Beiträge von PzVIE im Thema „18xx mit welchem Spiel einsteigen“

    Schade, dass Mayfair/Lookout bei der Neuauflage ein wenig gepfuscht hat: die Idee, die vielen Varianten und das Extramaterial dem Spiel beizulegen war super, aber die Regeln sind nicht ganz dicht, und die Produktion hatte etliche Fehler (was immerhin durch einen Korrekturbogen gelöst wurde - sofern man den dann auch hat.

    Ist das Problem mit dem Material nicht mit der aktuellsten Auflage gelöst?

    Ehrlich gesagt, keine Ahnung (vermutlich ja), aber dafür gibt's die ganzen vielen Extras nicht mehr. Auch irgendwie deppert.

    Was sind eure Gedanken/Meinungen zu 1880 China?

    Lonny's designs sind oft (radikal) anders oder fügen total neue Komponenten zum Spiel dazu. Hier ist es ein ganzes Konglomerat an Dingen: variable Präsidentenaktien verbunden mit Baurechten; keine fixe Order zwischen Stock- und Operationrounds; eine "kommunistische Phase" ohne Stock Market während der 4er Züge, und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Ein Stock Manipulation Game ist es eher nicht; da geht's viel mehr ums richtige Timing und gute Gesellschaften, und vor allem einen guten Aktienkurs am Ende zu haben. Für mich immer noch ein klarer 9er auf der Zehnerskala.

    IMHO ist 1830 immer noch die Krönung der Stock Market Games - das sage ich nach 142 gespielten Partien. Simple Regeln, eine hervorragende Map mit perfekt platzierten Gesellschaften, und ein brutaler Aktienmarkt. '30 hat zwei Schwerpunkte: das Anfangsspiel - mach soviel $$ wie möglich ohne viel in die "Zukunft" zu schauen; und dann das Mittelspiel, wo hemmungslos am Aktienmarkt manipuliert wird, um sich in die Position zu bringen, um den "poisoned Four" zu verhindern bzw. noch einen 5er oder wenigstens einen 6er zu ergattern, ohne, dass man einen Diesel finanzieren muss.

    Wenn 1830 ein Problem hat, dann ist es der viel zu klein dimensionierte Bank Pool - da hätte der Grafikdesigner weit aus mehr Platz machen müssen :)

    Schade, dass Mayfair/Lookout bei der Neuauflage ein wenig gepfuscht hat: die Idee, die vielen Varianten und das Extramaterial dem Spiel beizulegen war super, aber die Regeln sind nicht ganz dicht, und die Produktion hatte etliche Fehler (was immerhin durch einen Korrekturbogen gelöst wurde - sofern man den dann auch hat. Wie auch immer: Kudos an den/die Verlage dafür). Die alte Avalon Hill Ausgabe ist immer noch die beste; auch regeltechnisch.

    18XX auf Deutsch schränkt deine Auswahl schon mal extrem ein. (Mir fällt nur 1830 und 1844/1854 ein)

    Wenn deine Spielerunde nicht Englisch kann ist das kein Problem - üblicherweise haben nur die Regeln Text; d.h. du musst Englisch können. Ansonsten bin ich bei Wuschel ... für 18xx braucht man Englischkenntnisse oder die Auswahl schränkt sich extrem ein - ist halt wie bei Rollenspielen. :)

    3 Stunden sind für 1830 und Clones (also maximal 8 Gesellschaften und kein zusätzliches Chrome wie Mergers, etc.) üblicherweise kein Problem wenn die Runde passt (also keine AP-Typen) und Pokerchips statt Papiergeld verwendet wird. Besonders geeignet wären hier Mark Derrick Spiele wie 18AL (gibt's als PnP am Geek), oder 18GA (beide haben nur 6 Gesellschaften, eine kleine Bank und eine Spieldauer von ca. 2 Stunden).

    1888 (erscheint demnächst bei Lonny Games - https://www.lonnygames.com/games/1888-n/ ) würde auch passen. 18Chesapeake sowieso (gibt's aber wie schon erwähnt nur mit Englischer Anleitung). Beide sind eher auf der "moderneren" Seite des Designs, also etwas weniger nüchtern als 18xx normalerweise daherkommt. 1889 wird demnächst auch wieder als Neuauflage erscheinen (ist aber etwas brutaler als die beiden vorher genannten).

    Aktuell läuft ein Kickstarter zu 1888 China wo man auch weitere Versionen erstehen kann.
    Wie schätzt ihr das denn für Einsteiger ein?

    1888-N (nicht verwechseln mit 1880 - das ist auch China, aber ein anderes Kaliber) ist 1830 Style mit anderen Privatgesellschaften und Destinations für die acht Companies und natürlich einer anderen Karte (die Gegend um Peking). Es wird zu diesem Spiel noch ein 1882-W und 1882-S geben, welche man beliebig miteinander kombinieren oder einzeln spielen kann (also mit 8, 16, oder sogar 24 Companies). In diesem Fall kommen dann Regeln für Merger hinzu.

    Komplexität ist am unteren Ende der 18xx Skala, da es eigentlich keine Sonderregeln (Ausnahme: wie immer die Privates) verwendet; es fehlt auch die extreme Härte des 1830 Aktienmarktes. Regeln werden in Englisch und Deutsch beiliegen und es wird eine eigene Auflage in Mandarin geben.

    Der Kickstarter läuft nur noch 58 Stunden.

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    Genial, bisher gibt es 16 verschiedene Vorschläge als Antwort auf die Threaderoffnungsfrage!

