Nimalia ist ein Puzzle-/Legespiel in kleiner Box. Jeder Spieler bekommt ein 3 Karten, welche ein 2x2 Raster aufweisen, legt eine davon in seine Auslage aus und gibt den Rest dann weiter. Eine Runde geht so lange bis die letzte der 3 Karten ausgelegt wurde. Beim Auslegen der Karten gilt es die Aufträge zu beachten und die Vorgabe, dass die persönliche Auslage das Raster von 6x6 nicht überschreitet. Zudem muss immer mindestens ein Kästchen einer bereits ausliegenden Karte überdeckt werden. Die Aufträge werden zufällig gezogen und pro Runde bringt jeweils eine andere Kombination von 2 oder 3 Aufträgen Punkte.
Gute Legespiele in kleiner Verpackung sind selten und die Regeln von Nimalia lasen sich interessant, weshalb ich auf das Spiel sehr gespannt war. Eigentlich wollte ich es schon im letzten Sommerurlaub mitnehmen, die Lieferung zog sich aber bis in den Herbst hinein. Nun waren wir auf einem Kurztrip unterwegs, was die perfekte Möglichkeit war, Nimalia endlich mal auszuprobieren.
Nimalia enttäuschte mich nicht, es war aber leider auch nicht ganz so gut wie ich hoffte. Die Regeln lesen sich cleverer als sie sich im Spiel letztendlich anfühlen.
Das Drafting ist weitestgehend belanglos. Da die Kartenanzahl Runde so gering ist, bekommt man schon bei 3 Spielern seine Starthand nicht wieder. Also sucht man sich im ersten Zug die beste der 3 Karten aus, im zweiten Zug gibt man das weiter, was am schlechtesten zu den aktuellen Aufträgen passt und im letzten Zug nimmt man das, was man bekommt. Der Einfluss ist ziemlich gering und die Interaktion so teilweise fast schon ärgerlich, weil man ja nichts dagegen machen kann, wenn man eine Karte bekommt, die gar nicht passt. Einen Vorteil zum einfachen Nachziehen von Karten sehe ich hier nicht. Am besten wäre es vielleicht sogar gewesen mit 2 Karten zu starten, eine pro Zug abzulegen und dann wieder eine Karte nachzuziehen. Dann hätte man wenigstens immer eine Auswahl gehabt.
Auch das mit den verschiedenen Aufträgen klingt besser als es ist. Am sinnvollsten erschien es mir auf die Aufträge der aktuellen Runde zu spielen. Langfristig zu planen und auf spätere Aufträge zu spielen, brachte weniger Punkte und war auch schwierig, da ja immer Kästchen überdeckt werden müssen.
Hinsichtlich des Materials merkt man, dass man hier mit Karten puzzelt. Die verrutschen gerne mal und wenn man seine ganze Auslage mal verschieben muss, dann ist das doch etwas fummelig.
Dennoch ist und bleibt Nimalia ein gutes Spiel. Der Puzzlefaktor stellt sich schnell ein und man versucht seine Auslage zu optimieren. Das Ganze ist aber eher taktisch als strategisch geprägt. Das ist der Punkt, welchen ich mir nach Lesen des Regelwerkes eher andersherum erhofft hatte. Als kleines Puzzlespiel für den Urlaub bleibt AXIO Rota meine erste Wahl, weil es sich einfach etwas runder anfühlt. Nimalia ist aber eine gute Alternative. Spielerlebnis 7/10.