Beiträge von MetalPirate im Thema „Konfrontativ vs. Kooperativ (mitunter inkl. Solo) - Ist eins davon in euer Wahrnehmung "besser"? Und wenn, ja: Warum?“

    Man hört schon gelegentlich Sprüche wie "das Spiel zerstört Freundschaften" oder so, insofern ist das bei kompetitiven Spielen auch ein Thema.

    Sprichst du da von Wasserkraft? :D

    Barrage/Wasserkraft ist da doch Kinderkram. Den Spruch kenne ich in erster Linie von #Diplomacy. Mit jemandem gemeinsam in der Verhandlungsphase Pläne zu schmieden und Absprachen zu treffen, ihn dann aber bei den abgegebenen Zügen im übertragenden Sinne hinterrücks zu erdolchen, ist da nochmal etwas GANZ anderes als jemandem einen Damm in den Wasserweg zu setzen. Da realisiert der Geschädigte nämlich nicht, dass man ihn zuvor im Gespräch von Angesicht zu Angesicht nach Strich und Faden vera****t hat. Erst sowas zerstört wirklich potenziell auch Freundschaften.

    Wer meint, dass Wasserkraft extrem fies wäre (und bei "Spiel mit starken Verhandlungselementen" nicht sofort schreiend wegläuft), der sollte wirklich mal Diplomacy spielen.

    Bei mir Auswahl 3: Coop eher mitspielen als vorschlagen, kein Solo.

    Ich bevorzuge ganz eindeutig kompetitive Spiele gegenüber kooperativen Spielen. Wohlgemerkt: "kompetitiv" und nicht "konfrontativ". Deshalb bin ich auch mit der Auswahl bei der Umfrage nicht so ganz glücklich. Bei "kompetitiv" liegt die Betonung auf dem (sportlichen-fairen) Wettkampf, bei "konfrontativ" auf dem (harten) Gegeneinander. Das Gegeneinander ist aber für mich gar nicht der Punkt. Das ist nur Mittel zum Zweck; es macht (IMHO) Spiele direkt um Klassen interessanter, wenn ein Mitspieler bei den eigenen Plänen dawischenfunken kann. Multiplayer-solitäres vor sich Hinoptimieren ist für mich der Horror. Warum trifft man sich dann überhaupt zum gemeinsamen Spielen, wenn dann alle weitgehend interaktionsfrei vor sich hingrübeln wollen?!

    Kooperative Spiele finde ich tendenziell langweilig, spiele sie aber mit, wenn's gewünscht wird. Die Grundidee ist so verkehrt nicht, das will ich gerne anerkennen. Theoretisch wäre Coop interessant, wenn jeder möglichst unterschiedliche eigene Stärken sinnvoll einbringen könnte, um Probleme zu lösen, die keiner alleine so gut hinkriegt. Eben so wie oft im Berufsleben. Aber dafür sind die Anforderungen in Brettspielen zu ähnlich und die Fähigkeiten der Spieler darin zu unterschiedlich ausgeprägt, was dann ziemlich oft dazu führt, dass einer für andere (mit-)spielt. Und das ist immer blöd. (Kinderspiele mal außen vor gelassen; da finde ich Coop völlig okay, wenn's auch oder sogar ganz wesentlich ums gemeinsame Lernen geht.)

    Solo-Brettspiele spiele ich gar nicht. Habe ich ein paar mal ausprobiert, hat eigentlich nie Spaß gemacht. Verliert für mich in allen Punkten gegenüber Solo-Computerspielen: jeder Automa-Algorithmus ist Murks selbst noch gegen eine richtig schlecht implementierte Videospiel-KI, der uninteressante Verwaltungsanteil ist beim Solo-Brettspiel dafür überproportional aufgeblasen und der positive Effekt des Spielens in netter Runde fehlt komplett. Also im Endeffekt nur alle Stärken von Brettspielen weggenommen und dafür die Schwächen verstärkt. Nicht mein Fall. Dann lieber gleich ein 4X-Rundenstrategiespiel gegen eine handvoll Computergegner am PC.