Beiträge von Freizeitvernichter im Thema „[2022] Clank Catacombs“

    ravn

    Das kommt auf deine persönliche Vorlieben an.


    Falls du ein Freund einer höheren Glücksabhängigkeit bist, dann greife zu. Denn zusätzlich zu den zufällig aufgedeckten Karten in der Verliesreihe kommen nun die einzelnen Dungeon-Plättchen hinzu. Ich habe schon beides erlebt. Sei es, daß zum richtigen Augenblick ich das für mich richtige Plättchen gezogen hatte (hochwertiges Artefakt, passende Wege, andere Begehrlichkeiten wie Teleporter-Punkt etc.) als auch, daß nur Murks kam und ich gnadenlos auf dem letzten Platz landete. Und ja, daß man quasi im Vorhinein nicht weiß, welche Gefangenen man befreien kann macht die Sache auch nicht unbedingt einfacher, da etliche Gefangene ihre Boni nur in Abhängigkeit von anderen vorhandenen Gegenständen oder Markern bringen.


    Wenn du mehr auf Planbarkeit stehst, dann bleibe beim #Klong! mit den festen Spielplänen. Es ist zwar (nüchtern betrachtet) etwas unthematisch, wenn man den Dungeon inklusive aller Gefahren und Kosten bereits im Vorfeld komplett kennt, nimmt einem aber das Gefühl zum Großteil vom Glück abhängig zu sein.


    Bei uns haben mittlerweile beide Versionen ihre Berechtigung.

    Bevor diverse andere Verpflichtungen rufen, kam es heute Vormittag noch "schnell" zu einer Zweitpartie zu viert. Naja, wobei ... mit 1:45 Stunden waren wir im Vergleich zu gestern Abend doch recht fix unterwegs. Der Vorteil war, daß wir die Effekte von etlichen Karten bereits kannten und sich die Entscheidungsfindung darüber nicht mehr gar so lang hinzog.


    Zu meiner Erleichterung hat sich meine Einschätzung bestätigt. Die Spielspaßkurve ging im Allgemeinen tatsächlich weiter nach oben, am Ende wurde es ziemlich knapp und vom Rechenkünstler kam keinerlei negative Reaktion. Und das, obwohl er sich einmal ziemlich verbaut hatte was das Tunnellegen betraf, und ich mir glücklicherweise irgendwie das 20er-Artefakt sichern konnte. Schlußendlich gewann er sogar, was aber nichts an seinem Fazit änderte: "Es ist aber trotzdem zuviel Glück." :rolleyes: 8| :D Egal, solange die Stimmung am Tisch in Ordnung ist und er trotz Glückslastigkeit weiter mitspielt ... :saint:


    Am Ende stand es dann 107-92-90-87, was ich durchaus für ein ausgewogenes Ergebnis halte. Der Letztplatzierte hatte wirklich das ausgesprochene Pech im letzten Moment vom fauligen Atem des Drachens umgehauen zu werden. Und das, obwohl derjenige fast die gesamte Partie über am Gesündesten war. Doch die letzte Runde war zu heftig. Ein Drachenangriff über die Verliesreihe und dann zog jeder von uns anderen jeweils vier Steine aus dem Beutel. Wäre das nicht geschehen stünden nochmals 27 Punkte mehr auf dem Konto (20 über Meisterdiebmarker + 1 Zauberbuch über die Talente). Aber auch das wurde mit etwas Humor genommen und tat dem positiven Eindruck über das Spielerlebnis dann keinen Abbruch.


    Also mir bleibt ja ein Rätsel, wie das Anlegen eines neuen Plättchens mehr als ein paar Sekunden Zeit in Apsruch nehmen kann ^^

    Ich versuche es mal zu beschreiben.


    Man hat einen Tunnel gewählt, nimmt nun ein neues Plättchen vom verdeckten Stapel und hat nun vier Möglichkeiten es anzulegen. Aber ...

    - wähle ich nun die Seite, bei der ich durch Monster-Symbole Schaden bekomme (und ich habe doch schon vier Schaden auf meiner Lebensleiste) oder meine Schwerter zur Abwendung eines solchen einsetzen muß? Diese hatte ich doch eigentlich zur Bekämpfung eines Monsters aus der Verliesreihe gedacht, bei dem ich zur Belohnung drei Gold und drei Talent bekomme, welche ich wiederum zum Kauf einer Karte nutzen wollte, da mir die Talent aus meiner Kartenhand dafür nicht ausreichen.

    - oder die Seite, bei der ich einen Dietrich benutzen muß, damit ich das Schloßsymbol knacken kann, um zu einem Portal zu gelangen. Dann steht der Weg jedoch auch meinen Gegnern offen, die mir auf den Fersen sind - und das will ich schießlich auch nicht.

    - oder die Seite, auf der der Weg in zwei leere Räume führt, die mich nur aufhalten, wo ich aber danach die Möglichkeit habe noch weiter in die Tiefe vorzudringen, in der Hoffnung ein Artefakt zu finden.

