Fälschungen von Brettspielen

  • Wobei für die Komponentenqualität und Menge von TfM 25€ eigentlich noch zu teuer sind.

    Vielleicht hast Du den Satz anders gemeint; ich lese ihn so, dass Du es in Ordnung findest, ein Plagiat zu kaufen, weil selbst der (deutlich niedrigere) Preis des Plagiats (gegenüber dem Original) Deiner Meinung nach zu hoch für das Spiel ist. Habe ich das falsch verstanden?

    Nein, so war das nicht gemeint. Das eine hat mit dem anderen nix zu tun.

    Die Aussage bezog sich alleinig auf das vorgelegte Material des Originals.


    Es war für mich nirgends im Angebot zu erkenne, dass es sich um ein Plagiat handelt. Siehe Angebote bei eBay. Kam sogar aus Deutschland per Post.

    Bei der SO kannst du auch Spiele kaufen für Ben 10er, die UvP 80 kosten.


    Wobei Produktpiraterie immer eben vom Originalanbieter gesteuert wird.

    Siehe den Untergang der Tauschplattformen durch vernünftiges Streaming zu akzeptablen Preisen.

  • Es war für mich nirgends im Angebot zu erkenne, dass es sich um ein Plagiat handelt. Siehe Angebote bei eBay.

    Vielleicht ja für andere, dazu müsstest du allerdings den Link oder die Angebots-ID herausrücken, ansonsten fällt es schwer, deiner Aussage Glauben zu schenken. „Siehe Angebote bei eBay“ nutzt herzlich wenig, weil ich bisher bei allen Angeboten mit wenig Aufwand erkennen konnte, dass es höchstwahrscheinlich Plagiate sein dürften. (Artikelstandort und Verkäuferadresse passten z. B. im Regelfall nicht zusammen. Die Dellen der Kuben sind auf den Fotos erkennbar. …)


    Stehen die Fälschungen denn ganz normal z.B bei ebax ? Kann man bei der Auktion dann selbst was erkennen?

    Ja. Ja. (Steht alles schon weiter oben.)


    Update hinsichtlich ebay: Die jetzt noch verfügbaren TfM haben Hongkong als Artikelstandort. Die Artikelstandorte Norwegen oder Berlin mit Adresse in HK/CN sind also immerhin Geschichte.

  • Wobei Produktpiraterie immer eben vom Originalanbieter gesteuert wird.

    Siehe den Untergang der Tauschplattformen durch vernünftiges Streaming zu akzeptablen Preisen.

    Verstehe ich das richtig? Sind deiner Meinung nach die Verlage selbst Schuld, dass es Produktpiraterie gibt?


    Wenn mir ein Produkt (egal ob Digital oder Analog) zu teuer ist, konsumiere ich es einfach nicht. Ich streame es dann auch nicht auf irgendwelchen illegalen Plattformen bzw. kaufe mir auch keine Raubkopie. Aber in der Gesellschaft scheint mittlerweile die allgemeine Meinung vorzuherschen, dass jedem das Recht zusteht ein bestimmten Produkt zu einem möglichst günstigen Preis zu erwerben und wenn dieses "zu teuer" ist, scheint es legitim zu sein, es sich auf eine andere Art zu beschaffen.

  • Eventuell meint er Ebay Kleinanzeigen. Da sind theoretisch auch echte Schnäppchen möglich, weil der Preis allein durch den Verkäufer und nicht durch einen informierten Markt festgesetzt wird. Bei günstigen Angeboten auf Ebay Kleinanzeigen muss man nicht zwingend von Plagiaten ausgehen.

  • Was haltet ihr davon, wegen dem Plakiat die Ware beim Verkäufer zu reklamieren oder sogar eine Beschwerde bei Ebay einzureichen? :/

    In der Vergangenheit musste ich, wohl aus Kulanz, den Rückversand nicht zahlen, wenn ich ein anderes als das bestellte Produkt erhalten habe.

    Im besten Fall bekommt Ludensorium den Kaufpreis erstattet ohne das Spiel zurücksenden zu müssen. :whistling:


    Ich empfehle dieses Vorgehen nicht, um die Geiz-Ist-Geil-Mentalität zu stärken, sondern um den Verkäufern unser Pflichtbewusstsein vor Augen zu führen.

