Dee hat es schon gut zusammengefasst. Das Spiel hat mir ebenfalls grundsätzlich Spaß gemacht und ich hätte noch Lust gehabt, die Partie zu Ende zu spielen (was aufgrund der späten Stunde und der Spielzeit eher schwierig wäre).
Die Kettenzüge haben einen ähnlichen Touch wie bei Darwin's Journey. Gut geplant, kann man sicherlich einiges aus einem Zug rausholen. Auf der anderen Seite muss man schon ziemlich viel für einen Zug berücksichtigen, um diesen auch ordentlich runterzuspielen. Das gestaltet sich vor allem am Anfang als nicht ganz so intuitiv. So kann es mitunter unvorsichtigen Spielern (wie mir ) passieren, dass einige Voraussetzungen übersehen werden, welche zum Schluss dazu führen seinen Zug nicht so effizient zu spielen, wie geplant. Das an sich ist natürlich kein Kritikpunkt, jedoch war es für meinen Geschmack etwas zu viel Tracking nebenher, was man für seinen Zug berücksichtigen muss. Da fand ich sogar Darwin's Journey etwas angenehmer, da die Aktionen zumindest thematisch gut gepasst haben. Überhaupt fand ich das Thema eher aufgesetzt und hatte jetzt nicht unbedingt das Gefühl, dass es nicht ausgetauscht werden kann. Das hat sicherlich seinen Teil zur (un-)übersicht beigetragen.
Die Ikonographie, wenn dann auch mal die passende Erklärung in der Anleitung erscheint, ist an und für sich ganz gut. Bei den meisten Symbolen wusste man schon ziemlich gut, was man machen musste, selbst ohne Erklärung.
Die Skalierung nach Spielern war vom Gefühl her nicht so gut, wobei ich sagen muss dass ich es bisher nur einmal zu zweit angespielt habe. Zu zweit kann im Prinzip jeder machen, was er will und es lohnt sich eigentlich kaum, sich gegenseitig in die Quere zu kommen. Das würde sich meines Erachtens bei 3 Spielern deutlich ändern, da man hier durchaus gezwungen ist auch Aktionen in Aktionsbereichen durchzuführen, welche von anderen Mitspielern bespielt werden. Überhaupt denke ich, dass 3 Spieler eine gute Mitspieleranzahl ist, da man zum einen die (wahrscheinlich etwas längere Downtime) nutzen kann, seine Züge zu planen und auf der anderen Seite die Konfrontation mit Mitspielern forciert wird. Mit 4 Spielern wäre es mir aufgrund der down time wahrscheinlich etwas zu lang, vor allem mit AP Spielern.
Der Aufbau der Maschine hat doch schon Spaß gemacht. Jedoch fand ich das maximal mögliche Punkte Limit von 40 etwas ernüchternd. Ich verstehe schon, dass man hierdurch ein wenig Balance schaffen will und die Maschine nicht zu Stark wird, jedoch hätte man das ganze für meinen Geschmack auch etwas kreativer lösen können. So ist es einfach nur ein oberes Limit, was dazu führt, dass man permanent das Gefühl hat, seine Maschine nicht "optimal" aufbauen zu können. Auf der anderen Seite verhindert man jedoch auch dadurch, dass alle Spieler den 6er Würfeln hinterhereifern und sich auch mal mit einer 3 oder 4 zufrieden geben.
Was mir sehr gefallen hat, ist der "Würfelwahl"-Mechanismus. Auch wenn diese Aktion recht schnell runtergespielt werden kann, ist diese recht planungsintensiv. Hier gibt es einige Dinge die man bei der Wahl des Würfels beachten muss.
1. Das schieben des Würfels:
Hier will man nach Möglichkeit einen Würfel verschieben, welcher ein gutes Bonusfeld aktiviert. Idealerweise leert man noch das Feld, von dem der Würfel kommt, um beide Boni einzuheimsen. Dabei muss man beachten, dass die Würfelzahl immer >= dem Würfel ist, welchen man vom Zielfeld wählen will.
2. Die Farbe des Würfels:
Natürlich will man den Würfel ziehen, der einem in einem seiner nächsten Züge ermöglicht, den passenden Aktionsbereich zu bespielen.
3. Den passenden Würfel zu den Programmen der Maschine:
Der Würfel sollte idealerweise so gewählt werden, dass er zu der aufzubauenden Maschine und den gewählten Programmen passt. Denn wählt man einen unpassenden Würfel so kann es wahrscheinlich dazu kommen, dass man sich wichtige Siegespunkte/Boni verbaut.
4. Die Augenzahl des Würfels:
Die Augenzahl des Würfels spielt bei zwei Dingen eine Rolle. Zum einen gibt sie vor, welche Partnerkarte man Spielen kann. Diese kann beispielsweise die nötigen Ressourcen beschaffen, welche man für seinen nächsten Zug braucht. Zum anderen ist es schon attraktiver Würfel mit einer hohen Würfelzahl zu wählen, um viele Punkte beim bauen der Maschine zu machen. Soweit ich gesehen habe sind die meisten Karten für Würfel 1-3 aktivierbar. 4-6er Würfel können wiederum nur mit Karten, welche kosten "Geld=Augenzahl" haben. Sprich, zieht man einen 6 Würfel und will eine Partnerkarte spielen, so muss man wahrscheinlich tief in die Tasche greifen.
Alles in allem kann man also viel Planung in das ziehen der Würfel Stecken, was mir grundsätzlich viel Spaß gemacht hat.
Mein Eindruck mag wahrscheinlich jetzt eher negativ klingen, was nicht zwingend so ist. Mir hat es grundsätzlich Spaß gemacht und ich fand die schiere Auswahl an Möglichkeiten interessant. Die Kettenzüge fand ich mitunter zwar etwas unübersichtlich, aber auch hier habe ich potential zur Optimierung meiner Züge entdecken können. Das führt aber auch dazu, dass Züge doch schon recht lang und unübersichtlich werden können. Ich vermute, das ein gewisses "Streamlining" Ada's Dream zu einem richtig guten Kennerspiel bzw. Expertenspiel machen würde. So ist es für meinen Geschmack unübersichtlich.