    - oder die Seite die mich zu einem Tunnelschrein bringt, bei dem ich weiteres Gold generieren kann.


    Das ist jetzt sicherlich etwas extrem ausgeführt, aber es reicht schon, wenn man drei der genannten Beispiele zur Auswahl hat. Und dann kam auch noch die Karte zum Einsatz, bei dem jeder das Plättchen, auf dem er alleine steht, neu ausrichten muß. :saint:

    Ernst Juergen Ridder

    Ja, am "Besten" scheint es mir wirklich zu sein, wenn man sich das so richtig bildlich vorstellt. Man steigt gemeinsam in eine unbekannte Gruft und dann geht jeder so seine Wege und es wird ein unbekannter Raum nach dem anderen entdeckt. Man hätte schließlich im echten Leben auch keine Ahnung, was einen erwartet. Da fühlt sich die bereits im Vorfeld bekannte "Straßenkarte" der anderen Klong-Versionen auf einmal ziemlich unthematisch für ein Abenteuer- und Entdeckerspiel an. :lachwein:


    Ihr spielt laut deinen Berichten häufig zu zweit, oder? Dann denkt unbedingt an die Regeländerung, daß derjenige welcher zuerst wieder aus der Gruft draußen ist, jedes Mal sechs Klong-Steine aus dem Beutel zieht. Das hätte meines Erachtens in der Anleitung deutlicher markiert sein können.

    Wer allerdings lange überlegt, um ein Plättchen neu zu legen, der ist glaube ich generell bei Klong! falsch und sollte sich eher zu komplett durchrechenbaren Euros gesellen (Wunschtitel von euch hier einfügen).

    Besagter Spieler würde dem vehement widersprechen, da das der Gewinner war. ;) ^^

    Nachdem hier gestern das deutschsprachige #KlongKatakomben eintrudelte mußte es natürlich heute gleich ausprobiert werden. Wir kennen #Klong! schon seit Jahren und im Laufe der Zeit kamen so nach und nach alle verfügbaren Erweiterungen als Ergänzung hinzu. Den Ableger #KlongImAll ließen wir jedoch aus verschiedenen Gründen bewußt außen vor.


    Die Vorfreude auf #KlongKatakomben war riesig, das Fazit nach der Erstpartie (Spiel zu viert) fällt eher durchwachsen aus, allerdings für mich mit der Tendenz nach oben.


    Um das Pferd von hinten aufzuzäumen: Ich habe es den anderen sehr gut erklärt, denn ich verlor deutlich mit einem Abstand von 23 Punkten zum dritten Platz. Rückblickend weiß ich auch, wo ein Fehler von mir lag, und warum die anderen (zum Teil) so viel besser waren. Gewonnen hat dann jemand, der im normalen #Klong! schon seit längerer Zeit eher chancenlos gewesen ist, was natürlich für ein strahlendes Gesicht sorgte. :)


    Was empfand ich als positiv?

    - Wer #Klong! kennt findet sich in den Katakomben eigentlich recht gut zurecht. Natürlich gibt es ein paar Unterschiede, aber die versteht man ziemlich schnell.

    - Mir machte es Spaß zu sehen, wie das Verlies immer größer wurde und welche Wege bzw. welche Bewegungsmöglichkeiten neu gebildet wurden. Und gerade über die Portale kann man sich plötzlich schnell von der einen Ecke des Spielplans zur anderen bewegen. Das sorgt für gewisse Überraschungsmomente.

    - Mit den Geistern und den Tunnelschreinen kommen neue Elemente ins Spiel, welche nicht außer acht gelassen werden sollten.


    Neutral eingestellt bin ich zu:

    - der faktischen Unbegrenztheit des Spielplans in seiner Ausrichtung. Natürlich gibt es die Begrenzung durch die Anzahl der Plättchen, aber ansonsten waren wir kurz davor, daß das "Carcassonne-Problem" entsteht. Jemand baut in Richtung Tischkante und dann stehen wir alle vor der Entscheidung, ob ihm das regeltechnische Anlegen eines weiteren Plättchen erlaubt ist, obwohl er dort in der Luft bauen würde und wir den kompletten Spielplan verschieben müßten, oder ob wir es ihm verbieten, was sich für die betreffende Person dann unfair anfühlt, weil die Regel ja keinerlei Einschränkung vorsieht. Da ist ein fest vorgegebener Spielplan doch deutlich einfacher zu handhaben.

    - der Funktion der Dietriche (Einsatzmöglichkeit für verschlossene Gänge und zum Aufsperren von verschlossenen Zusätzen wie Truhe, Bibliothek oder Gefängnis)

    - den Gefangenen (teilweise ist die Punkteausbeute schon sehr speziell)

    - der veränderten Möglichkeit an die kleinen Verstecke zu kommen


    Was wurde als Spaßbremse empfunden?