  • Aber in der Gesellschaft scheint mittlerweile die allgemeine Meinung vorzuherschen, dass jedem das Recht zusteht ein bestimmten Produkt zu einem möglichst günstigen Preis zu erwerben und wenn dieses "zu teuer" ist, scheint es legitim zu sein, es sich auf eine andere Art zu beschaffen.

    Da gebe ich dir vollkommen Recht. Gesteuerter Konsumterrorismus mit ständig gerührter Werbetrommel um Schlagwörter wie:

    Geiz ist geil, Black Monday, Luxussale, WSV, SSV, irgendein V, beste Deals Woche, und und und... suggerieren dem Verbraucher, das es quasi sowieso nichts mehr zum "normalen" Preis zu kaufen gibt. Unser Produkt-/Preisbewusstsein wurde demnach erfolgreich manipuliert - zum Schaden der Hersteller, die eigentlich an uns verdienen wollten. Hinzu kommt noch das finanzielle abschmelzen der früher recht breiten Mittelschicht, und die die das Geld haben, werfen es in ominöse Kickstarterprojekte. ^^

    Vielleicht etwas überspitzt formuliert, aber im Kern kommt´s schon hin...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

    Einmal editiert, zuletzt von Torlok ()

  • Wobei Produktpiraterie immer eben vom Originalanbieter gesteuert wird.

    Siehe den Untergang der Tauschplattformen durch vernünftiges Streaming zu akzeptablen Preisen.

    Verstehe ich das richtig? Sind deiner Meinung nach die Verlage selbst Schuld, dass es Produktpiraterie gibt?


    Wenn mir ein Produkt (egal ob Digital oder Analog) zu teuer ist, konsumiere ich es einfach nicht. Ich streame es dann auch nicht auf irgendwelchen illegalen Plattformen bzw. kaufe mir auch keine Raubkopie. Aber in der Gesellschaft scheint mittlerweile die allgemeine Meinung vorzuherschen, dass jedem das Recht zusteht ein bestimmten Produkt zu einem möglichst günstigen Preis zu erwerben und wenn dieses "zu teuer" ist, scheint es legitim zu sein, es sich auf eine andere Art zu beschaffen.

    Produktpiraterie zeigt ganz wertneutral das ein Markt für ein Produkt besteht, den ein Produzent nicht bedienen kann, oder will. Sieht man besonders gut bei Luxusartikeln. Bedient der Produzent den Markt, siehe das angeführte Streaming, verschwindet das Phänomen weitgehend.

    Im Übrigen empfehle ich den Kampfbegriff Raubkopie, der sachlich völlig falsch ist, nicht zu benutzen.

    Kapitalismus und Konsum führen aus meiner Sicht notwendigerweise zu solchen Phänomen, will man das System beibehalten, muss man damit leben. Offen und hochumstritten ist ja immer, welcher Schaden wirklich entsteht für den Produzenten. Man weiß nämlich nicht, ob der Artikel wirklich gekauft worden wäre, wenn es keine illegale Alternative dazu gäbe.

    Der erkennbare und verifizierbare Schaden entsteht, sofern man nicht bewusst ein solches Produkt kauft, oder mit dessen Qualität zufrieden ist, beim Konsumenten.

  • Produktpiraterie zeigt ganz wertneutral das ein Markt für ein Produkt besteht, den ein Produzent nicht bedienen kann, oder will. Sieht man besonders gut bei Luxusartikeln. Bedient der Produzent den Markt, siehe das angeführte Streaming, verschwindet das Phänomen weitgehend.

    Bitte erkläre mir das genauer, denn ich verstehe dich wohl falsch. :/

    Ein Produkt ohne das geistige Eigentum zu kopieren und günstiger zu verkaufen, sehe ich nicht als Marktlücke die man bedienen darf.

  • Was man darf , und was man tut, siehe unsere Autobauer, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Und dieses werden bei weitem nicht so konsequent sanktioniert, wie Produktpiraterie.

    Fakt ist nun mal, in einer Marktwirtschaft/Kapitalismus gibt es Märkte, und laut Gesetz von Angebot und Nachfrage, unter Berücksichtigung des Risikos, wird die auch irgendjemand bedienen.

    Will man das verhindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die ich glaube ich weitgehend aufgezählt habe.

  • Was man darf , und was man tut, siehe unsere Autobauer, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Und dieses werden bei weitem nicht so konsequent sanktioniert, wie Produktpiraterie.

    Fakt ist nun mal, in einer Marktwirtschaft/Kapitalismus gibt es Märkte, und laut Gesetz von Angebot und Nachfrage, unter Berücksichtigung des Risikos, wird die auch irgendjemand bedienen.

