Beiträge von Xebeche im Thema „Welche Spiele hättet ihr gerne gemocht und anders rum?“

    Wenn ich ein schönes Kniffel spielen will, dann kann ich auch King of Tokyo aus dem Regal holen.

    Verstehe, warum man dice throne nicht mögen kann, aber findest du KoT zu zweit nicht furchtbar?

    Bei uns war genau das der Grund dafür, dass wir uns dice throne zugelegt haben.

    Tatsächlich hast du recht: Zu zweit ist King of Tokyo nur mäßig lustig (erst ab 3+). Ich brauche aber nicht für jeden Edge-Case ein passendes Spiel und meine Frau mochte Dice Throne so überhaupt nicht – das sticht alles 😅

    Tolles Thema! Ich mache doch so gerne Listen und hole dabei aus 😃 Ich fange mal an mit Spielen, die bei uns eigentlich hätten zünden sollen, es aus irgendwelchen Gründen aber nicht geschafft haben (persönliche BGG-10er-Wertung jeweils in Klammern) und dann im zweiten Teil zu Spielen, die bei uns ohne große Erwartungen groß eingeschlagen haben:

    • Dice Throne (6): Das wollte ich wirklich wirklich mögen – Charaktere im „World of Warcraft“-Look, viele Würfel, tolle Inserts, viele Kombinationen. Es hätte zünden sollen, es ist für uns aber kaum von der Startbahn abgehoben. Für ein schnelles Duell-Spiel war es uns gleichsam zu seicht und zu kompliziert (v.a. Schadensberechnung) und dauert insgesamt einfach zu lange. Wenn ich ein schönes Kniffel spielen will, dann kann ich auch King of Tokyo aus dem Regal holen. Fazit: Wieder verkauft
    • The 7th Continent (7): Vor allem meine Frau war ganz heiß auf dieses Spiel – Entdecken, mysteriöse Insel, jede Menge Sandbox. Für mich war das ganze dann ziemlich schnell frustrierend, weil ich die Insel entdecken wollte, aber immer wieder zum Survival gezwungen wurde. Das Spiel ist an sich nicht schlecht, ist aber eher was für Leute, die den “Grind“ und die knallharte Herausforderung schätzen und die Zeit dafür haben. Aus dem gleichen Grund, hole ich mir auch kein Tainted Grail (hat sich jetzt ein Spezl gekauft – super!), sondern warte auf das freundlichere Schlafende Götter. Fazit: Wieder verkauft.
    • Arkham Horror LCG (8): Das ist ein gutes Spiel! Aber hier habe ich mal wieder gemerkt, dass ich keine LCGs sammeln möchte – die Kosten sind sehr hoch, das Verstauen der Karten ist eine Wissenschaft für sich und aus dem Alter bin ich mittlerweile raus, dass mir Deck-Construction viel Spaß macht (wahrscheinlich muss man von Anfang an dabei sein und nicht nach fünf Zyklen aufspringen). Vielleicht macht mir Earthborne Rangers mehr Spaß, mit seiner frischen Formel, seinem reduzierten Umfang und der Tatsache, dass alles in eine Schachtel passt – hier warte ich noch vorsichtig ab. Fazit für Arkham Horror: Wieder verkauft.
    • Destinies (8): Meine Frau hat es gehasst – Thema zu düster und seltsam und Spielverlauf meist unglaublich unfair. Das Thema war auch nicht hundertprozentig meins, ich mochte aber das Skill-System sehr und hätte schon weiter gespielt. Mir scheint, dass Dark Quarter für uns alles besser macht (Thema & kooperativ), deshalb habe ich es auch in der Schmiede vorbestellt. Fazit für Destinies: Verkauft im privaten Umfeld, wird dort sehr gemocht 🙂
    • Zombicide: Black Plague (7): Ich wollte einen leichten Dungeon-Crawl und dachte, das geht in die Richtung. Machen wir es kurz – spaßig, aber doch ein wenig seicht und zu viel Material für mich als sammelwütigen Menschen. Aus dem gleichen Grund gehe ich vielen CMON-Projekten kategorisch aus dem Weg. Ich habe mir trotzdem letztes Jahr Zombicide: Night of the Living Dead im 30-Euro-Angebot geholt, weil ich das Thema mag und alles in eine Box passt 😃 Ein Spezl hat sich zudem das komplette Black-Plague-Paket gekauft, kein Grund mehr für mich, irgendwas davon selbst zu besitzen. Fazit für Zombicide: Black Plague: Wieder verkauft.

