Beiträge von Weltherrscher im Thema „Fälschungen von Brettspielen“

    Vermeintlich bewusst schrammt nur ganz knapp an einer Unterstellung vorbei. Es moralisch verwerflich zu finden, löst aber kein Problem, es sagt nicht mal etwas darüber aus, ob es objektiv gesehen ein Problem ist.

    Will man sich nun empören, oder pragmatisch eine Lösung finden?


    Das Geschäftsmodell der Musikindustrie hat nun mal faktisch nicht mehr funktioniert, und hätte es vermutlich auch nicht, wenn kein einziger illegal kopiert hätte. Es gab zudem auch legale Möglichkeiten, die die Industrie gerne abgeschafft hätte.


    Das Künstler nicht ausreichend vergütet werden, ist sicher richtig, liegt aber nicht am Konsumenten. Man muss auch überlegen wo ist die Spanne zwischen ausreichend und zuviel. Siehe Beispielsweise Urheberrecht bis 70 Jahre nach dem Tod.


    Es ist ja auch immer die Frage, muss ein Künstler immer davon leben können? Ist es nicht seine freie Entscheidung daran festzuhalten? Dafür muss man überlegen, was fair wäre. Ab wann sollte ein Künstler davon leben können? Muss er dafür erfolgreich sein? Sollte es nicht besser pauschale Zahlungen geben? Weniger Risiko, aber dann auch weniger mögliche Einnahmen. Setzen auf Erfolg und Umsatz ist nun mal riskant, andere Selbstständige sind da auch nicht besser dran.


    Die Frage ist also, was ist fair, sollte man am alten Geschäftsmodell festhalten, wie sollte Kultur generell finanziert werden, muss sie dem Primat des Marktes unterliegen?


    Ich finde die Rückkehr zum Handwerk im Bereich der Musik nicht schlecht, es ist aber jedem selbst überlassen wie er sich am Besten finanzieren kann. Die Musikindustrie sitzt solange am längeren Hebel, solange die Künstler sich nicht konsequent gewerkschaftlich organisieren, was soweit ich weiß nur rudimentär der Fall ist.

    Es gibt Ausnahmen, wie in den USA, wo dann einfach mal Serien verkürzt werden müssen, weil die Kreativen streiken. Gern mehr davon, dann ändert sich vermutlich auch was.

    Ich weiß nicht, ich bin mir nicht sicher ob Free to play wirklich jemals als Antwort auf zu hohe Preise gedacht war.

    Und selbst wenn, hat es sich extrem schnell zu einem System gewandelt, mit dem man erst recht und um so mehr den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen kann. Außerdem hat sich f2p doch bei traditionellen Computer-/Videospielen nicht wirklich durchgesetzt, sondern nur bei Mobile Games?

    Bei normalen Spielen läuft die Monetarisierung auch mittlerweile nachrangig, über Lootboxen, Addons und was einem noch so einfällt.

    Free to Play lohnt sich vor allem da, wo die Masse ist, das sind momentan eher mobile und Casual Games. Aber es kann durchaus auch auf anderen Plattformen funktionieren.

    Es gab auch schon immer Modelle wie Shareware Postcard Ware und zig andere. Bei Office hat sich das Abomodell etabliert. Bei Software generell sind Abos auf dem Vormarsch. Das sichert auch die Weiterentwicklung.

    Es war auch nur ein Beispiel was schwer auf rein analoge Brettspiele übertragbar ist. Aber es gibt ja auch immer mehr Mischformen und Digitalisierung in Form von Apps.

    BlackTears


    Es geht überhaupt nicht um Richtig oder Falsch, sondern darum das man es nachweisbar auch beeinflussen kann, wie oft solche Angebote genutzt werden.


    Bei deinem zitierten Artikel werden auch gestiegene Gesamtkosten für Streaming und wieder steigende Zahlen bei illegalem Streaming in einen Zusammenhang gebracht. Ich glaube auch nicht wirklich, dass das noch so relevant ist. Bei Musik hat es sich aus meiner Sicht quasi erledigt. Einen gewissen Prozentsatz wird es immer geben, volkswirtschaftliche Relevanz dürfte gering sein.


    Ich weiß auch nicht warum hier immer die moralische Komponente angeführt wird, die ich zumindest komplett herausgenommen habe. Die Verlage müssen nüchtern überlegen, ob eine Verfolgung, über das symbolische hinaus Sinn macht, und überlegen ob angepasste Geschäftsmodelle die richtige Antwort sind.


