Beiträge von Firkin im Thema „Erfahrungen mit Banken und Sparkassen“

    Das Geld entnimmt man aus einem Aktienfonds. Die Wertentwicklung eines Aktienfonds schwankt. Auch wenn der Fonds langfristig mit einer durchschnittlichen Rendite von 6% steigt, kann es Jahre geben, in dem der Kurs stark fällt. Wenn das über einen längeren Zeitraum geschieht, und man zusätzlich aus dem Fonds einen festen Betrag entnimmt, kann irgendwann der Fall eintreten, dass das Geld aufgebraucht ist.

    Stichwort "Renditereihenfolgerisiko".

    Capote

    Man kann es auch noch etwas ausdifferenzieren: Läuft der ETF schlecht, entnimmt enfach man weniger (sofern finanziell machbar). Das kann natürlich zur Folge haben, dass es bei einem über einen längeren Zeitraum schlecht laufenden Fonds (sprich: in einer andauernden weltweiten Krise) die Rendite nicht so hoch ist wie erwartet, deshalb sollte man im Alter den Aktienanteil zugusten festverzinslicher Anteile verschieben.

    Tip: Die meisten Fonds werden inzwischen an der Börse gehandelt (z.B. Börse Stuttgart, Tradegate,...). Dadurch kann man den Ausgabeaufschlag umgehen.

    Danke. Aber das musst du mir nicht sagen. Meine Kosten bei einem Neobroker waren bisher noch SEHR überschaubar! :)


    Wegen den laufenden Kosten: Wie kluzz schon geschrieben hat, sind die Kosten in den Kursen bereits enthalten. Bei einem Chartvergleich muss man also evtl. laufende Kosten nicht beachten.


    Richtig. Es schmälert (wie schon zuvor mehrmals erwähnt) allerdings die Gesamtrendite, im Gegensatz zu 0,2-0,3% TER eines ETFs.


    Und jetzt noch ein Punkt erwähnt: Die meisten aktiv gemanagten Fonds schaffen es nicht, den Markt dauerhaft zu schlagen. Einzelnen ist das in der Vergangenheit gelungen, was aber auch keine Garantie für die Zukunft ist. Und in Nachhinein zu sagen, der oder der Fond hat super performt - dafür lassen sich wahrscheinlich ganz viele andere der Hausmarke finden, die das eben auch nicht geschafft haben und unterdurchschnittlich gelaufen sind. Pech, wer die dann eben im Depot hatte.

    Du hast für den Deka-Fonds den Ausgabeaufschlag von 3,75 % und die laufenden Kosten von 1,50 % noch vergessen, wie auch die Kosten für den Broker der SK und die jährliche (anteilige) Verwahrgebühr. Das muss erst mal erwirtschaftet werden.

    Der Verweis auf jährliche Depotkosten zieht imho nicht. Denn die Depot-/Verwahrkosten fallen ja für beide Positionen identisch aus (wenn sie im gleichen Depot liegen). Ob hoch oder nicht.

    Wenn ich mein Depot aber nicht bei der SK oder Deka habe, fallen für mich keine Depot oder Verwahrkosten an. Da FalcoBaa aber für sei SK spricht,bin ich davon ausgegangen, dass er auch das Depot dort haben wird.

    Du hast für den Deka-Fonds den Ausgabeaufschlag von 3,75 % und die laufenden Kosten von 1,50 % noch vergessen, wie auch die Kosten für den Broker der SK und die jährliche (anteilige) Verwahrgebühr. Das muss erst mal erwirtschaftet werden.

    Was die Sparkassen davon haben? Kundenbindung!


    Abgesehen davon machen "Bargeld und Sichteinlagen etwa auf Giro- und Tagesgeldkonten [...] der Bundesbank zufolge mit gut 2.858 Milliarden Euro weiter den größten Posten aus." (Stand 2021)

    Rekord beim Geldvermögen: Deutsche im Schnitt immer reicher
    Die Deutschen werden im Schnitt immer reicher: Erstmals hat das Geldvermögen die Marke von sieben Billionen Euro geknackt. Allein im ersten Quartal wurden…
    www.tagesschau.de


    Von der "bisschen" Giroprovi kann mal als Bank also durchaus gut leben.

