Founding vs. (Lokalisierungs-)Verlagskauf vs. Retail

Für mich gilt die Devise - Geld gegen Ware! Das dann üblicherweise im lokalen Handel, ggf. auch mal ein Kauf (keine Vorbestellung mit Vorauszahlung o.ä.) online.

bei Option 2 ist es halt schwer zu sagen, es kommt ja darauf an, wie hoch der Rabatt ist. Vei 15-20 Prozent hat man, finanziell, die Vorteile von Option 1 und schaltet gleichzeitig den Nachteil (Risiko) aus. Nachteil bei Option 3 ist dann aber, dass man auf einen solchen Rabatt warten muss, das Spiel also ggf. (erheblich) später bekommt und dann, mit Pech, nicht einmal alle Erweiterungen usw.

Grösster Vorteil vei Option 1, mmn: Stretchgoals! Und hier können die Verlage auch die Nachteile des Backens kompensieren, wenn ein solcher preislich, immer kleiner wird.

Bei 1) würde ich noch anführen, dass nur auf diesem Wege Stretchgoals (Qualitätsverbesserung, Extras, Exclusives usw.) erreicht werden können.

Üblicherweise sind diese ja dann auch im übersetzten Produkt drinnen.

Wobei ich eigentlich ausschließlich die Originalversionen kaufe; bin also keine Zielgruppe für Frosted & Co.

Das ist ziemlich perfekt zusammengefasst. Option 1 ist immer so ein Ding -wir müssen künftig überlegen, ob wir das anders handhaben, weil wir sonst nicht mehr sinnvoll teilhaben können. Da müssen wir in Zukunft mal schauen. Gerade bei sehr teuren Sachen wir das in Zukunft nicht einfacher.

Also ich sehe mich da als so eine Art "Sonderfall".

Anders als andere sehe ich Verspätungen bei Crowdfunding/Vorbestellungen mit Vorkasse nicht mehr entspannt. Ich habe noch ungespielte Spiele, mit denen ich die Wartezeit überbrücken könnte, das ist nicht mein "Problem". Aber ich bin schon 75 und habe keine Ahnung, wie lange ich noch zum Spielen auf dem bisherigen Niveau in der Lage sein werde. Warum also sollte ich in noch gar nicht erschienene Spiele investieren?

Das Argument, ohne eine solche Vorfinanzierung würden manche Spiele gar nicht erscheinen können, brennt mir da nicht mehr auf den Nägeln; dann erscheinen sie halt nicht. Was macht das schon bei der Masse der Neuerscheinungen?

Aktuell laufen bei mir noch 7 Projekte über Crowdfunding oder Vorbestellung mit Vorkasse. Das werden meine letzten sein, dann lasse ich das.

Zitat von Bateyes

Zitat von FrostedGames

Das ist ziemlich perfekt zusammengefasst. Option 1 ist immer so ein Ding -wir müssen künftig überlegen, ob wir das anders handhaben, weil wir sonst nicht mehr sinnvoll teilhaben können. Da müssen wir in Zukunft mal schauen. Gerade bei sehr teuren Sachen wir das in Zukunft nicht einfacher.

Danke!

Ich hätte wie geschrieben auch gedacht/gehofft, dass ihr bei Option 1 ein größeres Stück vom Kuchen abbekommt...

Wäre da Parallel-Founding eine Option, ähnlich wie es die Spieleschmiede manchmal macht?

• Also das liefe dann zeitgleich zu dem Ursprungsprojekt für eine Lokalisierung auf Deutsch.
• Aber nicht (oder nicht ausschließlich) im gleichen Founding-Projekt vom 'Original'-Verlag, sondern in einem eigenen Founding-Projekt, das ihr dann selbst stemmen müsstet.
• Das könnte als Founding-Projekt 'Lokalisierung' parallel in gleicher oder anderer Plattform laufen.

Wir überlegen mehrere Möglichkeiten - aber im Großen und Ganzen verleibt: Bei KS mitzumachen ist für uns nur dann sinnvoll, wenn wir auch noch an einen signifikanten Verkauf im eigenen Land (sei es im Handel oder über unsere Website) glauben. Das trifft für uns noch mehr zu als für andere. Wir investieren ja noch einmal viel Energie in die deutsche Version. Anderenfalls verkommen wir zum "Übersetzungsdienstleister". Das ist dann im Grunde ein anderes Geschäftskonzept und hat mit Verlagswesen nichts mehr zu tun.

Generell: Was die Schmiede macht, ist ja auch nichts anderes als eine Vorbestellung. Es geht da ja nicht um "kommt" oder "kommt nicht" - sondern darum auch in kleinen Stückzahlen tatsächlich was bringen zu können. Das ist auch kein anderer Grund mit dem wir das machen. Anders geht es eigentlich kaum - je nischiger und/oder teurer desto "schlimmer". Wir erhoffen halt das man uns für unsere Arbeit unterstützt und das auch wertschätzt - und deswegen bei uns kauft. Und wir müssen für die Zukunft sehen, wie wir das noch sinnvoller umsetzen können.

Erfolge wie Aeons End sind nicht mal eben kopierbar oder stetig wiederholbar.

Es ist nicht wirklich sinnvoll solche Worte wie "Boutique" in den Mund zu nehmen, wie das KDM-Macher Poots macht - aber da ist schon was wahres dran. Wir möchten etwas besonderes machen, sei es durch unsere Qualität, den Service und/oder unsere Kundennähe und das kostet mehr Geld auf unserer Seite, als wenn wir möglichst kosteneffizient einfach was "rausschlumpfen". Wir hoffen halt, dass das entlohnt wird.

FrostedGames könnt Ihr eigentlich selbständig Reprints dann anstoßen oder seit ihr da Abhängig vom Original Verlag? z.B. bei Drunagor.

Asmodee hat ja immer das Problem das sie bei FFG Spielen immer auf den reprint angewiesen sind..

Falls ihr das nicht selber anstoßen könnt, fehlt das bei 3. Kauf im Retail mit Rabatten, das die Verfügbarkeit /reprints nicht konstant gegeben ist.

Zitat von sking

FrostedGames könnt Ihr eigentlich selbständig Reprints dann anstoßen oder seit ihr da Abhängig vom Original Verlag? z.B. bei Drunagor.

Asmodee hat ja immer das Problem das sie bei FFG Spielen immer auf den reprint angewiesen sind..

Falls ihr das nicht selber anstoßen könnt, fehlt das bei 3. Kauf im Retail mit Rabatten, das die Verfügbarkeit /reprints nicht konstant gegeben ist.

Immer ganz abhängig von der Situation. Bei Drunagor ja, abhängig. Bei Aeons End oder Sentinels ist das aber nicht der Fall.

Angesichts der Entwicklung bezüglich VAT und Versandkosten habe ich mich (132 gebackte KS-Spiele) nahezu komplett von KS zurückgezogen und kaufe entweder im Laden oder zahle Schmerzensgeld im Sekundärmarkt wenn ich einen KS unbedingt haben möchte, sobald er verfügbar ist.

Ausgenommen Spielschmiedeprojekte oder europäische Projekte ohne VAT und überschaubaren Versandkosten.

naja, sieh es so. Die VAT hätte auch früher schon gezahlt werden müssen. So herrscht zumindest wieder ein Level Playingfield