Hochwasser in NRW und RP

  • Der Wetterexperte Karsten Brandt (Gründer von Donnerwetter.de) kritisiert in diesem kurzen Interview den Katastrophenschutz hart.


    Er sagt, dass nach den Starkregenfällen auch die kleineren Bäche hätten überwacht werden müssen. Entweder automatisch (es gibt Überwachungssysteme mit Batterien, die mehrere Jahre halten) oder mit Personen vor Ort.


    Wetter-Experte rechnet ab: „Zivilschutz verdient Note mangelhaft“ - News Inland - Bild.de



    "Eine Möglichkeit zur Warnung der Bevölkerung wären Sirenen gewesen. Sie aber wurden nach dem Ende des Kalten Krieges vielerorts abgebaut oder ausgeschaltet. Ein Fehler, wie der Bund mittlerweile selbst eingesehen hat."


    Hochwasserkatastrophe: Wie warnt man vor dem Unvorstellbaren? - WELT

    Einmal editiert, zuletzt von Julius ()

  • Ich habe noch einige Spiele im Marktplatz stehen. Wenn dadurch etwas Geld zusammenkommt, dann wird es der Katastrophenhilfe gespendet.


    Alles Gute den Betroffenen in den Hochwassergebieten.

    we are ugly but we have the music

  • Wohne nicht mehr in Cromford. ;)

    Daher weiss ich gar nicht was da passiert ist. Aber die Anger ist an vielen Orten übergelaufen. Aber ehrlicherweise hat es Ratingen noch wenig abbekommen. Erkrath ist da ne ganz andere Nummer.

    Crowdfunding (22): AT:O (2. Wave), HEL, Return to PA, USS Freedom, Darkest Dungeon, Primal, Green Hell, CoD: Apocalypse, Legend Academy, Ancient Blood, Agemonia, Bad Karmas, Nanolith, Tidal Blades 2

  • Sind diese Läden nicht versichert? Oder deckt eine Versicherung nicht den Schaden und den Ausfall bis alles wieder hergerichtet ist?


    Ich denke viele Unternehmer kommen bezogen auf ihr Unternehmen besser durch als der normale Privatbürger - oder?

    Grundsätzlich ist das natürlich richtig, aber erfahrungsgemäß wird man am Ende nicht einfach alles 1:1 ersetzt bekommen, aus unterschiedlichsten Gründen. Und in diesem speziellen Fall weiß ich, dass der Alex für den Moment alles verloren hat. Was er und seine Familie aktuell noch besitzen, ist das was sie im Moment der Katastrophe am Leib hatten. Neben dem komplett vernichteten Warenbestand des Ladens ist auch sein privates Haus mit allen Besitztümern weggespült worden. Nach drei Tagen heute Morgen das erste Mal frische (gespendete) Klamotten anziehen zu können ist sicherlich ein krasse Erfahrung.

    Durch die relativ direkte Verbindung zu Alex kann ich halbwegs nachvollziehen, wie es den Opfern geht und welche Anstrengungen es erfordert, um sich nach und nach aus dieser Situation wieder zu befreien. Eine vernünftige Versicherung sorgt dafür, dass man nicht wieder bei Null anfangen muss. Aber ohne helfende Hände dürfte es für viele trotzdem extrem schwierig sein. Das Geld von einer Versicherung kommt nach Wochen, Monaten... akute Hilfe ist aber das, was die allermeisten Betroffenen zunächst einmal brauchen.

  • Technisch gesehen ist es Plündern... aber die Polizei will da wohl vorab etwas deeskalieren...

    Die Feststellung ob es schwerer Landfriedensbruch war obliegt nunmal der Justiz. Wenn die Polizei jetzt von Plünderungen sprechen würde, würde der zuständige Staatsanwalt ruckizucki graue Haare bekommen

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Personelle Schäden sind sicherlich viel schlimmer, aber eIn Freund von mir wohnt in Leichlingen und hat seine Spielesammlung ( 200 Spiele) in seinem voll gelaufenen Spielekeller verloren!

    Ja.

    Sowas hatte ich vor einigen Jahren schon auch.

    Im Magazin Topbedingungen um die Dinge zu lagern bei uns - Temperatur stabil und nicht feucht … dann kam das Wasser.

    Spiele, Zeitschriften, Bücher, Schallplatten - was man halt gut geschützt aufbewahren wollte - am meisten schmerzen die Fotoalben, denn die sind tatsächlich unbezahlbare Werte gewesen.

    Das war‘s aber auch und abseits der Aufräumarbei schlimm genug.

