Beiträge von Neva Kee im Thema „24.10.-30.10.2022“

    Bei uns gab es diese Woche endlich, endlich, endlich (nachdem ich die Solo-Partie, die mich so geflashed hatte in Erwartung einer Partie am nächsten Tag, die dann doch nicht stattfinden konnte, vor drei Wochen abgeräumt hatte):

    #StarsOfAkarios :

    Diesmal zu Viert. Auch wenn wir noch in den letzten Zügen von #Gloomhaven-ForgottenCircles stecken und die Kampagne dort an sich gerne fertig hätten, bevor #Frosthaven ankommt, juckte es mich nach meinen Probepartien so sehr in den Fingern, dass ich auch die übrige Spielgruppe heiß auf das Spiel gemacht hatte und alle Lust darauf hatten, es auszuprobieren.

    Dieses schnelle kooperative Story-Kampagnenspiel in Space mit Anleihen aus Gloomhaven, X-Wing, 7th Continent und Tainted Grail war auch zu viert ein voller Erfolg und wir wählten an dem Abend unsere Charaktere und Schiffe, erklärten die Regeln und spielten an dem Abend dann noch drei Szenarien inklusive lesen der Storytexte zwischendurch und das alles in etwas unter 4 Stunden.

    Eine klare Stärke des Spiels ist, dass es sich einfach zügig spielt und man dadurch in einen gewissen Sog gerät. Es geht ständig voran, ein Szenario wird beendet und die (tatsächlich auch nicht schlecht übersetzte) Story geht weiter - kleine Entscheidungen müssen getroffen werden, es gibt kleine Level-Ups mit neuen Fähigkeiten, etc..

    Im Kampf dürfen Aktionen in beliebiger Reihenfolge gewählt werden, was das Spiel sehr dynamisch macht und es außerdem erlaubt, dass Spieler, deren Raumschiffe sich weit voneinander weg befinden auch mal ihre Züge gleichzeitig abhandeln können. Insgesamt wurde bei uns viel überlegt, diskutiert und gemeinsam entschieden. Es fluppte so gut, dass ein Spieler nach zwei Szenarien (mit Zustimmung der übrigen Gruppe) schon konstatierte, dass das Spiel ja schon eher auf der einfachen Seite sei.

    Daraufhin überlegte sich das Spiel, den Spieß umzudrehen und sorgte dafür, dass direkt nach der ersten Runde, zwei Raumschiffe ordentlich ineinander geschossen wurden und beinahe fatalen Schaden kassierten (den man glücklicherweise dadurch abwenden kann, dass man Ausrüstungskarten des Schiffs umdreht, also wieder ein ziemlich Gloomhaven-ähnlicher Effekt). Das dritte Szenario war schon deutlicher ein Kampf ums Überleben, auch wenn am Ende alle Schiffe es überstanden.

    Fazit: Die Gruppe war sehr angetan und nächste Woche geht es hoffentlich direkt weiter - da bisher nur normale Szenarien und Story-Snippets, also die Gloomhaven und X-Wing Anleihen an der Reihe waren, sind wir sehr gespannt, wie die Tainted Grail + 7th Continent Elemente ankommen werden :)

    Ich finde diese Mischung aus Bekanntem, welches aber auch viele neue Elemente einbringt, einfach großartig, weil es statt langwieriger Szenarien, wie es die meisten Dungeon-Crawler anbieten, zur Abwechslung mal nur schnelle und dennoch spannende Szenarien bietet und hoffe, dass das Spiel diese Geschwindigkeit und damit einhergehende Euphorie ("komm, eins noch") über seine Kampagnendauer einigermaßen aufrecht erhalten kann...

    #Oathsworn :

    Nur gute, epische Spiele in dieser Woche. Auch Oathsworn machte in seinem vierten Kapitel wieder eine gute Figur. Die Story-Teile bleiben abwechslungsreich und die meisten Entscheidungen liegen nicht auf der Hand und haben immer das Potential später deutliche Auswirkungen zu haben. Ich kann wirklich nicht verstehen, wie man diesen Story-Part weglassen kann, um nur die Encounter zu spielen.

    Auch der Encounter hat wieder Spaß gemacht und das aufgebaute Spielfeld sieht einfach immer episch aus, auch wenn ich wegen der großen Menge an Plastik, die in dem Spiel verbaut sind, schon immer wieder ein einigermaßen schlechtes Gewissen bekomme (da es aber nicht mein Spiel ist, sollte es nun zumindest so ausführlich wie möglich gespielt werden!).

