Beiträge von sNice24 im Thema „09.10.-15.10.2023“

    Nach der Messe ist vor der Messe! Als müssen alle Neuigkeiten gespielt werden. Ganz haben wir's nicht geschafft, aber natürlich vieles :)



    #Keops - 4 Spieler - 1 Partie


    Bei Keops haben wir es mit einem schönen Euro City Building Game zu tun, dass von außen her erstmal einschüchternd wirkt, mechanisch gar nicht mal komplex ist, aber durch seine Möglichkeiten auf dem Brett und in der Interaktion mit Mitspielern eine extreme Tiefe bietet.

    Im Kern bauen wir uns nach und nach unsere Aktionen aufs Spielbrett in dem wir Gebäude & Monumente errichten, die wir dann teilweise via Worker Placement oder Mehrheitenwertung triggern können. Gleichzeitig schalten wir durch den Gebäudebau mehr (unterschiedliche) Arbeiter frei, was erst mal gut klingt, aber im Endeffekt auch wirklich teuer ist, da diese unterschiedliche Bedürfnisse haben, die man in einem durchaus sehr mangeligen Spiel ungerne aufbringen möchte. Unser ultimatives Ziel ist es die Keops Pyramide zu errichten, die in drei Stufen aufgebaut wird, was auch gleichzeitig der Rundencounter ist.


    Keops eskaliert cool, es ist herrlich verzahnt und funktioniert hervorragend. Man sieht schon die Spannungskurve die vom Städtebau und dann zur Pyramdie rutscht. Die Spiellänge ist mit etwas über 3h zu viert natürlich hoch, aber passend zum Spiel. Hat mir sehr gut gefallen.




    #Faraway - 4 Spieler - 3 Partien


    Faraway ist ein wirklich sehr cooles Drafting Game, dass mit seiner etwas ungewöhnlichen Endwertung zu punkten weiß. Auch wenn es sich nicht ähnlich spielt, so erinnert es mich doch etwas an Fantasy Realms, dass zwar auch solitär ist, aber trotzdem mega Spaß macht. Hier draftet man seine eigene Kartenauslage, die man dann rückwärts wertet (Last in / First out praktisch). Macht beim ersten Mal spielen kurz einen Knoten in den Kopf und ist ab der zweiten Runde dann vollends verinnerlicht. Gibt’s sonst nicht wirklich viel zu sagen, außer: Spiel des Jahres?








    #CantStop - 4 Spieler / 2 Spieler - 3 Partien


    Can’t Stop ist ein Oldie. Ich habe ihn vorher nie gespielt, weil ich die bisherigen Ausgaben unfassbar hässlich finde. Bei der Playte Ausgabe habe ich aber zugegriffen, die hat ein wirklich super handliches Schachtelformat, dass sogar das Spielbrett ist - perfekt zum Mitnehmen. Ist ein schönes, geradliniges Push your Luck Game, was mich auch wirklich überzeugt hat. Allerdings überzieht es zu viert auch etwas die gewünschte Spielzeit. Zu zweit / dritt, kann man es durchaus in 15-20 Minuten spielen, da finde ich es super.








    #Nekojima - 4 Spieler - 2 Partien

    Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich als Dexterity Game Muffel drauf kam, meiner Freundin vorzuschlagen, dass wir uns Nekojima aus Essen mitnehmen soll (es waren sicher die Katzen), aber ich habe es auf jeden Fall nicht bereut.


    Ich bin immer noch grottenschlecht in Dexterity, aber es macht einfach Spaß. Wir haben es nur CoOp gespielt und ich würde es ehrlich gesagt auch nicht anders spielen wollen. Kam bei allen extrem gut weg und hatte eigentlich gefühlt bei uns die größte Fallhöhe, aber ein echter Keeper und für mich das erste Dexterity Game was richtig Spaß macht.






