Beiträge von verv im Thema „11.07.-17.07.2022“

    Bei uns geht der Weg zurück in die Normalität weiter und wir hatten das erste Mal seit Geburt von Kind 2 wieder das Gästezimmer belegt. Mitte der Woche waren Freunde da, mit denen ich gerne und viele spiele, und es kam auf den Tisch:


    #Iberia (1x zu zweit mit je 2 Rollen)

    Da ich besagten Freunden – wegen einer äußerst großzügigen Versorgung als es mich bei einem Besuch bei ihnen mit Corona erwischt hatte – immer noch unendlich dankbar bin, habe ich mich mit (vormals Pandemic) Iberia erkenntlich gezeigt. Mein Kumpel ist großer Fan der Reihe und die Neuauflage des Spiels war ein willkommener Anlass, diese Lücke in seiner Reihe zu schließen. Optisch finde ich das Spiel sehr ansprechend, aber ich muss sagen dass ich von den recht zaghaft anmutenden Regeländerungen (im Vergleich zum Ur-Spiel) zuerst etwas enttäuscht war. Völlig zu unrecht, wie sich herausstellte: die Möglichkeit des Schienenbaus fügt dem Spiel eine ganz neue Komponente hinzu, durch die man den größeren Spielraum zu Anfang des Spiels nutzen kann, um sich wenn's später eng wird wirklich einen hervorragenden Vorteil zu verschaffen. Und dank der Wasseraufbereitungsmarker denkt man doch nochmal anders über Eindämmung nach.

    Gespielt haben wir zu zweit jeweils zweihändig: ich mit Politiker und Krankenschwester, der Freund mit Eisenbahner und Agrarwissenschaftlerin. In mittlerem Schwierigkeitsgrad und mit Hinzunahme einer Klassischen Seuche (Gelbfieber) haben wir leider knapp verloren. Am Ende hat die starke Ausbreitung der gelben Seuche über die Häfen dazu geführt, dass wir in der Farbe leer gelaufen sind.

    Bei allem spannenden Neuen, was es stets zu erkunden gilt, entwickelt so eine Pandemie-Variante nicht unbedingt den größten Drang auf den Tisch zu kommen. Aber eigentlich ist das schade, denn das Spielprinzip ist einfach grundsolide und so eine Variante bringt frischen Wind rein und ist für Kenner des Systems in wenigen Minuten erklärt und flott gespielt ist es auch. Ist ein bisschen so ein Gefühl, wie wenn man einfach mal wieder durchs lineare TV zappt und bei einem Film hängen bleibt, den man vor langer Zeit schon mal gesehen hat.


    #RollForTheGalaxy (1x zu zweit)

    In diesem Sinne haben wir als eine Art Absacker auch noch was altbekanntes ausgepackt und zwar Roll For The Galaxy. Da ist die letzte Partie bei mir eine Weile her gewesen und dementsprechend staksig war ich anfangs unterwegs. Wir haben inkl. der Startwelten und Plättchen aus der ersten Erweiterung gespielt (und damit auch inkl. der neuen Würfelfarben), aber ohne die Errungenschaften. Ich hatte eine Startwelt, die mir beim Verbrauchen von Alien-Gütern 2$ schenkt und hatte vor, eine sich selbst finanzierende Produzieren/Verbrauchen-Maschine aufzubauen, bin allerdings viel zu spät in die Gänge gekommen. Mein Freund auf der anderen Seite war überhaupt nicht eingerostet, weil er das Spiel quasi täglich in der App spielt, und ist sehr erfolgreich auf 6+ Entwicklungen gegangen, die sich alle auch noch gegenseitig belohnt haben. Somit hat er mich ziemlich gnadenlos mit 51 zu 26 abgezogen.



    #ArkhamHorrorLCG (1x zweihändig Solo)

    Am Tag drauf habe ich solo endlich das vollenden können, was ich die Woche zuvor noch abbrechen musste: nämlich das nächste Szenario in meiner Am Ende der Welt-Kampagne. Meine Ermittler sind Bob Jenkins und Daniela Reyes – wie immer bei mir eher getrieben von dem Wunsch was Neues auszuprobieren als von der größtmöglicher Optimierung des Decks. Das ist dann leider etwas verwirrend, wenn man ein paar Monate nicht gespielt hat und sich fragt, wieso man eigentlich diese oder jene Karte im Deck hat. ;)

    Wie auch immer, es gab ein paar Sachen die richtig gut funktioniert haben. Mein Bob hat früh im Spiel die außergewöhnliche Lvl.5 Rote Uhr spielen können, die wirklich extrem hilfreich sein kann! Die Gewieften Geschäfte kamen auch früh raus, so dass ich Daniela einen Vorschlaghammer verkaufen konnte. Das war spaßig! (Wobei ich mich frage, wieso ich Bob überhaupt den Vorschlaghammer ins Deck gegeben habe: Daniela könnte den auch selbst ins Deck nehmen und als Platzhalter für den Zyklopischen Hammer taugt er auch nicht, weil den Bob selbst gar nicht nehmen kann.) Daniela wiederum hat sich – wie ihr Charakter das ja nahegelegt – vor jedes Monster geworfen und damit auch guten Nutzen aus dem Armband der Flüche gezogen.


    #QuacksalbervonQuedlinburg (1x zu viert, 1x zu dritt)

    Übers Wochenende war dann die Schwester meiner Freundin zu Besuch inkl. ihres neuen Partners, der zwar ein durch und durch toller Kerl zu sein scheint, aber leider nicht so gerne spielt. Es war also der erklärte Wunsch der Schwester, ihm das vielleicht mit einem passenden Spiel näher zu bringen. Die Schwester meiner Freundin hätte am liebsten #ArcheNova auf den Tisch gepackt, weil sie ihn dafür gerne als Mitspieler gewonnen hätte. Ich war für #RococoDeluxe, was aber meine Freundin nicht so prickelnd fand. Zwischendurch stand #Ozeane zur Debatte, was dann aber aufgrund der großen (und in meinem Fall auch noch englischsprachigen) Textmenge dankend abgelehnt wurde. Letztlich sind wir also bei den Quacksalbern von Quedlinburg gelandet, weil das in meiner Hoffnung die richtige Mischung aus strategischer Tiefe und chaotischem Spaß liefern sollte. Wir haben zwei Partien gespielt, was ja schon mal nicht das schlechteste Zeichen ist, und ich glaube Spaß gemacht hat es auch allen Beteiligten.

    Leider haben es mir meine Mitspieler etwas zu einfach gemacht und keine Totenkopffalter gekauft, weshalb ich quasi jede Runde meinen Tropfen nach vorne rücken durfte und dementsprechend hinten raus doch gut davongezogen bin. Die zweite Partie haben wir mit dem Zutatenset 2 gespielt, indem die Alraunwurzel ja den Wert des folgenden Chips verdoppelt. Das hat in der letzten Runde bei mir so sehr gezündet dass ich drei gelbe 4er in Folge gezogen habe (und also mit den drei Chips alleine schon 20 Felder vorrücken konnte). Damit bin bis ans Ende des Kessels gekommen, was mir (ohne Erweiterung) glaube ich noch so gut wie nie passiert ist. Long story short also: ich habe beide Partien gewonnen.

    Ob der neue Freund jetzt also damit zum Brettspieler bekehrt ist, kann ich nicht sagen. Vermutlich nicht sofort. Aber ich denke, dass er auf jeden Fall einen Einblick bekommen hat, warum das Spaß macht, und dass er beim nächsten Mal bestimmt wieder eine Runde mitspielt.