TOLERANCE - Dragon Dawn Productions - Expert Trick Taking Stichkartenspiel historischem Hintergrund!

  • Funding Start
    19. März 2023
    Funding Ende
    9. April 2023

    TOLERANCE von Dragon Dawn Productions ist ein Experten Stichkartenspiel vor einem historischen Hintergrund: Die Spieler übernehmen die Rollen von (fiktiven) Persönlichkeiten, die zu Regentschaftszeiten von Queen 'Bloody' Mary, Elizabeth I sowie James I leben. Die Monarchen prägen dabei die Siegbedinungen der 3 Spielrunden. Thematisch erleben wir den Wandel Englands zur anglikalen Kirchenstaat. Während die Verzahnung von Thema und Mechanik äußerst gut gelungen ist, kommen die Stiche selbst höchst anspruchsvoll daher:

    Wer einen Stich gewinnt muss (in der Regel) verschiedene Trigger ausführen. Im besten Fall führt dies zu mehr Siegpunkten, im schlechtesten zwingen mich meine Mitspieler Karten zu vernichten.
    Somit bauen sich die Spieler im Laufe einer Partie sogar ein Tableau zusammen. Äußerst spannend und extrem vielschichtig:

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  • Somit bauen sich die Spieler im Laufe einer Partie sogar ein Tableau zusammen.

    Soweit ich das sehe, dient das Tableau nur der Ablage von überlebenden/toten Personen. Es ist also nicht "aktiv". Das ist nicht "tableau building", das sind einfach Wertungsstapel, die aufgefächert gelegt werden (wenn überhaupt), und nach Wert sortiert aufbewahrt werden: lebendig = Punkte oder nicht Punkte, tot = nicht Punkte oder Minuspunkte (?). Möglicherweise nehmen Karten eines aktuellen Stichs noch Einfluss auf diese (von lebend nach tot), aber das ist auch schon alles.

    Ich sehe hier auch nicht wirklich ein Experten-Stichspiel. Oder ein Stichspiel, was die Bezeichnung "Experte" verdient. Okay, man muss abwägen, wann man welche Karte spielt, um möglichst gewinnbringend zu spielen oder anderen einen reinzuwürgen. Aber in welchem anderen Stichspiel ist das, bitte, nicht der Fall?
    Und drei Runden, in denen nacheinander anders gewertet wird bzw. andere Karten einen Wert haben? Also bitte. Das ist jetzt auch nicht gerade anspruchsvoll. Oder behält man von den 12 Karten vielleicht 8 auf der Hand für die zweite Runde, und 4 auf der Hand für die dritte? DANN wäre es anspruchsvoller, denn DANN müsste man nicht nur überlegen, wann man die Karte gewinnbringend spielt, sondern auch, für welche der drei Runden man sie aufhebt. Ich muss aber davon ausgehen, dass das nicht der Fall ist, und man jede Runde die gesamte Hand an Karten spielt (12?).

    Apropos Kartenhand. Stichspiele, die NICHT alle Karten verteilen, sondern bei denen man nur eine Auswahl erhält (wie hier - im Zweifel 4x12 = 48 von 70), sind wesentlich weniger anspruchsvoll als solche, die alle verteilen. Warum? Weil man nicht weiß, was im Spiel ist, und was nicht. Weil man nicht kalkulieren kann. Weil weniger Gehirnschmalz und mehr Pokern und Glück nötig ist.
    Und in allen drei Epochen wird es wohl neue Karten geben, also wieder 70 mischen und an jeden 12 verteilen. Und wieder pokern...

    Was bleibt?
    Die Fähigkeiten der Karten, und die Reihenfolge, in der sie in einem Stich abgearbeitet werden. Gut, letzteres macht es dann wirklich interessant, aber letzten Endes bedeutet das auch nur, dass derjenige, der hinten sitzt, die größte Kontrolle über den Stich hat, während die Kontrolle in umgekehrter Ausspielreihenfolge gewissermaßen abnimmt. Und die FÄhigkeiten selbst sind auch nicht wirklich interessant, oder? Steuern eintreiben (also Punkte auf andere Weise sammeln) oder Leute killen? Oder ist da noch mehr?

    Stichspiele mit Karten, deren Fähigkeiten relevant sind, gibt es schon ne Weile. Tournament at Avalon/Camelot haben das sehr schön gemacht, waren aber auch wenig steuerbare Stichspiele, weil man auch da eben nie alle Karten im Spiel hat (es sei denn, man spielt mit absurd vielen Leuten). Was Stichspiele aber eigentlich ausmacht, das ist das knallharte Kalkulieren, das Strategieren, basierend auf der einzigen fehlenden Information - wer welche der bekannten Karten im Spiel (noch) hat. Das ist bei den moderneren Stichspielen bisweilen deutlich verloren gegangen.
    Daher würde ich Doppelkopf immer noch als deutlich anspruchsvoller ansehen - ganz zu schweigen von Bridge...

    Anspruchsvoll mag es sein...
    ...but expert????
    Based on what you have shown us, I highly doubt it!!!

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

    4 Mal editiert, zuletzt von Dumon (3. Januar 2023 um 15:30)

  • Das ist jetzt eine ganze Menge Text. Was das Tableaubuilding angeht oder das engine building... Da bin ich vielleicht wirklich ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen. Trotzdem ist es immer wichtig welche Karten du durch das Gewinnen von Stichen integrierst. Es ist durchaus von großer Wichtigkeit wann du einen lebendigen Katholiken, bzw wann du einen Verstorbenen Katholiken in deine engine einbaust. Da habe ich jetzt schon wieder den Begriff

    Aber was die Komplexität angeht bzw das expertenlevel da bleibe ich dabei Punkt denn es ist ja unfassbar wichtig und entscheidend in welchem Zeitalter wir uns befinden und darauf aufbauen ist es wichtig wie wir welche Karten spielen denn gewisse Karten wollen wir überhaupt nicht in unserer engine haben. Und damit unterscheidet sich dieses Spiel von anderen außerdem kommt es immer darauf an mit welcher Karte ich reagiere auf die Karten die mir von meinen Mitspielern vorgegeben werden. Das will ist auf jeden Fall sehr Grübeln Plastik der interaktivitätswert ist sehr sehr groß und die verschiedenen triggerpunkte sind vielfältig: ob du Steuern einsammelst ob du Frömmigkeit einsammelst ob du eine Karte tötest ob du sie verurteilst das ist wirklich bedeutsam. Und zwar nicht nur während eines stichs oder während eines zeitalters also eine Runde von Mary Elizabeth oder James..... Sondern es hängt auch ganz klar von deiner rollenkarte ab.

    Um es zusammenzufassen: das Tableaubuilding da bin ich etwas übers Ziel hinausgeschossen auf jeden Fall. Aber für ein stichkartenspiel sehe ich es auf jeden Fall auf expertenniveau