    Wobei ich mich über einige Vorschläge doch wundere ... hatte doch der OP um ein eher Aktien-lastiges Spiel gebeten:

    Mich interessiert eigentlich gerade der Aktienhandel, das ist für mich mal etwas neues. Auch wenn es natürlich nicht so extrem und "erbarmungslos" sein muss wie 1830. Aber wenigstens ein bisschen in diese Richtung könnte es von mir aus gehen. Vielleicht mit etwas kürzeren Spielrunden...

    Ah, sorry, falsch verstanden - "Warum sollte man das tun" war für mich auf "Warum sollte man 18xx zu Zweit spielen" bezogen.

    Definitiv bezieht sich natürlich - wie auch geschrieben - nur auf mich. Ich halte 18xx zu Zweit für nicht interessant genug, um es überhaupt in Erwägung zu nehmen - dafür habe ich so viele andere Spiele, die zu Zweit viel besser funktionieren. 18xx gehört halt nicht dazu. Da hatte ich bisher immer den Eindruck, da fehlt was! Da fehlt die Interaktion (besonders auch auf dem Spielplan (Token, etc.) und freilich auch auf dem Aktienmarkt. Dass es in einigen Spielen funktioniert, zweifle ich nicht an. Aber halt bei weitem nicht so gut wie Multiplayer.

    1882: wie ich schon vorher geschrieben hab, auch ein 30er Klon.

    Vergiss generell 18xx zu Zweit - ausser Spiele, die einen eigenen 2er Mode haben (wie z.B. 18CZ).

    Hiderk - wie definierst du einen "spassigen" Aktienmarkt, bzw. wo - ausser den Colorado Zones - siehst du die Unterschiede zu Chessy und 30?

    Gibt es vielleicht noch irgendwoher eine deutsche Anleitung? all-boardgames.com sieht mir nicht so aus als ob das Spiel auf deutsch wäre...

    Nein. Deutsch gibt's nur für die Spiele aus deutschen/österreichischen Verlagen, also HiG, Lookout, Marflow, und Lonny Games.

    Generell gilt halt, wer 18xx spielen will sollte Englisch in der Schule gehabt haben, da auch alle FAQS und Play Aids in Englisch sind.

    Hier kannst du es kaufen (etwas nach unten scrollen für Versand in die EU):

    Ah, vielen Dank. Und dann auch noch zu einem bezahlbaren Preis...

    Ist 18Chesapeake auch zu empfehlen, wenn ich längerfristig bei diesem einen bleiben würde? Oder ist es eher "nur für den Einstieg"? Weil bisher sieht mir 18Chesapeak am ehesten danach aus was ich suche: Von der Art her wie 1830 aber nicht so ruppig und kürzer. Oder liege ich da falsch? Und wie gut lässt es sich zu zweit Spielen? (Offiziell ja 2-6, aber in der Praxis funktioniert das ja oft nicht ganz so gut)

    Ich sehe Chessy als eine Weiterentwicklung von 1830. Also "ja" auf deine Frage. Extrem hohe Replayability.

    Und "eher nein" als Antwort, wie es zu Zweit ist. Es funktioniert, ist aber kein Vergleich zum Multi-Player Game.

    Ich halte vom Begriff "Einsteiger-18xx" relativ wenig. Ob die Regeln jetzt 2 oder 3 Seiten mehr hat, ist bei so einem Spiel IMHO völlig egal.

    1824 ist für mich ein absoluter Toptitel (ist ja mehr oder weniger 1837 reloaded), hat aber eine längere Spielzeit und konzentriert sich sicher mehr aufs Bauen als auf Aktien.

    18AL und 18GA würde ich maximal als 18Absacker empfehlen :meeple: ... nicht, dass sie mir nicht gefallen würden, aber es fehlt ein wenig das epische 18xx Feeling dabei. 18MS fällt in dieselbe Kategorie, finde ich aber mehr gescripted.

    1853 ist genau das, was der OP eigentlich nicht will - ein mehr oder weniger reinrassiges Bauspiel.

    1882 sei eventuell noch genannt - ein 30er Derivat, also mit sehr dynamischen Aktienmarkt und einem eklatanten Tilemangel beim Bauen ...

    18MAG ist zwar ein extrem geiles Spiel, aber mehr oder weniger völlig aufs Bauen und Token ausgerichtet. Der Aktienmarkt spielt eine untergeordnete Rolle.

    ... und weil's gerade aktuell ist und perfekt in die 30er-Schiene als Aktienspiel passt: 1888 North China ist gerade auf Kickstarter und es gibt auch schon einen Thread hier: RE: 1888 North China - The history of railroads in the Middle Kingdom Wird allerdings erst im Dezember ausgeliefert.

    Ich würde als erstes Spiel zu 18Chesapeak raten. Stammt aus dem 30er Zweig, verzeiht aber mehr Fehler obwohl es sich mehr oder weniger genauso spielt. Aber wenn du ein 30er kriegst, kannst du getrost zugreifen. Das ist halt der Klassiker, den nahezu jeder kennt. Wegen dem Langzeitspielspaß würde ich mir bei beiden keine Sorgen machen (ich hab' mittlerweile >120 1830 Partien gespielt, und es ist eines meiner 10er ... jederzeit gerne und immer wieder!

    Die lange Rundendauer ... ja, das muss man mögen. Ein 30er Klon wie das oben genannte ist problemlos in 2,5 Stunden spielbar, vorausgesetzt, es sind keine AP-Spieler am Tisch , es werden Pokerchips statt Papiergeld verwendet, ein erfahrener Mitspieler übernimmt die Bank und die Spieler überlegen sich ihren Zug während andere an der Reihe sind. Es gibt Gruppen die spielen am selben Spiel 6 Stunden. Kommt halt sehr drauf an.

    Herbert bietet irgendwo eine 3er Variante zum Download an - das wäre eventuell noch eine billige Möglichkeit für dich, die Serie kennenzulernen.