    #Satori - 4 Spieler - 1 Partie


    Satori ist natürlich ein hübsches Spiel, dass spielerisch im Kennerspielbereich liegt und auch eigentlich gar nichts falsch macht. Über 3 Runden hinweg bauen wir Tempel, tauschen Ressourcen und tauschen die widerum ein, um zum Beispiel die Pagode zu errichten, damit wir am Ende daraus Siegpunkte generieren.


    Es ist schön verzahnt, mehr aber auch nicht. Durchschnittliche, schön aussehende Eurokost, die’s einfach schwer hat nach zwei oder drei mal Spielen noch mal auf den Tisch zu kommen, auch weil zum Teil die Variabilität im Spiel etwas fehlt.






    #Expeditions - 2 Spieler - 1 Partie


    Der Rohrkrepierer der Messe. Ich hatte eigentlich null Erwartungen und wurde trotzdem massiv enttäuscht.

    Ich finde es einfach vollkommen langweilig. Gameplay ist eine unspektakuläre, repetitive Endlosschleife. Mechanisch überhaupt kein innovativer Kniff dabei. Kaum strategische Ausrichtungen, außer über die Kartenengine. Board-Abilities von mächtig bis komplett unnötig.

    Beispielsweise: Warum will ich 5 Quests machen, wenn mir schon die Vierte im Endgamescoring nichts bringt? Skalieren in der Spieleranzahl tut das Ding auch überhaupt nicht und am Ende frag’ ich mich:


    Warum sollte das Durchschnittsteil überhaupt irgendjemand spielen, wenn wir alle weitaus bessere, mechanisch überlegenere, spannendere Titel in der Sammlung haben? Für mich taugt es überhaupt nicht.





    #SkyTeam - 2 Spieler - 2 Partien


    Sky Team nistet sich eine durchaus coole Nische ein. Zweispielerspiel, Dice Placement, kooperativ. Wir versuchen, bei eingeschränkter Kommunikation, unser Flieger pünktlich und für die Landung vorbereitet an die unterschiedlichsten Flughäfen der Welt zu navigieren. Das funktioniert erstaunlich gut und skaliert auch schön in der Schwierigkeit, da die Box über 20 Szenarien mitbringt, die man durchspielen kann. Dabei dauert eine Partie 20-30 Minuten und bockt echt als Filler-Game. Hat mich positiv überrascht und macht Lust auf mehr.









    #Evacuation - 2 Spieler - 2 Partien


    Evacuation - der neue, diesmal waschechte Suchy. Wurde mal Zeit, dass er wieder ganz und gar eigenständig ein Spiel designt. Man merkt es dem Spiel auch an, da es mich von der spielerischen Spannungskurve auch an Underwater Cities erinnert. Thematisch ist das natürlich bombig gemacht. Wir siedeln auf einen neuen Planeten, weil unser bisheriger nicht mehr habitabel ist und verschieben graduell den Fokus von alt auf neu. Grundlegend hat mir Evacuation, in den zwei Partien im Race-Mode, schon Spaß gemacht. Aber man hat schon gemerkt, dass das Spiel vermutlich für Kenner im Punktemodus enden wird. Auch die fortgeschrittenen Aktionskarten werden wir beim nächsten Spiel definitiv verwenden. Derzeit steht es bei mir auf etwa einer 8/10. Die fortgeschrittenen Module können es entweder ab- oder aufwerten. Mal gespannt, denn in dem bisherigen Rennmodus ohne Module würde es meiner Meinung nach etwas schnell eintönig werden.





    #Sail - 2 Spieler - 3 Partien


    Auch ein Zweispielerspiel, auch kooperativ, aber dieses Mal mit Stichspiel-Mechanik. Wobei hier die Mechanik eines Stichspiels mehr im Abschätzen der verfügbaren Karten des Mitspielers liegt. Im Endeffekt versucht man über das Ausspielen von jeweils einer Karte die passenden Symbolkombinationen zu erreichen, um sein Schiff möglichst effizient durch schwierige Gewässer zu bewegen. Passen die Symbole nicht, oder man hat zu viel Kraken im Deck, dann verliert man bzw. bekommt zu viel Schaden und damit das Deck vollgemüllt. Das macht ordentlich Spaß und ist auch wirklich knackig schwer, zumindest für uns. Außerdem sieht es wunderschön aus. Keeper!







