Mehrwertsteuer / VAT auf Kickstarter ab 01.07.2021

  • Einfach nach "Einfuhrumsatzsteuer 2021" suchen und man wird die Detail/Infos erschlagen.

    Zoll online - Neuerungen eCommerce - Änderungen für Post- und Kuriersendungen ab dem 1. Juli 2021

    Noch als Ergänzung: Eigentlich hätte die Steuer auch vorher schon gezahlt werden müssen, aber die Verlage haben mehr oder weniger

    legale Wege drum herum genutzt. Und die sind jetzt halt "versperrt"

    Einmal editiert, zuletzt von theSealion (16. Dezember 2020 um 16:03)

  • Post / Kurier / Internetbestellungen.

    Ich verstehe es so, dass das EU-friendly Siegel ja dadurch vergeben wird, dass es ein europäisches Fulfillment gibt.

    Bei diesen vermute ich, dass es ohnehin nicht um die Einfuhr-Ust herumgekommen ist, da mehrere Paletten mit Spielen wohl kaum als Post oder Kurier-Sendung durchgehen wird, wenn die Ware aus dem Seefrachtkontainer kommt.

    Man möge meine Vermutung korrigieren...

  • Das Eu friendly bedeutet einfach, dass derjenige, der die Waren einführt, die Ware zollrechtlich bearbeitet und die Mehrwertsteuer und sonstige Einfuhrabgaben entrichtet hat und von innerhalb der EU verschickt, quasi die Waren importiert. Daran wird sich auch nächstes Jahr nichts ändern.

    Was sich ändert ist, dass die Freigrenze von 22 Euro wegfällt und dass man auch als Privatperson jede Sendung elektronisch ankündigen muss (bisher betraf das nur Sendungen ab 1000 €)

    VAM soll VAT = Mehrwertsteuer bedeuten

  • Das ist ja doof, da haben sich ja die Bestellungen bei Meeple Source, etc erledigt 😔

    Ich wollte mal etwas importieren das darüber lag und bin an diesem Formular damals gescheitert.

    Hmmm, da frag ich mich wie die kommenden Kickstarter die alle vor 2021 abgeschlossen wurden und das noch nicht auf dem Schirm hatten durchkommen, mir schwant Übles.

    Und muss ich dann meine P500 Bestellung dann auch anmelden?

    Meine Sammlung

    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

  • Das betrifft doch nur Kickstarter, die direkt versenden bzw. kein EU friendly shipping angeben oder?

    Nicht ganz. Für die Warenlogistiker und EU Fulfillment Center werden auch Schlupflöcher zum Kleinrechnen von Einfuhrabgaben geschlossen und dann ist zu erwarten, dass diese zusätzlichen Kosten über kurz oder lang den europäischen Endkunden in Rechnung gestellt werden, sei es über höhere Versandkosten oder über explizit in den Pledge Managern als solche ausgewiesene Steuern.

  • TRH 16. Dezember 2020 um 23:32

    Hat den Titel des Themas von „Mehrwertsteuer / VAM auf Kickstarter ab 01.07.2021“ zu „Mehrwertsteuer / VAT auf Kickstarter ab 01.07.2021“ geändert.
  • Das betrifft doch nur Kickstarter, die direkt versenden bzw. kein EU friendly shipping angeben oder?

    Nicht ganz. Für die Warenlogistiker und EU Fulfillment Center werden auch Schlupflöcher zum Kleinrechnen von Einfuhrabgaben geschlossen und dann ist zu erwarten, dass diese zusätzlichen Kosten über kurz oder lang den europäischen Endkunden in Rechnung gestellt werden, sei es über höhere Versandkosten oder über explizit in den Pledge Managern als solche ausgewiesene Steuern.

    Bei aktuelleren Kickstartern (wie z.B. dem zur neuen Vindication-Erweiterung) wird doch schon VAT drauf geschlagen oder verwechsle ich da was?

