Darf's noch ein Shem Phillips mehr sein?

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    Ich bin einigermaßen spät auf die Triologien von Shem Phillips gestoßen und hab mich gleich ein bisschen verliebt. Ich mag es, dass im WP-Universum versucht wird, frische Ideen unterzubringen und gleichzeitig die Varianz (und Komplexität) schon innerhalb einer Triologie sehr stark ist. Auch die (mehr oder minder) einheitliche Ikonographie spricht mich an.

    Warum ich das schreibe - ich bin mir aktuell unsicher, welchen Titel ich mir als nächstes anschauen soll und erhoffe mir Schwarmwissen-Impulse. Da mir klar ist, dass die Vorlieben sehr individuell sind, ein paar Eckdaten:

    Ich besitze aktuell die Räuber der Nordsee wie auch die Gelehrten des Südtigris. Beide gefallen uns (auch weil sie so völlig verschieden sind) sehr gut. Die Räuber als entspanntes Worker-Austauschen und die Gelehrten als knobellastiges Würfel-Farben-Manipulier-Spiel.
    Ich schreibe "uns", da wir primär zu zweit spielen. Das wäre auch gleich ein wichtiges Kriterium - muss gut zu zwei funktionieren.

    Angeschaut in Form von Reviews etc. habe ich mir die Paladine, welche ja auf BGG aktuell der am höchsten gerankte Titel sind. Auch wenn es sehr häufig gelobt wird, wirkt das Spiel arg dröge und sehr Multiplayer-Solitär auf mich. Interaktion darf gerne sein!

    Wie seht ihr denn die Burggrafen im Vergleich? Das wirkte auf einen schnellen Blick interessanter.

    Die Architekten hab ich aktuell mal rausgelassen, da das Spiel erst mit mehr Spielern richtig glänzen soll.

    Die Neuauflage der Räuber, die Räuber aus Skythien, spricht mich thematisch einfach gar nicht an. Wikinger for the win!

    Die Reisenden des Südtigris könnten mir gefallen, hier bin ich mir unsicher ob das eher so ein "Excel-artiges" abarbeiten wird. Bei den Gelehrten gefällt mir gerade die thematisch starke Integration. Auch hier - ich kann durchaus mit nachträglich drüber gestülptem Thema leben, wenn das Spiel darunter sehr gut ist, thematisch darf's aber gerne sein!

    Von daher - gerne eure Vorschläge! Danke! :danke:

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    Nein, kein Shem mehr

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    Zitat von Tommesbx

    Interaktion darf gerne sein!

    Ich habe die ersten 5 oder 6 Spiele von ihm gespielt, kenne also nicht alle. Wobei mir noch weitere 3-4 Titel bekannt sind, die stark solitär daherkommen (daher nie selbst gespielt). Mit der ersten Reihe bist du vermutlich schon bei den interaktivsten Spielen von ihm. Daher würde ich generell zu anderen Spielen raten, wenn du nach Interaktion suchst.

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    Ich glaube die Paladine sind sein bestes Spiel. Es spielt sich toll solo, oder in einer kleinen Runde, weil es sonst zu lange dauern würde. (Max. 3 Spieler, bevorzugt zu 2). Ich mag es sehr.

    Bei 3 Leuten findet der Übergang zu den Architekten. Min. 3 Spieler, bevorzugt zu 4, oder 5. Es geht schneller und ist gefühlt weniger komplex, mehr ein "feel good" WP Spiel.

    Die Räuber waren meine erste Begegnung mit seinen Spielen und es hat mich vor allem beeindruckt, dass man um eine einzige einfache Regel (Arbeiter platzieren, Arbeiter nehmen) ein sehr interessantes und abwechslungsreiches thematisches Spiel bauen kann.