    Will man das verhindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die ich glaube ich weitgehend aufgezählt habe.

    Ich möchte deine Aussage auf das Eingangsthema beziehen.

    Nach meinem Verständnis sind deine Maßnahmen, die Qualität der Anleitung und Komponenten zu verbessern oder ein preiswerteres Angebot anzubieten (analog zum Streaming).

    Angenommen du bist Verleger oder Lizenznehmer und bietest dein Spiel "TFM" für 60 Euro an. Möchtest du diesen "Markt" bedienen? :/

    Deshalb die folgende Frage auch an dich.

    Wobei Produktpiraterie immer eben vom Originalanbieter gesteuert wird.

    Siehe den Untergang der Tauschplattformen durch vernünftiges Streaming zu akzeptablen Preisen.

    Sind deiner Meinung nach die Verlage selbst Schuld, dass es Produktpiraterie gibt?

  • ich sagte doch es ist eine wertneutrale Feststellung. Wie die Verlage darauf reagieren ist deren Sache.

    Vertrieb über Kickstarter, exklusive Angebote die nicht leicht reproduzierbar sind, Baukastensysteme.

    Bei Computerspielen hat sich free to p(l)ay durchgesetzt, was im Brettspielbereich schwierig sein dürfte.

    Im Zeitalter des 3D Drucks, und sonstiger günstiger Reproduktionsmöglichkeiten ist es sicher nicht verkehrt, über eine Anpassung des Geschaftsmodells nachzudenken, zumal die Massenproduktion auch sicher nicht die ressourcenschonendste Herstellungsart ist.

  • Btw. Die Qualität von TfM ist unterirdisch. Hat Schwerkraft so an sich. HOHE Preise, miese Qualität.....

    Also unterirdisch würde ich die Qualität jetzt nicht bezeichnen. Es gibt sicherlich bestimmte Verbesserungsmöglichkeiten (Overlay für die Tableaus oder kleine Vertiefungen damit die Marker nicht verrutschen), aber im Großen und Ganzen bin ich mit der Qualität des Spiel zufrieden.


    Zumindest wurde das Spiel in Deutschland produziert (natürlich nicht jede Komponente).


    Wenn ich den Spielspaß (also die Zeit, die ich davor gesessen bin), den ich bisher mit dem Spiel hatte umrechne, ist es DAS absolute Superschnäppchen in meiner Sammlung ;)

    Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen. (Erich Kästner)

  • ich sagte doch es ist eine wertneutrale Feststellung. Wie die Verlage darauf reagieren ist deren Sache.

    Vertrieb über Kickstarter, exklusive Angebote die nicht leicht reproduzierbar sind, Baukastensysteme.

    Bei Computerspielen hat sich free to p(l)ay durchgesetzt, was im Brettspielbereich schwierig sein dürfte.

    Im Zeitalter des 3D Drucks, und sonstiger günstiger Reproduktionsmöglichkeiten ist es sicher nicht verkehrt, über eine Anpassung des Geschaftsmodells nachzudenken, zumal die Massenproduktion auch sicher nicht die ressourcenschonendste Herstellungsart ist.

    Perfekt, du triffst den Nagel auf den Kopf

    Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen. (Erich Kästner)

  • Zumindest wurde das Spiel in Deutschland produziert (natürlich nicht jede Komponente).

    Wie kommst du darauf?

    Von welchen Komponenten weißt du denn, dass sie in Deutschland produziert werden?

  • Was haltet ihr davon, wegen dem Plakiat die Ware beim Verkäufer zu reklamieren oder sogar eine Beschwerde bei Ebay einzureichen? :/

    In der Vergangenheit musste ich, wohl aus Kulanz, den Rückversand nicht zahlen, wenn ich ein anderes als das bestellte Produkt erhalten habe.

    Im besten Fall bekommt Ludensorium den Kaufpreis erstattet ohne das Spiel zurücksenden zu müssen. :whistling:


    Ich empfehle dieses Vorgehen nicht, um die Geiz-Ist-Geil-Mentalität zu stärken, sondern um den Verkäufern unser Pflichtbewusstsein vor Augen zu führen.

    Dann müsstest du konsequenterweise auch deine erhaltene Fälschung vernichten, wenn du dein Geld erstattet bekommst. Ansonsten ist das echt die Krönung des moralisch fragwürdigen Handelns. :down:

  • Das Problem mit dem illegalen Videostreaming verschwindet nicht wirklich: illegales-streaming-am-gesetz-vorbeigeguckt-1902-139476.htm Aber das Thema will ich hier nicht diskutieren.