    Einmal editiert, zuletzt von Flacon0815 (19. Dezember 2020 um 22:29)

  • Flacon0815 : Da verwechselst du nichts. Früher hat das, also VAT/Mehrwertsteuer im Pledge Manager ausweisen, niemand gemacht. Mittlerweile machen's immer mehr. Irgendwann werden es alle Anbieter so machen. Und selbst wenn es nicht explizit als VAT ausgewiesen ist, dann wird es nach dem Schließen von diesen Steuerschlumpflöchern trotzdem irgendwo in einem dadurch höheren Gesamtpreis versteckt sein.

  • das würd alle spiele, die keine europäischen firmen sind betreffen, oder? frosthven hat ja die steuern z.b schon drinnen. AOT sollte save sein, weil polnische firma, oder?

    Das würde mich auch interessieren. Sind nur Produkte von Firmen außerhalb Europas betroffen oder gilt das ganz generell? Bei diesen Themen bin ich recht ahnungslos... 😅 Beim neuen CMON Kickstarter wird VAT im PM mit draufgeschlagen, bei Darwin's Journey konnte ich keinen derartigen Hinweis finden. Bei letzterem sitzt der Verlag aber meines Wissens nach auch in Spanien.

    Brettspiel-Keksperte

  • Die Mehrwertsteuer musste schon immer für Kickstarterspiele bezahlt werden, allerdings haben viele Hersteller sie einfach eingepreist, entweder beim Preis für das Spiel oder in den Versandkosten oder teils/teils, und nicht explizit ausgewiesen. Das bedeutete in vielen Fällen, das bei Spielen z.B. aus den USA alle amerikanischen Backer mehr bezahlt haben, als sie eigentlich gemusst hätten, um die in der EU fällig werdende Mehrwertsteuer zu subventionieren. Mittlerweile stören sich viele daran, was ja auch nur verständlich ist. Ein weiterer Grund, wieso die Mehrwertsteuer in Zukunft meiner Meinung nach auch viel öfter für europäische Backer separat ausgewiesen werden wird, ist die Tatsache, dass es vor kurzem in den USA ein Grundsatzurteil zu Sales Taxes gab, das jetzt sukzessive im Recht der Bundesstaaten umgesetzt wird. Der Onlinehandel inklusive Crowdfunding muss jetzt in jedem Bundesstaat Sales Taxes zahlen, egal von wo versendet wird. Das war früher nicht so und bedeutet höhere Kosten, die natürlich wieder reingeholt werden müssen. Daher wird in Zukunft weniger Spielraum sein, um mit kreativen Methoden die EU-Einfuhrumsatzsteuer zu subventionieren.

  • Danke für eure Antworten, langsam macht das Ganze auch Sinn. Der Wegfall des Freibetrags ab 1.7.21 spielt, also strenggenommen keine Rolle - zumindest habe ich noch kein KS Spiel gesehen das inklusive Versand für unter 22€ daher kommt. Es wird lediglich das Schlupfloch gestopft, dass der ein oder andere Anbieter für sich ausgenutzt haben mag. Jetzt versteh ich auch die anderen Beiträge weiter oben - wenn's mal wieder länger dauert...

    Brettspiel-Keksperte

  • Als ich bei Gamefound Kemet unterstützen wollte, wurde ich nach irgendwas EU Mehrwertsteuer gefragt. Wenn ich da nichts ausgewählt hatte, kam nochmal n Betrag drauf. Wenn ich das auswählte, sollte ich eine Nr abgeben. Ist das, die Ust Nr, die ich auf der Steuererklärung finde oder was ganz anderes und die Kosten kommen auf jeden Fall dazu? Dachte, da Matagot=Frankreich=EU, dass da nichts sondermäßig mehr zukommt. Da ich im Urlaub bin, habe ich es erstmal gelassen und hoffe auf den Late Pledge, wenn ich zurück bin.

