Beiträge von Bergziege im Thema „10.10.-16.10.2022“

    Auch die letzte Woche brachte einige Partien mit sich. Ich versuche im ersten Schritt nach Essen die „kleineren“ Titel zu spielen, die eher spontane Entscheidungen waren, um mich entscheiden zu können, was bleibt und was geht. Was soll ich sagen, bisher hatte ich ein gutes Händchen dieses Jahr und freue mich sehr über meine nischigeren Käufe :)

    Hier mal meine Spielberichte, ich beginne mit den bereits erwähnten Titeln und dann geht’s zu den ganz neuen.

    #CombiNations, solo
    Mehrere Partien dieses schnellen und simplen, aber cleveren Plättchen-Legespiels habe ich gespielt, und es gefällt mir wirklich gut. Die Tüftelei, welche Landschaften vergrößere ich wo am besten, welche Einrichtungen passen gut ins Konzept, und wie kriege ich am Ende die fiesen Lücken noch gefüllt – das ist wirklich ein cooles Ding. Da ich die Basis, auf die ich aufbaue, jedes Mal anders zusammen setze und gerade solo auch immer andere Plättchen im Spiel sind, finde ich es auch durchaus abwechslungsreich. Daumen hoch!

    #BargainBasementBathysphere, solo
    Triple B kam auch wieder für ein weiteres Szenario auf den Tisch. Ein wirklich unterhaltsames, abwechslungsreiches Roll & Write, bei dem ich mir aber jetzt schon schwer tue, die weiteren Szenarien anzufangen. Dadurch, dass in jedem Szenario neue Regeln kommen, alte aber weiter gelten und es davon keine Zusammenfassung gibt, fange ich jedes Mal an zu suchen und zu blättern, wo dieses und jenes Feld jetzt nochmal erklärt war. Ich glaube, hier sollte man unbedingt am Ball bleiben und die Dinger am Stück runter spielen, aber mir macht es halt zu viel Spaß, zwischendurch dann anderes aus dem Regal zu ziehen… Also das Ding ist wirklich cool und eine Empfehlung für alle, die dran bleiben, wenn sie einmal angefangen haben – die Einzelszenarien spielen sich ja auch wirklich schnell. Ob ich es schaffe, mich da weiter rein zu beißen, müssen wir schauen.

    #Evergreen, solo
    Ich hab mich bis zur Birke hochgearbeitet! Das is doch mal was. Mit 162 Punkten meine bisher beste Partie. Schönes, rundes Wohlfühl-Spiel, wenn man es nicht zergrübelt. Mal schauen, das kommt die Woche mal noch zu zweit auf den Tisch, freu mich schon drauf.

    #KeepTheHeroesOut, solo
    True solo mit den Ratten ins Szenario 4. Beim Aufbau hab ich schon wieder sehr gelacht, das Ding hat aber auch einfach Witz. Natürlich bin ich schön auf dem Schwierigkeitsgrad Family geblieben und bin daher durchspaziert, mit einem richtig fetten Deck am Ende. War tatsächlich sehr einfach, aber auch sehr spaßig trotzdem. Das Ding macht mir immens viel Laune, was bin ich FROH, dass ich da mitgemacht habe! Das wohnt hier jetzt, das zieht nicht mehr aus.

    #TheTwoHeirs, solo
    Das dürfte wieder so ein Titel sein, von dem hier noch kaum jemand was gehört hat, gelesen habe ich es zumindest bisher nicht. The Two Heirs von albi fiel mir in der Essen-Preview auf anhand des Covers, und 1-2 Spieler finde ich immer sehr ansprechend. Hab mich dann ganz kurz eingelesen und es in Essen eingetütet.

    Zwei königliche Erben kämpfen um die Vorherrschaft im Land, jeder möchte natürlich der mächtigste sein, und so baut jeder am gemeinsamen Königreich, versucht dabei aber, mehr Punkte zu machen als das Gegenüber (und Gegenüber ist hier wörtlich zu nehmen ;)). Das Königreich startet mit einem umgedrehten Plättchen, darauf legen beide eines ihrer 3 Truppenplättchen.