    Es gibt immer einen Markt dafür ein Produkt möglich günstig bzw. kostenlos zu erhalten. Mir geht einfach nur diese Scheißegal-Mentalität von vielen auf die Nerven. Solange man selbst nicht der/die Geschädigte ist, wird mittlerweile so gut wie alles legitimiert. Für jede Rechtsbeugung gibt es immer einen "guten Grund" und natürlich ist immer die böse böse Industrie und die gierigen Manager die Hauptschuldigen.

    Jeder "muss" eine Terraforming Mars besitzen. Jeder "muss" Game Of Thrones direkt nach der Veröffentlichung sehen. Nur leider bieten die bösen Rechteinhaber ihr Produkt nicht für die 1,99 € an, die ich bereit bin dafür zu zahlen. Also fühle ich mich gezwungen es mir auf einen anderen Weg zu beschaffen.


    Meiner Meinung nach ist das einzig Richtige, nicht mehr zu konsumieren, wenn einem die jeweiligen Parameter nicht zusagen. Wenn das alle machen würden, würde sich auch sehr sicher das System bzw. die Parameter ändern. Nur scheint das in der heutigen Konsumgesellschaft nicht mehr möglich zu sein. Und dann stellt sich für mich die Frage, wer ist denn nun gieriger: Die Industrie, die zu hohe Preise verlangt oder der Konsument, der das Produkt im jedem Fall haben muss, auch wenn er dafür andere schädigt.

  • @Euskaldun Mein TFM hatte mega schlechte Plastikkomponenten (Würfel/Steine), ein zerrissenes Inlay, einen angestoßenes Brett, abgeplatzten Lack... es ist in meiner Sammlung von der Qualität das zweitschlechteste Spiel welches ich je ausgepackt habe und kostet nicht gerade wenig.


    Das schlimmste ist mein #PotionExplosion. Das war so schlecht, das ich dachte ein Plagiat gekauft zu haben. Nach intensiver Recherche habe ich leider erfahren das die schlechte Qualität bei der "Pappe" und den Murmeln völlig normal ist und die Qualität extrem schwankt.

  • Vertrieb über Kickstarter, exklusive Angebote die nicht leicht reproduzierbar sind, Baukastensysteme.

    Bei Computerspielen hat sich free to p(l)ay durchgesetzt, was im Brettspielbereich schwierig sein dürfte.

    Im Zeitalter des 3D Drucks, und sonstiger günstiger Reproduktionsmöglichkeiten ist es sicher nicht verkehrt, über eine Anpassung des Geschaftsmodells nachzudenken, zumal die Massenproduktion auch sicher nicht die ressourcenschonendste Herstellungsart ist.

    Interessante Ansätze, auch wenn das für unser traditionelles Verlagswesen gar nicht so leicht umzustellen ist. :thumbsup:

    Bei den exklusiven Angeboten fallen mir grad nur die Unique Gamesein.

    Apropos, können wir mit dem Proof of Purchase von Fantasy Flight Games sicherstellen, Orginale zu besitzen? :/

    Ich denke damit sich Free to Play rechnet, bräuchten wir eine viel größere Community.

    Den On Demand Ansatz stelle ich mir so vor, dass mein Spiel erst bei der Bestellung beim Hersteller gedruckt wird. 8-))

  • Ich weiß nicht, ich bin mir nicht sicher ob Free to play wirklich jemals als Antwort auf zu hohe Preise gedacht war.

    Und selbst wenn, hat es sich extrem schnell zu einem System gewandelt, mit dem man erst recht und um so mehr den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen kann. Außerdem hat sich f2p doch bei traditionellen Computer-/Videospielen nicht wirklich durchgesetzt, sondern nur bei Mobile Games?

  • BlackTears


    Es geht überhaupt nicht um Richtig oder Falsch, sondern darum das man es nachweisbar auch beeinflussen kann, wie oft solche Angebote genutzt werden.


    Bei deinem zitierten Artikel werden auch gestiegene Gesamtkosten für Streaming und wieder steigende Zahlen bei illegalem Streaming in einen Zusammenhang gebracht. Ich glaube auch nicht wirklich, dass das noch so relevant ist. Bei Musik hat es sich aus meiner Sicht quasi erledigt. Einen gewissen Prozentsatz wird es immer geben, volkswirtschaftliche Relevanz dürfte gering sein.