    Was soll der Sparkassenseitenhieb dazu? Wir können den Kunden nicht zu hochspekulativen Sachen treiben oder zu Zockerei, da wir zu Einzeltiteln eh nicht beraten dürfen. Was soll der Hinweis also bedeuten?

    Was ich meine, ist Folgendes: Da es darum geht, kurzfristig möglichst viel Gewinn zu machen, um Sieger zu werden (oder zumindest gut dazustehen), ist der Anreiz da, auch mal riskanter unterwegs zu sein. Falls das in die Hose geht, sind das die Leute, die hinterher sagen, sie haben beim Planspiel mitgemacht, bleiben aber lieber bei sichereren Anlagen wie dem Sparkassentagesgeldkonto zu 0,5%.

    übrigens gab es schon vor fast 40 Jahre für Interessierte - zumindest hier in Bayern - Das Börsenspiel während des Schuljahrs (in der Sekundarstufe). Ich glaube das war damals eine Aktion des Handelsblatt. Für Kauf- / Verkaufaufträge bekam man einen monströsen Order-Block und schickte die Orders per Post.


    Edit: Planspiel Börse nannte sich das und das kam von der Sparkassen (und das gibt es auch heute noch)

    Ist aus meiner Sicht Käse, weil es nur darum geht, wer am Schluss am meisten gewonnen hat. Das ist wilde Zockerei ohne großen Sinn und Verstand und hat mit langfristigem Investieren gar nichts zu tun. Ein Schelm, wer sich etwas dabei denkt, dass gerade die Sparkassen so etwas organisieren.

    BTW, ich würde in dem Planspiel alles in Krypto investieren. Hopp oder Topp. Entweder bist du strahlender Sieger, oder alles ist weg.

    Ich meinte eine private Rentenversicherung eines Versicherungsunternehmens. Wie gesagt, das ist meines Wissens das einzige Finanzprodukt, das eine lebenslange Rente einer festen Höhe garantiert. Die gesetzliche Rentenversicherung garantiert zwar eine lebenslange Rente (Norbert Blüm: „Die Rente ist sicher“) aber nicht die Höhe…

    Nein. Der Garantiezins meiner Riesterversicherung wurde von Versichererseite eingenmächtig gekürzt.

    Das kann man ja einfach selbst durchrechnen, ist ja keine hochkomplexe Mathematik.


    Annahmen über Sparrate, Nettorendite, Ansparzeit, nachgelagerter Steuersatz und fertig ist der Lack. Da kommen halt ja nach Annahmen sehr unterschiedliche Ergebnisse raus. Insbesondere aber schlägt ne gute kapitalgedeckte Rentenversicherung bei hohen Lebenszeiten die Entnahmeraten deutlich. Ist einfach Mathematik.


    Nichtdestotrotz empfiehlt sich halt ne Mischung aus beidem, da man vielleicht auch mit 80 oder früher ins Gras beißt. ;)

    Das Problem an der Börse ist die Volatilität. Es kann überdurchschnittlich gut laufen, im schlechtesten Fall gehst du mit Verlust raus. Das sind aber beides Extremszenarien mit niedrigen Wahrscheinlichkeiten.

    Danke!

    Leider steht in diesem Artikel nicht, wie das im Detail konkret funktioniert. Und unter welchen Annahmen. Und dann ist ja auch nur die Rede von 30 Jahren und nicht lebenslang. Und auch in diesen Zeitraum funktioniert das anscheinend nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit, ohne anzugeben wie diese Wahrscheinlichkeit ermittelt wird. Und ich gehe mal davon aus, dass eine gleichmäßige konstante Rendite unterstellt wird. Ohne Garantie.

    Meines Wissens ist eine Rentenversicherung tatsächlich das einzige Finanzprodukt in Deutschland, das eine lebenslange Rente garantiert.