    #Pass - 2 Spieler - 2 Partien


    Pass ist ein Climbing Game, was schon gewisse Ähnlichkeiten zu Scout besitzt, aber durchaus auch mit eigenen Mechaniken überzeugen kann. Wir spielen Einzelkarten, Paare, 5er Straßen, Full Houses etc. aus, die auch nur mit der jeweils eigenen Kombination geschlagen werden können. Sprich: 6er Paar wird vom 7er Paar geschlagen, aber kann nicht von einem Full House geschlagen werden. Kann / will man nicht übertrumpfen, dann gibt’s ein Pass Token, der zwei Funktionen hat. Entweder er wird als “+0,5” auf eine Karte gespielt oder er upgradet eine Karte, die man dann umdrehen kann, um wiederum neue Kombinationsmöglichkeiten in der Hand schafft. Macht Spaß! Freue mich drauf, das in ner 3/4er Runde zu zocken.






    #Evenfall - 2 Spieler - 2 Partien


    Evenfall ist ein Tableaubuilding Spiel, dass nicht zu Unrecht spielerisch und thematisch etwas an Imperial Settlers / 51 State oder an Res Arcana erinnert, aber genügend (!) neu macht, um sich selbst zu rechtfertigen.


    Wir bauen unser Tableau aus mit Orten, Artefakten und Zaubern, die unterschiedlichste Wege zulassen, um Siegpunkte zu generieren. Mega cool hierbei: Karten die tableaueigene Worker Placement Spots generieren und Karten die mich diese von Gegnern kopieren lassen. Dazu gibt’s zwei Worker, ein mal die Elder, die man nur in der eigenen Auslage nutzen kann und zusätzlich noch Hexen, die überall hindürfen.


    Am Anfang braucht man natürlich am ehesten Hexen, wobei das Ziel natürlich ist möglichst schnell die Elder verwenden zu können, also sein eigenes Tableau zu ergänzen. Am Ende der Runde gibt’s dann noch mal eine Mehrheitenwertung, mit Scythe-esquer Kampfrad Mechanik. Letzteres gibt mir jetzt nicht viel, ist aber auch nicht störend für mich. Man gewinnt daraus den Startspieler, spezielle Wertungstoken und je nach Ort wo „gekämpft“ wird auch Zusatzressourcen oder Effekte.




    #Nucleum - 2 Spieler - 2 Partien


    Nucleum ist wirklich von den bisherigen Essen-Neuheiten definitiv die beste Neuheit, für mich. Beide Spiele gingen recht lange, weil natürlich echt viel Grübeln dabei ist und das Zweispielerspiel mit 3/5 statt 2/5 (im 3-4 Spielerspiel) Siegbedingungen das Endgame triggert. Die Erstpartie ging knapp 3h, mit noch mal Regeln nachschlagen. Die zweite Partie gute zwei Stunden, aber schon gutem Spielfluss. Ich denke, dass das Spiel mit etwas Erfahrung auf dem Buckel durchaus zwischen 90 und 120 Minuten spielbar ist.

    Ich finde die Mechanik, dass man eine Aktion verliert, wenn man eine Strecke baut wirklich genial. Das ist für mich eine der besten Mechanikenumsetzung, die ich seit langem in einem Brettspiel entdecken durfte. Einfach weil die Eskalation der Aktionen gebremst wird, in dem man etwas sowieso Notwendiges tun muss, wie Strecken bauen.


    Die Asymmetrie finde ich sehr charmant umgesetzt, weil sie schon noch dasselbe Spiel zulassen und sich die Änderungen spielerisch auch gut integrieren.