    Die Hölle von menschlichem Schaden mag ich nicht mal ansatzweise andenken.

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Das Geld von einer Versicherung kommt nach Wochen, Monaten... akute Hilfe ist aber das, was die allermeisten Betroffenen zunächst einmal brauchen.

    Gerade bei solchen Ereignissen fließen die ersten Gelder durchaus auch schneller.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Im Magazin Topbedingungen um die Dinge zu lagern bei uns - Temperatur stabil und nicht feucht … dann kam das Wasser.

    Spiele, Zeitschriften, Bücher, Schallplatten - was man halt gut geschützt aufbewahren wollte - am meisten schmerzen die Fotoalben, denn die sind tatsächlich unbezahlbare Werte gewesen.

    Meine Frau und ich planen im Zuge dessen auch gerade einige Lagerungen bei uns um. Erinnerungswerte wie Fotoalben aus der vor-digitalen Zeit, zusammen mit den wichtigsten Urkunden und Unterlagen so, dass hoffentlich weder Wasser im Keller noch ein abgedecktes Dach hier unmittelbaren schaden anrichten und man diese auch ggf. Im Notfallkoffer mitnehmen kann. Wenn sich die Spiele zu Pappmaché oder schlimmeren auflösen, wäre es materiell schon ärgerlich. Emotional jedoch nur in ganz geringen Fällen - das wären ggf. 10/12 Spiele, die auch in einem Spielenotfallkoffer zweiter Kategorie gepackt würden um dann noch gerettet zu werden, wenn genügend Zeit und Vorbereitung vorhanden. Davor wären noch Erinnerungsstücke aktuell aus den ersten Jahren unserer Kinder - erste Bilder, Basteleien.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von HRune ()

  • Hier in Österreich gab (gibt?) es Projekte zur Absiedlung mit Wertausgleich für die Betroffenen.

    War schon surreal als Bagger ganze Höfe abgetragen haben.

    Nur zwei Jahre später ist die Gegend dann wirklich abgesoffen.

  • Nur am Rande, weil es so richtig noch nicht in den Medien ist: im ehemaligen Stein- und braunkohleabbaugebiet nahe Köln sind die alten Bergwerkstollen überflutet, was jetzt zu massiven Einbrüchen der Erdoberfläche führt. Das ist direkt neben der A1, kann also noch ordentlich Einfluss auf die Region haben. Vor 50 Jahren hat man Zechen noch absichtlich geflutet, um so etwas zu vermeiden. War wohl zu teuer...

  • Jetzt gibt es wohl gerade erste Hochwasser und Katastrophenalarm im Berchtesgadener Land und in der Sächsischen Schweiz Ich hoffe dass es allen dort gut geht und größere Schäden an Leib und Leben vermieden werden können.

  • Welcher Katastrophenschutz? Das Skelett, dass schon zu meiner Zeit beim DRK fast nicht mehr vorhanden war?

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  • gab62

    Ja, sehr schönes Engagement vom Obi.


    Auch Bauhaus/Knauber macht mit. Betroffene bekommen 20% Rabatt auf das stationäre Sortiment. Es genügt ein Personalausweis, das bezeugt, dass man aus der Region kommt. Nach meiner Frage, dass solche Opfer vielleicht nicht mehr mal einen Ausweis haben, kam als Antwort, dann gibt es die 20% auch so.


    Auch aus der Stadt Bonn rollt eine Welle der Hilfsbereitschaft an. Die Aktion mit dem Wohnraum zur Verfügung stellen wurde gestoppt, da man die Kapazitäten für diese Leute bereitstellen möchte und erst noch koordinieren muss.

  • Besser so als anders.

  • Hat eben jemand die Pressekonferenz mit dem Bürgermeister von Schuld gesehen? Einerseits bin ich nachhaltig erschüttert ob der Schilderung. Aber irgendwo im Hinterstübchen ratterten da auch ein paar Räder: Wenn die Gebäude nicht elementarversichert werden konnten, hat da niemand von denen, die in den letzten 20 Jahren neu gebaut haben, hinterfragt warum das die Versicherungen abgelehnt haben? Die Flut als "einmaliges" Ereignis zu beschreiben, dass sich sicher nicht so schnell wiederholen werde, kann man angesichts der letzten Erfahrungen (Wiederholungen der Elbeflut, Veränderungen des Weltklimas) so ja auch nicht stehen lassen. Der will natürlich nicht Diskussionen über Umsiedlung etc. anstoßen, aber bevor man da jetzt 50 Mio. Euro (was mir eher niedrig angesetzt erscheint) investiert, um eine Gemeinde mit 742 Einwohnern neu aufzubauen, die dann in ein paar Jahren wieder untergeht, sollte man doch vielleicht ernsthaft erwägen, dass diese Region so nicht mehr besiedelbar ist...