    Es gibt eine kreisförmige Auslage aus 6 Gebäude-Plättchen, außerdem liegt an einem Platz in diesem Kreis der große Schild. Die Gebäude gehören immer einem von 3 Ressourcen-Typen an, angezeigt durch ihre Farbe – Getreide, Stein und Holz. In der Mitte der Auslage liegen anfangs von jedem Spielenden 2 Truppenplättchen. Wenn wir an der Reihe sind, haben wir, ausgehend vom Schild, eine Reichweite von 1 Gebäudeplättchen PLUS die im Kreis liegende Anzahl unserer Truppen, anfangs also 3 Reichweite. Das bedeutet zum einem, dass wir uns in unserem Zug eines dieser 3 Plättchen nehmen MÜSSEN, zum anderen zeigt die Reichweite auch an, welche Rohstoffe uns zur Verfügung stehen. Jedes Plättchen, das wir nehmen könnten, gibt uns auch den entsprechenden Rohstoff. Dazu erhalten wir die Rohstoffe der Plättchen im Königreich, auf denen unsere Truppen stehen (auch Plättchen, die mit der Rückseite nach oben liegen, zählen hier mit).

    Wenn wir an der Reihe sind:

    • Müssen wir ein Gebäudeplättchen auf die Hand nehmen – danach füllt der Schild die Lücke, und an den alten Platz des Schildes wird ein neues Gebäude gelegt. Der Schild wird umgedreht auf die andere Spielerfarbe, damit verlieren wir die Rohstoffe.
    • Können wir ein oder mehrere Gebäude bauen (benachbart zu unseren Truppen) - wenn uns die Ressourcen zur Verfügung stehen, diese verbrauchen sich nicht
    • Können wir unsere Truppen umgruppieren – im Königreich auf ein benachbartes Plättchen ziehen, oder von der Auslage ins Königreich (das reduziert die Reichweite) oder vom Königreich zurück in die Auslage. Jede Truppe darf einmal bewegt werden.

    Da wir diese Aktionen in beliebiger Reihenfolge ausführen dürfen, ergeben sich verschiedene Möglichkeiten – wir können erst ein Gebäude von unserer Hand bauen, bevor wir ein neues nehmen, damit wir die Rohstoffe haben. Wir können Truppen zurück bewegen, um die Reichweite zu erhöhen, oder umgekehrt Truppen ins Königreich holen, um mögliche Bauplätze zu erschließen.

    Wenn wir bauen, dann bauen wir das Plättchen immer so ein, dass die Unterseite zu uns zeigt – das macht das Gegenüber auch. „Unsere“ Gebäude sind also die, die wir lesen können, die vom Gegner stehen auf dem Kopf. Und dann kommen natürlich die Gebäude-Effekte ins Spiel ^^

    Es gibt Produktionsgebäude, die einfach nur die Ressource ihres Feldes verdoppeln. Alle anderen Gebäude bringen aber Punkte, und da gilt es, genau zu planen – hier mal einige Beispiele:

    - Die Raubritterburg bringt Punkte für gegnerische Gebäude drum herum

    - Der Markt bringt Punkte für jedes Gebäude drum herum

    - Die Taverne bringt Punkte für eine lange Reihe oder Spalte an Gebäuden, in der sie liegt
    - Die Pilgerstätte bringt Punkte für jedes Gebäude an der längsten Straße, an der sie liegt

    Straßen? Ja, auch die bringen am Ende Punkte, wenn wir denn Gebäude an der Straße gebaut haben. Es gibt aber keinen Fortführungszwang bei Straßen, man kann die also auch bewusst unterbrechen.

    Der Wertungsblock schüchtert dann auch erstmal ein, erklärt sich dann aber recht zügig, es gilt halt vieles zu werten, aber das geht schnell, wenn man den Dreh mal raus hat. Insgesamt gibt es 6 verschiedene Themen-Sets an Gebäuden, jedes mit 9 Plättchen, es sind also immer 27 Plättchen im Spiel.

    Ein Blick in die Solo-Anleitung schüchtert auch erstmal ein ;) Hier spielen wir gegen einen Bot, der auch Gebäude platziert, und natürlich muss es dafür Lege-Regeln geben. Die Auflistung und das Bild dazu sehen furchtbar aus, aber im Spiel löst sich das dann auf – ich handle den Zug des Bots in 10 Sekunden ab mittlerweile. Da der Bot nicht immer clever platziert, gibt es auch noch Schätze. Jeder Schatz bringt bestimmte Forderungen mit – 2 Getreide-Plättchen in der gleichen Reihe, oder ein bestimmtes Muster, in dem Plättchen gelegt werden sollen. Erfüllen wir diese Forderung, geht der Schatz raus, bleibt er liegen, bringt er dem Bot am Ende 5 Punkte.
    Auf den beiden unteren von 3 Schwierigkeitsgraden habe ich gewonnen, wobei die sich nur durch die Anzahl der Schätze unterscheiden, es sind dann einfach weniger im Spiel. Den dritten muss ich noch versuchen, wobei – mir gingen letztes Mal die Schätze gar nicht aus, das wäre also irrelevant gewesen.

