So lustwandelten wir zu dritt auf den Pfaden von Licht und Schatten, oder anders gesagt - die erste Essen-Neuheit #PathofLightandShadow kam auf den Tisch. Wobei das eigentlich gar keine Neuheit ist, erschienen ist es schon 2017. Allerdings tauchte die Erweiterung dazu in der BGG-Preview auf, beim lesen stutze ich, sah mir das Spiel dazu näher an und so kam es letztendlich incl. Erweiterung und Promopack in meinen Besitz.
Soviel schon mal vorweg: Ein richtig gutes Spiel mit vielen Möglichkeiten!
Thematisch…ja, irgendein Fantasythema mit “wir erobern unsere Königreiche zurück” steht da wohl drüber - letztlich aber egal.
Mechanisch hingegen erwartet einen Deckbuilding kombiniert mit AreaControl und etwas Optimierung des eigenen Boards mittels Gebäudebau. Wobei letztere nur “virtuell” auf dem Playerboard und nicht auf dem eigentlichen Spielplan dargestellt werden. Wäre optisch aber auch zuviel des guten…
Aus unseren 5 Handkarten spielen wir soviel aus wie man möchte, dabei können auch mehrere Aktionen gewählt - aber jeweils einzeln bezahlt - werden.
Auf dem Spielfeld gibt es 3 Provinzen pro Königreich, insgesamt 12 auf der Seite für 3-4 Spieler. Dazu kommen die jeweiligen Kartenstapel der dort ansässigen Völker, allesamt Personen. Diese bereichern nach und nach unser Deck und steuern ihre Werte und Effekte bei. Dabei gibt es 2 Hauptrichtungen: Hämmer als Baupunkte, Schwerter für Angriffe. Dazu kommen noch evtl. Schilde für den Verteidigungsfall sowie Aktionen und/oder Effekte die automatisch getriggert werden bei Nutzung einer der wählbaren Grundaktionen - die da wären:
Bauen - kumulierter Wert der Hämmer, das nächste Gebäude einer Fraktion auf seinem Tableau wird freigeschaltet.
Cull (entsorgen einer Karte) - Eine Karte mit Schwerter, z.B. Wert 2, gibt an, wieviel Karten von der Hand oder dem Ablagestapel entsorgt werden können.
Promote (Karte aufwerten) - bezahle die Kosten einer Karte für die nächsthöhere Stufe und entsorge die bisherige.
Angriff - Summe der Schwerter + Würfel. Hier kommt ein interessanter Aspekt zum tragen, die höchst gespielte Zahl zeigt die Summe der Würfel an, alle anderen addieren einfach ihren Wert von Schwertern. Die Würfel reichen dabei von 1-3 Schwertern sowie eine Ruine und einmal nichts.
Der erzielte Wert wird gegen die Verteidigungsanlagen auf dem Plan gegen gerechnet, gleich oder höher gewinnt. Dann wird noch pro Ruine eine Verteidigung abgebaut, so kann man auch dicke Festungen nach und nach abbröckeln lassen. Gegen einen anderen Spieler ist es ähnlich, nur darf er jetzt Verteidigungskarten (die mit Schild) spielen und ebenfalls nach o.g. Prinzip würfeln.
Am Ende seines Zuges zieht man noch 1 oder 2 Karten des Königreiches wo seine Figur steht, die darf sich pro Zug in 1 angrenzendes Gebiet bewegen.
Zusätzlich wandert man noch auf einer Leiste hin und/oder her und ist dann entweder grausam oder barmherzig. Beides wird von Aktionen und Karten beeinflusst und bringt Vorteile, wenn man bestimmte Werte erreicht hat. Nun wurde bei BGG schon bemängelt, das ein neutrales Spiel - also um den Nullpunkt herum - “bestraft” wird. Das kann mit einer kleinen Houserule geändert werden: Immer wenn man von einer auf die andere Seite wandert, erhält man einen Einfluss(Sieg-)Punkt. Hat sich in unserer Runde durchaus bewährt und ermöglicht so eine weitere Strategie. Dafür verzichtet derjenige auch auf andere Vorteile von Karten wie z.B. “hast du 8 oder mehr eines Wertes, erhalte +2 Schwerter”.
In Summe ergibt sich ein äußerst facettenreiches Spiel, bei dem man die 3 Aspekte seines Decks-Gebäude-Moral möglichst in Einklang bringen möchte. Dazu sitzt einem noch die Zeit im Nacken, nach 12 Zügen ist Schluss! Die Erweiterung bringt noch weitere Standardkarten mit, dazu Titelkarten die ähnlich wie in Prelude für TfM den Beginn pushen. Die habe ich mit reingenommen, während das neue kleine Tableau für die Hinterlande und den dort zu findenden Artefakten auf eine spätere Partie warten muss.
Wie schon erwähnt, hat sich dieser Titel einen Platz weit oben bei mir erobert! Auch die Spielzeit ist durchaus angenehm, obwohl das für uns eher uninteressant ist. Zu dritt haben wir mit Erklärung ca. 2,5-3 Std. gebraucht, bedingt auch durch die “Flut” an Möglichkeiten, die man in Einklang bringen möchte…
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Links das eigentliche Spielbrett.
Mitte zeigt an 2 Beispielen die Möglichkeit, seine Karten auf zu werten. Außerdem das Tableau für Gebäude.
Rechts habe ich die Upgradekarten in Visitenkartenständer gestellt. Einfach um Platz am Tisch zu sparen, sie werden ja auch ausgesucht und nicht blind gezogen.