Beiträge von matthias19281 im Thema „Gut fürs Hobby/ die Szene“

    matthias19281 Das kommt jetzt darauf an, wie du "wahrscheinlich" definierst. Ich würde es mal so formulieren: Mit steigendem IQ steigt die Wahrscheinlichkeit leicht an, besser mit Strategiespielen klarzukommen, aber sie steigt nicht signifikant an.

    :2cent:

    Ich wollte mit dem Beispiel eigentlich nur aufzeigen, wie es vorkommen kann dass man sich intellektuell unter Druck fühlt... Es ist halt gerade mit den Beiden speziell genannten Personen so, dass ich denke dass sie eine Hochbegabung haben oder bis dahin nicht viel fehlt. Es passiert selbst mir häufiger, dass ich als außergewöhnlich intelligent oder hochintelligent bezeichnet werde - das ist mir aber durchaus unangenehm, weil ich denke dass ich doch eher im Normalbereich liegen sollte was IQ angeht (und von dem was man als soziale Intelligenz nennt wollen wir mal gar nicht anfangen :lachwein: - subtil? Kann ich nicht) - ich habe allerdings von klein auf ein riesiges Allgemeinwissen angehäuft, was dazu führe dass ich in meiner Schulzeit mehr als 1x einen Lehrer korrigiert habe :lachwein::lachwein::lachwein: - daher wirkt das u.U. auf manche Menschen so. Gegen die beiden Genannten komme ich mir manchmal auch recht minderbemittelt vor, aber hey es muss einen Grund geben warum ich mein Studium nicht geschafft habe und nun als Zusteller bei der Post arbeite... ;)


    Um das Ganze abzuschließen, wenn ein Neues Spiel ausprobiert wird und einer der Beiden sitzt am Tisch ist es halt so dass bei ner Erstpartie Gaia Projekt mal über 150 Punkte raus kommen während der Rest am Tisch irgendwo zwischen 80 und 120 landet, oder Erstpartie Anachrony (Grundspiel) lagen die Beiden bei 75 und 78 Punkten (allerdings an getrennten Tischen, die Partien fanden parallel statt)...

    Wenn du dir jetzt einfach vorstellst du bist recht neu im Hobby und machst dann beim ersten Mal Anachrony 32 Punkte (wie bei besagter Aktion geschehen) dann könnte ein ebensolcher Eindruck entstehen


    Und dass Akademiker nicht die geistige Elite sind, das ist eh klar - ich hatte zu Studienzeiten gesehen wie sich ein Student vor dem Ordnungsamt ins Halteverbot geparkt hat und dann gegenüber der Dame die ihn weg schickte noch argumentierte:

    Zitat

    Aber ich parke doch immer hier!


    Und nur um es deutlich zu machen, ich glaube nicht dass Intelligenz und Ausbidung zwingend mit dem Erfolg bei Euro Games korrelieren müssen. Ich denke aber dass es in ein paar Fällen durchaus zutreffen kann...

    Natürlich hat eine Ausbildung wenig mit dem Erfolg beim Spielen zu tun, ich würde aber vermuten dass jemand der sein Leben lang naturwissenschaftliche Probleme gelöst hat evtl. etwas leichter ein glückfreies Spiel durchschaut (natürlich nur mit Affinität zum Spielen) und ggf. leichter Lösungsstrategien entwickeln kann, denn grundsätzlich gilt es auch hier ein System zu verstehen und anzuwenden.

    Diese Vermutung ist zwar naheliegend, aber im Allgemeinen unzutreffend.

    Im Allgemeinen stimme ich dir zu - wenn wir wie beschrieben (oder versucht zu beschreiben) aber von den Ausnahmen unter den Akademikern (bzw. dem hochspezialisiertesten Prozent) sprechen würde ich dies doch als wahrscheinlich ansehen

    Dazu ein kleiner Schwank aus unseren Runden, wir haben häufig mit Menschen gespielt die sag ich mal "Problem lösen" studiert haben - so hat ein Freund von uns in theoritischer Physik promoviert, ein Bekannter von und ist im IT-Sektor tätig im Bereich Sicherheit der grob gesagt Algorithmen entwickelt die Sicherheitssysteme angreifen und auf Herz und Nieren testen, etc.


    Meine Lebensgefährtin, selbst Master of Science im naturwissenschaftlichen Bereich, deren Studium derart mathe- und physiklastig war, dass sie sich Ingenieur nennen darf meint aber dennoch häufiger mal, dass sie sich wie ein Dummy-Player oder NPC vorkäme, wenn sie in unseren Runden sitzt, da ihre Gewinnquote eher gering ist.


    Natürlich hat eine Ausbildung wenig mit dem Erfolg beim Spielen zu tun, ich würde aber vermuten dass jemand der sein Leben lang naturwissenschaftliche Probleme gelöst hat evtl. etwas leichter ein glückfreies Spiel durchschaut (natürlich nur mit Affinität zum Spielen) und ggf. leichter Lösungsstrategien entwickeln kann, denn grundsätzlich gilt es auch hier ein System zu verstehen und anzuwenden.


    Wenn man nun als Neuling in so eine Gruppe kommt und bei Agricola vielleicht 35 Punkte in einer Erstpartie erreicht, was meiner Meinung nach ein anzuerkennender Erfolg ist (besonders ohne nennenswerte Vokenntnisse beim Spielen) - der Rest des Tischs aber Richtung 60 Punkte tendiert weil du nur ebensolche Spielertypen dabei hast, kann der Eindruck entstehen intellektuell nicht zu genügen, besonders dann wenn man vielleicht auch den Anspruch hat gewinnen zu wollen...