    Ich weiß auch nicht warum hier immer die moralische Komponente angeführt wird, die ich zumindest komplett herausgenommen habe. Die Verlage müssen nüchtern überlegen, ob eine Verfolgung, über das symbolische hinaus Sinn macht, und überlegen ob angepasste Geschäftsmodelle die richtige Antwort sind.


    Hat die Musikindustrie auch irgendwann getan, und es scheint zu funktionieren. Es ist ein Irrglaube, das man den grauen Markt 1 zu 1 in Umsatz oder Gewinn umsetzen könnte.


    Und ich weise nochmal darauf hin, das ganze ist Systembedingt, und lässt sich schon aus der Theorie ableiten. Möchte man das abstellen, muss man konsequent das System ändern.

  • Ich weiß nicht, ich bin mir nicht sicher ob Free to play wirklich jemals als Antwort auf zu hohe Preise gedacht war.

    Und selbst wenn, hat es sich extrem schnell zu einem System gewandelt, mit dem man erst recht und um so mehr den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen kann. Außerdem hat sich f2p doch bei traditionellen Computer-/Videospielen nicht wirklich durchgesetzt, sondern nur bei Mobile Games?

    Bei normalen Spielen läuft die Monetarisierung auch mittlerweile nachrangig, über Lootboxen, Addons und was einem noch so einfällt.

    Free to Play lohnt sich vor allem da, wo die Masse ist, das sind momentan eher mobile und Casual Games. Aber es kann durchaus auch auf anderen Plattformen funktionieren.

    Es gab auch schon immer Modelle wie Shareware Postcard Ware und zig andere. Bei Office hat sich das Abomodell etabliert. Bei Software generell sind Abos auf dem Vormarsch. Das sichert auch die Weiterentwicklung.

    Es war auch nur ein Beispiel was schwer auf rein analoge Brettspiele übertragbar ist. Aber es gibt ja auch immer mehr Mischformen und Digitalisierung in Form von Apps.

  • Es ist mir schnuppe, ob du es glaubst oder nicht

  • BlackTears


    Es geht überhaupt nicht um Richtig oder Falsch, sondern darum das man es nachweisbar auch beeinflussen kann, wie oft solche Angebote genutzt werden.


    Wenn jemand vermeintlich bewusst eine illegale Kopie eines Produktes erwirbt, kann ich die "moralische Komponente" nicht außen vor lassen.


    Hat die Musikindustrie auch irgendwann getan, und es scheint zu funktionieren. Es ist ein Irrglaube, das man den grauen Markt 1 zu 1 in Umsatz oder Gewinn umsetzen könnte.

    Korrekt, das hat sie. Leider auf Kosten der eigentlichen Künstler! Ich kenne viele Bands (teilweise auch privat), die sich genau deshalb aufgelöst haben. Früher konnten sie ihre laufenden Kosten zumindest durch CD/MP3-Verkäufe decken. Solange man aber nicht regelmäßige Zugriffe in Millionenhöhe bei den einschlägigen Streamingplattformen hat, verdient man als Künstler so gut wie nichts mehr an der eigentlichen Musik.

    Dann bleiben eigentlich nur noch Konzerte bzw. Festivalauftritte als letzte Einnahmequelle übrig. Jedoch sind für kleine Bands/Künstler die Kosten für einen Auftritt meist größer als die jeweiligen Festivalgagen bzw. die zu erwartenden Ticketeinnahmen. Als Vorband von "größeren" Künstlern muss man sich sogar oft "einkaufen".

    Was ich damit sagen will ist, dass es natürlich immer eine Lösung gibt, wenn Geiz-ist-Geil in der Gesellschaft siegt. Nur meistens sind dann genau die die Leittragenden, die das Produkte eigentlich zu verantworten haben.

    Und an diesem Punkt brauchen wir nicht nur ein Umdenken in der Industrie, sondern in erster Linie brauchen wir ein Umdenken bei uns allen.

  • Vermeintlich bewusst schrammt nur ganz knapp an einer Unterstellung vorbei. Es moralisch verwerflich zu finden, löst aber kein Problem, es sagt nicht mal etwas darüber aus, ob es objektiv gesehen ein Problem ist.

    Will man sich nun empören, oder pragmatisch eine Lösung finden?