  • Als ich bei Gamefound Kemet unterstützen wollte, wurde ich nach irgendwas EU Mehrwertsteuer gefragt. Wenn ich da nichts ausgewählt hatte, kam nochmal n Betrag drauf. Wenn ich das auswählte, sollte ich eine Nr abgeben. Ist das, die Ust Nr, die ich auf der Steuererklärung finde oder was ganz anderes und die Kosten kommen auf jeden Fall dazu? Dachte, da Matagot=Frankreich=EU, dass da nichts sondermäßig mehr zukommt. Da ich im Urlaub bin, habe ich es erstmal gelassen und hoffe auf den Late Pledge, wenn ich zurück bin.

    Die Steuernummer Die du angeben kannst ist, wenn du entsprechend gewerblich handelt.

    Die steuern die du da bezahlst nennen sich Einfuhrumsatzsteuern und werden für alles fällig, was außerhalb der EU produziert und dann eingeführt wird.

    Ob die Kampagne dann durch Matagot oder Onkel Heinz gemacht wird spielt keine Rolle

    Wuschel wartet aktuell noch auf folgende Kickstarter: Legend Academy, Honey Buzz Expansion, Andromedas Edge, Darkest Doom, The Dark Quarter, Tidal Blades 2, Death may die Season 3&4, Arydia, Kavango, Critter Kitchen, Dracula's Curse, Apothebakery, Agemonia reprint, Dark Blood:saint:

  • Als ich bei Gamefound Kemet unterstützen wollte, wurde ich nach irgendwas EU Mehrwertsteuer gefragt. Wenn ich da nichts ausgewählt hatte, kam nochmal n Betrag drauf. Wenn ich das auswählte, sollte ich eine Nr abgeben. Ist das, die Ust Nr, die ich auf der Steuererklärung finde oder was ganz anderes und die Kosten kommen auf jeden Fall dazu? Dachte, da Matagot=Frankreich=EU, dass da nichts sondermäßig mehr zukommt. Da ich im Urlaub bin, habe ich es erstmal gelassen und hoffe auf den Late Pledge, wenn ich zurück bin.

    Die wollen deine Umsatzsteuernummer, damit sie sie dem Finanzamt geben können, damit das Finanzamt weiß, dass du das Spiel gewerblich gekauft hast.

    Falls du kein Gewerbe hast, hast du diese Nummer auch nicht.

    (Ich bin so gespannt, wer jetzt was von Kleinunternehmerregelung oder potenziellem "Gewerbe in anderer Branche" schreibt. :) )

  • Da ich im Urlaub bin, habe ich es erstmal gelassen und hoffe auf den Late Pledge, wenn ich zurück bin.

    Gerade kam ein update:

    LATE PLEDGE/ PLEDGE MANAGER

    A late pledge option will be available, and the pledge manager is expected to open in September. You'll be able to select your preferred language, update your shipping address, and add Yucatan's updated rulebook and player aids to your pledge for free.

  • Ich bin so gespannt, wer jetzt was von Kleinunternehmerregelung oder potenziellem "Gewerbe in anderer Branche" schreibt. :) )

    Du meinst ich darf die Umsatzsteuer meiner Spiele nicht mit meiner Solaranlage verrechnen =O

    (Aber ich brauche die Spiele doch wenn ich der Anlage beim Arbeiten zusehe)

    Nur wenn du Teburu o.ä. gebackt hast oder ein App basiertes Spiel nutzt, bei denen du dann die Elektronik über deine Solaranlage betreibst … 8o

    Einmal editiert, zuletzt von MKo777 (9. August 2024 um 08:33)

  • Als ich bei Gamefound Kemet unterstützen wollte, wurde ich nach irgendwas EU Mehrwertsteuer gefragt. Wenn ich da nichts ausgewählt hatte, kam nochmal n Betrag drauf. Wenn ich das auswählte, sollte ich eine Nr abgeben. Ist das, die Ust Nr, die ich auf der Steuererklärung finde oder was ganz anderes und die Kosten kommen auf jeden Fall dazu? Dachte, da Matagot=Frankreich=EU, dass da nichts sondermäßig mehr zukommt. Da ich im Urlaub bin, habe ich es erstmal gelassen und hoffe auf den Late Pledge, wenn ich zurück bin.

    Die wollen deine Umsatzsteuernummer, damit sie sie dem Finanzamt geben können, damit das Finanzamt weiß, dass du das Spiel gewerblich gekauft hast.

