Beiträge von richy81 im Thema „20.02.-26.02.2023“

    Ich fasse mal die letzten anderthalb Wochen zusammen…


    Oranienburger Kanal

    Partien Nr. 3-9

    Frisch geliefert aus der Spieleschmiede. Letztes Jahr hatte ich zwei Partien solo auf Tabletopia gespielt, die mich letztlich dazu veranlasst hatten, den neuen Rosenberg-Titel vorzubestellen. Da 2er Runden, mal abgesehen vom Spielen mit meiner Freundin, für die das aber wohl eher nichts ist, hier eher selten sind, wird Oranienburger Kanal überwiegend solo zum Einsatz kommen, so auch jetzt in den ersten sieben (!) Partien innerhalb von einer Woche mit der physischen Kopie.

    Rosenberg-typisch ist das solo eine Highscorejagd, aber eine die Spaß macht und durch die sechs Kartendecks eine enorme Varianz mit sich bringt. Es gilt also aus sieben Runden á vier Aktionen das Maximum rauszuholen, dabei ist jede Runde ein anderes der sieben Aktionsfelder blockiert.

    Ich habe erstmal drei Partien mit Deck A gespielt und meine Punktzahl von Partie zu Partie ein wenig gesteigert, auf am Ende 131. Dann ging es weiter mit Deck B unter Anwendung der Kampagnenregeln (drei Partien mit einem Deck, die Aktionen werden jeweils in unterschiedlicher Reihenfolge blockiert). Mit Deck B sind meine Punktzahlen förmlich explodiert… 167, 191 und 168, in Summe 526, womit die Skala aus der Anleitung komplett gesprengt wäre. Bin mir aber eigentlich sicher, dass ich keinen grundlegenden Regelfehler gemacht habe. Fühlt sich trotzdem etwas komisch an erstmal. Bei der ersten Partie mit Deck C ging es dan wieder runter auf 143 Punkte.

    Davon abgesehen bin ich begeistert, macht mir solo richtig Laune, vielleicht jetzt schon mein persönliches Solospiel des Jahres… schön knifflig und grübelig, wie man seine Gebäude und unterschiedliche Strecken platziert, dabei versucht, Synergien zu erzielen und die Gebäude zu den richtigen Zeitpunkten zu aktivieren. Auf- und Abbau ist dank selbst gebasteltem Insert ( Smuntz: Danke für die Vorlage, die ich teilweise übernommen habe) in zwei Minuten erledigt, die Spielzeit mit zuletzt nur noch ca. 50 Minuten pro Partie auch angenehm. Das wird sehr wahrscheinlich noch sehr oft auf den Tisch kommen in nächster Zeit.



    Iki

    Partie Nr. 1

    In 4er Runde auf dem Spieletreff kennengelernt, ausschließlich Erstspieler. Ersteindruck: In der ersten Hälfte der Partie war ich sehr angetan, hintenraus hat es sich dann etwas gezogen und die Partie dauerte 2:15h, Iki kann man aber sicher auch deutlich schneller spielen, wenn alles das Spiel kennen.

    Grundsätzlich aber ein interessantes Kennerspiel, das hart bestrafend sein kann... Helfer werden aus dem Spiel genommen, wenn man seine Leute nicht ernähren kann. So hat ein Mitspieler einmal gleich zwei auf einmal verloren, das schießt einen dann schon ziemlich aus dem Spiel. Besonderheit ist sicher der zweite Mechanismus, über den man seine Helfer und Gebäude wieder verlieren kann. Diese können abbrennen, wenn dreimal im Spiel ein Feuer ausbricht und in dem zufällig bestimmten Stadtviertel nicht ausreichend Feuerschutz vorhanden ist. Die Feuerschutzleiste erschien mir auch essenziell, weil diese neben dem Schutz der Helfer und Gebäude auch für die Bestimmung der Reihenfolge herangezogen wird. Die Interaktion habe ich insgesamt als relativ hoch empfunden.

    Wir hatten anfangs leider einen Regelfehler drin, haben uns die Belohnungen unten auf den Helfern zusätzlich auch beim Anwerben genommen. Dadurch kamen wir vor allem schneller auf der Feuerschutzleiste nach vorne als das sonst vermutlich üblich ist.

    Endstand mit einem zweiten Platz für mich: 90-83-78-70. Würde ich gerne nochmal spielen, um zu sehen, wie es mir mit korrekten Regeln und kürzerer Spielzeit gefällt. Ein Kaufkandidat wird es aber glaube ich nicht.



    Galileo Project

    Partie Nr. 2

    Im Anschluss an Iki auf dem Spieletreff gespielt, mit dem Besitzer und zwei Erstspielerinnen, die während der Partie meinten, dass sei ein Männerspiel :) Wie auch immer, mein Ersteindruck hat sich bestätigt, interessantes Kennerspiel und Engine Builder mit SciFi-Setting. Letztlich viel Leisten-Management, aber ich fand's wieder unterhaltsam. Und es scheint mir zu liegen… ich hatte beim 72-61-60-54 wieder die Nase vorne.



