Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Puerto Rico 1897“

    Ich bin auch kein glühender Verehrer von #Eiszeit, aber den Hass, den das Spiel bei den hartgesottenen Alea-Fans verursacht hat, konnte ich damals nicht nachvollziehen, heute erkläre ich ihn mir vor allem damit, dass es von zu geringer Komplexität und zu sehr Ärgerspiel war.


    Es ist effektiv ein "kleines" Alea-Spiel in der großen Schachtel, und es wäre fast schon ein Familienspiel, wenn es dafür nicht a. zu lange dauern würde, und b. die Kernmechanik im Bestehlen des Anderen liegen würde. Wenn jemand sich also Euros mit richtig negativer Interaktion wünscht, dann ist er hier definitiv richtig. Das gilt aber nicht nur für das direkte Bestehlen, denn ich kann durch geschicktes Ausspielen der Aktionen den Gegner daran hindern, sie sinnvoll mitzunutzen. Das ist heute ein alter Hut, aber ich kann mich nicht erinnern, dieses "Warten mit der Aktion, bis nur ich sie sinnvoll nutzen kann" vorher schon in einem Spiel gespielt zu haben (und auch Puerto Rico kam ja erst ein Jahr später raus).


    Und zuletzt ist der Catch-Up-Mechanismus (der zurückliegende Spieler darf ein ganzes Gebiet mit der Eiszeit überziehen und so dicke Horden gegnerischer Tiere killen) sehr stark. aber auch sehr gut, denn so muss ich schon beim Platzieren aufpassen, dass ich Mehrheiten nur vorbereite, mich ansonsten aber schön bei den anderen einordne, damit die Eiszeit - wenn sie kommt - ihnen auch wehtut. Das führt allerdings auch dazu, dass man die ersten beiden Runden eigentlich nur die dritte Runde vorbereitet - und da kann man sich schon fragen, warum das Spiel so lange gehen muss.


    Langer Rede kurzer Sinn: Eiszeit ist nicht 100% rund, aber es hat einige Facetten, die ich heute noch spannend finde, und ich fände eine überarbeitete Fassung des Spiels sehr vielversprechend.

    [...], Bora Bora, [...]

    Alles große Schachteln aus der "großen" Zeit von Alea. Große Spiele waren/sind es nicht.

    =O


    SCNR. Bora Bora finde ich großartig. Aber lassen wir's dabei bewenden. Jeder soll Spiele gut oder schlecht finden wie es ihm beliebt.

    Tzzz... und ich wollte gerade eine flammende Rede pro #Eiszeit halten...


    Ganz einfach. Weil Ravensburger kein reiner Brettspielverlag ist und die Leute die dort das Sagen haben nicht unbedingt aus dieser Nische kommen.

    Ravensburger Spiele lebt vorwiegend von seinen alten Lizenzen und auch die vollmundige Ankündigung (ich glaube 2019 auf der Essen Messe) alea wieder zurück in die Familie zu holen und als Marke wieder groß zu machen hat sich als Luftnummer entpuppt.

    Auch die Spiele/ Lizenzen die für Amerika entstanden sind ja hier (falls sie veröffentlicht wurden) mangels spielerischer Qualität nicht unbedingt in den Top Ten gelandet. (Der weiße Hai).

    Insofern habe ich bezüglich Ravensburger keinerlei Erwartungen mehr.

    Das kann ich so keineswegs unterschreiben. Die ganzen Eigenentwicklungen von Ravensburger North America sind spielerisch solide Kost, die Storybook-Spiele in meinen Augen sogar sehr gut. Die kommen ja wegen lizenzrechtlicher Fragen nicht nach Deutschland, aber täten sie es, hätte Ravensburger hier wahrscheinlich gerade in Nerdkreisen ein besseres Standing. Die deutschen Veröffentlichungen sind etwas bieder und wir hier nicht die Zielgruppe, aber Echoes ist ziemlich innovativ, That's not a hat ein gutes kleines Partyspiel, und die Neuausgabe von El Dorado in Dutrait-Optik halte ich sogar für eine ziemlich mutige Entscheidung, da der Markt für das Spiel eigentlich ganz gut gesättigt sein dürfte (hier sind wohl die neuen Erweiterungen der Grund gewesen). Dass man Scotland Yard nochmal als Storytelling-Variante in der Originaloptik (und den Original-Komponenten!) von 1983 veröffentlicht finde ich eine sehr schräge, aber irgendwie auch hübsche Idee.


    Allein Alea lässt man offenbar wirklich ohne fähige Redaktion/Endkontrolle am ausgestreckten Arm verhungern, da reisst es dann auch eine gute Neuheit wie Council of Shadows nicht mehr raus.

    ..und es ist ja schon die zweite Neuauflage von Puerto Rico, die sie vermasseln - schon beim letzten (oder war es das vorletzte Mal?) waren Teile fehlgedruckt, Vorder- und Hinterseite passten da nicht zusammen. Ich hab quasi die kompletten Stanzbögen nochmal neu zugeschickt bekommen damals. Das muss doch eigentlich so ins Geld gehen dass man danach besser aufpasst... Und wenn das Problem schon Ende 2022 bei der deutschen Auflage aufgefallen ist, wieso bringt man dann im Februar/März eine genauso fehlerhafte englische Ausgabe heraus???