    Das Geschäftsmodell der Musikindustrie hat nun mal faktisch nicht mehr funktioniert, und hätte es vermutlich auch nicht, wenn kein einziger illegal kopiert hätte. Es gab zudem auch legale Möglichkeiten, die die Industrie gerne abgeschafft hätte.


    Das Künstler nicht ausreichend vergütet werden, ist sicher richtig, liegt aber nicht am Konsumenten. Man muss auch überlegen wo ist die Spanne zwischen ausreichend und zuviel. Siehe Beispielsweise Urheberrecht bis 70 Jahre nach dem Tod.


    Es ist ja auch immer die Frage, muss ein Künstler immer davon leben können? Ist es nicht seine freie Entscheidung daran festzuhalten? Dafür muss man überlegen, was fair wäre. Ab wann sollte ein Künstler davon leben können? Muss er dafür erfolgreich sein? Sollte es nicht besser pauschale Zahlungen geben? Weniger Risiko, aber dann auch weniger mögliche Einnahmen. Setzen auf Erfolg und Umsatz ist nun mal riskant, andere Selbstständige sind da auch nicht besser dran.


    Die Frage ist also, was ist fair, sollte man am alten Geschäftsmodell festhalten, wie sollte Kultur generell finanziert werden, muss sie dem Primat des Marktes unterliegen?


    Ich finde die Rückkehr zum Handwerk im Bereich der Musik nicht schlecht, es ist aber jedem selbst überlassen wie er sich am Besten finanzieren kann. Die Musikindustrie sitzt solange am längeren Hebel, solange die Künstler sich nicht konsequent gewerkschaftlich organisieren, was soweit ich weiß nur rudimentär der Fall ist.

    Es gibt Ausnahmen, wie in den USA, wo dann einfach mal Serien verkürzt werden müssen, weil die Kreativen streiken. Gern mehr davon, dann ändert sich vermutlich auch was.

  • BlackTears Das ist jetzt aber sehr einseitig beleuchtet. Heute, das sagen mir zumindest einige Künstler, ist es durch Youtube, Spotify & Co wesentlich einfacher bekannt zu werden, so fern man etwas drauf hat. Das sollte man nicht vergessen!

    Die Frage ist halt, ob man sich vom bekannt sein etwas kaufen kann.

  • BlackTears Das ist jetzt aber sehr einseitig beleuchtet. Heute, das sagen mir zumindest einige Künstler, ist es durch Youtube, Spotify & Co wesentlich einfacher bekannt zu werden, so fern man etwas drauf hat. Das sollte man nicht vergessen!

    Die Frage ist halt, ob man sich vom bekannt sein etwas kaufen kann.

    Von "nicht bekannt sein" auf keinen Fall! Die Aufstieg nach oben ist heute doch viel einfacher, weil es viel mehr Türen gibt.

  • Das Geschäftsmodell der Musikindustrie hat nun mal faktisch nicht mehr funktioniert, und hätte es vermutlich auch nicht, wenn kein einziger illegal kopiert hätte.

    Das wage ich zu bezweifeln.

    Es ist ja auch immer die Frage, muss ein Künstler immer davon leben können? Ist es nicht seine freie Entscheidung daran festzuhalten? Dafür muss man überlegen, was fair wäre. Ab wann sollte ein Künstler davon leben können? Muss er dafür erfolgreich sein? Sollte es nicht besser pauschale Zahlungen geben? Weniger Risiko, aber dann auch weniger mögliche Einnahmen. Setzen auf Erfolg und Umsatz ist nun mal riskant, andere Selbstständige sind da auch nicht besser dran.

    Ich rede nicht davon, davon leben zu können, sondern die Kosten zu decken. Das sind zwei paar Schuhe. Nicht jeder Künstler kann es sich leisten auch noch "draufzulegen" und das häufig die Regel und nicht die Ausnahme.

    Ich finde die Rückkehr zum Handwerk im Bereich der Musik nicht schlecht, es ist aber jedem selbst überlassen wie er sich am Besten finanzieren kann. Die Musikindustrie sitzt solange am längeren Hebel, solange die Künstler sich nicht konsequent gewerkschaftlich organisieren, was soweit ich weiß nur rudimentär der Fall ist.

    Es gibt Ausnahmen, wie in den USA, wo dann einfach mal Serien verkürzt werden müssen, weil die Kreativen streiken. Gern mehr davon, dann ändert sich vermutlich auch was.

