falsche Darstellung von Spielen in Filmen

  • Ich hoffe, das Thema gibt es noch nicht, ich hab's jedenfalls nicht direkt gefunden.


    Ich habe gerade den Film "Liftoff: Mit dir zum Mars" (fragt bitte nicht wieso, lange Flüge brauchen Ablenkung) geguckt und hatte dabei erst einen freudigen und dann einen Schockmoment. Recht spät im Film sieht man eine Familie am Tisch spielen. Sehr deutlich ist dabei Terraforming Mars zu erkennen. Soweit so gut, passt ja zum Thema des Films. Sehr irritierend waren dann aber die beiden W6, die auf dem Spielplan liegen. Man hört etwas später auch Würfelgeräusche und Leute die sich offensichtlich über das Ergebnis sehr freuen und abklatschen, was auch noch nach Teamspiel aussieht. Aber ok, vielleicht gibt es in der Zeit, wo der Film spielt (muss ja Zukunft sein, wenn die zum Mars fliegen), eine kooperative Version von TfM mit Würfeln. Wer weiß. :lachwein:


    Ich hab mich dann gefragt: warum? Hat die Person, die das Spiel in den Film gebracht hat, einfach keine Ahnung gehabt und zusätzlich zum Spielmaterial noch ein paar Würfel rausgekramt. Ist TfM alleine nicht aufregend genug? Muss man definitiv noch eine Siedler-Komponente drin haben, damit das überhaupt ein echtes Brettspiel sein kann? Wie auch immer, es war doch recht amüsant.


    Jetzt an euch: Habt ihr auch schon Spiele in Filmen wiedererkannt, die aber ganz offensichtlich falsch gespielt wurden? Und ich meine jetzt nicht so Kleinigkeiten wie eine Stellung im Schach, die nie auftreten kann. Das würde ich Filmen (wenn es nicht gerade ganz konkret um das Thema Schach im Film geht) schon verzeihen. Da muss man sich ja doch intensiv mit den Spielregeln beschäftigen, um so etwas zu verhindern. in meinem Beispiel liegen auch einige Plättchen falsch (meiner Meinung nach zu viele, als dass die durch Sonderkarten hervorgerufen werden konnten). Ich meine eher größere "Schnitzer", die mehr oder weniger bewusst verfälscht wurden (Würfel wird man in einer Box TfM nicht finden).

  • Dir ist das TfM Dice Game durchaus bekannt, oder? ;)


    Ich glaube es ist einfach eine Mischung aus Unwissenheit und gewünschten Effekt. Spiele werde in Medien entweder als etwas Geselliges in Form von Familien-/Partyspielen oder aber als absoluter Nerdkram dargestellt und zu eben jener Charakterisierung eingesetzt. Spiele generell, nicht nur brettspiele sondern auch videospiele etc. Achte mal darauf wie Darsteller in Filmen die Controller bedienen, wenn sie angeblich in der Szene was zocken. Das ist fast schon Slapstick und meistens weit ab jeder Realität. An wirkliche Szenen, wo mal ein Brettspiel auf dem Tisch war, kann ich mich aktuell aber gar nicht wirklich erinnern...

  • Puhhhh, also ganz im Ernst, das ist jetzt schon ein First World Problem!

    Wir sollten doch einfach froh sein dass Brettspiele im Film überhaupt vorkommen. Ob jetzt einige Plätzchen falsch liegen oder Würfel am Spielfeldrand gezeigt werden ist doch völlig irrelevant.


    Zumal dieses in einem Film über die Marsbesiedlung wohl der kleinste Logikschnitzer im Plot sein dürfte... ;)

  • AndreasWtal Ich glaube kaum, dass hier jemand das jetzt als großes Problem ansieht und mega Aufreger? Es ist doch aber eine interessante Beobachtung. Wie hier schon im Thread angemerkt, kenne ich das vor allem durch Videospiele. Es ist oft völlig dumm, wie dort Menschen zocken, wie die Videospiele gezeigt werden und/oder in die Szene anderweitig integriert werden. Realistisch ist das nie, obwohl heute wohl sehr viele Menschen zu Videospielen eigentlich einen Bezug haben und wir nicht mehr in den nerdigen 80ern sind.

  • Puhhhh, also ganz im Ernst, das ist jetzt schon ein First World Problem!

    Wo genau siehst du in diesem Thread jetzt das 'Problem'?

    Ach, ein Problem gibt es nicht unbedingt.


    Ich finde es nur echt richtig schade das wir (im besonderen wir Deutschen) so oft ehr die negativen Seiten sehen (ein Spiel in einem Film falsch aufgebaut) als die positiven Dinge (endlich ein Brettspiel in einem Film (und es ist zusätzlich nicht Monopoly!!!)).

  • Ich finde das auch interessant…genau wie die Darstellung von Hackern/Computerfreaks im Film, wo immer so ne Matrix-artige Anzeige (grüne Zeichen) auf dem Bildschirm ist und der Hacker in 8 Sekunden 3798 Zeichen reinkloppt und dann die Welt damit rettet.