    Meiens Wissens bezieht sich das auf eine amerikanische Studie aus den 80ern/90ern. ich habe mich mal damit beschäftigt, finde sie aber auf Anhieb nicht. Du kannst aber davon ausgehen, dass siche einige Parameter seitdem auch geändert haben - daher weiß ich auch nicht, ob die Ergebnisse vorbehaltlos übertragbar wären.

    Du meinst die gesetzliche Rentenversicherung, richtig? Die Rentenversicherung garantiert eine lebenslange Rente, das stimmt. Wenn das Geld knapp wird, wird dann eben am Renteneintrittsalter geschraubt. Oder die Renten wachsen nicht in dem Maß mit, wie die Kosten steigen. Was nützt die Garantie, wenn die Rente nachher auf Sozialhilfeniveau ist?

    späteren Entnahme ohne Kapitalverzehr. Ist bei guter Planung durchaus machbar.

    Spannend! Lebenslange Entnahme ohne Kapitalverzehr?

    Wie soll das im Detail funktionieren? Würde mich tatsächlich interessieren!

    Es gibt ja die sog. "4%-Regel", bei der der Wert des Portfolios gleich bleibt bei Entnahme in besagter Höhe bei gleichzeitigem angenommenen Wachstum eines ETFs von etwa 7% jährlich.

    Klar, das ist sehr pauschal, und ich würde eher vorsichtiger mit einer Entnahmerate von 2-3% rechnen (damit düfte man in den meisten Szenarien gut wegkommen), außerdem im Alter auf eher konservative Anlageformen wechseln, aber als Faustregel kann man das schon im Hinterkopf haben.


    JPMorgan: 4%-Regel im Rentenalter funktioniert nicht mehr
    1994 hat Finanzberater Bill Bengen die berühmte 4%-Regel aufgestellt. Doch angesichts des aktuellen Weltgeschehens steigt die Wahrscheinlichkeit, damit am Ende…
    www.finanzen.net


    Klar kannst Du das machen, aber es versichert dich nicht gegen das Risiko extrem alt zu werden, z.B. 110 Jahre. Es sei denn du unterstellst ein Lebenszeiteinkommen, dass ein beliebiges Alter abdeckt, dadurch wird das Problem aber trivial.


    Vermögensaufbau garantiert Dir auch nicht zwingend, dass Du das eingezahlte Geld "herausbekommst", nur mal so. Du listest episodische Evidenz um ein grundsätzliches Argument zu führen. Das ist gefährliches Halbwissen. ;)


    Die Vorteilhaftigkeit hängt von den unterstellten bzw. eintretenden Parametern ab. Ein ETF-Sparplan ist nicht die Antwort auf alle Finanzfragen. :D Das ist irgendwie das Sentiment des kurzen Post-Coronacrash-Börsenbooms.

    Und wer sagt mir, dass in 80 Jahren mein Versicherer/meine Bank/der Staat/etc. noch existiert und mir irgendwas auszahlt? Umgekehrt gerechnet gab es vor 80 Jahren noch nicht mal die BRD...

    Natürlich garantiert mir keiner, dass ich beim Vermögensaufbau am Schluss Geld herausbekomme. Absolute Sicherheit gibt es nirgendwo. Aber wenn ich investiere, habe ich immerhin die Möglichkeit, jederzeit mein Geld aus dem Kapitalmarkt abzuziehen, an das Geld aus der Lebensversicherung kommst du nicht ran. Spätestens, wenn dein Versicherer deine Altverträge an ausländische Auffanggesellschaften verscherbelt, würde mir mulmig werden...

    Rentenversicherungen werden durch Vermögensaufbau nicht obsolet. Eine Rentenversicherung leistet nämlich etwas Zusätzliches, sie sichert dich gegen das Langlebigkeitsrisiko ab. Das macht reiner Vermögensaufbau nicht, zwei paar Schuhe.

    Du kannst auch Vermögensaufbau betreiben mit dem Ziel der späteren Entnahme ohne Kapitalverzehr. Ist bei guter Planung durchaus machbar.


