mit und das Spiel setzt sich damit auch nicht weiter kritisch auseinander.

    Skymines wiederum beutet halt den unbewohnten Mond aus. Das dürfte weniger kritisch als Thema sein. Unglücklicherweise finde ich Skymines handwerklich nicht so besonders gelungen. Ich finde es vergleichsweise hässlich, die Symbole sind schlecht auseinanderzuhalten, die Gebäude lassen sich eher schwer greifen, etc.

    Im Kern also für mich nachvollziehbar, wenn jemand Mombasa nicht spielen möchte. Ich persönlich spiele es dennoch gerne.

  • Für alle, die bis zum Ende durchgehalten habe: sorry, falls ich etwas missverständlich dargestelt habe, ich hoffe ihr bereut nicht die Zeit, die euch das Durchlesen gekostet hat.

    Nein, im Gegenteil! Da waren meiner Ansicht nach sehr viele sehr gute Gedanken und Anstöße dabei… Bin sehr froh, alles gelesen zu haben!

    Danke dafür!

  • Ich bin einer dieser ominösen "Themen"-Spieler. Ein Spiel kann noch so gut sein ... wenn mich das Thema (und damit einhergehend durchaus auch wichtig: Story, Grafiken und Layout) nicht interessiert oder ich es ablehne ... dann ist das Spiel raus.


    Und ich hab mir jetzt vorgestellt, wie ich hier einen gewaltigen Text schreibe um zu erklären, wie ich das meine ... bis mir auffiel: Kann ich gar nicht erklären. Für mich ist das Thema tatsächlich das wichtigste am Spiel. Ein Shadows of Brimstone zum Beispiel ... das ist Gameplaytechnisch gar nix. Das ist nicht mehr als ein "Las Vegas"-Würfeltisch. Und trotzdem liebe ich es abgöttisch und würde es Dingern wie Terraforming Mars oder Terra Mystica oder *setze hier irgendein Euro ein* immer (!) vorziehen. Wenn irgendwo "Batman" draufsteht, hab ich schneller meine Geldbörse gezogen, als der Verkäufer gucken kann, während ich niemals auch nur einen einzigen Cent für etwas ausgeben würde, was irgendwie asiatisch angehaucht ist, weil mir die Kultur da hinten völlig abgeht.


    Natürlich gibts auch Ausnahmen. Auf Obsession freue ich mich sogar, obwohl mich das thematisch null interessiert. Vermutlich freue ich mich aber trotzdem genau wegen des Themas darauf ... weil es mal was ganz anderes ist.


    Aber grundsätzlich gilt: Thema vor Story vor Regeln.

  • Natürlich ist ein gutes Spielkonzept wichtig, doch die Thematik überstrahlt diese für mich.

    Deswegen gibt es bei vielen Spielen bei mir einen vollständigen Retheme und so habe ich in meiner Sammlung unter anderem ein "Game of Thrones Imperium", "Planet Mittelerde" oder "Bullet Wrestlemania".

    Im Moment baue ich mir gerade eine Fussballersimulation in der ich eine Profikarriere von der Jugend bis zum Ende der Karriere spiele.

    Es enthält Bagbuilding, Deckbuilding, Workerplacement, Europacup, Länderspiele, Vereinswechsel, Originalvereine usw...

    Und es wird quasi aufgrund der zig einzelnen Spiele die repetitive Hölle!

    Aber genau das stört mich als passionierter Soospieler nicht, wenn ich mich thematisch wohlfühle und und mich dann abends darauf freue.

    Spiele, die mechanisch hervorragend sind, aber die mich nicht ansprechen, scheiterten bei mir eigentlich stets.

  • Themen bin ich zwar grundsätzlich aufgeschlossen, aber mit Comic, Manga, Cthulhu oder dröges säen-ernten-verarbeiten kann ich nicht viel anfangen. Das ganze mechanisch interessant angerührt und das war es dann auch schon. Aktuelle Vorliebe liegt bei „Political Simulation“, also Sachen wie #Weimar #Hegemony #Versailles1919 o.ä.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Schönes Thema! Schon Knolle s Post hier



    "Abteilungen leiten und eine Arbeitswoche bestreiten klingt auch spaßig :)"


    hat mir vor Augen geführt, wie unterschiedlich die Geschmäcker so sind - es lebe die Vielfalt!


    Für mich relevante Punkte und Beispiele sind schon von vielen anderen genannt worden. Im Kern sind das:

    • Für einfache Spiele brauche ich kein Thema, für komplexere Spiele schon, und dann darf es nicht übergestülpt und beliebig sein. Mechanik und Thematik müssen einander dann unterstützen und nicht nur irgendwie zueinander passen.
    • Realitätsnahe Themen lassen mich kalt. Die meide ich, wenn mir das Thema gegen den Strich geht (Autorennen: Heat, Fliegen: Sky Team, Zoo: Arche Nova, ...), selbst wenn die Spiele toll sein mögen (glücklicherweise gibt es an tollen Spielen ja keinen Mangel, und FOMO kratzt mich nicht). Ausnahmen wie This War of Mine bestätigen die Regel. Das lässt mich nicht kalt und kann ich erst wieder in ruhigeren Zeiten spielen.
    • Verniedlichendes schreckt mich ab, seien es Illustrationen oder irgendwas Beliebiges mit Katzen (auch wenn ich Katzen sehr mag). Ausnahmen wie First Rat bestätigen die Regel (das finde ich tatsächlich gut gelungen), aber mein altes Libertalia werde ich sicher nicht gegen die Neuausgabe tauschen.
    • Möchte ich ein Spiel kaufen und vor allem solo spielen, sind das harte Kriterien. In einer Spielerunde würde ich dagegen für eine Erstpartie kein Spiel rundheraus wegen des Themas ablehnen. Ob es dann zu einer Zweitpartie kommt, ist ein anderes Thema ...
  • Bei mir gabs ein Spiel was aufgrund der Thematik wieder aus dem Spieleschrank verschwunden ist.

    Und das war #DasVermächtnis


    Man musste seinen Stammbaum immer weiter ausbauen und dementsprechend Kinder zeugen.

    Dabei wurde berücksichtigt, dass in der Zeit, in der das Spiel spielt, Geburten häufig schief gingen und zum Mutter- bzw. Kindstod führten.


    Wenn man dann selbst Leute kennt, die dieses Trauma persönlich erlebt haben, finde ich das sehr schwierig als thematische Herausforderung anzusehen..

  • Man musste seinen Stammbaum immer weiter ausbauen und dementsprechend Kinder zeugen.

    Dabei wurde berücksichtigt, dass in der Zeit, in der das Spiel spielt, Geburten häufig schief gingen und zum Mutter- bzw. Kindstod führten.

    Das würde ich auch niemandem vorsetzen, der damit persönliche Erfahrungen hat (sofern man das vorab weiß). Ich selbst hätte aber kein Problem damit, das Thema in einem Spiel zu erfahren. Es ist in dem Falle ja geschichtlich korrekt und spiegelt eine schlimme Zeit in der Menschheitsgeschichte wider.

    Meine Frau z.B. hat Ihre Mutter sehr früh verloren und das war (ist) viele Jahre ein schlimmes Trauma. Das ist aber häufig Thema in Filmen, Serien und Spielen. Der Verlust der Eltern oder eines Elternteils. Mir ist dabei immer mulmig, wenn sowas auftaucht. Ich selbst kann das zwar verstehen, aber mich nicht in die Situation versetzen. Schwierig zu erklären.

    Generell bin ich aber auch ein wenig empathischer Mensch wird mir nachgesagt und das würde ich so bestätigen.