Beiträge von Nafets im Thema „Hitster - Marcus Carleson - Jumbo Verlag“

    Ich bestreite nicht, dass es Gruppen von Leuten gäbe, die mit einer Rap- oder einer Metal-Version ihren Spaß hätten. Aber man muss sich mal in Jumbo hineinversetzen. Die verkaufen 10.000 Exemplare (war das die Auflagenhöhe?) mit Mainstream-Musik. Auf diese Zahlen kämen sie sicher nicht mit Genre-Fassungen. (Mich würden mal die Verkaufszahlen zur Schlagerparty interessieren...) Und die wissen schon genau, warum sie es mit Schlager probiert haben und nicht mit Hip Hop oder Rock. Also Svansen: viel Spaß beim Karten basteln!

    Zumal ich die Schlager-Version auch nicht gerade als "speziell" bezeichnen würde und als nur für Schlagerfans geeignet halte. Da sind schon sehr viele Titel dabei, die einfach äußerst gut bekannte Gassenhauer sind und die einem sehr großen Publikum schon mal in den Gehörgang gekrochen sind auch wenn man mit Schlager so gar nichts am Hut hat.

    Ich hab nichts gegen den ein oder anderen Schlager in der Standard Edition – wobei mir die Musik-Auswahl auch dort ehrlich gesagt schon ein wenig zu mainstream ist. Ein bisschen eklektischer hätte es schon sein dürfen. Auf eine reine Schlager-Edition habe ich aber null Komma gar keinen Bock! Am schönsten ist das Spiel ja, wenn man auch an den Liedern Spaß hat und persönlich etwas mit ihnen verbindet. Und das tue ich bei Schlager absolut nicht. Das wäre am ehesten noch sowas wie: „Ach ja, das hat bei dem einen Skiurlaub immer auf der Hütte so genervt…“

    Na ja, es ist halt ein Partyspiel. Und die Gruppen in der ich es bisher gespielt habe waren dann doch so unterschiedlich in ihrem Musikgeschmack, dass es eine große "Trefferquote" der Titel bei den Mitspielern gab. Der eine kannte sich in den 80ern gut aus, der nächste bei Schlagern und Malle-Hits und der übernächste kann die gesamte Diskografie von Kraftwerk runterbeten und bei "Autobahn" sogar die verwendeten Synthesizer auflisten.


    Es lebt doch gerade von einer vom Musikgeschmack möglichst heterogenen Gruppe in der eben nicht alle gleich denken oder das gleiche mögen, sondern man auch mal die Augenbrauen hebt und überrascht fragen kann "DAS kennst du?". Und auch jüngst in einer Runde, in der alle den nahezu gleichen Musikgeschmack haben, waren da so einige Knaller dabei, in der es zu Überraschungen, Ungläubigkeiten und persönlichen Enttäuschungen bis hin zum beinahe Verstoßen aus der Runde ("Wer das kennt und sogar mitsingen kann, hat die Musik nie geliebt!") kam. Ich sage euch... da tun sich so manche Abgründe auf! :lachwein:

    Unterscheiden sich die Karten der verschiedenen Editionen eigentlich voneinander? Wenn ich einige Karten der Schlager-Edition unter die normale Edition mische, kann ich sie anschließend auch wieder aussortieren? (Die komplette Schlager-Edition will ich uns nicht antun... :) )

    Ja, die Karten haben ein Symbol in einer Ecke.

    Nochmal zur Diskussion bzgl. spezialisierter Editionen: was gehen müsste wäre ein Hitster Jazz, oder? Jazz gibt‘s seit Ewigkeiten mit teils sehr distinkten Strömungen über die Zeit und es gibt bis in die aktuelle Gegenwart neue Entwicklungen. Das hätte sicherlich nicht den Massenappeal wie die Pop-Variante – vermutlich also würde sich das nicht rechnen das herauszubringen – aber ich würde trotzdem denken, dass man mit Jazz gut eine Edition gefüllt bekommt.

    Das könnte man gefühlt wohl bei ziemlich jeder Musikrichtung so sehen. Klar gibt es Metal, HipHop, Punk etc. nicht schon seit hundert Jahren aber so kenne ich z.B. niemanden in meiner Blase der Jazz hört bzw. dabei nicht zuerst an einen Kleinwagen von Honda denkt. Der Zeitrahmen wäre bei Spezialversionen enger gestrickt und somit nur etwas für Experten bzw. gäbe es viel zu viele Dopplungen in einem bestimmten Jahr und damit würde das Spiel nicht mehr funktionieren weil das Einordnen nicht mehr klappt.


    In der letzten Runde im alten Jahr haben wir in einer sehr Metal-lastigen Runde auch darüber diskutiert ob eine für unseren Musikgeschmack zugeschnittene Version auch so viel Spaß bringen würde. Wir sind zu dem Schluß gekommen, dass das dann bald zu einer spaßbefreiten Besserwisser- und Expertenrunde verkommen würde. Ganz abgesehen davon, dass man beim Metal ja auch eher in Alben denkt als an einzelne Stücke. Daher lieber einen ordentlichen Mosh-Pit zu "Moskau" oder eine Wall of Death bei "Der Zug hat keine Bremse" im heimischen Wohnzimmer als darüber diskutieren ob Band XY mit dieser oder jener Besetzung die beste war. Ne, ne... das müssen Lieder sein, die jeder oder zumindest die meisten kennen oder schon mal gehört haben und nicht bei denen nur Experten eine Chance haben. Die "guilty pleasures" eben.


    Edit: Tenor war aber auch, dass einige "Klassiker" unserer bevorzugten Richtung durchaus in die große Menge der Lieder hätten drin sein dürfen. So als Farbtupfer hin und wieder.