Das Spiel für Halloween

Ja, das Spiel hat seine Ecken und Kanten. Vor allem dauert es SEHR lange. Selbst mit der Igor-Variante, welche die Spielzeit verkürzt, kann eine Partie immer noch drei Stunden und länger dauern.

Außerdem ist das Spiel glückslastig, vor allem die Erweckungsversuche beim eigenen Monster bzw. Monsterteilen (man erweckt das Monster nicht alles Ganzes, sondern jedes einzelne Teil für sich - ja das Spiel ist morbide :evil:) können schon sehr frustrierend sein. Mitunter kommt es vor, dass einem das halbe Monster durch Stromstöße wegbrutzelt, so dass man beim Monsterzusammenbau immer wieder von vorne beginnen muss. Auch die Ressourcen unterliegen einem gewissen Verfall, wenn sie nicht mit Eis konserviert werden. Leider schmilzt letzteres schneller als man glaubt und zweitens gibt es einige Ereignisse, die unser mühsam gesammeltes Zeug noch schneller verderben lassen.

Doch die Glückslastigkeit und der repetitiven Ablauf bewirkt noch etwas anderes und zwar Verrohung. Anfangs spielt man noch recht zimperlich und fühlt sich schon unwohl, wenn man sich einen Tierkadaver aus der Abdeckerei besorgt. Doch die ständige Suche nach "frischem" Material, sorgt beim Spieler nach und nach für einen Gesinnungswandel, bis man schließlich selbst in dunklen Gassen nach Opfern für die eigenen Experimente Ausschau hält.

Das Spiel ist zweifelsfrei äußerst morbide und das Artwork mit seinen Leichenbildern muss man auch erstmal verkraften lernen. Doch moralische und sittliche Bedenken fallen schnell und am Tisch entwickelt sich ein Tabletalk, wie man in noch nicht gehört hat. Die Spielzüge fühlen sich sehr thematisch an und erzeugen eine unheimlich dichte Atmosphäre, die vor allem an dunklen Herbstabenden oder an Halloween besonders zur Güte kommt.