    Da die neuen Gegenstände in den Kapiteln bisher allerdings nach unserem Empfinden gar nicht sooo viel Unterschied ausmachen, spielen sich jeder Charakter bisher gefühlt immer einigermaßen ähnlich "runter," was mein bisher einziger Wehrmutstropfen ist, aber das kann ja noch werden.

    Auch bei diesem Spiel ist die beliebige Reihenfolge und mögliche Durchmischung der Spieleraktionen ein tolles Spielelement und ein System, welches mir sehr gut gefällt, weil so immer alle Spieler:Innen in die Planung involviert sind und die taktischen Möglichkeiten zum Einen geöffnet werden, gleichzeitig aber so viele Freiheiten ermöglicht werden, dass man nicht immer jede Bewegung im Vorhinein komplett durchdenken muss. Man kann eben auch später noch ein Feld beiseite treten, wenn man im Weg steht.

    Insgesamt schaffen wir es jedes Mal, Aufbau, Story, als auch Encounter und Leveling an einem Abend innerhalb von ca. 4,5 Stunden durchzuziehen.

    Ich bin jedesmal fasziniert, dass der Encounter dann doch so lange dauert und es kann sich schon ein wenig hinziehen. Da man aber eben jederzeit dran sein könnte (siehe oben), wird es dennoch nicht wirklich langweilig (anders als bei #Middara, wo man vorher schon weiß, dass jetzt erst einmal sechs andere Charaktere / Gegner dran sind).

    Das Einzige, was ein wenig umständlich ist, ist das ständige Durchzählen der gezogenen Karten in den Kampfdecks (in jedem der 4 verschiedenfarbigen, gemeinsam genutzten Spielerdecks sind 6 Fehlschlag-Karten - zieht man davon zwei, geht der Schlag / die Probe daneben und drei kritische Treffer), um einschätzen zu können, wie die eigenen Chancen liegen, um dann zu entscheiden, wie viele Karten man ziehen möchte.

    Hier finde ich die geringere Menge an Karten bei z.B. #Bloodborne, wo das System ähnlich ist (bei einem beinahe leeren Deck kann man gut einschätzen, was noch kommt), es aber insgesamt nur sechs Karten in nur einem Gegnerdeck gibt, deutlich übersichtlicher.

    Vielleicht sollten wir die Fehlschläge mit W6 tracken...

    Ansonsten immer noch ein schönes Spiel und wir sind weiter gespannt, was als Nächstes kommt.

    #CloudAge :

    Dann gab es noch mit meiner Frau und meinem Sohn eine für die beiden erste Partie von Cloud Age. Da ich das Spiel mit einem Freund im letzten Jahr mit viel Freude einmal durchgespielt hatte (das letzte Szenario müssten wir zwar nochmal wiederholen, aber es ist schon ein wenig die Luft raus, da nun ja nichts Neues mehr passiert), wollte ich es schon länger der Familie mal zeigen und es ergab sich nun eine Gelegenheit.

    Wir spielten Szenario 0 ohne Storybezug und nach anfänglicher Irritation über manche Abläufe, fluppte das Spiel bei allen Beteiligten ohne Probleme. Mein Sohn zog zu Beginn schnell mit einigen gebauten Siegpunkt-Projektkarten davon, konnte aber später im Spiel nicht immer daran anschließen und hatte am Ende von seinen drei Missionen nur wenige Bedingungen erfüllt.

    Meine Frau hatte am Ende eine Masse an Bewegungspunkten, die sie gewinnbringend zum farmen von Siegpunkten auf dem Spielplan einsetzen konnte. Auch durch die Erfüllung von Missionen machte sie noch einmal ordentlich Punkte und gewann am Ende. Ich landete im Mittelfeld dazwischen und insgesamt waren die Abstände nicht allzu groß.

    Es gefiel allen dreien gut, auch wenn es keine Begeisterungsstürme auslöste. Aber die Wolkenmechanik (Auf Hüllen geklebte Wolkenaufkleber verdecken einen Teil der zu erkundenden Städte, so dass man nie so ganz genau weiß, worauf man sich einlässt) sorgte für Freude und Emotionen am Tisch und hebt das Spiel über einen eher üblichen Engine- / Ressourcen-Builder hinaus. Außerdem ist die Spielzeit sehr überschaubar, so dass es sich fluffig runterspielt und dadurch eine Nische besetzt, die ihm dann und wann den Weg auf den Tisch ebnen könnte.

    Im Vergleich ist allerdings #GreatWesternTrail natürlich das deutlich bessere (aber auch kompliziertere und längere) Spiel.