[Mod] aus Deutscher Spielepreis 2019 [yze]
Finde gut, dass der Merz-Verlag als Veranstalter der SPIEL da einiges vor hat. Wenn ich die Andeutungen auf der Facebook-Seite richtig interpretiere, kommt da ja noch eine Menge mehr. Freut mich, denn die Spielemesse frisst sich leider selbst immer mehr auf.
Da müssen Änderungen her, da ich von etlichen Mitspielern in meinem Umkreis schon gehört habe, dass denen (und mir auch) das Messespektakel zu stressig geworden ist und man per BGG-Livestream wesentlich mehr Infos bekommt und das noch entspannter. Da man meist eh keine Schnäppchen mehr machen kann vor Ort, kann man dann auch später irgendwann kaufen. Man hat ja eh noch ausreichend Spiele zu Hause, die gespielt werden wollen. Da hilft einem die übervolle SPIEL auch nicht viel, um Neuheiten wirklich sichten und seine potentiellen Kaufkandidaten zu finden
Früher zu Bluff- und Siedler-Zeiten war es noch angenehm übersichtlich mit einer überschaubaren Menge an Neuheiten. Zwar gab es damals schon vollbesetzte Spieltische, aber die Besucher teilten sich in Mainstream-Familien-Spieler und Experten-Exoten-Spieler und besonders für letztere Gruppe gab es mehr Anspielmöglichkeiten als Interessierte. In den letzten zwei-drei Jahren habe ich die SPIEL von Donnerstagvormittag bis Sonntagnachmittag als dauervoll erlebt - oftmals an der Grenze zur Überfüllung und mit einer latent gereizt-aufgeheizt-hektischen Grundstimmung der Besucher, weil so viele der unterschiedlichsten Erwartungen unerfüllt bleiben.
Deshalb kann ich eine termingesteuerte und kostenpflichtige Spielausleihe mit Anrechung auf den Spiele-Kaufpreis in einer weiteren Halle nur begrüssen. Sofern es das wird. Also ein wenig die Trennung zwischen Präsentation und Verkauf an den Spieleständen und den vorab gebuchten Anspiel-Durchspiel-Sessions in einer eigenen Halle. Dadurch liessen sich auch die Besuchermassen entzerren.
Zudem wünsche ich mir den Mittwoch als echten Fachbesuchertag. Bisher war der leider auf der SPIEL fernab der Neuheitenshow ein Aufbautag. Viele Stände noch nicht fertig, oftmals kein Standpersonal greifbar und zum Anspielen als Grundlage für eine Berichterstattung fehlt den Ausstellern schlicht die Zeit, weil noch Ware eingeräumt und die Promotoren geschult werden müssen. Kenne ich aus Ausstellerperspektive aus dem Videospielbereich als ehemaliger Dienstleister für Sony Computer Entertainment anders. Da musste auf der Games Convention (damals noch in Leipzig) am Fachbesuchertag alles fertig und vorführbereit sein. Eben damit die Fachpresse ihre Vorberichterstattung fahren konnte. Hinter den Kulissen gab es zwar auch noch das Last-Minute-Chaos, nur hat davon kein Fachbesucher etwas mitbekommen und das war gut so.