    Welche Wahl hat denn ein Künstler, wenn er nicht auf einen der einschlägigen Streamingplattformen präsent ist und versucht seine Musik anders zu vermarkten? Entweder verschwinden er in der Versenkung oder die Musik wird mit ziemlicher Sicherheit wieder illegal auf einen anderen Weg beschafft. Das gleiche wird allgemein passieren, wenn die Preise der Streamingplattformen überpropotional stiegen sollten. Der Konsument ist einfach nicht mehr bereit "viel" (wenn überhaupt) Geld für Musik auszugeben.

    Ich bleibe dabei. Ich nehme den Konsumenten nicht aus der Gleichung heraus. Jeder Konsument ist genauso "schuldig" an einer gewissen Situation, wie auch die zugehörige Industrie.


    Ein wenig mehr Moral in vielen Alltagsfragen würde der allgemeinen Gesellschaft sehr gut tun.

  • Die Frage ist halt, ob man sich vom bekannt sein etwas kaufen kann.

    Von "nicht bekannt sein" auf keinen Fall! Die Aufstieg nach oben ist heute doch viel einfacher, weil es viel mehr Türen gibt.

    Gleichzeitig verdient man "oben" aber deutlich weniger als früher. Und in der "Mitte" dauert es länger, bis man davon leben kann.

  • Zumindest wurde das Spiel in Deutschland produziert (natürlich nicht jede Komponente).

    Wie kommst du darauf?

    Von welchen Komponenten weißt du denn, dass sie in Deutschland produziert werden?

    also das Spiel (Grundspiel + wohl die Venus Erweiterung) wurden von Ludo Fact Deutschland produziert. Somit findet auf jeden Fall schon mal die QS in Deutschland statt. Meines Wissens wurden z. B. die Karten, der Karton, etc... in Deutschland produziert. Bei anderen Komponenten aus Plastik bin ich mir ziemlich sicher, dass diese aus Asien kommen.

    Natürlich bedeutet ein Produktionsstandort Deutschland nicht automatisch bessere Qualität. So kann der Schwerkraft Verlag z. B. bei Karten entscheiden, welche Qualität er möchte um so auf einen gewünschten Preis zu kommen.

    Alleine wegen der Ökobilanz finde ich es persönlich durchaus lobenswert, wenn Spiele "größtenteils" in Deutschland produziert werden.

    Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen. (Erich Kästner)

  • @Euskaldun Mein TFM hatte mega schlechte Plastikkomponenten (Würfel/Steine), ein zerrissenes Inlay, einen angestoßenes Brett, abgeplatzten Lack... es ist in meiner Sammlung von der Qualität das zweitschlechteste Spiel welches ich je ausgepackt habe und kostet nicht gerade wenig.

    Das ist natürlich ärgerlich und tut mir leid für dich. Ich persönlich hatte und habe absolut keine Probleme mit der Qualität meines TFM Spieles. In meinem Bekanntenkreis habe ich bezüglich der Qualität des Spieles auch keine Klagen gehört.
    Außer natürlich das bekannte Problem mit dem "Verschieben" der Marker auf den Spielertableaus.

    Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen. (Erich Kästner)

  • das Spiel (Grundspiel + wohl die Venus Erweiterung) wurden von Ludo Fact Deutschland produziert. Somit findet auf jeden Fall schon mal die QS in Deutschland statt. Meines Wissens wurden z. B. die Karten, der Karton, etc... in Deutschland produziert.

    Der Karton meiner TfM-Ausgabe (von Schwerkraft) weist (ebenfalls) die typische Kennzeichnung¹ von LudoFact auf. Das wundert mich allerdings auch nicht weiter, da Stronghold grundsätzlich bei LudoFact produzieren lässt (und die Partner mit im Boot sitzen). So sagte es Stephen Buonocore mal bei Boardgames Insider und so war es auch bei früheren Spielen. TfM war sogar das erste Spiel, das von LudoFact USA produziert wurde.


    ¹ 7-stellige Nummer - 00x [Sprache] MM/YY[YY]

    Über die Jahre immer mal wieder leicht verändert: Mal mit _ zwischen Auflage (00x) und Datumsangabe, mal mit Sprachbezeichnung, mal zwei- mal vierstellige Jahresangabe.

  • Natürlich bedeutet ein Produktionsstandort Deutschland nicht automatisch bessere Qualität. So kann der Schwerkraft Verlag z. B. bei Karten entscheiden, welche Qualität er möchte um so auf einen gewünschten Preis zu kommen.