    Das hängt glaube ich mit Unverständnis oder einer Art Nerdisierung von bestimmten Themengebieten zusammen.

    Einmal editiert, zuletzt von kyrilin ()

  • Aber es bleibt ja interessant wer da am Set meinte: "Nun nimm noch ein paar Würfel dazu. Los! Los! Dann word die Szene noch besser!"


    Finde ich irgendwie total abwegig. :D

    Incoming (18 Spiele):
    Street Masters, Stormsunder, USS Freedom, Chronicles of Drunagor, Green Hell, Tidal Blades 2, Batman Gotham City Chronicles, Robomon, Nanolyth, Nova Aetas: Renaissance, Fate Forge, Teburu, Elder Scrolls, 20 Strong, Stonesaga, The Last Spell, Dragon Eclipse

  • Filme, Serien etc. leben von der Inszenierung. Da geben ein korrekt gespieltes Brettspiel, ein realistisch bedienter Controller, und so viele andere Tätigkeiten und Abläufe, einfach nicht genug her. Ich meine, eine ganze Serie mit diversen Spin-Offs wurde auf der Basis von "wissenschaftlichen Untersuchungen" von Tatorten etc. aus der Taufe gehoben. Realistisch ist da so gut wie nix, aber unterhaltsam ist es (zumindest für einig
    Gesellschaftsspiele in den audiovisuellen Unterhaltungsmedien haben nur den Zweck, eine bestimmte Situation (und sei sie auch noch so sehr im Hintergrund) zu vermitteln. Das geben die Spiele aber selten per se her. Also muss man "aufbohren".
    Moderne Spiele in den audiovisuellen Medien könnten signalisieren wollen, dass die Produzenten/der Serieninhalt etc. mit der Zeit geht, ebenfalls "modern" ist. Oder man hat nen "Spieler" am Set, der das einbringt, oder als Gimmick, etc.
    Aber TfM zum Beispiel ist einfach kein Spiel, wo viel Action passiert. Und die vielen Karten etc. sehen kompliziert aus. Packt man ein paar Würfel dazu, dann haben viele Leute, die das Spiel nicht kennen, wenigstens einen Bezugspunkt - weil ( so banal, wie es ist) Würfel kennt man.
    Klar hätte man andere Spiele nehmen können, die mehr tauglich sind. Aber vielleicht waren sie dem Team nicht bekannt, oder jemand wollte einfach TfM reinbringen.

    Spiele als Selbstzweck sind nur für diejenigen wirklich für sich alleine interessant, die tief im Hobby sind.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • In irgendeinem Krimi, den ich vor kurzem gesehen habe, wurde eine laufende Schachpartie gezeigt, bei welcher der Kommisar, ganz cool im Vorbeigehen, den schwarzen König schachmatt setzte 8-)) . Es waren aber nahezu alle Figuren noch auf dem Brett und der König befand sich lustigerweise in der Mitte des Getümmels, umgeben von vielen schwarzen und wei8en Figuren. Eine Situation, die es so niemals beim Schach gibt, selbst der pure Anfänger wird den König nicht einfach mal so in die Mitte ziehen, sowas passiert nur im Endspiel, wenn das Brett leer ist. Ich fand das witzig :)

  • ...und im Fokus der Story, zumindest partiell. Damit gelten andere Regeln als für reine "Props"...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Wo genau siehst du in diesem Thread jetzt das 'Problem'?

    Ach, ein Problem gibt es nicht unbedingt.


    Ich finde es nur echt richtig schade das wir (im besonderen wir Deutschen) so oft ehr die negativen Seiten sehen (ein Spiel in einem Film falsch aufgebaut) als die positiven Dinge (endlich ein Brettspiel in einem Film (und es ist zusätzlich nicht Monopoly!!!)).

    In dem Fall hab ich mich wohl leider missverständlich ausgedrückt. Ich wollte das Thema auf keinen Fall negativ aufziehen. Mir ist das mit dem Würfeln und Jubeln nur sehr direkt aufgefallen und ich fand's lustig. Die Szene war etwas irritierend, aber irgendwie auch lustig. Daher hab ich's hier erwähnt und wollte wissen, ob euch ähnliche Filmszenen aufgefallen sind, wo ein Brettspiel (mit Videospielen kenne ich mich nicht wirklich aus, da würde es mir vermutlich nicht mal auffallen, wenn Leute ihren Controller komplett unsinnig bedienen) sehr "verdreht" gezeigt wird.

    Dieses Würfeln und laut aufjubeln war schon irgendwie sehr seltsam. Aber klar verstehe ich, dass eine Szene, in der jemand einfach ein paar MC ausgibt und die Temperatur erhöht, nicht so viel Emotionen im Film darstellen kann. Da ist ein Würfelwurf natürlich attraktiver.