    Tiletum

    Partie Nr. 4

    Sehr schöne 3er Partie, die uns allen gezeigt hat, wie unterschiedlich die Partien verlaufen können, je nachdem wie das Setting aussieht. Hatte unser Sieger beim letzten Mal noch 250 Punkte, war unser Endstand diesmal 193-181-138. Wenn es bei den Rundenzielen keine Synergien gibt und die Messestädte auch noch so ungünstig liegen, dass man sich kaum an jeder Rundenwertung beteiligen kann, sind eben deutlich weniger Punkte zu holen. Auch absolut spannend wirkt es sich aus, wenn die Aktionen auf dem Rad zufällig verteilt werden. Diese Variabilität ist wirklich super und wird sicher dafür sorgen, dass Tiletum hier weiter regelmäßig auf den Tisch kommt. Zudem spielt es sich wirklich flott, wenn alle das Spiel kennen. Die Spielzeit war diesmal runter auf 1:40h.

    Unser Sieger der Runde setzte sich früh ein wenig ab, konnte bei der zweiten Messewertung 40 Punkte über Wappen machen (ich 32, der zweite Mitspieler nur 16). Ich setzte einen Schwerpunkt auf den Kathedralenbau und das Platzieren von Säulen und Häusern auf der Karte (30 Punkte über die entsprechende Schlusswertung). Entscheidend war am Ende die letzte Messewertung, die unserem Sieger 19 Punkte über die Königsleiste brachte, plus die 19, die er dort ohnehin schon kassierte.

    Tiletum zählt für mich neben Woodcraft und Carnegie wohl zu den Highlights des Jahrgangs, 8,5/10.



    Woodcraft

    Partie Nr. 14

    Unter den grade aufgezählten Jahrgangs-Highlights ist Woodcraft wohl meine Nr. 1. Auch diese 3er Runde hat wieder richtig Laune gemacht. Ja, man kann wohl kaum um den Sieg mitspielen, wenn man nicht eine gewisse Zahl von Aufträgen erfüllt und auch auf der Reputationsleiste vorankommt, aber der Weg dahin macht einfach Spaß.

    Bei mir lief es anfangs ziemlich gut, ich hatte zu Hälfte des Spiels sechs Aufträge erfüllt und war auch auf der Reputationsleiste vorne. Dann lief aber die Maschine eines Mitspielers richtig an, der wie ich alle drei Töpfe hatte und häufig Bäume pflanzte. Zudem kam er über die Aktivierung seiner Helfer an zusätzliche Würfel. Vor der Schlusswertung war er mir dann ein wenig enteilt, machte zudem nochmal 10 Zähler über die Haselnuss-Einkommensleiste. Ich war dann froh, dass nicht die 9 Punkte entscheidend waren, die ich dank einer falschen Entscheidung kurz vor Schluss hatte liegen lassen… Endstand 138-124-53. Mitspieler Nr. 3 hatte wirklich eine bittere Partie, in der gar nichts zusammenlief. Nur sechs Aufträge, Reputation auf 1, alleine bei der Wertung hat er schon 42 bzw. 48 Punkte auf uns verloren. So kann es einem bei Woodcraft auch gehen.


    Dorfromantik

    Partie Nr. 5

    Die Partie fühlte sich während des Spiels wenig erfolgreich an, ständig kamen Plättchen die uns in der Situation nicht in den Plan passten. Mit diesem nicht unerheblichen Glücksfaktor kann ich bislang aber noch ganz gut leben. Am Ende hatten wir trotzdem bis auf zwei Aufträge alle erfüllt, scheiterten aber daran, eine unserer offenen Erfolgskarten freizuschalten. Punktzahl lag bei 255, von daher immerhin wieder eine deutlich Steigerung.


    Secret Identity

    Partien Nr. 3-4

    Zwei Partien in anderer 4er Runde als zuletzt. Ist auch hier soweit ganz gut angekommen, aber der Glücksfaktor ist schon ein wenig negativ aufgefallen. Wenn man Hinweise auf Simba geben muss und hat ein Löwen-Piktogramm auf der Hand, ist das natürlich keine Aufgabe mehr... und auf dem Niveau hatte ich zwei oder drei Durchgänge, so dass mir schon unterstellt wurde, dass würde nicht mit rechten Dingen zugehen. War dann aber auf diese Wiese auch wieder witzig :)


    Q.E.

    Partie Nr. 5

    4er Runde mit meinen Eltern und meiner Freundin. War wieder sehr unterhaltsam und kurios, dass wir am Ende alle jeweils vier Unternehmen ersteigert hatten. Der Weg dahin war aber sehr unterschiedlich. Mein Vater ging lange leer aus und war schon leicht frustriert. Dann ballerte er irgendwann sehr viel Geld raus, um auch mal zum Zug zu kommen. Wenig überraschend war er am Ende dann auch wieder raus, weil er das meiste Geld ausgegeben hatte. Meine Freundin hatte ihre Unternehmen relativ früh zusammengekauft, was in der Regel hilft, weil die Preise dann noch niedriger sind. Sie gewann dann auch im Tiebreaker gegen meine Mutter, weil sie deutlich am wenigsten ausgegeben hatte.


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