    The Two Heirs ist ein wirklich cleveres kleines Legespiel, mit einigen neuen Kniffen, die ich so noch nicht kannte. Das Puzzeln im Königreich mit den sich gegenseitig beeinflussenden Plättchen, der Auswahlmechanismus, der gleichzeitig auch die Rohstoffe bringt, die wandernden Truppen, das alles fühlt sich frisch an. Ich mag auch die Optik, auch wenn da „nur“ klassische Gebäude drauf sind, aber irgendwie isses hübsch :) Solomodus ist super umgesetzt für so ein interaktives Ding, und die deutsche Anleitung ist auch richtig gut. Ich freue mich auf die Gebäude, die ich bisher nicht kenne, und damit auf einige weitere Partien. Das wird erstmal auch im Regal bleiben :)

    #Expedition, solo
    Das tauchte zumindest bei papadjango schon mal auf hier ^^ Ein Fang bei Korea Boardgames, hier hatte mich die witzige Illustration in Kombi mit Deckbuilding gleich abgeholt, daher war das ein sicherer Essen-Kauf. Leider wurde mir keine deutsche Anleitung mit gegeben, die es wohl gab, aber die englische tut es auch :)

    In Expedition erforschen wir eine Landschaft aus unterschiedlichsten Plättchen, die eine von 5 Landschaften darstellen und in 3 unterschiedlichen Stufen daher kommen – je weiter wir vorrücken, desto schwieriger wird natürlich das Gelände. Und ganz hinten, im tiefsten Dschungel, da verbergen sich 5 wertvolle Relikte, die wir sammeln wollen – im Multiplayer Spiel gewinnt, wer zuerst 2 Relikte sammelt.

    Alle Plättchen liegen erstmal verdeckt aus – außer unserem Basislager ganz vorne, und 4 Vulkanen, die einfach nur totes Gelände darstellen. Jedes Gebiet zeigt an, wie viel Bewegung wir ausgeben müssen, um es zu betreten, danach dürfen wir es umdrehen – manchmal bekommen wir dann einfach einen Schatz in Form von Münzen oder anderen Effekten, und manchmal müssen wir erst eine Grabung durchführen, um die Belohnung zu erhalten (das ist bei den Relikten immer so).

    Wir starten mit einem Basisset von 10 Karten und nehmen 5 auf die Hand. Jede Karte zeigt mindestens 1 Symbol für eine entsprechende Aktion, die da wären:

    • Bewegung
    • Ausgraben
    • Münzen sammeln
    • Ausruhen (bringt uns Karten vom Ablagestapel zurück unter den Nachziehstapel, diese Karten dürfen wir frei wählen)
    • Karten nachziehen

    Die gleichen Aktionen finden sich auch auf den Landschaftsplättchen wieder.

    Auch wenn eine Karte mehrere Aktionen zeigt, müssen wir uns für eine entscheiden, wir dürfen aber Aktionspunkte aufheben. Haben wir also 3 Bewegung und brauchen nur 2 fürs nächste Plättchen, dürfen wir danach noch 1 Bewegung verbraten, und auch wieder mit anderen Karten kombinieren. Ausgespielte Karten gehen direkt in die Ablage – das ist wichtig für die Karten, mit denen wir Ausruhen können.

    Haben wir alles gespielt, was wir spielen können, dürfen wir Karten aufheben oder ablegen, und wieder auf 5 aufziehen. Ist der Nachziehstapel leer, dürfen wir nicht die Ablage neu mischen, sondern wir müssen ins Basis-Camp zurück, also gaaaaaaanz runter an den Anfang der Auslage. Dafür dürfen wir hier aber auch das mühsam gesammelte Geld für neue Karten aus der offenen Marktauslage ausgeben, die besser sind als unsere Basiskarten. Diese mischen wir dann mit dem Ablagestapel zu einem neuen Nachziehstapel und starten in die nächste Runde. Umgedrehte Plättchen werden günstiger in der Bewegung, so dass wir in späteren Runden schneller voran kommen. Wer als erstes 2 Relikte ausbuddelt (nicht findet, sondern eben tatsächlich ausgräbt), der gewinnt.

