Beiträge von Depa im Thema „[2024] Ada's Dream (Toni Lopez, Alley Cat Games)“

    Ich empfand den TTS Faktor ebenfalls als eher gering. Die unübersicht entstand eher durch die Kleinteiligkeit eines Zuges. Wenn man es sich einmal gemerkt hat, dann geht es zwar, aber dann muss man nebenher auch auf Kettenzüge achten.

    In deinem Zug kannst du dich entscheiden, ob du einen Würfel nimmst oder legst. Je nachdem wie du dich entscheidest, ist es ein Komplett anderer Spielzug. Wie Dee bereits gesagt macht diese Trennung von nehmen und legen das Spiel doch sehr kleinschrittig und benötigt viel Planung im voraus.

    Dann hat man beim Würfel nehmen einiges zu beachten (wie von mir weiter oben beschrieben) und hat dann noch einige Optionale Aktionen (Partnerkarte spielen oder nicht, Zahnrad Konstruieren oder Buch spielen). Beim Legen ist es dann ähnlich.

    Was es für mich jedoch unübersichtlich gemacht hat ist das Thema, da Mechanik und Thema meiner Meinung nach total separiert sind.

    Beispielsweise finde ich persönlich Hegemony von den Aktionsregeln eher komplizierter, jedoch durch die Verzahnung von Thema und Mechanik sind die spielzüge und Aktionen viel intuitiver. Das ist bei Ada's Dream nicht so, dort Frage ich mich immer wieder während meiner Züge, warum die Aktion so gespielt werden muss oder vergesse schlichtweg Optionale Züge, da diese einfach nicht so richtig integriert sind und sich eher anfühlen, als seien sie einfach zusätzlich ins Spiel genommen worden, ohne Berücksichtigung des Themas.

    Wie schon vorher erwähnt: Ein streamline hätte dem Spiel richtig gut getan. Dann wäre es für mich wahrscheinlich ein "must buy". In jetziger Form glaube ich nicht, dass ich es oft auf den Tisch bringen kann.

    Zumindest den Schluss würde ich basierend auf Ada's Dream und den Verläufen ihrer Kampagnen nicht ziehen. Ihre vergangenen Projekte haben rund 200.000€ eingenommen und auch Ada's Dream läuft noch eine Woche. D.h. die Kampagne wird sicherlich nochmals Fahrt aufnehmen und entsprechend mehr Backerzahlen hinter sich sammeln und auch mehr Geld einspielen. Bei GameBrewer war die Tendenz eher negativ, d.h. von Kampagne zu Kampagne immer weniger Backerzahlen und weniger Geld, das investiert wurde. AlleyCat bleibt relativ konstant.


    Danke aber für eure Berichte bezüglich des Spiels. Meine ersten Eindrücke waren initial, dass das eher nichts ist für mich, dann fand ich den Würfelmechanismus interessant, nun schreckt mich aber die Downtime wieder ab, sodass ich vermutlich wirklich passe.

    Das mit der Downtime kann ich verstehen. Ich fand die Downtime zu zweit aber fast vernachlässigbar, da man meistens die downtime zum Grübeln seines eigenen Zuges gebraucht hat. Wie es mit mehr als 2 Spielern ist, kann ich schwer sagen. Wie im Bericht erwähnt, denke ich aber, dass 3 Spieler ideal ist.

    Dee hat es schon gut zusammengefasst. Das Spiel hat mir ebenfalls grundsätzlich Spaß gemacht und ich hätte noch Lust gehabt, die Partie zu Ende zu spielen (was aufgrund der späten Stunde und der Spielzeit eher schwierig wäre).

    Die Kettenzüge haben einen ähnlichen Touch wie bei Darwin's Journey. Gut geplant, kann man sicherlich einiges aus einem Zug rausholen. Auf der anderen Seite muss man schon ziemlich viel für einen Zug berücksichtigen, um diesen auch ordentlich runterzuspielen. Das gestaltet sich vor allem am Anfang als nicht ganz so intuitiv. So kann es mitunter unvorsichtigen Spielern (wie mir 8o ) passieren, dass einige Voraussetzungen übersehen werden, welche zum Schluss dazu führen seinen Zug nicht so effizient zu spielen, wie geplant. Das an sich ist natürlich kein Kritikpunkt, jedoch war es für meinen Geschmack etwas zu viel Tracking nebenher, was man für seinen Zug berücksichtigen muss. Da fand ich sogar Darwin's Journey etwas angenehmer, da die Aktionen zumindest thematisch gut gepasst haben. Überhaupt fand ich das Thema eher aufgesetzt und hatte jetzt nicht unbedingt das Gefühl, dass es nicht ausgetauscht werden kann. Das hat sicherlich seinen Teil zur (un-)übersicht beigetragen.