    Dennoch, versteh mich bitte nicht falsch, ich fand es großartig, überhaupt TfM in einem Film zu sehen. Das hat mich sehr gefreut. Mir geht's hier also nicht um Negatives, sondern eher um Kuriositäten.

  • Puhhhh, also ganz im Ernst, das ist jetzt schon ein First World Problem!

    Wir sollten doch einfach froh sein dass Brettspiele im Film überhaupt vorkommen. Ob jetzt einige Plätzchen falsch liegen oder Würfel am Spielfeldrand gezeigt werden ist doch völlig irrelevant.


    Zumal dieses in einem Film über die Marsbesiedlung wohl der kleinste Logikschnitzer im Plot sein dürfte... ;)

    Ich würde gerne noch mehr :thumbsup: geben, geht aber leider nicht. Meine Güte......wir haben echt keine Probleme :lachwein:

  • Ich finde das auch interessant…genau wie die Darstellung von Hackern/Computerfreaks im Film, wo immer so ne Matrix-artige Anzeige (grüne Zeichen) auf dem Bildschirm ist und der Hacker in 8 Sekunden 3798 Zeichen reinkloppt und dann die Welt damit rettet.

    Das hängt glaube ich mit Unverständnis oder einer Art Nerdisierung von bestimmten Themengebieten zusammen.

    ... wenn man halt nicht 3798 Zeichen in acht Sekunden alleine schafft, muss man sich einfach die Tastatur teilen  8o

  • ... wenn man halt nicht 3798 Zeichen in acht Sekunden alleine schafft, muss man sich einfach die Tastatur teilen 8o

    Das Video sieht aus wie eine Aufnahme von Portal Games, die gerade die Robinson Crusoe Collector's Edition lektorieren ... :whistling:

  • Ob der ganze Cast von 911 Lone Star in einigen Szenen "Die Siedler von Catan" korrekt spielt, glaub ich auch nicht so richtig. Aber kann mich auch irren. Meine gesamt 2 Spiele Catan liegen schon so weit zurück, dass der Nebel des Vergessens schon komplett aufgezogen ist. ;)

  • ... wenn man halt nicht 3798 Zeichen in acht Sekunden alleine schafft, muss man sich einfach die Tastatur teilen 8o

    Das Video sieht aus wie eine Aufnahme von Portal Games, die gerade die Robinson Crusoe Collector's Edition lektorieren ... :whistling:

    Erinnere mich nicht daran - ich habe damals freiwillig die deutsche Version der ersten Robinson Crusoe - Ausgabe von Portal gegengelesen und Fehler angemerkt. Dann kam plötzlich Donnerstags eine Verkürzung der Deadline von "in zwei Wochen" auf "bis Sonntag" und ich habe mich da echt reingegraben und jede Menge Anmerkungen gemacht - Resultat? Keine einzige der Anmerkungen wurde im gedruckten Regelheft irgendwie korrigiert... sie haben dann ja auch (zurecht) jede Menge Kritik für das grottige Regelwerk kassiert und ich habe lieber niemandem erzählt, dass ich da irgendwie involviert war (was ja letztlich auch stimmt, weil ich ja keinen Einfluss auf das Endprodukt hatte...)

    Zum Thema, auch wenn ich spät zur Party komme:

    1. Was ist eigentlich los, dass unschuldige Themen in letzter Zeit zum Teil solche Kritik erfahren, anstatt sich über ein neues interessantes Thema zu freuen und locker Anekdoten auszutauschen? Irgendwie erscheinen mir viele irgendwie angespannt...

    2. Wusstet ihr, dass zu dem an sich unsinnig gemeinten Spiel Cones of Dunshire aus "Parks & Recreations" Isaac Childres (der Gloomhaven / Frosthaven - Designer) dann wirklich ein spielbares Spiel gebastelt hat?

    Siehe auch hier: https://cephalofair.com/blogs/blog/chronicles-dunshire

    Offensichtlich gab es aber auch von Maifair 2014 auf der GenCon mal ein kompliziertes, aber spielbares einzelnes Exemplar... :)

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • In irgendeinem Krimi, den ich vor kurzem gesehen habe, wurde eine laufende Schachpartie gezeigt, bei welcher der Kommisar, ganz cool im Vorbeigehen, den schwarzen König schachmatt setzte 8-)) . Es waren aber nahezu alle Figuren noch auf dem Brett und der König befand sich lustigerweise in der Mitte des Getümmels, umgeben von vielen schwarzen und wei8en Figuren. Eine Situation, die es so niemals beim Schach gibt, selbst der pure Anfänger wird den König nicht einfach mal so in die Mitte ziehen, sowas passiert nur im Endspiel, wenn das Brett leer ist. Ich fand das witzig :)

    So lange das Schachspiel nicht in irgendeiner Form Teil des Themas ist (ich erinnere mich an eine Columbo-Folge um zwei Schachmeister), ist die Chance groß, dass das königliche Spiel in Film und Fernsehen "verhunzt" wird.