    Falls du kein Gewerbe hast, hast du diese Nummer auch nicht.

    (Ich bin so gespannt, wer jetzt was von Kleinunternehmerregelung oder potenziellem "Gewerbe in anderer Branche" schreibt. :) )

    Naja. Mal wieder gefährliches Halbwissen von Teilzeitfachleuten. Man gibt die Umsatzsteuernummer-ID-Nr. als Unternehmer (!) an, wenn man als Unternehmer Lieferungen oder Leistungen aus dem EU-Ausland bezieht, diese also dem Liefernden/ Leistenden mitteilt. Damit bestätigt man dem Leistenden/ Liefernden, dass man die Regelbesteuerung bzgl. Umsatzsteuer anwendet. Warum? Der Liefernde/ Leistende tätigt eine umsatzsteuerfreie Lieferung, die er aber als zusammenfassende Meldung an die jeweilig zuständige Finanzbehörde übermitteln muss (bei uns in D das BZSt in Saarlouis).

    Beim Empfänger der Lieferung/ Leistung obliegt dieser Vorgang (innergemeinschaftlicher Erwerb) dann der Umsatzsteuer. Das kann über europäisch abgestimmtes Verfahren von den Finanzämtern natürlich abgefragt werden. Falls und nur falls dieser Unternehmer selbst diese Lieferung/ Leistung dem Unternehmen zuordnet UND umsatzsteuerpflichtige Ausgangsumsätze erzielt (bsp. als Onlineshop für Brettspiele) dann hat er auch einen Vorsteuerabzug in gleicher Höhe. Also ein Nullsummenspiel nur für diese Gruppe von Unternehmern.

    Der Sinn dieser ZMs (zusammenfassender Meldungen) und dem ganzen Konstrukt „Reverse-Charge“ ist quasi die Nachweisführung oder besser die Offenlegung für diese umsatzsteuerfreien Lieferungen/ Leistungen, nämlich Schwarzumsätze zu verhindern, die sonst (ohne Reverse Charge) einen Steuerschaden auslösen (USt. wird nicht gezahlt aber VoSt. sehr wohl gezogen). Hier im besten Deutschland aller Zeiten in Paragraph 13b UStG umschrieben. Der Leistungsempfänger wird in diesen Fällen also zum Steuerschuldner (was bsp. auch bei Leistungen zwischen zwei Bauunternehmern gilt). Diese Regelung des Reverse-Charge gilt natürlich überall im EU-Gebiet.

    (Klein-)Unternehmer mit Kleinunternehmerregelung dürfen natürlich auch eine USt-ID-Nummer haben. Nur müssen diese dann die Umsatzsteuer abführen ohne eine Vorsteuerabzugsberechtigung zu haben. Paragraphenketten spar ich mir.

    Ein Nichtunternehmer interessiert daher nicht. Der zahlt den Preis des ganzen Zinnobers und 19% seit Juli 2021 obendrauf. Einzige Krux der letzten Jahre, aber für den Kunden ja mittlerweile irrelevant, ist der Umsatzort, also dort wo die Umsatzsteuer für solche Umsätze geschuldet wird. Seit Juli 2021 hat man dieses „Schlupfloch“ eben geschlossen. Diese Umsätze waren vorher schon immer steuerpflichtig, nur konnten die „Liefernden“ das geschickt verhindern, also den Umsatzort zu lancieren. Da hat man eben einen Händler im Bestimmungsland als Empfänger der Lieferung zwischengeschalten ohne zu deklarieren, wer die Waren erhält oder an Freihäfen oder dergleichen geliefert oder eben den Umsatz in Staaten mit sehr niedrigen Umsatzsteuersätzen zugewiesen, wo bsp. der vorher benannte Zwischenhändler „sein Unternehmen“ betrieben hat. Puuh.

    Stilp. HochDieHändeWochenende.

    habe die Ehre *hutzieh*

    7 Mal editiert, zuletzt von Stilp (9. August 2024 um 16:04)