Ich wollte meinen Aufruf, Konflikte zunächst auf zwischenmenschlicher Ebene zu lösen, nicht als Aufruf zu Selbstjustiz verstanden wissen. Möglicherweise habe ich mich da unklar ausgedrückt, Meister Yoda
Das von dir beschriebene Phänomen taucht aber nicht nur in diesem Forum auf. Ich bleibe aber bei meinem Standpunkt, dass meine Toleranz an dem Punkt aufhört, wo jemand nicht willens ist, sich geltenden Regeln zu unterwerfen.
Keine Sorge, hatte auch nichts von Selbstjustiz aus deinem Post gelesen.
Das beschriebene Phänomen ist natürlich nicht nur hier aufgetaucht. Gelinde gesagt ist das ein Alltagsphänomen, dass in jeder Gruppe (spätestens ab einer gewissen Größe) vorkommt. Die Frage ist, wie geht man damit um:
1. Lang lebe der König: Der Chef/Gründer einer Gruppe überwacht dauernd und überall die Aktivitäten der Gruppe. Er kann herrschen wie er will, muss aber auch dadurch extrem präsent und/oder streng sein, damit seine Regularien notfalls auch ohne seine Abwesenheit eingehalten werden.
2. Der Rat: Es gibt Bevollmächtigte (Moderatoren), welche auf viele Schultern verteilt über die Regeleinhaltung aller Gruppenmitglieder wachen. Am effektivsten ist es, wenn diese wirklich moderierend auftreten, als Moderator klar erkennbar sind und es so viele gibt, dass Regelunklarheiten in einer angemessenen Zeit geklärt werden.
3. Wir sind das Volk: Alle Mitglieder sind gleichberechtigt und überwachen sich gegenseitig, Regelunklarheiten werden auf Augenhöhe angesprochen und geklärt. Vorteil liegt in der extremen Gescheindigkeit, irgendwer ist eigentlich immer da. Nachteil: Gruppeninterne Prozesse führen dazu, dass Differenzen zwischen Einzelnen schnell auf Teile der Gruppe übertragen werden. Und natürlich kommen hier die Unterschiede der Gruppenmitglieder am stärksten zum Tragen, da es keine übergeordnete Macht gibt, welche Konflikte beruhigt, bevor sie zu groß werden.