Bei mir kamen jüngst auch wieder mehrere Spiele auf den Tisch:
#Hitster (Mehrere Partien, zu viert): Kommt einfach immer gut an, diesmal haben wir mit meinem Schwager und dessen Freundin gespielt. Noch am selben Abend haben sie sich Hitster + Schlagerparty gekauft.
#Ra (Zwei Partien, zu viert): Vorab: Da ich erst 2016 richtig ins Hobby eingestiegen bin, gingen viele der alten Klassiker an mir vorbei – darunter auch Ra. Durch den neusten Kickstarter rückte das Spiel wieder mehr in den Fokus und so wurde ich auf das Spiel aufmerksam. Da ich kein großer Crowdfunding-Fan bin und maximal zwei Spiele pro Jahr backe (wenn überhaupt), hatte ich die neue Edition verpasst. Die ganzen Playthroughs haben mir aber so sehr gefallen, dass ich mir die Dicetree-Version zugelegt habe. Mit dem Artwork von Ian O'Toole kann die Version natürlich nicht mithalten, die Materialien sind aber auch hier top. Dicetree setzt im Gegensatz zu 25th Century auf ein großes Board und größere Playerboards, was ich jetzt nicht schlimm finde – top sind jedenfalls die Spielerhilfen, bei denen die Wertung der einzelnen Plättchen genau erklärt wird, was das Erklären der Spielregeln leichter macht und Nachfragen während der Partie minimiert. Einziges Manko: Auf den Playerboards sind die Artworks der Plättchen aufgedruckt. Das mag Spielern helfen, die Plättchen zu sortieren, sorgt aber für eine schlechtere Übersicht, da ich als Gegenspieler nicht sofort sehe, wie viele Pharao-Plättchen mein Mitspieler noch mal hat. Das ist aber kein Beinbruch. Meine Mitspieler (keine Vielspieler, nicht tief im Hobby und kennen die englische Version nicht) fanden das Material und das Artwork jedenfalls sehr gut.
Zum Spiel: Einfach ein elegantes Design. Man ist einfach dauerhaft involviert. Sei es, weil man keine Sonnen mehr hat und kollektiv die Ra-Plättchen beschwört, damit der letzte verbleibende Spieler in der Epoche bloß keine volle Auslage bekommt oder die bloße Schadenfreude, wenn ein Desaster die Auslage für einen Mitspieler versaut, weil er damit seine Zivilisationen verlieren würde. Ra wird definitiv noch öfters auf dem Tisch landen – und wenn es dann weiter so viel Spaß, kann ich mir ja überlegen, das Spiel per Geekupbits (der Versand nach Deutschland ist mit Steuern nur so brutal teuer) aufzuwerten.
#WaterfallPark (Eine Partie, zu viert): Nach den oben beschriebenen Partien Ra kam dann noch Waterfall Park, der Remake von Chinatown, auf den Tisch. Das Original habe ich nie gespielt, habe aber aufgrund guter Rezensionen immer mal wieder damit geliebäugelt. Da man Chinatown aber kaum bis selten zum Kaufen findet, bin ich bei Waterfall Park schwach geworden. Idealerweise kam es noch am Spieleabend per Post an (an der Stelle ein dickes Lob an Fantasy-In und DHL, zwei Tage nach Bestellung war das Paket da) und dank der schlanken Regeln war es schnell erlernt und erklärt. Und ich muss sagen, es macht echt Spaß. So gab es wilde Verhandlungen über Quietscheentchen und Bowlingpins (zwei der Attraktionen im Spiel) und Bauplätze, bei denen nicht selten Angebote wie "Besorg du mir den Bauplatz von Chris und dann gebe ich dir die Attraktion, die du willst" gemacht wurden. Doof nur, wenn man Chris nichts anzubieten hat. Da muss man dann kreativ werden. Am Ende hat mir trotzdem ein bisschen der Biss gefehlt. Das könnte aber auch an der Gruppe gelegen haben, die trotz lauter Diskussionen in vielen Verhandlungen eher auf Harmonie als auf den eigenen Profit aus waren. Ich muss es auf jeden Fall noch mit anderen Mitspielern auf den Tisch bringen und schauen, ob es sich dann anders spielt. Der Ersteindruck ist dennoch sehr gut. Die schlanken Regeln und der schnelle Auf- und Abbau sind jedenfalls auch ein Pluspunkt.