    Ich lese hier so viele Gründe, warum "mir" das hilft, wenn das Hobby größer wird. Bzw was ich eigentlich"davon hätte".


    Ich bin inklusiv und möchte möglichst viele Menschen zum Spielen animieren, weil das eine ganz wunderbare Sache ist. Für den Geist, für das Soziale, für den Spaß. Das hat mit mir selbst erstmal gar nix zu tun.

    Interessant. Ich empfinde die Brettspielszene als eine (sozial) extrem exklusive Angelegenheit. Ein Hobby für Gutgestellte (freilich nur in der Tendenz, nicht absolut). Viel schneller als bei vergleichbaren Freizeitaktivitäten stoßen potentielle Neuspieler hier doch auch an finanzielle und soziale Zugangsbeschränkungen (Stichwort: intellektueller Druck, erlebte kognitive Erniedrigung, etc.). Dass ich selbst beim Spielen das soziale Element mit meinen Freunden sehr genieße, ist für mich erstmal kein Argument dafür, dass eine ausgeweitet Brettspielszene sozial inklusiv wirken würde.

    Ich verstehe deinen Punkt glaube ich ganz gut - du meinst, dass man ja in den seltensten Fällen über einen öffentlichen Spieletreff oder weil man in der Bibliothek spiele stehen sieht zum Spielen kommt - ich wäre weder auf die Idee gekommen, dass es solche Treffen gibt, noch darauf in einer Bib nach Spielen zu suchen als ich ins Hobby eingestiegen bin.

    Wenn man dann im Freundeskreis moderne Spiele sieht/kennen und dann online danach sucht kosten diese oft 50€ oder mehr. Das ist ein Betrag den Viele nicht einfach so zur Verfügung haben für ein Spiel. Mittlerweile geben viele hier im Forum doch deutlich mehr als 100€ allein für Spielekäufe aus. Auch wenn ich öffentliche Treffen besuche kostet es mich u.U. Getränke die ich von einer Gastronomie beziehen muss oder auch das gemeinsame Essen bei längeren Treffs wenn Pizza bestellt wird und ich mich nicht ausschließen möchte.


    Der intellektuelle Druck ist sicher abhängig von der Spielegruppe und der Art der gespielten Spiele. Natürlich ist es peinlich bei Spielen häufiger nachzufragen, wenn Regeln unklar sind. Fragt man zu oft kann es Mitspieler nerven... Werde ich bei Spielen die von Können abhängen ständig vorgeführt kann das negativ erlebt und auch als Erniedrigung ausgelegt werden...


    Da ist es natürlich sehr abhängig vom eigenen Anspruch ans Spielen, wie ich damit umgehe. Ich persönlich habe Jahrelang Schach gespielt, Jahrzente immer wieder gegen stärkere Gegner verloren und hatte trotzdem Spaß, weil ich es als Training verstand. Ebenso sehe ich komplexere Euros und spiele diese gerne, auch wenn ich völlig untergehe.

    Wenn ich Spielen aber als reinen Spaß sehe für den ich im Prinzip nichts wie ein Training oder Üben investieren möchte schreckt mich das ab, völlig klar.


    Berichtige mich gern, wenn ich deinen Standpunkt falsch augefasst habe...


    Nichts desto trotz denke ich dass doch seitens der Spieler auf individuelle Bedürfnisse von Neulingen eingegangen wird. Wir spielen ja im Normalfall nicht direkt Food Chain Magnate mit neuen Spielern, sondern etwas leichteres um diesen die Welt des Spielens zu zeigen. Was dabei als guter Einstieg verstanden wird ist auch wieder abhängig von der Gruppe. Ich mag kein Glück in Spielen - ergo würde ich nie etwas wie Splendor oder Everdell zum Einstieg spielen - gut Everdell auch nicht weil es unnötig kompliziert ist (The Gallerist ist grundmechanisch leichter), aber das ist ein anderes Thema. Natürlich würde ich etwas wählen, was wenig Glück beinhaltet und hier hast du schon das Problem, dass ich somit nur einen bestimmten Spielertyp integriere und den anderen eher vergraule. Andersrum gilt das genauso - treffe ich auf jemanden der Entscheidungen und deren Konsequenzen mag, vergraule ich diesen mit Halt mal kurz oder King of Tokyo. In beiden Fällen werde ich Menschen die social deduction oder Partyspielen mögen nicht gerecht...

    Also teilweise ist die Szene durchaus integrativ, aber der Erfolg dürfte dennoch begrenzt sein. Das heißt im Endeffekt liegt es auch am Individuum das in die Szene einsteigen möchte...


    Bevor wir das Spielen neu entdeckten hatte ich auch schreckliche Abende in denen andere etwas spielen wollten und dann sowas wie Tabu oder Das Nilpferd in der Achterbahn rausgeholt wurde <X. Hätte nicht ein befreundetes Pärchen mal Dominion angeschleppt wäre ich vielleicht nie zurück zum Spielen gekommen - da war zumindest genug Strategie drin, dass es mich gereizt hat und über das lesen vieler Spielerezensionen kam dann mit einigem rumprobieren recht schnell Agricola und als dann Terry Mystica einzog war spätestens die Richtung für meine Lebensgefährtin und mich klar. - Lange Rede kurzer Sinn, wir hatten das Durchhaltevermögen uns auch durch (subjekiv) Mist zu wühlen. Mit dem falschen Einstieg wäre es aber vielleicht nicht mal dazu gekommen... und du kannst von einem Neuling nicht erwarten, dass er ausdrücken kann was er sucht.