    Die Ikonographie, wenn dann auch mal die passende Erklärung in der Anleitung erscheint, ist an und für sich ganz gut. Bei den meisten Symbolen wusste man schon ziemlich gut, was man machen musste, selbst ohne Erklärung.

    Die Skalierung nach Spielern war vom Gefühl her nicht so gut, wobei ich sagen muss dass ich es bisher nur einmal zu zweit angespielt habe. Zu zweit kann im Prinzip jeder machen, was er will und es lohnt sich eigentlich kaum, sich gegenseitig in die Quere zu kommen. Das würde sich meines Erachtens bei 3 Spielern deutlich ändern, da man hier durchaus gezwungen ist auch Aktionen in Aktionsbereichen durchzuführen, welche von anderen Mitspielern bespielt werden. Überhaupt denke ich, dass 3 Spieler eine gute Mitspieleranzahl ist, da man zum einen die (wahrscheinlich etwas längere Downtime) nutzen kann, seine Züge zu planen und auf der anderen Seite die Konfrontation mit Mitspielern forciert wird. Mit 4 Spielern wäre es mir aufgrund der down time wahrscheinlich etwas zu lang, vor allem mit AP Spielern.


    Der Aufbau der Maschine hat doch schon Spaß gemacht. Jedoch fand ich das maximal mögliche Punkte Limit von 40 etwas ernüchternd. Ich verstehe schon, dass man hierdurch ein wenig Balance schaffen will und die Maschine nicht zu Stark wird, jedoch hätte man das ganze für meinen Geschmack auch etwas kreativer lösen können. So ist es einfach nur ein oberes Limit, was dazu führt, dass man permanent das Gefühl hat, seine Maschine nicht "optimal" aufbauen zu können. Auf der anderen Seite verhindert man jedoch auch dadurch, dass alle Spieler den 6er Würfeln hinterhereifern und sich auch mal mit einer 3 oder 4 zufrieden geben.


    Was mir sehr gefallen hat, ist der "Würfelwahl"-Mechanismus. Auch wenn diese Aktion recht schnell runtergespielt werden kann, ist diese recht planungsintensiv. Hier gibt es einige Dinge die man bei der Wahl des Würfels beachten muss.

    1. Das schieben des Würfels:

    Hier will man nach Möglichkeit einen Würfel verschieben, welcher ein gutes Bonusfeld aktiviert. Idealerweise leert man noch das Feld, von dem der Würfel kommt, um beide Boni einzuheimsen. Dabei muss man beachten, dass die Würfelzahl immer >= dem Würfel ist, welchen man vom Zielfeld wählen will.

    2. Die Farbe des Würfels:

    Natürlich will man den Würfel ziehen, der einem in einem seiner nächsten Züge ermöglicht, den passenden Aktionsbereich zu bespielen.

    3. Den passenden Würfel zu den Programmen der Maschine:

    Der Würfel sollte idealerweise so gewählt werden, dass er zu der aufzubauenden Maschine und den gewählten Programmen passt. Denn wählt man einen unpassenden Würfel so kann es wahrscheinlich dazu kommen, dass man sich wichtige Siegespunkte/Boni verbaut.

    4. Die Augenzahl des Würfels:

    Die Augenzahl des Würfels spielt bei zwei Dingen eine Rolle. Zum einen gibt sie vor, welche Partnerkarte man Spielen kann. Diese kann beispielsweise die nötigen Ressourcen beschaffen, welche man für seinen nächsten Zug braucht. Zum anderen ist es schon attraktiver Würfel mit einer hohen Würfelzahl zu wählen, um viele Punkte beim bauen der Maschine zu machen. Soweit ich gesehen habe sind die meisten Karten für Würfel 1-3 aktivierbar. 4-6er Würfel können wiederum nur mit Karten, welche kosten "Geld=Augenzahl" haben. Sprich, zieht man einen 6 Würfel und will eine Partnerkarte spielen, so muss man wahrscheinlich tief in die Tasche greifen.


    Alles in allem kann man also viel Planung in das ziehen der Würfel Stecken, was mir grundsätzlich viel Spaß gemacht hat.


    Mein Eindruck mag wahrscheinlich jetzt eher negativ klingen, was nicht zwingend so ist. Mir hat es grundsätzlich Spaß gemacht und ich fand die schiere Auswahl an Möglichkeiten interessant. Die Kettenzüge fand ich mitunter zwar etwas unübersichtlich, aber auch hier habe ich potential zur Optimierung meiner Züge entdecken können. Das führt aber auch dazu, dass Züge doch schon recht lang und unübersichtlich werden können. Ich vermute, das ein gewisses "Streamlining" Ada's Dream zu einem richtig guten Kennerspiel bzw. Expertenspiel machen würde. So ist es für meinen Geschmack unübersichtlich.