    Auf der anderen Seite: Rentenversicherungen, die du heute abschließt (zumindest war es noch so bis vor kurzem), garantieren dir noch nicht mal, dass du das eingezahlte (!) Geld herausbekommst, von Zinsen noch nicht mal die Rede.

    Und als weiteres Negativbeispiel könnte ich noch diverse ältere Riesterverträge nennen, die es geschafft haben, sich aus der Garantieverzinsung herauszuwinden. Wofür gibt es einen Garantiezins, wenn man sich als Versicherer nicht dran halten muss?

    Das dürfte daran liegen, dass man Auto und Küche direkt braucht und sich dann auch kümmert und das Resultat überschaubar und recht schnell erfasst ist. Dann wird gekauft und fertig.


    Bei der Altersvorsorge braucht man es nicht direkt und kümmert sich dann auch nicht in gleicher Weise.

    Außerdem hat man ja üblicherweise etwas, nur ist es meist unübersichtlich und unklar und aufwändig zu durchschauen, ob es auch gut ist und noch schwieriger, ob es am Ende reicht.

    Die Relevanz ist für mich aber eindeutig, weil eine ganz andere: Das Auto ist in fünf Jahren vielleicht wieder weg. Was von der gesetzlichen Rente später noch bleibt, möchte ich gar nicht erst wissen.

    Klar, es gibt heute jede Menge Infos zum Thema 'finanzielle Bildung'. Es haben aber dennoch viele keine Lust sich mit den Saidis, Thomassens und Co von Finanztipp, Finanzfluss, usw zu beschäftigen.

    Das wäre zwar wünschenswert, aber naja, da muss man realistisch sein...

    Wenn man es einfach hält, kann man auch viele abholen, die daran nicht so das Interesse haben. Saidis Podcast heißt ja aus gutem Grund "Geld ganz einfach".

    Wenn ich mir überlege, wie viel Zeit für eine Küchenplanung oder einen Autokauf drauf geht, dann wundere ich mich, dass für das Thema "Altersvorsorge" so wenig Zeit bleibt.

    Bezüglich des Bausparvertrags. Der kostet mich 2.000 EUR und Ertrag wären 28 EUR. Also erkaufe ich mir für 2.000 EUR ein Darlehen mit niedrigem Sollzins. Aber was soll mir das bringen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass ich das Darlehen auch brauche? Und wenn ich sage ich brauche eher eine sinnvolle Anlage als ein Darlehen dann ergibt es doch keinen Sinn so ein Produkt anzubieten.

    Meinem 82jährigen Vater wurde während der Nullzinsphase zu horrenden Kosten ein Bausparer aufgeschwatzt. Der Sinn hat sich mir bis heute nicht erschlossen, aber offensichtlich gibt es immer wieder Kunden, die älter oder nicht so intenetaffin sind, bei denen das funktioniert. Ich würde mich schämen für so etwas.

    Bierbart

    Der Beruf heißt ja auch BankKAUFMANN. Überspitzt gesagt: Das ist ein Verkäufer. Natürlich kann er dich auch beraten, aber dann steckt er bisweilen im Dilemma, ob er den Vertrag verkauft, der gut für den Kunden ist, oder den, der seinem Unternehmen nützt. Er ist also kein unabhängiger Berater!


    Dann müsste man sich ggf. eine Honorarberatung suchen und den Berater selbst bezahlen, wenn man auf eine unabhängige Beratung Wert legt.


    Edit: Leider zu spät, nur Zweiter geworden! ;)

    Neva Kee

    Ich empfehle dir die Podcasts von Saidi von Finanztip. Finanztip ist gemeinnützig und daher meiner Meinung nach weitestgehend unabhängig. Chef von denen ist der "Verbraucherpapst" Hermann-Josef Tenhagen, den du wahrscheinlich aus vielen Talkshows kennst.

    Saidis Podcasts (und auch Youtube- Videos) dauern etwa 20-25 Minuten und erklären alles, was du über Finanzen wissen solltest, auf angenehme und verständliche Weise. Danach sollte dir klar sein, wie du am besten mit deinem Geld umgehen solltest! :)