    Auf der anderen Seite gibt es einige Spiele, denen ich lange keine Beachtung geschenkt habe, die aber mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsspielen zählen. Wobei ich nie dachte, dass ich sie nicht mag, sie flogen bei mir einfach nur lange unter dem Radar – häufig, weil ich auf die Schnelle nicht hinterblicken konnte, was den Reiz der Spiele ausmacht oder mich etwas an der Optik gestört hat. Dazu zählen:

    • Gloomhaven (10): Ich mag in der Regel keinen Hype, ging dem Spiel lange aus dem Weg, habe aber die komplette Regel vor zwei Jahren während der Corona-Kurzarbeit inhaliert (gemütlich in der Sonne auf der Gartenliege, ich erinnere mich noch) und habe dann sofort bei Fantasywelt vorbestellt. Seither begeistert! Und ja, während des ersten Lockdowns sind wir sogar durch über die halbe Kampagne gekommen 😄
    • Spirit Island (10): Das Spiel war lange ein „Hä?!“ bis ich mir die App für das iPad gegönnt und dort das Tutorial gespielt habe. Für mich eines der besten Solo- und Zwei-Spieler-Puzzles überhaupt, mit einer thematischen Tiefe und Integration an die kaum ein anderes Spiel rankommt. Spiele ich im Moment tatsächlich aber hauptsächlich in der App auf der Couch, wenn der Junior partout nicht ins Bett wollte und wir zu kaputt sind für ein Spiel am Tisch.
    • The Quest for El Dorado (10): Hierzu habe ich anderswo schon genug geschrieben – grandioser Deckbuilder und tolles Einsteigerspiel. Es musste aber erst die fesche Lautapelit-Version erscheinen, damit ich mir das Spiel hole (ich bin so eitel mit meinen Spielen). Ich muss erst noch jemanden finden, der das Spiel nicht mag 🙂
    • Imperium: Klassik/Legenden (10): Auch hier zunächst große Fragezeichen als ich in Podcasts zum ersten Mal vom Spiel gehört habe. Erst als die Spieleschmiede-Version schon in Auslieferung war, habe ich mir mal ein ausführliches Playthrough-Tutorial angesehen und dann hat es lautstark „Klick!“ gemacht – ich suchte das Spiel im Moment so hart solo, dass ich mich oft beim Gedanken erwische, mir an Kita-Tagen den Vormittag frei zu nehmen, um in Ruhe eine Partie zu spielen 😅
    • Cthulhu: Death May Die (9): Ach hätte ich doch hier beim Kickstarter mitgemacht, dann könnte ich heute auch die „Unspeakable Box“ mein Eigen nennen. Die Kampagne hatte ich aber völlig ignoriert, dachte es wäre einfach ein weiterer „dumb dice-chucker“ Cthulhu-Abklatsch à la FFG. Ich habe auch hier erst später entdeckt, wie elegant und simpel die Mechaniken sind und dass sich das Thema hier nicht allzu ernst nimmt. Spielen wir gerne mit Freunden im Wechsel mit Villen des Wahnsinns 🐙

    Jetzt komme ich mal zum Ende. Wenn ich in meine BGG-Sammlung blicke, fällt auf, dass für mich tatsächlich jene Spiele besser abschneiden, die generell weitreichende Zustimmung finden, insbesondere aber bei den Brettspiel-Podcastern meines Vertrauens (allen voran „SVWAG“). Nach zwei Jahren Corona und Home Office (viel gespartes Zuggeld), vielen Käufen und Verkäufen, kann ich langsam sagen, dass sich bei mir konkrete Vorlieben für bestimmte Autoren, Mechaniken und Genres herausgebildet haben. Die Enttäuschungen werden weniger. Ich gehe lieber in die Tiefe bei Spielen, die ich vollends liebe und trenne mich von bestenfalls lauwarmen Kallax-Platzfüllern. Nach wie vor kaufe ich zu viel und spiele zu wenig (Ausrede: Kleinkind + Schlafmangel! 😄), aber es wird langsam besser.