Hab letztens mit nem Freund dessen Erstpartie 7 Wonders Duel gespielt. Hat mit ihm über eine Stunde gedauert, Grundspiel wohlgemerkt. Er brauch meistens lange und gewinnt auch sehr oft.
Dieser Freund dürfte in dem Fall gerne "mit sich selbst spielen", wenn ihm das Gewinnen ja anscheinend wichtiger ist, als der gemeinsame Spielspaß. Sorry, das sowas für den anderen Horror ist, müsste man doch wohl merken
Ach, das hast du falsch verstanden. Eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass es unterschiedliche Typen gibt. Ich zeige ihm immer wieder gerne Spiele und unter uns sind wir gerne am Optimieren. Er ist jetzt nicht so im Hobby wie wir hier (spielt nur mit uns) und es geht ihm nicht ums Gewinnen, sondern das Spiel zu knacken. Kommt durchs Gaming, da wird ja auch viel Min-Maxed. Wenn wir spielen, machen wir das beide gerne. Er gewinnt halt auch nicht nur, weil er so lange nachdenkt, sondern einfach sehr schlau, talentiert und gut darin ist, Systeme zu durchschauen und hat Spaß daran diese zu zerdenken. Das geht mir ähnlich und zusammen treiben wir das auf die Spitze. Das ist dann kein Horror, sondern gelebte Freundschaft. Ich bin immer beeindruckt wenn er dann einfach immer wieder und wieder bei Spielen die er nicht kennt, konkurrenzfähig ist.
Natürlich habe ich ihm am Ende auch nen Spruch gedrückt und gesagt dass das Spiel eigentlich nur 20-30 Minuten dauert. Ich war aber froh es ihm gezeigt zu haben und die Folgepartien gingen natürlich auch viel schneller. Voidfall war mit ihm richtig lustig . Ich konnte sein Hirn förmlich bruzzeln hören.
Zum Thema: Ich merke immer wieder das mir und anderen manche Spiele besser oder schlechter von der Hand (in den Kopf) gehen. Manche Spiele lösen bei mir totale AP aus und meinen Mitspielern geht es überhaupt nicht so. Ich denke die meisten komplexen Eurospiele haben dafür das Potential. Wie früher in der Schule. 6 Stunden Revive hören sich schon krass an aber dafür kann es etliche Gründe geben. Hauptsache man hat Spaß. Wenn nicht, muss man sich vielleicht eingestehen, dass man es übertreibt und mit 2 SP weniger leben oder ein anderes Spiel für die Gruppe wählen - wir haben ja genug. Ich finde Sorgfalt ist auch wichtig für die Spieldauer. Wenn man bei einem komplizierten Zug nicht konzentriert ist, vergeht halt wieder Zeit für eventuelle Fehlerkorrekturen ("Hab ich eigentlich dies bezahlt und mir vorhin jenes genommen?"). Da kenn ich halt auch Menschen denen das entweder allg. schwer fällt, weil sie nur das Ende des Zuges sehen oder einfach mehr Partien für Routine brauchen. Ich spiele aber auch viel mit Nicht-Spielern aus meinem Freundeskreis, den ich nach und nach bekehre. Dadurch muss ich aber immer erklären und aufpassen, dass meine Freunde richtig spielen, wodurch ich des öfteren Fehler mache, meinen Zug nicht vorplanen kann und dadurch auch länger brauche.
Nach meiner bisherigen, relativ kurzen Brettspielerfahrung finde ich es aber überhaupt nicht sonderbar, wenn man in der Erstpartie eines komplexen Spiels wie Revive in Vollbesetzung die durchschnittliche Spieldauer extrem überschreitet oder wirklich schlecht spielt und unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Ich finde es aber nich nachvollziehbar, wieso man solche Spiele spielt, sich wundert, wenn die Erstpartie zäh war, dann beschließt es nicht mehr mit X>3 Spielern zu spielen und merkt das solche Spiele einfach mehr als 2 Partien brauchen, um zu flutschen. Dazu brauchen manche Menschen halt auch noch länger. Bei meinen Freunden bin ich da besonders geduldig und spiele (noch) selten mit 'Fremden'. Da vergeht mir dann auch nicht der Spielspaß. Vermutlich spielen viele hier mehr mit Hobby-Kollegen als Nichtspieler-Freunden. Konsequent finde ich da Huutini, auch wenns mir leid tut.