Hallo Ernst,
Wenn ich mich verpflichte, eine Rezension zu schreiben, muß ich ich mir schon vorher genau darüber im Klaren sein.
Wenn ich diesen Aufwand nicht will, muß ich's gleich von vornherein lassen.
Eine Rezension nach nur 1 Partie geht gar nicht - egal ob die Partie schlecht gelaufen war oder gut.
Humbug - das kannst du dir persönlich auf die Fahne schreiben. Aber nicht generell geltend machend, weil die Welt so nicht funktioniert.
Im Punkt zwei gebe ich Dir ja recht. Beispiel Westpark Gamer - früher waren sie für ihre Analysen über Spiele bekannt. Und wurde von mir gerne gelesen.
Heute habe ich den Eindruck, wird jedes Spiel gerade einmal gespielt und egal, ob sie es falsch oder richtig gespielt haben, folgt ein Verriss (Ausnahme HiG ).
Inzwischen ist diese Seite für mich uninteressant geworden.
Wie gesagt, im Internet kann ja jeder veröffentlichen, was er will - Banane.
Sobald man aber für die Veröffentlichung ein Geld in die Hand nimmt (Printkosten, Personalaufwand), stehst du mit deinen Handlungen für die Refinanzierung in der Pflicht - also handelt man zielgruppen-gesteuert.
Stellt Dir nur mal vor, die spielbox würde ausschließlich Verrisse veröffentlichen. Welcher Spieleverlag würde für das Magazin noch Anzeigen mit ihren Produkten zahlen? Welchen Nutzen hätte die Leserschaft von einem Magazin mit lauter Warnungen vor Spielen? Also wird wohl ein Kalkül vorliegen, wie viele Empfehlungen es sein sollten, die mit einer Priese Verriss gewürzt werden - zur reinen Unterhaltung des Lesers.
Natürlich bin ich von meinen Redakteuren aufgefordert worden, Kritiken zu verfassen. Dem gegenüber habe ich mich aber verweigert.
a) Es liegt von den Magazinen keine Bereitschaft vor, das Verfassen des Artikels zu vergüten. Und ein unbezahlter Verriss ist nichts als Arbeit, der einem gar nichts bringt - ist ausschließlich selbstbelohnend für Wichtigtuer 8))
b) Mir liegen für die Veröffentlichung so viele Alternativen vor, dass ich um jedes Spiel, dass für meine Zielgruppe nicht funktioniert, einen Bogen machen kann.
c) Dass überhaupt kein Grund vorliegt, dass irgend jemand annehmen müsste, bei uns in der Gruppe würde man schlechte Spiele auflegen. Die Empfehlungen werden im Namen der Gruppe veröffentlicht. Würde ich "meine" Werbefläche für Verrisse vergeuden, täte ich ganz gegen meine Absicht handeln.
Wie du siehst, kann man auch den Bogen um den Verriss begründen - aller Ehrenhaftigkeit zum Trotz.
Die Welt ist größer als manches Mal der Blick reicht.
Liebe Grüße
Nils