    Der Solomodus ist spannend gelöst – wir spielen ganz normal, aber wenn wir in die Basis zurück kommen, ziehen wir die oberste Karte vom Marktstapel und legen sie weg. Gleichzeitig decken wir so viele Karten auf, wie diese Karte in Münzen gekostet hätte, und wenn wir keine dieser Karten zurückkaufen, kommen sie alle aus dem Spiel. Zurück gekaufte Karten kommen unter den Marktstapel. Danach können wir auch noch neue Karten kaufen. Wir müssen 4 Relikte sammeln, bevor der Marktstapel leer wird. Müssen wir einmal vom Marktstapel ziehen und können das nicht, haben wir verloren.

    Und das ist richtig schwer finde ich. Allerdings ist auch der Glücksfaktor recht hoch – manchmal finde ich halt direkt wertvolle Schätze, manchmal nicht, oder es sind einfach weniger im Spiel. Manchmal ist die aufgedeckte Karte halt nur 2 wert, manchmal auch 5. Bisher konnte ich nur 2 Relikte sammeln, bevor der Stapel leer wurde, und so richtig erschließt sich mir noch nicht, wie das schaffbar sein soll. Allein wo ich die ganze Kohle hernehmen soll, ist mir schleierhaft ;) Aber – es macht trotzdem Spaß. Das liegt auch an den herausragenden Tierillustrationen – die sind so schräg und witzig, ich hab mehrfach laut rausgelacht - und es gibt eine Bergziege, das sind natürlich direkt mal massig Bonuspunkte :D Die Qualität des Materials ist toll, und an dem Inlay in der Schachtel können sich viele was abschneiden, da hat alles seinen perfekten Platz.

    Expedition gefällt mir tatsächlich auch richtig gut und wird diese Woche mal noch zu zweit getestet.

    #Flamecraft, zu zweit
    Meine Freundin hatte sich in Essen die Deluxe-Edition gegönnt und die musste dann natürlich auch beim Spieleabend auf den Tisch. Ich hatte bei Flamecraft ja lange überlegt im Kickstarter, hatte dann aber die Befürchtung, hinter der Optik und der Ausstattung könnte sich zu wenig Spiel verbergen.

    Wir spielten also unsere erste Partie, und hängten direkt eine zweite Partie dran, weil wir beide sehr viel Spaß hatten. Selten habe ich ein so durch und durch bis ins kleinste Detail liebevoll designtes Spiel gesehen. Es ist einfach IRRE putzig, für einige sicher schon zu niedlich. Wir zwei quietschten natürlich bei jedem neuen Shop und jedem neuen Drachen los.
    Flamecraft ist ein schönes Kennerspiel mit leichtem Einstieg, ist schnell erklärt und entwickelt sich dann während des Spielens, wenn man die Läden aufwertet, Drachen miteinander tauschen und Wertungen ausspielen kann. Da sind auch richtige Kettenzüge möglich, sehr spaßig. Beide Partien habe ich knapp verloren, es war aber während des Spiels immer spannend.

    Auch wenn der Solomodus ansprechend aussieht - da bei meiner Freundin die Deluxe rumsteht, schaffe ich mir Flamecraft selbst nicht an. Wir wollen mal versuchen, es mit mehr Leuten auf den Tisch zu bringen, das stelle ich mir nochmal spannender vor, da sind die Läden heißer umkämpft. Alles in allem verbirgt sich hinter der tollen Optik aber auch ein gutes Spiel!

    Schöne Spielewoche euch allen!

    papadjango

    Habt ihr zu Expedition von Korea Boardgames auch 2 Zusatz-Spielerpläne bekommen? Wenn ja, hast du eine Ahnung warum? Ich hab die jetzt einfach doppelt, kann zumindest keine Unterschiede erkennen...

    Eine beiliegende Anleitung war u.a. auch in deutsch.

    Wirklich in deutsch? Ich hab nur englisch gekriegt (was nix macht, es wunderte mich nur grad).

    Oha ... wie bricht man denn Aufträge ab?

    Anleitung Seite 4 links unten:

    Zitat

    Es ist aber erlaubt, dass durch ein späteres Anlegen eines Plättchen an ein Gebiet (bzw. Gleis/Fluss) mit Auftragsmarker dieses dann aus mehr Plättchen besteht, als der Auftragsmarker fordert. Du musst diesen Auftrag dann abbrechen und den Auftragsmarker in die Schachtel zurücklegen. Gleiches gilt, wenn du ein Gebiet (bzw. Gleis/Fluss) später so abschließt, dass weniger Plättchen darin liegen, als der Auftragsmarker fordert.