Spielevorschlag für ein Schulprojekt

  • Stefan Feld : Was ich noch nicht ganz verstanden habe: Soll das Spiel selbst die Spieler andauernd mit Krisensituationen, Strafen und Mangelverwaltung quälen (also sowas wie "Im Jahr des Drachen", nur eben auf Familienspiel-Niveau) oder ist möglichst fiese Mitspieler-Interaktion gesucht? Oder geht beides gleichermaßen? Es wäre vielleicht hilfreich bei der Suche, wenn das mal geklärt wäre.

  • Nach unserer ersten Partie #Seeland habe ich festgestellt, dass man hier nur in den hohen Punktebereich kommt, wenn man Vorlagen des anderen "ausnutzt" und spiele es seitdem nicht mehr mit meiner Frau (zu gemein für sie). Stelle ich gerne zur Verfügung; glaube nicht, dass es noch erhältlich ist...

  • Er sucht nach einem Spiel, was nicht kooperativ ist


  • Stefan Feld : Was ich noch nicht ganz verstanden habe: Soll das Spiel selbst die Spieler andauernd mit Krisensituationen, Strafen und Mangelverwaltung quälen (also sowas wie "Im Jahr des Drachen", nur eben auf Familienspiel-Niveau) oder ist möglichst fiese Mitspieler-Interaktion gesucht? Oder geht beides gleichermaßen? Es wäre vielleicht hilfreich bei der Suche, wenn das mal geklärt wäre.

    Im Ausgangspost steht doch , das Spiel soll „konfrontativ bzw. bestrafend“ sein. Also wäre wohl beides möglich - Hauptsache die Teilnehmer(innen) der Spielerunden haben eine gute Chance auf Frustrationserlebnisse

  • Letztlich könnte sogar auf Carcassonne zurückgegriffen werden, wobei das konfrontative sich erst mit der Zeit herausstellt, wenn es „klick“ macht, dass das gezielte Verbauen von Möglichkeiten zusammen mit feindlichen Übernahmen valide Siegstrategien sind. Ausreichend Frustpotential vorhanden. :)

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ist mir bewusst, trotzdem wollte ich Magic Maze vorschlagen, weil es aus eigener Erfahrung geeignet sein sollte, um emotionale Stabilität zu testen. Aber auf jeden Fall danke für deinen Kommentar :D

  • Im Ausgangspost steht doch , das Spiel soll „konfrontativ bzw. bestrafend“ sein. Also wäre wohl beides möglich

    Danke. Dein "wäre wohl [...] möglich" belegt hervorragend, dass die von mir gewünschte Präzisierung in dieser Frage hilfreich wäre für alle, die nicht einfach nur Spiele auflisten, die sie selbst mögen (-> bekanntes Problem in Beratungsthreads zu gesuchten Spieleprofilen), sondern sich vorher gründlich überlegen, was auf die Suchanfrage passen könnte. Dafür wäre es eben hilfreich, etwas wirklich zu wissen anstatt nur vermuten zu können, dass etwas "wohl möglich wäre".


    On Topic: Magic Maze halte ich auch für durchaus anschauenswert, trotz Erklärung des Threadstarters, keine kooperativen Spiele zu suchen. Das ist auf andere Art kooperativ als das übliche "wir planen etwas zusammen". Das Spiel hat Kommunikationsverbot und enthält nicht ohne Grund den Riesenpöppel, mit dem man einem Mitspieler durch Auf-den-Tisch-klopfen signalisieren kann: "Hey, du Trottel, was pennst du?! Wir warten darauf, dass du deinen Zug machst, den wir von dir erwarten!!!"

  • Erstmal vielen Dank für die vielen Anregungen.


    Zu Seenot im Rettungsboot: Basteln scheidet aus, da ich den Schülerinnen und Schülern ungern vermitteln will, dass man Spiele ja einfach zum Gebrauch nachbasteln kann. Auch danke, für die Leih- und Verkaufsangebote. Die Spiele werden aber über Jahre benötigt und beansprucht, sodass ich lieber auf den Handel zurückgreifen möchte.