  • Der will natürlich nicht Diskussionen über Umsiedlung etc. anstoßen, aber bevor man da jetzt 50 Mio. Euro (was mir eher niedrig angesetzt erscheint) investiert, um eine Gemeinde mit 742 Einwohnern neu aufzubauen, die dann in ein paar Jahren wieder untergeht, sollte man doch vielleicht ernsthaft erwägen, dass diese Region so nicht mehr besiedelbar ist...

    Das habe ich mir auch gedacht. Obwohl die Jahrhundertkatastrophen dort wirklich weit auseinander liegen: 1790 - 1810 - 1910 -2021 (aus der Erinnerung aus einem Fernsehbeitrag).

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Hat eben jemand die Pressekonferenz mit dem Bürgermeister von Schuld gesehen? Einerseits bin ich nachhaltig erschüttert ob der Schilderung. Aber irgendwo im Hinterstübchen ratterten da auch ein paar Räder: Wenn die Gebäude nicht elementarversichert werden konnten, hat da niemand von denen, die in den letzten 20 Jahren neu gebaut haben, hinterfragt warum das die Versicherungen abgelehnt haben? Die Flut als "einmaliges" Ereignis zu beschreiben, dass sich sicher nicht so schnell wiederholen werde, kann man angesichts der letzten Erfahrungen (Wiederholungen der Elbeflut, Veränderungen des Weltklimas) so ja auch nicht stehen lassen. Der will natürlich nicht Diskussionen über Umsiedlung etc. anstoßen, aber bevor man da jetzt 50 Mio. Euro (was mir eher niedrig angesetzt erscheint) investiert, um eine Gemeinde mit 742 Einwohnern neu aufzubauen, die dann in ein paar Jahren wieder untergeht, sollte man doch vielleicht ernsthaft erwägen, dass diese Region so nicht mehr besiedelbar ist...

    Ich denke diese Frage würde sich tatsächlich stellen, wäre nicht Wahljahr ...

    Kenne es aber auch aus anderen Gebieten in der Verwandtschaft. Da ging früher noch eine Versicherung... In dem Fall können die Leute nur bedingt was für. Aber wenn wir die Jahrhundertflut nun jährlich haben in Teilen von Deutschland bin ich auf die Lösung auch gespannt. Ist heute doch schon in allen Medien, dass die Versicherungen sich beklagen, dass es nun sehr teuer werden wird in den Gebieten bzw. gar keine Versicherung ggf. mehr möglich ist (Kritik der Versicherungen: "Erst teuer, irgendwann unbezahlbar" | tagesschau.de).

    Einmal editiert, zuletzt von evil_puck ()

  • Der will natürlich nicht Diskussionen über Umsiedlung etc. anstoßen, aber bevor man da jetzt 50 Mio. Euro (was mir eher niedrig angesetzt erscheint) investiert, um eine Gemeinde mit 742 Einwohnern neu aufzubauen, die dann in ein paar Jahren wieder untergeht, sollte man doch vielleicht ernsthaft erwägen, dass diese Region so nicht mehr besiedelbar ist...

    Das ist Heimat, die Grundstücke gehören ja weiter den Leuten und warum kann man das nicht aufbauen und direkt an die neuen Gegebenheiten anpassen? Bachläufe usw. kann man besser absichern gegen Flut mit Kanälen oder Flutzonen wo das Wasser ausweichen kann. Diese Frage kannst du in jeder Gemeinde mit einem Bach stellen, was tuen die gegen so heftigen Starkregen? Dieses Phänomen kann doch überall in Deutschland auftreten. Die Frage ist für mich nicht ob man alles neu aufbaut sondern eher wie man Vorsorge trifft, damit sowas in dem Ausmaße nicht wieder passiert.

  • Das ist Heimat, die Grundstücke gehören ja weiter den Leuten und warum kann man das nicht aufbauen und direkt an die neuen Gegebenheiten anpassen? Bachläufe usw. kann man besser absichern gegen Flut mit Kanälen oder Flutzonen wo das Wasser ausweichen kann. Diese Frage kannst du in jeder Gemeinde mit einem Bach stellen, was tuen die gegen so heftigen Starkregen? Dieses Phänomen kann doch überall in Deutschland auftreten. Die Frage ist für mich nicht ob man alles neu aufbaut sondern eher wie man Vorsorge trifft, damit sowas in dem Ausmaße nicht wieder passiert.