    - Von einem Mitspieler: Ganz klar das Glück! Über einen nicht zu geringen Teil der Partie monierte er regelmäßig, welches Glück doch die anderen "dauernd" beim Aufdecken der Verliesplättchen hätten. Schlußendlich wurde er aufgrund etwas Pech auch nur Dritter, stand aber zwei Schritte vor dem Ausgang und wäre bei einer erfolgreichen Flucht dank des Meisterdiebmarkers recht sicherer Erster geworden. Das verhinderten letztendlich die zwei Geistersteine, welche ich als "Ohnmächtiger" aus dem Beutel zog. Und dabei übersah er dann auch noch, daß er aufgrund der Spielerreihenfolge mir ca. fünf Mal direkt meinen geplanten Zug kaputt gemacht hatte.

    - Von mir: Die erhöhte Analyse-Paralyse-Gefahr. Mußte bisher lediglich abgewogen werden, welche Karten man sich mit dem vorhandenen Talent kauft, so dauert nun jeder Zug, bei dem ein neues Verliesplättchen aufgedeckt wird, um einiges länger, da der betreffende Spieler über die Ausrichtung entscheiden darf. Und das kann sich ziehen ...

    - Das beschleunigte Spielende, sobald mal zwei Diebe bewußtlos oder draußen sind. Dann zieht jeder jedes Mal vier Klong-Steine aus dem Beutel. Da bleibt für die anderen kaum mehr Luft zum Atmen.


    Als interessante (und noch unbeantwortete Frage) kristallierte sich heraus: Was passiert, wenn man zwei Einbahntunnel aneinander legt, so daß die Pfeilspitzen jeweils nach außen zeigen? Darf man ihn dann genauso wie jeden normalen Tunnel betreten (er hat ja zwei angezeigte Bewegungsrichtungen) oder ist er mit Ausnahme der Spieler, welche über das große Versteck "Katakombenkarte" verfügen, nicht für die Bewegung mit Stiefeln geeignet?


    Mein erstes Fazit:

    #KlongKatakomben ist um einiges unberechenbarer und dadurch sowohl spannender als auch glückslastiger als das bisherige #Klong! Und wenn man beide Versionen kennt kann es noch schwieriger sein, gerade letzteres aushalten zu können. Als Beispiele seien genannt:

    - Zieht man beim Erkunden der Plättchen "nur" überflüssigen Mist und keines mit Artefaktfeldern, hat man eher früher als später ein deutliches Problem.

    - Ist man beim Erkunden zu langsam bleibt man auf einem Haufen Dietriche sitzen, welche einem nichts mehr bringen.

    - Daß es Gefangene gibt, welche nur in Abhängigkeit von anderen Gegenständen Punkte bringen ist insbesondere gegen Ende hin nicht sonderlich hilfreich.

    - Kleine Verstecke können jetzt zwar "jederzeit" und "überall" entdeckt werden, allerdings hat man keine Auswahlmöglichkeit mehr. Man muß nehmen, was man blindlings zieht. Und da kann ein "Zauberbrunnen" oder ein "Puzzlewürfel" zur Unzeit zu Frust führen.


    Gerade dadurch, daß man überhaupt nicht weiß, wann, wo und mit welcher Wertigkeit die Artefakte auf den Spielplan kommen, diese aber elementar sind, was das Spielende angeht, ist es ein sehr schwieriges Unterfangen überhaupt irgendwas im Vornherein zu planen. Da ist also wieder deutlich mehr Kopfkino gefordert, um einen annehmbaren Spielspaß zu haben. Ich hatte für mich selbst das Ziel aufgestellt, Hauptsache mit einem Artefakt im sicheren Bereich zu landen und mit einer Punkteausbeute > 0 das Spiel zu beenden. Insofern war die Partie für mich ein Erfolg, wenn auch nicht unbedingt befriedigend. Aber die Neugier bleibt trotzdem hoch, wie sich das Verlies in weiteren Partien anders entwickeln wird. Das hält für mich momentan die Spannung am Spiel aufrecht.


    Empfehlen würde ich es all denjenigen, welche von den statischen Plänen gelangweilt sind und schon im Vorfeld quasi blind sagen können, auf welchen Weg sie runter und wieder nach oben gehen werden.


    Wer allerdings bei der Erweiterung "Tempel der Affenlords" über die sich drehenden Zahnräder geflucht und sich lautstark über die Ungerechtigkeit im Leben eines Diebes beschwert hat, dem sage ich nur: Finger weg von den Katakomben. Die sind, was die Variabilität der Gänge angeht, um ein x-faches schlimmer.


    So, und nun muß ich mir überlegen, ob und wie ich es schaffe, unseren Meister im Durchrechnen zu einer weiteren Partie #KlongKatakomben zu überreden. Notfalls muß ich mir Schallschutzkopfhörer aufsetzen, damit mich sein Klagen über die fehlende Zuwendung von Fortuna nicht aus der Contenance bringt. :saint:


    Zur Ergänzung: Die reine Spielzeit betrug 2:15 Stunden.