    Du kannst dir bei jeder Komponente aussuchen, welche Qualität sie hat. Wo die echte Qualität aus Deutschland steckt, ist aber in den nicht gleich offensichtlichen Sachen (deswegen bekommen bei mir Aussagen wie "Deutschland ist nur teuer/beste Qualität kommt aus China" auch immer den ultimativen Facepalm).

    Kleber,Farbe, Holz, Datenkontrolle und Bearbeitung. Die Qualität ist da nicht nur metaphorisch "ozeanweit" auseinander. Ich hatte noch kein EINZIGES Spiel aus China (*Ausnahme FFG, siehe unten) , das nicht scharf roch (um mal zu Farbe,Kleber und Holz zu kommen). In LF-Spiele könnte ich meinen Riecher aber ständig reinhalten. Gibt nix besseres als frisches LF-Spiel :D Aber jetzt mal fernab vom Riechfetischismus: Ja, man muss leider einiges in China produzieren. Das liegt leider oft daran, dass gewisse Dinge in Deutschland nicht gehen - und das liegt leider oftmals daran, dass das arme Chinesen dann händisch machen müssen. Das ist traurig aber wahr. Ist bei Kleidung ja auch nicht anders. Kurzum: Produktion in Deutschland muss kein top Spiel geben - das bestimmt man brav noch selbst. Aber man erkauft sich den günstigeren Preis in China sowohl mit suboptimalen Arbeitsverhälntnissen als auch teils fragwürdigen Umweltstandards.*


    *Auch das ist übrigens nicht notwendig. FFG-Spiele werden auch in China produziert und kommen ohne die typische Chinaqualität aus. Bis heute habe ich aber nicht rausgefunden, wie sie das machen :D

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

    Einmal editiert, zuletzt von Ben2 ()

  • also das Spiel (Grundspiel + wohl die Venus Erweiterung) wurden von Ludo Fact Deutschland produziert.

    Danke für die Info. Der Wechsel zu Ludo Fact bei TfM war an mir vorbeigegangen.

    ¹ 7-stellige Nummer - 00x [Sprache] MM/YY[YY]

    Wo genau steht denn diese Nummer?


    Ich kenne als typische Ludo Fact Kennzeichnung nur die Chargennummer, welche 9-stellig ist und aus 6 Buchstaben und 3 Ziffern besteht. Die Buchstaben beginnen im Normalfall mit LFCA..... :/

  • Wo genau steht denn diese Nummer?

    Innen im Deckel, am Rand der Kaschierung. frank jaeger hatte das irgendwann irgendwo mal erwähnt (iirc).

  • Du kannst dir bei jeder Komponente aussuchen, welche Qualität sie hat.

    Es ging um Schwerkraft, also einen Lizenznehmer (o. ä.). Da wird der Einfluss auf nicht zu lokalisierende Komponenten wohl eher gering sein. Euskalduns Beispiel der Karten passt also ganz gut.

  • Du kannst dir bei jeder Komponente aussuchen, welche Qualität sie hat.

    Es ging um Schwerkraft, also einen Lizenznehmer (o. ä.). Da wird der Einfluss auf nicht zu lokalisierende Komponenten wohl eher gering sein. Euskalduns Beispiel der Karten passt also ganz gut.

    Als häufiger Lizenznehmer kann ich dir sagen, dasss das auch nicht richtig ist. Es ist nicht so, dass NUR weil man ein Spiel lizensiert, auch automatisch mit produzieren muss. Das ist EINE Option. Und das Beispiel Karten funktioniert dann ebensowenig, wenn sie mit Schwarz als Sonderfarbe drucken. Dann könnte ich im Falle einer Mitproduktion auch nicht einfach die Karten ändern (weil die alle zusammen produziert werden und nur die Schwarze Platte zwischen den Sprachen gewechselt wird). Wobei es dank Digitaldruck ja auch immer mehr Möglichkeiten gibt.

    In short: Was ich nicht mag, ist wenn man die Qualität deutscher Drucker bemängelt, wenn man NIE selbst druckt (und sourced). Das finde ich halt einfach komisch.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • In LF-Spiele könnte ich meinen Riecher aber ständig reinhalten. Gibt nix besseres als frisches LF-Spiel :D

    Da gebe ich Dir vollkommen Recht ... ein Grund wieso ich mir fast jedes 2F Spiel kaufe ;) ... außerdem mag ich natürlich die Farbe grün :D

    Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen. (Erich Kästner)