    Ich bin im Prinzip völlig bei Dir, aber als jemand der die eine der betroffenen Regionen gut kennt: Talsperren sind für die Trinkwasserversorgung etc. unentbehrlich und lassen sich nicht mal eben so zurückbauen. Ehemalige Braunkohleabbaugebiete sind problematisch, da der Boden dort schon bei leichten Regenfällen abgetragen und nicht mehr "festgehalten" wird. Klar kann man Flussläufe beeinflussen, aber es fällt mir schwer vorzustellen, wie man die Wassermassen der Ahr (die ja mal eben 5 Meter höher waren als je zuvor) verhindern oder umleiten kann. Aber ich bin auch kein Ingenieur, vielleicht unterschätze ich da menschlichen Erfindungsgeist. Aber genau solche Dinge müsste man m.E. auf ihre Kosten prüfen, bevor man da jetzt einfach alles unverändert aufbaut und dann in drei Jahren wieder im Wasser liegen sieht. Ich gehe allerdings eh davon aus, dass einige dieser Regionen eine massive Landflucht in den nächsten Monaten erleben werden.

  • Renaturierung von Bachläufen mit natürlichen Überflutungszonen kann sicherlich helfen. Idealerweise sollte einfach am Rand eines jeden Gewässers eine bebauungsfreie Fläche bestehen.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das Problem der Elementarversicherung ist - sie ist quasi unbezahlbar! Für den Beitrag kann man schon eine andere Immobilie abbezahlen…

    Im Bereich Neuenahr wurden zudem Sicherungsmaßnahmen gegen Hochwasser in der Vergangenheit durchgeführt - bei einem Normalpegel von ca. 1m wurden die Maßnahmen (welche auch immer) etwas höher bei 3,5 m als das bisher höchste Hochwasser gebaut. Kam in irgendeinem Bericht heute im Fernsehen…

    Edit: Das wichtigste fast vergessen - die Höhe der Flutwelle lag bei über 8m…

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

    Einmal editiert, zuletzt von Torlok ()

  • Mal ein persönlicher Bericht. Ich war heute mit Familie im Aachener Tierpark. Da gibt's einen großen See mit vielen Wasservögeln, der auch offiziell Hochwasserrückhaltebecken ist.

    Eine Plattform am Ufer war heute überflutet. Okay, das haben wir (Jahreskarteninhaber) nicht zum ersten Mal so gesehen. Kommt "mal" vor. Neu war, dass rund herum so 2 bis 3 Meter über der Wasserlinie alle Blätter der Pflanzen noch graubraun mit Schlamm bedeckt waren. So hoch stand offensichtlich vor ein paar Tagen da das Wasser. =O

    Ausgewiesene Überflutungsflächen, Rückbau und Renaturierung von Flussbegradigungen, weniger versiegelte Flächen (z.B. über Baurecht Rasenlochsteine statt Aphaltierung fördern), Hochwasserschutz als wichtig begreifen, automatisierte Frühwarnsysteme -- all das hilft. Oft wenig spannende Themen, die sich für Politiker nicht unbedingt "lohnen" (anders als die "große" Klimaschutzdiskussion). Aber trotzdem wichtig.

    Ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Straßen der Stadt ausgesehen hätten, wenn die Menge Wasser, die der große See im Tierpark aufgenommen hat, sich dort verteilt hätte. Das Schild "Hochwasser-Rückhaltebecken" sehe ich jedenfalls jetzt mit anderen Augen.

  • Wir hatten sehr, sehr viel Glück! Der Keller fing schon an zu lecken, aber da hatte es bereits aufgehört zu regnen, und es blieb bei "ein bisschen feucht". Das Unangenehmste war, dass es seit Mittwoch Nacht (bis vor etwa einer Stunde) kein Kabelfernsehen und damit auch kein Internet gab, und dass die Zufahrtsstraßen unter Wasser standen. Im Umkreis waren reihenweise Keller geflutet, und da gab es dann auch keinen Strom. Aber das ist natürlich nichts gegen die Zustände in vielen anderen Orten.


    Während des Starkregens hatte ich wirklich Angst. Beim nächsten Mal wird das bestimmt noch schlimmer sein...


    Ich bin sehr, sehr dankbar, dass es für uns so glimpflich abgelaufen ist.


    Und ich wünsche allen Betroffenen, wo auch immer, alles Gute!