    Allerdings habe ich mich aktuell ein bisschen an SP Spielen "satt" gespielt. Das ist nicht schlimm, ich muss sie nicht alle kennenlernen, oder haben. Meine Prioritäten und Vorlieben, vor allem was Mechaniken angeht haben sich inzwischen ein bisschen verschoben. Deswegen kenne ich die neueren Spiele nicht (außer vom Sehen). Ich werde zu ihnen aber wieder sicher zurückkehren, spätestens wenn Junior soweit ist.

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    Ich kenne zwei Spiele der Süd Tigris Reihe ... Reisende kenne ich gut, Gelehrte sporadisch ...

    Reisende mag ich sehr da es ein XL Tableau Builder von seiner DNA ist, gespeist aus 5 Karten Decks die untereinander mehr oder weniger interagieren, und ein ordentliches Engine Building zulassen Der zweite Schwerpunkt ist die Würfeleinsatz Mechanik, samt Würfel Crafting durch einen cleveren Puzzle Mechanismus... Sehr fein ist auch der Worker-Placement Teil mit Meeple welche wenn sie gesetzt wurden, dann von jeden Spieler beansprucht werden können ... Der Journal Track (Die Leiste) ist ein knackpunkt, Motor des Spieles und zwingend zu planen, da kann man böse hängen bleiben, das muss man mögen ...

    Zu Zweit ist es optimal, Interaktion entsteht über die Karten Märkte, die Worker die allen gehören, das Journal (Leiste) und der Option Karten auf den Markt zu markieren und die Interaktion für Mitspieler mit diesen Karten zu verteuern ... Ach ja Gilden gibt es auch noch, schlichte Mehrheit Wertung ... Plus optionale Einmal Aktionen


    Reisende ist ein Experten Spiel mit vielen Facetten, recht offen mit dem was möglich ist und einer hohen Varianz ... Und es ist hübsch und schön zu sehen wie eine Landschaft mit Sternenhimmel entsteht ...

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    Zitat von Tommesbx

    Wie seht ihr denn die Burggrafen im Vergleich?

    Für mich das beste Spiel von Shem Phillips. Daumen hoch dafür.

    Aber wie du selbst sicher schon festgestellt hast: bei Shem Philipps hat jeder etwas andere Präferenzen. Da hilft am Ende des Tages nur eigenes Ausprobieren.


    Zitat von Tommesbx

    Das wäre auch gleich ein wichtiges Kriterium - muss gut zu zwei funktionieren.

    Ein Teilaspekt des Spiels (auf Nachfrage sage ich gerne welcher) ist zu zweit bei den Burggrafen/Viscounts vielleicht nicht ganz so optimal gelöst. Da muss man etwas aufpassen, dass man das nicht dem Gegner alleine überlässt. Aber das ist weit davon entfernt, dem Spiel die 2er-Eignung abzusprechen. Ich würde es von 2 bis 4 empfehlen, wobei zu viert keine Grübler dabei sein sollten. Aber auch das ist jetzt nicht Genre-untypisch.


    Zitat von Tommesbx

    Bei den Gelehrten gefällt mir gerade die thematisch starke Integration. Auch hier - ich kann durchaus mit nachträglich drüber gestülptem Thema leben, wenn das Spiel darunter sehr gut ist, thematisch darf's aber gerne sein!

    Ich sag's mal so: Thema ist nicht die große Stärke von Shem Philipps. Das Ganze ist so weit recherchiert, dass es thematisch kein grober Unfug ist, aber wenn der Rahmen für den Mechanismus stimmig ist, reicht ihm das. Thematischer als bei den Gelehrten wird's nicht; die Scholars sind diesbezüglich schon am Maximum.

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    Ich bin jetzt definitiv kein Fan, aber Reisende fand ich ganz nett und gar nicht so excelig. Vor den Paladinen möchte ich aber dann ganz dringend warnen: wenn es jemals eine Wahl zum seelenlosesten Mechanikeuro aller Zeiten gibt, dann würde dieses krude tabellarische Leistengeschubse (rot zwei hoch, gelb eins runter) meine persönliche Nummer 1 sein.