Beiträge von Elektro im Thema „28.11 - 04.12.2011“

    Zitat

    Original von ravn

    Oder ist inzwischen aus Dominion ein besseres Dominion geworden? Also ohne Kettenzüge, die dann doch nicht viel mehr bringen als die erstgespielte Karte. Also mit mehr Interaktion, die nicht nur reine vorgegebene Zwänge durch Mitspieler ausgelöst sind. Also mit einem Interesse, was die Mitspieler so machen, fernab der Angriffskarten und leeren Kartenstapel?

    Cu / Ralf

    Öhja, in der Tat. Das klingt wirklich fast so, als hättest du bisher nur das Basisspiel in Aktion gesehen. Aber Karten-Kombinationen gibt es natürlich nach wie vor, das macht ja auch mitunter den grossen Reiz von Dominion aus, zu erleben ob das Deck, das man sich zusammengebaut hat, funktioniert oder eben nicht, oder ob es noch Verbesserungspotential gibt. Wenn man das nicht ab kann, dann sollte man wohl wirklich die Finger von dem Spiel lassen.

    Und dass man darauf schauen muss, was die Mitspieler machen, gilt eigentlich schon immer: ansonsten hat man oftmals weniger gute Chancen oben mitzuspielen, wenn man sich nur stur auf sich selbst konzentriert und die "Umwelt" gänzlich ignoriert. Die Interaktionskarten sind inzwischen auch zahlreicher. Witzig finde ich da z.B. die Schmugglerware aus Blütezeit, die ein günstes Gold darstellt, wo aber der linke Nachbar darüber entscheidet, welche Karte ich mir in dieser Runde nicht kaufen darf. Das sorgt oftmals für ärgerliche und spassige Situationen zugleich.

    Und die "stumpfe" Geldstrategie, mit der Herr Malz versucht seinen Sohn zu bezwingen, ist inzwischen zum Glück auch längst überholt. Aber das weiss er sicher inzwischen wohl auch selbst - er hat die Quittung ja offensichtlich durch die nette Gartenstrategie erhalten ;)

    Dominion mag thematisch staubtrocken sein, aber es ist nach wie vor das eleganteste Deckbuilding-Design (ich kenn aber auch nicht allzuviele bisher, um ehrlich zu sein), das vor allem durch die Blütezeit-Karten ordentlich auf den Putz haut und Laune macht.

    Lieber habe ich ein funktionierendes Spiel, das thematisch womöglich etwas austauschbarer ist, als ein thematisches, oftmals aber viel zu lange andaurendes Spiel, dass sich sogar noch selbst in einen "Blue-Screen Zustand" versetzen kann (was bei Thunderstone ja durchaus mal vorkommen kann, wenn die Monster zu stark sind, und man mehrere sinnfreie Runden drehen muss um sie loszuwerden bzw. stark genug ist sie zu bekämpfen).

    Ich bin wirklich gespannt, ob es mal einen Deckbuilder geben wird der mich mehr überzeugt als Dominion. Bisher glaube ich noch nicht wirklich daran, trotz der momentan massiven Flut neuer Deckbuilding-Spiele. Das wiederum zeigt aber auch, wie grossartig das Design von Dominion eigentlich ist - die Nachahmer sollten ja eigentlich alle Möglichkeiten haben die Fehler zu verbessern/vermeiden, aber da gibt es anscheinend offensichtlich nicht besonders viele (ausser vllt. die thematische Austauschbarkeit, aber auch das ist ja eigentlich kein Fehler per se, sondern ne ziemlich subjektive Geschmacksfrage). Jedenfalls wäre mir kein neues Deckbuilding-Spiel bekannt, dass so eine grosse (und weitgehend positive) Resonanz erhalten hat wie Dominion.

    Dominion-Bashing scheint, in Anbetracht der Neuheitenflut, momentan eh "in" zu sein (nicht hier, aber u.a. auf BGG ist mir das in letzter Zeit etwas aufgefallen). Ich bleibe da aber vorrest bei den Dead Kennedys (bis ich eines besseren belehrt werde): Dominion uber alles.

    ;)

    Das Ergebnis aus 4 Tagen Spielen (Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag):

    1x Helvetia (4 Spieler)
    Sollte man nicht nach einem langen Arbeitstag spielen, bei dem einem eh schon der Kopf ordentlich geraucht hat. Hab mir mal wieder übel schwer getan mit der Übersicht und einigen Entscheidungen, konnte dann aber endlich mal die hinteren Ränge verlassen und beinahe gewinnen. Beinahe, hätte mir nicht meine Frau in sprichtwörtlich letzter Sekunde den Sieg weggeschnappt.

    5x The City (4 Spieler)
    Nach über 2 Dutzend Partien inzwischen weiss ich fast nicht mehr was ich dazu sagen soll: für mich ein fast perfektes Spiel, das die Anforderungen an einen Aufwärmer/Absacker tadellos erfüllt. Auffallend ist inzwischen lediglich, dass die Brunnen-Strategie wohl die höchste Gewinnchance hat, auch wenn sie gefühlt immer noch weit weg davon ist das Spiel zu dominieren.

    4x The Resistance (6 Spieler)
    Tolle Sache. Nur hatte ich, nach 3 verlorenen Spielen als Verräter, beinahe schon die Hoffung aufgegeben, dass die Verräter eine reelle Chance auf den Sieg haben. Oder unsere Jungs waren einfach verdammt gute Menschenkenner und Meister der Deduktion. Jedenfalls hats dann erst in Runde 4 endlich für einen, wenn auch sauknappen, Sieg für die Verräter gerreicht.

    5x Condottiere (4 Spieler und 5 Spieler)
    Hui, hier schlummert ja ein ganz interessantes Spiel in kleiner Verpackung. Gefällt mir richtig gut, auch wenn es manchmal extrem frustrierend sein kann, wenn man die sicher geglaubte Region, in die man gerade heftig investiert hat, dann gegen die gemeine Kombo Winter+Heldin dann doch noch verliert.

    2x 7 Wonders (6 Spieler)
    2x mal knapp Zweiter geworden. Ein Dauerbrenner.

    1x Pinguin Party (6 Spieler)
    Schöner Absacker, wenn man eigentlich schon längst ins Bett wollte, aber doch noch den letzten Fix braucht bevor man zufrieden von dannen zieht.

    2x Dominion (4 Spieler)
    Basisspiel und Blütezeit. Nach langer Zeit mal wieder gespielt, und festgestellt, dass das Spiel immer noch ein Knaller ist. Die Wiederspielreiz ist riesig, und die Blütezeitkarten machen aus einem eh schon tollen Spiel ein noch besseres, weil man teilweise ziemlich irre Züge ausführen kann, das macht richtig Laune (meine Frau hat in 1 Runde 2 Kolonien und 1 Gold eingekauft...!).