Ja, aber auch Verstraete gehörte nicht zur Kontaktgruppe der Stufe 1. "Kontakt" ist eben nicht gleich "Kontakt".
Ich verstehe dieses allgemeine Misstrauen gegenüber dem Gesundheitsamt nicht.
Mein Misstrauen rührt hier von persönlichen Erfahrungen her:
Am 9.3. saß ich auf der Beerdigung des Großvaters meiner Lebensgefährtin neben ihrem Onkel , der mittlerweile an COVID-19 verstorben ist. zu diesem Zeitpunkt waren soweit wir das zurück verfolgen können Tante und Onkel positiv. Weiterhin saßen andere Personen direkt mit uns am Tisch die in der Folge nachweislich positiv waren.
Bis heute habe ich aufgrund der Angabe meiner Personalien als Kontaktperson keinerlei Info vom Gesundheitsamt Saarbrücken bekommen.
Am 19. holte ich die alte Couch von den Eltern meiner Lebensgefährtin ab, die tags darauf mit eindeutigen Symptomen anfingen. Nach Rücksprache mit meiner Hausärztin wurden meine Lebensgefährtin und ich mit einer AU für 14 Tage "in Quaratäne geschickt" - das war am Montag den 23.3.. Worauf hin wir das Gesundheitsamt in Zweibrücken kontaktierten - auch am 23.3.. Die sagten, sie seien nicht zuständig, wir sollen uns nach Pirmasens wenden. Das Gesundheitsamt Pirmasens sagte sie seien nicht zuständig, wir sollen uns doch nach Zweibrücken wenden...
Die Eltern meiner Lebensgefährtin wurden darauf hin getestet (wobei der Test anders durchgeführt wurde als später bei uns). Nachdem nach 10 Tagen dann die Testergebnisse vorlagen (Vater positiv, Mutter negativ) kam am Mittwoch den 1.4. ein Anruf vom Gesundheitsamt Pirmasens und ich wurde bis zum 2.4. unter behördlich verordnete Quarantäne gestellt.
Am 2.4. wurden meine Lebensgefährtin und ich dann schließlich getestet und Überraschung der Test war negativ. Die relevante Frage ist nun ob es mit der Testmethode zu dem Zeitpunkt das Virus nicht mehr nachweisen konnte oder ob wir es nie hatten.
Zu den Tests: Bei den Eltern meiner Lebensgefährtin wurde ein halbherziger Mund-/Rachenabstrich gemacht, bei uns wurde das grundsätzlich ebenfalls gemacht, allerdings bekamen wir das Stäbchen tief in den Rachen und auch tief hinten in die Nase.
Aufgrund dieser Erfahrungen und der Tatsache dass Gruppen die Lobbyarbeit betreiben in der Vergangenheit sehr gut mit allerlei Fragwürdigem durchgekommen sind habe ich hier nicht viel Vertrauen in die Kontrollen. Beispiel Tabakwaren, Glyphosat, Softdrinks, Dieselskandal etc.
Ich persönlich halte es für einen Fehler, solange man die Mannschaften nicht komplett irgendwo abschottet und keinen Kontakt nach außen gestattet. Und wie die öffentlich Rechtlichen bereits berichtet hatten profitieren von der Fortführung in erster Linie die Funktionäre und Spieler. Für den Großteil der anderen Arbeitsplätze im Zusammenhang mit der Bundesliga macht das keinen Unterschied.
Ergo bin ich gegen eine Fortführung der Saison, aber ich bin kein Fan - soviel sei dazu gesagt