Beiträge von cirdan im Thema „Spiel des Monats - April 2022“

    Es war dieses Mal gar nicht so einfach, einen eindeutigen Preisträger zu nominieren. Wäre es danach gegangen, welches Spiel am besten in meiner Familie angekommen ist, dann wäre die Renaissance der Knallerbsenpanscherei in einer ehemaligen Osterkönigspfalz im Harz ganz oben gelandet. Wäre es dagegen danach gegangen, das beste Solospiel zu nennen, dann wäre es Dank der Veröffentlichung einer Automabox für ein mystisches Land dieses Spiel als Sieger hervorgegangen.


    Da hier aber gewünscht wird, nur ein Spiel zu nennen, habe ich mich für dieses entschieden, das wir seit über drei Jahren erstmals wieder auf den Tisch gebracht haben und uns zu viert zweieinhalb Stunden beste Unterhaltung geboten hat. Dass wir es in diesen 150 Minuten sieben Mal durchgespielt haben, dabei von dem ersten Testlauf, in dem wir krachend Schiffsbruch erlitten haben, uns über die simulierte Mission, in der unser Captain uns die Leviten gelesen hat, nicht im Headless-chicken-mode durch die einzelnen Decks zu laufen und dabei wahllos irgendwelche Knöpfchen zu drücken, sondern rechtzeitig die Maus zu wackeln, damit der vermaledeite Bildschirmschoner nicht anspringt, sowie der fortgeschrittenen Mission, in der wir uns mit eingedrungenen Aliens und Computerviren herumärgern mussten, bis hin zur ersten richtigen Mission, bei der man auch ganz entspannt aus dem Fenster schauen darf, wenn man grad nichts besseres zu tun hat, als irgendwelche Energieblöcke rechtzeitig in das am meisten bedrohte Deck zu leiten, damit der Kollege dann auf's Knöpfchen drücken und feuern kann, um die Angreifer auf den drei Terrorbahnen zu pulverisieren, bevor man selbst zu Weltraummatsch zerstückelt wird, begründet meine Wahl. Hey, wo hat man schon mal die Möglichkeit, per Audiodatei die Anweisungen einer Blechstimme auf vollster Lautstärke zu befolgen, uns gegenseitig anzuschreien, wer welche Schritte wann durchführen soll, das Adrenalin innerhalb von 10 Minuten auf Mach3 hochschnellt, mittendrin wieder befürchtet, irgendeinen Bock geschossen zu haben und voller Erwartung nach dem Sprung zurück aus dem Hyperraum die Auswertung durchführt, nur um dann Gewissheit zu haben, dass man tatsächlich einen Bock geschossen hat und wir nun alle Weltraummatsch sind. Da braucht man nicht wochenlang Gloomhaven & Co zu spielen, um später seinen Urenkeln epische Geschichten zu erzählen, die gerade mal 20 Minuten pro Spiel gedauert haben.

    Und das Beste daran: Wie haben wieder Lunte gerochen und sind regelfest, so dass das nächste Mal die Erweiterung integriert werden soll, die bisher unbespielt fester Bestandteil meines Pile of Shame ist. Yippie-Ya-Yay, Schweinebacke!


    Ach ja, mein Spiel des Monats April ist #SpaceAlert. ;)