    Man merkt schon durchaus die bereits bekannten Inspirationen wie Brass oder Wasserkraft, aber am ehesten sehe ich noch die Ähnlichkeit zu Imperial Steam, was wiederum ja auch mit Brass verglichen wurde. Für mich füllt es allerdings auch eine weniger interaktive Nische. Meine Partnerin mag z.B. Wasserkraft nicht ganz so gerne, weil eben das Gameplay unfassbar bestrafend sein kann. Das ist hier einige Gänge niedriger geschaltet, auch wenn man sich durchaus noch gut die Wege zubauen kann und teilweise auch sollte.

    Mit den ganzen Stellschrauben verliert es natürlich auch durchaus etwas Eleganz. Die Regeln waren allerdings trotzdem für ein Expertenspiel im Rahmen, auch beim Erklären (ca. 30 min). Die Symbolik ist durchschnittlich gut für ein Expertenspiel. Das Regelheft fand ich sehr gut!



    #Voidfall - 4 Spieler - 1 Partie


    Natürlich keine direkte Essen-Neuheit, aber nichtsdestotrotz ein absolutes Highlight für mich. Nachdem ich mich während der Kickstarterkampagne gegen das Spiel entschied, weil mich die Alpha-Version während dem KS dermaßen enttäuschte, bin ich nach Essen 22 doch noch mal rein, weil es mich optisch und vom Designprogress dann doch noch mal gecatcht hat.


    Lange Rede kurzer Sinn: Bin vom Enderegbnis geflasht. 500 Seiten Regeln und doppelt so viele Symbole (leichte Übertreibung an der Stelle) hat man vorher gelesen. Am Ende läuft das Ding geschmeidiger & flüssiger als Bier beim Oktoberfest, weil Ian O’Toole einfach der Beste seiner Art ist und die Symbole super eingängig sind. Natürlich ist es immer noch ein Expertenspiel, aber ein verdammt elegantes.


    Für mich ist das wirklich mechanisch & thematisch das beste Spiel von Mindclash. Also muss man eben ein Heavy Euro erwarten und nicht ein 4X Space Spektakel. Mit der richtigen Erwartungshaltung ist das Ding dann auch mindestens eine 9/10 für mich. Schielt dann auch schon in Richtung 10, aber dafür muss ichs einfach noch mal spielen. Da hab ich mega Bock drauf.




    #PlantaNubo - 2 Spieler - 1 Partie


    Der zweite echte Rohrkrepierer für mich.

    Nicht mal, weil es spielerisch so schlecht ist, das ist es wirklich nicht (wobei es auch kein Überflieger ist), sondern einfach weil ich in den letzten 7 Tagen nicht so ein schlechtes Regelheft gelesen habe (und wie ihr seht waren es einige).

    Ich glaube es steht bis auf Kleinigkeiten alles drin, was man zum Spiel wissen muss, aber redaktionell ist es für mich eine Katastrophe, wie der Aufbau, Spielfluss und die Aktionen beschrieben werden. Dazu kommt, dass das Spiel einfach irgendwie fiddly ist, was man z.B. bei der Wälderplatzierung merkt. Das Regelheft hat mich ehrlich gesagt so gefrustet, dass ich es direkt abgegeben habe, weil ich keine Lust hätte mich da jemals noch mal durchzulesen und es gibt spielerisch auch einfach bessere Titel.





    #ArcheNovaWasserwelten - 2 Spieler - 1 Partie


    Arche Nova ist mein Lieblingseuro und die Erweiterung festigt es noch mal.


    Alles fügt sich nahtlos ein. Das ist für mich eine perfekte Erweiterung für ein perfektes Basegame. Die neuen Riffbewohner machen Spaß, die neue Universität bringt noch mal ne neue Möglichkeit nach Karten zu „suchen“, die man für Endbedingungen braucht, die Aquarien sind cool (und die Großen davon schwer auf dem Plan unterzukriegen).


    Mega Ding.