    Zum Projekt:

    Bei uns an der Schule (allgemeinbildendes Gymnasium) haben wir ein Persönlichkeitsprofil entwickelt, welches sich von Klasse 5 bis in die Oberstufe durchzieht. (Methoden und Soziales, Medienbildung, Erlebnispädagogik, Lernatelier, Sozialengagement...) Nun werden wir in Klasse 9 ein Quartal lang (9 Wochen) ein Unterrichstfach haben, indem die Schülerinnen und Schüler innerhalb von Zufallsgruppen Spiele zu Hause erarbeiten, dann im Unterricht spielen und anschließend in einem geführten Gespräch ihre Erfahrungen reflektieren. Und zwar in Bezug auf einen BIG 5-Test, den alle SuS zu Beginn durchführen. Durch die Zusammenarbeit mit Studierenden aus der Hochschule Schweinfurt (Prof Marcus Schulz) haben wir schon einige Erfahrungen sammeln können. Dabei folgen wir eben den 5 Persönlichkeitsbereichen: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Geselligkeit, Verträglichkeit und Neurotizismus. (Natürlich werden bei dem Projekt auch andere Kompetenzen geschult: Sinnverstehendes Lesen, sequenzielles Abarbeiten von Anweisungen usw. und ich hoffe natürlich, dass das analoge Spielen dadurch auch etwas mehr Aufmerksamkeit in dieser Altersgruppe bekommt.)


    Folgende Spiele habe ich nun dazu im Blick:

    Akropolis

    So kleever

    Magic Maze

    5 Minuten Dungeon

    Tempel des Schreckens

    Thats not a Hat

    Love Letter

    Ganz schön clever

    Bang (dank euch)


    Da ich gerne beim Verein Spiel des Jahres einen Antrag auf Förderung stellen möchte, sind die Spiele durch die Empfehlungslisten geprägt. Leider ist auch an Schulen die Finanzierung solcher Projekte nicht sehr einfach.


    Zu Bang hätte ich noch eine Frage: Ich habe vor Jahren die Kartenversion gespielt und kenne die Würfelversion nicht. Was würdet ihr empfehlen?

  • Aus der Liste kann ich wärmstens #LoveLetter empfehlen. Hatte ich selbst schon in der Schule probiert und kam ausgezeichnet an. Und es sind mehrmals Karten geflogen, weil sofort die richtige Karte erraten worden ist. Das mit dem Ärgern klappt super ;). Zudem sind die Regeln so leicht, dass es wirklich jeder mitspielen kann.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Zu Bang hätte ich noch eine Frage: Ich habe vor Jahren die Kartenversion gespielt und kenne die Würfelversion nicht. Was würdet ihr empfehlen?

    Ich bin ein großer Fan der Würfelversion, da hier ein zusätzlicher Spannungsfaktor (Push-your-luck) hinzukommt. Dazu ist es wesentlich schneller gespielt. Ich habe auch den Eindruck, dass es besser ankommt, weil Würfel einen kontrollierbareren Glücksfaktor beinhalten als Karten.

    Gerade für Neurozismus finde ich einen Push-Your-Luck-Aspekt im Spiel auch passend, da die Abwägung der Unsicherheit stärker ins Spiel kommt.

  • Zu Bang hätte ich noch eine Frage: Ich habe vor Jahren die Kartenversion gespielt und kenne die Würfelversion nicht. Was würdet ihr empfehlen?

    Ich würde auch die Würfelversion empfehlen, die ist schneller gespielt und kann mit bis zu acht Spieler gespielt werden.


    Ein anderes passendes Spiel wäre Schollen Rollen von Knizia (Push your luck und Punkteklau) - ist aber leider OOP.

  • Wäre perfekt, ist aber nicht mehr in der Stückzahl (mindestens 8), die ich brauche, erhältlich.

    Geht Celestia, zumindest theamtisch, nicht in die gleiche Richtung wie Seenot im Rettungsboot?

    überhaupt nicht. Seenot im Rettungsboot ist eigentlich nur Abstimmen. Was anderes passiert da nicht. Bei celestia wird durch den aktuellen Spieler und seine Hand bestimmt, ob das Schiff sinkt und dann bricht es wieder zu seiner neuer Fahrt in die Verdammnis auf.

  • Ich finde Magic Maze ist ein sehr spannendes Spiel, gerade zu sehen, wie sich die SpielerInnen verhalten.

    Meiner Meinung nach spielt man am erfolgreichsten, wenn jeder seinen Job macht. Und den "du musst was machen Pöppel" so wenig wie möglich nutzt. Häufig passiert es, dass SpielerInnen gerne "anklagen", das wer gepennt hat, aber im selben Moment müssten sie an einer anderen Stelle einen Zug machen. Außerdem bringt es den/die "Angeklagte/n" häufig eher aus dem Konzept, als hilfreich zu sein.

    Man muss sich abstimmen, mit Niederlagen umgehen, bei denen vielleicht eine/r "schuld" war.

    Und die Frage: wie kommt man als Gruppe gemeinsam weiter? Finde das finde ich im Schulkontext wichtig, Wettbewerb herrscht da schon genug.

    Auch wenn der Umgang mit Konfrontation / Niederlagen / etwas schlechter zu können auch sehr wichtig ist.

    Einmal editiert, zuletzt von gelöscht_09112023 ()