Ich glaube es war so gemeint, dass es für eine leichtere Version nicht gerade viel leichter aussieht. Auf dem Bild ist schon ganz schön viel los. Das kann natürlich auch täuschen. Wir werden sehen.
Also auf dem einen Foto, das es momentan zu sehen gibt, sieht es für mich tatsächlich sehr stark nach dem Original Terra Mystica aus. Es ist von allem nur etwas weniger da.... etwas weniger Farben bei den Völkern / Plättchen, etwas weniger Machtsteine, maximal 2 Spaten statt 3 zum Umwandeln. Die Tempelleiste mit Priestern scheint zu fehlen. Aber die eigentlichen Völkerboards haben anscheinend genau die gleiche Anzahl an Gebäuden, wie im Original.
Die Unterschiede sind schon ziemlich weitreichend, nach allem was man auf der Rendergrafik bei BGG sehen sehen:
- Zwei Resourcen (Macht und Geld) statt 4 (TM: Zusätzlich Priester und Arbeiter)
- Keine Kultleiste, keine Kultboni
- Keine Günste
- Bei den Gebäuden keine Tempel und keine Heiligtümer (aber zwei verschiedene Festungen)
- keine Terraforming Upgrades (die Leiste oben auf dem tableau sieht noch nach Schifffahrt aus)
- nur fünf Landschaftstypen statt 7
- fünf Runden statt 6
- jeder hat individuelle Stadtmarker (?)
- die Karte ist ein Stück kleiner
Gefühlt, vom ersten Blick drauf, ist das deutlich mehr als nur etwas gestreamlined, dass ist das gleiche Spielprinzip und auch im gleichen Setting, aber schon locker zwei Gewichtsklassen heruntergeschrumpft, vom ausgewachsenen Expertenspiel zum, ich denke Kennerspiel.
Für jemanden wie mich der sowohl gern Expertenklopper als auch einfachere Spiele spielt, wird vor allem die Frage spannend sein, wie viele interessante und knifflige Entscheidungen, wie viel Strategie noch übrig bleiben, wenn man die unterschiedlichen Entwicklungspfade und Varianten so stark eindampft. Wird das locker flockig zu spielen ohne an Witz zu verlieren oder relativ langweilig, weil man einfach am Punkt "viel hilft viel" ankommt und einfach viel von irgendwas baut ohne dass es eine große Rolle spielt was genau wie und wann.
Wenn das Terra Nova jetzt einschlagen sollte, wie eine Bombe (nur mal so hypothetisch...), dürfte es in das Rennen zum Kennerspiel des Jahres geworfen werden? Weil es ist ja neu... wenn auch irgendwie nicht.... ![unsure :/](https://unknowns.de/images/smilies/emojione/1f914.png)
Stone Age Junior war 2016 Kinderspiel des Jahres. Insofern, vermutlich ja.
Ich frage mich ein wenig, was die Intention ist?
Meine persönlich Interpretation: Ob weitere mehr oder weniger nah angelehnte Terra Mystica Klone/Varianten auf den Markt kommen, sei's in Familienversion oder Juniorversion oder Reiseversion oder in anderem Setting, kann Feuerland nicht beeinflussen. Das Spielprinzip ist viel zu gut, rund, eigenständig, als dass dies nicht passieren würde. Der Markt dafür ist da. Die Frage ist lediglich, ob man es selbst ist, der dieses Spielprinzip weiterverfolgt, weiterentwickelt, verändert, erweitert, destilliert, oder ob das ausschließlich jemand anderes tun wird (mal ganz unabhängig davon, ob das dann ein billiger Klon, eine liebevolle Hommage oder eine ganz neue Richtung mit eigenständigem Witz wird).
Dass man das - sowohl aus kreativer als auch aus kommerzieller Perspektive - lieber selbst macht, kann ich sehr gut nachvollziegen.
Andere Autoren, die sich Terra Mystica bereits angenommen haben, gibt es ja auch - das vor ein paar Jahren erschienene Clans of Caledonia ist zwar deutlich reduziert und hat zwar ein anderes Setting mit hier und da etwas an kleineren neuen Mechaniken angedockt, unter der Haube steckt aber abzüglich des unterschiedlichen Terrains auch fast 1:1 das Terra Mystica Spielprizip, mit den Aktionen, der Ausbreitung, dem Gebäude-Tableau-Upgrade-Prinzip das Einkommen freischaltet, der Rundenstruktur, usw.
Ein klassisches Beispiel für diese Herangehensweise ist ja auch Uwe Rosenberg, der sein geniales Agricola-Spielprinzip eben selbst immer wieder weiterverfolgt. Für TM macht Feuerland das auch, erst mit der noch schwergewichtigeren Expertenvariante im Weltraum, jetzt eben mit der Familienversion.