  • Ich hatte heute mit dem Freund unserer Untermieterin ein kurzes Gespräch. Ihre Familie lebt direkt im Ahrtal und beide waren in den letzten Tagen damit beschäftigt, die Wohnung ihrer Eltern instandzusetzen. Die Ortschaften sind zum Teil auf nur noch wenige bewohnbare Häuser zusammengeschrumpft. Wir sind eher pessimistisch und gehen davon aus, dass die Situation der Leute demnächst von "pfiffigen" Großinvestoren genutzt werden wird an billiges Bauland zu kommen und dann dieses in 10-20 Jahren, wenn genug Zeit vergangen ist, zu Maximalpreisen wieder verkauft werden wird. Das Ahrtal war ja schon zuvor bei Touristen und im reicheren Bonner Umland als Rückzugsresort bekannt. Ich gehe auch davon aus, dass das Ahrtal nie wieder dasselbe sein wird.

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    Eine sehr gute Fotoreihe.

    Was bestimmte Gegenden angeht: In einigen wird man mit diversen Mitteln weiter leben können, aber einige werden sicher nicht mehr bewohnbar sein, wenn man an Leben und Hab und Gut hängt. Im Bereich Erft ist der Boden teils wie auf Schlittschuhen auf der Sandschicht davongeglitten.

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    Eine sehr gute Fotoreihe.

    Was bestimmte Gegenden angeht: In einigen wird man mit diversen Mitteln weiter leben können, aber einige werden sicher nicht mehr bewohnbar sein, wenn man an Leben und Hab und Gut hängt. Im Bereich Erft ist der Boden teils wie auf Schlittschuhen auf der Sandschicht davongeglitten.

    Dazu reicht im Bereich schon ein starker Sturm. In Erftstadt konntest du solche Bodenbewegungen (wenn man das überhaupt so nennen kann) schon vor 10 Jahren sehen, bei einem mir bekannten Grundstück ist damals mitten in Bauarbeiten durch Starkregen das komplette Fundament zerstört worden.

  • In manchen Regionen wie Hagen (= nächste Einkaufsstadt zum Geburtsort) war Hochwasserschutz in den letzten 40 Jahren kein mir bekanntes öffentlich diskutiertes Thema. Ist mir in Tageszeitung und Lokalnachrichten oder in Erzählungen nicht wirklich begegnet. Ok, ab und zu im Winter gab es wegen Schneeschmelze mal höhere Wasserstände. Aber dass man da besser nicht wohnen sollte, weil die Volme zu einer wirklichen Gefahr werden könnte, ist im mir bekannten lokalen Allgemeinbewusstsein nicht verankert. Ich habe die Volme bisher immer als unbeachtetes und harmloses Flüsschen eingeschätzt, ein eigentlich nur von der Industrie genutztes Gewässer. Nach kurzer historischer Recherche gab es die letzte Überflutung im Jahr 1927 also schon ewig her.

    Da muss wohl in Zukunft mehr als nur umgedacht werden, wenn solche Starkregen-Ereignisse potentiell häufiger auftreten könnten und durch die Flächenversiegelung und Bebauungssituation keine natürlichen Überlaufgebiete vorhanden sind.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Naja, der Nürburgring war nicht nur ein Prestigeobjekt für das Automobil, sondern diente auch dazu, das in der strukturschwachen Eifelregion Arbeitsplätze entstanden. Vom Ring leben dort in der Region - direkt oder indirekt - seit knapp 100 Jahren sehr viele Leute, von denen sonst sicher viele in die Städte hätten abwandern müssen.

    Natürlich sollte man auch für den Hochwasserschutz etwas tun, wenn man die Leute in der Region hält. Das nach WW1 aber kaum Geld da war, ist ja auch klar.

  • Allerdings hatte man die Pläne und fast 100 Jahre Zeit sie doch nich umzusetzen.

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  • In den letzten Jahren wurden in den entsprechenden Verbands-Gemeinden Hochwasserkonzepte erstellt. Bis die umgesetzt werden vergeht, je nach Maßnahme, natürlich Zeit...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ihr Lieben,


    mir geht es privat gerade überhaupt nicht gut. Irgendwie bricht gerade alles bei mir zusammen.


    Aber die Flutkatastrophen in NRW, Rheinland-Pfalz sowie inzwischen auch in Bayern haben mich sehr erschüttert. Vor allem komme ich gebürtig aus NRW. Das bewegt mich sehr. Wirklich schlimm. Was soll man da sagen? Da haben Menschen ihr Leben verloren, Menschen ihre Liebsten verloren, ganze Existenzen sind komplett zerstört, viele Erinnerungen weg. Den Betroffenen alles, alles Liebe und Gute.


    Teewicht