    Hat die Musikindustrie auch irgendwann getan, und es scheint zu funktionieren. Es ist ein Irrglaube, das man den grauen Markt 1 zu 1 in Umsatz oder Gewinn umsetzen könnte.


    Und ich weise nochmal darauf hin, das ganze ist Systembedingt, und lässt sich schon aus der Theorie ableiten. Möchte man das abstellen, muss man konsequent das System ändern.

    ich sagte doch es ist eine wertneutrale Feststellung. Wie die Verlage darauf reagieren ist deren Sache.

    Vertrieb über Kickstarter, exklusive Angebote die nicht leicht reproduzierbar sind, Baukastensysteme.

    Bei Computerspielen hat sich free to p(l)ay durchgesetzt, was im Brettspielbereich schwierig sein dürfte.

    Im Zeitalter des 3D Drucks, und sonstiger günstiger Reproduktionsmöglichkeiten ist es sicher nicht verkehrt, über eine Anpassung des Geschaftsmodells nachzudenken, zumal die Massenproduktion auch sicher nicht die ressourcenschonendste Herstellungsart ist.

    Was man darf , und was man tut, siehe unsere Autobauer, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Und dieses werden bei weitem nicht so konsequent sanktioniert, wie Produktpiraterie.

    Fakt ist nun mal, in einer Marktwirtschaft/Kapitalismus gibt es Märkte, und laut Gesetz von Angebot und Nachfrage, unter Berücksichtigung des Risikos, wird die auch irgendjemand bedienen.

    Will man das verhindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die ich glaube ich weitgehend aufgezählt habe.

    Wobei Produktpiraterie immer eben vom Originalanbieter gesteuert wird.

    Siehe den Untergang der Tauschplattformen durch vernünftiges Streaming zu akzeptablen Preisen.

    Verstehe ich das richtig? Sind deiner Meinung nach die Verlage selbst Schuld, dass es Produktpiraterie gibt?


    Wenn mir ein Produkt (egal ob Digital oder Analog) zu teuer ist, konsumiere ich es einfach nicht. Ich streame es dann auch nicht auf irgendwelchen illegalen Plattformen bzw. kaufe mir auch keine Raubkopie. Aber in der Gesellschaft scheint mittlerweile die allgemeine Meinung vorzuherschen, dass jedem das Recht zusteht ein bestimmten Produkt zu einem möglichst günstigen Preis zu erwerben und wenn dieses "zu teuer" ist, scheint es legitim zu sein, es sich auf eine andere Art zu beschaffen.

    Produktpiraterie zeigt ganz wertneutral das ein Markt für ein Produkt besteht, den ein Produzent nicht bedienen kann, oder will. Sieht man besonders gut bei Luxusartikeln. Bedient der Produzent den Markt, siehe das angeführte Streaming, verschwindet das Phänomen weitgehend.

    Im Übrigen empfehle ich den Kampfbegriff Raubkopie, der sachlich völlig falsch ist, nicht zu benutzen.

    Kapitalismus und Konsum führen aus meiner Sicht notwendigerweise zu solchen Phänomen, will man das System beibehalten, muss man damit leben. Offen und hochumstritten ist ja immer, welcher Schaden wirklich entsteht für den Produzenten. Man weiß nämlich nicht, ob der Artikel wirklich gekauft worden wäre, wenn es keine illegale Alternative dazu gäbe.

    Der erkennbare und verifizierbare Schaden entsteht, sofern man nicht bewusst ein solches Produkt kauft, oder mit dessen Qualität zufrieden ist, beim Konsumenten.

    die Kopie ist teilweise sogar qualitativ besser:

    Woran machst du das fest? Nur weil Pappe dicker ist, ist sie nicht „qualitativ besser“. Keines der bei reddit verlinkten Bilder spricht dafür, dass die Kopie in irgendeiner Form besser als das Original ist.

    Der Poster hat es selbst bei einigen der Dinge, wie zum Beispiel bei der Anleitung so formuliert. Insgesamt ist es jedenfalls nicht unspielbar, und dem Laien wird auch das meiste nicht als grober Mangel ins Auge fallen.

    Verwunderlich ist weniger das kopiert ist, sondern eher wie leicht die Kopien auf den amerikanischen Markt gelangen.