So naiv war das natürlich nicht gemeint, das man einfach mal die Auflage erhöht.
Aber die Business-Überlegungen sollten wohl in die Richtung gehen, wie man das erreichen könnte.
Deshalb besteht eine andere, Strategie darin, weniger Geld in Marketing-Kampagnen zu stecken und stattdessen für dieses Geld ein zusätzliches Spiel zu veröffentlichen. Denn bei zwei Titeln anstatt einem ist auch die Chance größer, dass mindestens ein Titel dabei ist, der sich auf dem Markt durchsetzt und zu Nachauflagen führt. Denn erst mit Nachauflagen beginnt ein Verlag, Gewinne zu erzielen, die über die Refinanzierung der ersten Auflage hinausgehen.
Dass man sich damit zugleich selbst wieder Konkurrenz macht, ist dann leider ein Teufelskreis ...
Nur hat man dann ja wieder die zusätzlichen Mitarbeiterkosten für das 2. Spiel bei wieder recht geringer Auflage.
Wäre es nicht möglich stärker auf Sprachneutralität und Verkaufsversionen für mehrere Länder zu setzen und somit international größere Auflagen zu erreichen?
Die Spiele von Shem Phillips sind da für mich immer ein gutes Beispiel, die trotz ordentlicher Komplexität meist nahezu komplett sprachneutral sind. Interessant, dass es davon dennoch auch rein deutsche Releases über Schwerkraft gibt.
Mir ist schon klar, dass das für viele Spiele, die auf Texte angewiesen sind, nicht klappt, aber vielleicht wäre das schon etwas, dass man bei manchem Designprozess berücksichtigen könnte.
Aber klar, das Überangebot am Brettspielmarkt ist definitiv ein Problem.
Andererseits habe ich aber das Gefühl, dass zumindest von gewissen Gruppen heute auch weitaus mehr Spiele gekauft werden, als noch vor 15-20 Jahren.
Alleine durch Internet, Youtube und Webshops ist das Thema Brettspiel bei den Interessierten heute ja weitaus präsenter und die Spiele auch sehr komfortabel zu bekommen.
Und bei gewissen Gruppen ist auch die Bereitschaft zu höheren Preisen durchaus da, wenn es dafür etwas sehr Spezielles gibt.
Aber sicher kein einfaches Geschäft.