Durch die Geburt meines 2. Kindes konnte ich in einer Gruppe erst einmal nicht spielen, aber dafür kamen ein paar Titel solo auf den Tisch.
#Calico
Gefällt mir solo tatsächlich besser als mit anderen Personen. Tile Laying Game, bei dem man das beste aus den Teilen zu bilden versucht, das einem zur Verfügung steht. Gegen Ende kann es durchaus frustrieren, eben weil man sich alles zerschießen muss - vor allem mit Mitspielern. Solo ist das eben nicht ganz so extrem. Es ist immer vordefiniert, welche Teile entfernt werden. Entsprechend entsteht eine gewisse Planbarkeit. Das muss natürlich nicht jedem gefallen, aber für mich wertet es das Spiel auf, dass ich ein wenig mehr Kontrolle im Spiel habe.
#Cascadia
Funktioniert sowohl solo als auch mit Mitspielern aus meiner Sicht sehr gut. Es spielt sich alleine sehr schnell und ich mag es, wie sich mein Gebilde jedes Mal sehr unterschiedlich entwickelt. Je nach Karten, die als Ziele ausliegen, ändert sich auch die eigene Herangehensweise durchaus stärker. Ich spiele aktuell die Solo-Kampagne aus der Anleitung. Sie bietet auf jeden Fall die Möglichkeit, einzutauchen in die Möglichkeiten aus dem Spiel. Habe ich beispielsweise in Gruppen meistens auf Füchse verzichtet, wird man hier mal mehr und mal weniger gezwungen, mit bestimmten Tieren/Orten stärker zu spielen. So musste ich in Kampagne 5 mit 3 Füchsen die volle mögliche Punktzahl erreichen. Und siehe da, auch um sie kann man hervorragende Strategien bauen. Definitiv auch ein Spiel, das man auf den Tisch werfen kann, wenn man gerade weniger Zeit hat, da es schnell auf- und abgebaut ist.
#Sagrada
Die offiziellen Solo Regeln fand ich bei diesem Spiel leider fürchterlich. Man hat 2 offen ausliegende Ziele, um Punkte erzielen zu können und hinzu kommt noch eine Würfelfarbe, deren Augenzahl man auch punktet. Man wirft 4 Würfel, 2 davon bringt man auf dem eigenen Tableau unter und die anderen werden gesammelt und deren Augenzahl zum Ende hin zu einer Punktzahl summiert, die man zu schlagen hat. Über Werkzeugkarten kann man weitere Würfel entfernen, sodass die zu schlagende Summe geringer gehalten werden kann. Problem ist, dass gewisse Widersprüche entstehen können. Wie man sicher herauslesen kann, möchte man vermeiden, dass Würfel mit hohen Augenzahlen übrig bleiben. Hat man aber eine Aufgabenkarte ausliegend, die eben Würfel mit 1en und 2en fordert, weiß man bereits, dass man da kaum Punkte machen wird. Es gibt auch Werkzeugkarten, die bei den Soloregeln quasi nicht wirklich nutzvoll sind, sodass das einzig Relevante an ihnen ist, Würfel entfernen zu können. Wirft man 4 hohe Augenzahlen hat man ebenso einfach Pech gehabt. 2 kann man unterbringen und die anderen beiden entfernt man mittels Werkzeugkarten oder hat man sie bereits verbraucht, punktet der andere eben ungemein gut. Das Spiel ist also mehr geprägt dadurch, ständig zu verhindern, zu viele Punkte herzuschenken, als dass ich sinnvoll mein Tableau ausbauen könnte. Ich habe gelesen, dass es diverse Solovarianten von anderen Usern gibt, die wesentlich besser funktionieren, aber erst einmal reichte es mir dann.
#EinwundervollesKönigreich
Konnte ich schon öfters zu 2. spielen und nun solo tiefer in das Spiel eintauchen. Da ich es bisher immer mit meiner Frau spielte, kannte ich bisher nur die grünen Karten. Die grünen Karten fügen dem Spiel keine allzu komplexen Komponenten hinzu. Zieht man diese, spielt man sie in den Auswahlbereich und erhält neben Soldatenmarkern Effekte, die man nutzen kann. Je weiter das Spiel voranschreitet, desto mehr solcher Karten bekommt man auch - entsprechend wird es auch immer schwerer, sie zu triggern, eben weil sie teilweise unglaublich viele Soldaten wollen. Entsprechend fand ich die grünen Karten schon immer eher unspektakulär, wenngleich ich den psychologischen Aspekt an dem Spiel immer mochte. Welche Karte verberge ich vor meiner Frau? Was wird sie versuchen mir unterzujubeln?
Solo wird dieser Gedankengang natürlich abgeschwächt. Es gibt von nun an einen Gefahrenstapel, in dem sich normale Entwicklungskarten befinden und eben Karten mit schlechten Effekten für einen. Statt den Fallen-Münzen gibt es nun Spionagemünzen, die es erlauben, verdeckte Karten aufzudecken. Zu Beginn darf man frei wählen ohne Konsequenz, aber immer wenn man sich für einen Stapel nicht entscheidet, fügt man Karten vom Gefahrenstapel hinzu. Da drunter können nun natürlich super Karten liegen oder man bekommt negative Karten. Ich habe direkt mit den Bedrohungsdecks gespielt und muss sagen, dass ich diese deutlich besser finde als die grünen Karten. Ich habe eine aktive Möglichkeit, die negativen Punkte loszuwerden und finde die Effekte der Bedrohungsdecks teils sehr angenehm, da sie die Spielweise beeinflussen. Während Eisriesen noch relativ simpel daherkommen und vereinzelte Karten lediglich blockieren, vermehren sich Ratten unaufhaltsam, wenn man sie nicht bekämpft, Diebe behindern meine Produktion und Schatten sabotieren meine Auswahl an Karten. Solo spielt sich das Spiel insgesamt auch flüssiger und schneller, da keine Zeit investiert wird, was denn nun wie verdeckt gelegt werden soll. Ich mag auch den Aspekt, dass ich immer nur eine Münze reaktivieren darf. Eventuell spare ich mir meine Münze, sodass ich die Runde drauf mehr einsehen kann. Genug Entscheidungsfreiheiten hat man auf jeden Fall im Spiel. Die Missionen konnte ich noch nicht spielen. Als Gesamtfazit kann ich für mich jedenfalls sagen, dass mir das Spiel solo sehr gut gefällt.